„Sie versuchte zu schlucken, aber ihr Mund war trockener als die Wüste“.
Der Anruf kam nach MitternachtSarah Fontaine ist die glücklichste Frau in Washington, das jedenfalls glaubt sie. Sie hat einen gutaussehenden Mann und weiß eigentlich gar nicht, wie schnell das Glück über sie hereinbrach. Kurz nach ...
Sarah Fontaine ist die glücklichste Frau in Washington, das jedenfalls glaubt sie. Sie hat einen gutaussehenden Mann und weiß eigentlich gar nicht, wie schnell das Glück über sie hereinbrach. Kurz nach ihrem Kennenlernen, waren sie auch schon verheiratet. Er ist viel unterwegs und als sie dann eines Nachts einen Anruf bekommt, droht ihr der Boden unter den Füßen zu entreißen. Ihr wird von Nick O`Hara, einem Botschaftsmitarbeiter, mitgeteilt, dass Geoffrey bei einem Hotelbrand in Berlin ums Leben kam. Komisch nur ist, dass er eigentlich in London sein sollte.
Von nun an ist nichts mehr wie es war. Ihr scheinbar einfaches Leben ist plötzlich von Gefahren umgeben und sie versucht herauszubekommen, was passiert ist. Und dann klingelt nachts wieder ihr Telefon. Der Anrufer sagt nur ein paar Worte und jetzt gerät ihre ganze Welt ins Wanken. Sarah weiß nicht, wem sie noch glauben oder trauen soll.
Einzig Nick O`Hara steht ihr zur Seite. Aber Sarah ist inzwischen so misstrauisch geworden, dass sie auch an seinen Worten zweifelt.
Nichts ist so wie es scheint und als die Jagd eröffnet wird, sind Sarah und Nick plötzlich mittendrin und sie bringt Gefahr für ihr Leben mit sich.
Fazit:
Die Autorin Tess Gerristen schreibt hier ihr Thrillerdebüt. Der HaperCollinsVerlag hat ihn im August 2017 neu aufgelegt.
Sofort hat die Autorin mich gefangen und ich kann nicht aufhören zu lesen, bis die letzte Seite durch meine Finger gleitet.
Der Schreibstil ist nicht vergleichbar mit den heutigen Thrillern von Tess Gerritsen. Er ist noch ein wenig hölzern und nicht so verfeinert und abgerundet. Das ändert aber nichts daran, dass man ihn leicht und flüssig lesen kann.
Die Charaktere beschreibt die Autorin sehr genau. Ich habe zu jedem ein klares Gesicht. Mir hat am besten die Verwandlung von Sarah gefallen. Eine unscheinbare Mikrobiologin, geradlinig und treu, entwickelt sich im Lauf der Geschichte zu einer wirklich interessanten, ideenreichen und kämpferischen Figur. Auch die bösen Protagonisten werden sehr gut beschrieben. Hier hat sie mich mit „Kronen“ am meisten überzeugt. Ein fieser Killer, der immer an sein Vergnügen beim Morden denkt.
Der Spannungsbogen ist wie ein Gummiband, geht auf und ab. Der Thrilleranteil kommt ein wenig zu kurz finde ich. Vielleicht noch etwas unreif und manchmal auch unglaubwürdig, aber doch auch interessant und aufklärend zugleich. Die Liebesgeschichte bekommt für mich teilweise zu viel Raum in diesem Buch, aber sie hat mich jetzt nicht wirklich gestört.
Ich vergebe hier knappe 4 Sterne und eine Leseempfehlung.