Profilbild von ginnykatze

ginnykatze

Lesejury Star
offline

ginnykatze ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ginnykatze über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

„130 Grad Celsius sind dein Freund“

Der Giftzeichner
0

Detective Lon Selitto bittet Amelia Sachs und Lincoln Rhyme in einem Mordfall um Hilfe. Die Leiche einer jungen Frau wird in einem Versorgungstunnel gefunden. Sie wurde tätowiert mit einer Botschaft. Der ...

Detective Lon Selitto bittet Amelia Sachs und Lincoln Rhyme in einem Mordfall um Hilfe. Die Leiche einer jungen Frau wird in einem Versorgungstunnel gefunden. Sie wurde tätowiert mit einer Botschaft. Der Mord ist sehr außergewöhnlich, denn das Tätowieren wurde mit Gift ausgeführt. Der Tot ist sehr qualvoll.

Amelia muss sich über ihre Grenzen zwingen, um den Tatort auf Spuren zu sichern. Hier wird ihre Klaustrophobie auf eine harte Probe gestellt.

Aber der Mörder ist gut und es stellt sich heraus, dass es nicht bei einem Mord bleiben wird. Er bietet Lincoln die Stirn und das macht ihn wütend.

Die Fähigkeiten des Untergrundmörders sind einzigartig. Seine Tattoos sind hervorragend, was ein herbeigezogener Spezialist feststellt. Aber was will der Mörder mit seiner Botschaft sagen?
Als dann eine weitere Leiche gefunden wird und ein weiter Anschlag verhindert, drehen sich die Ermittlungen im Kreis. Was genau beabsichtigt der Mörder?

Auch die Polizei und Rhymes Mitarbeiter schweben plötzlich in höchster Lebensgefahr, denn die Gifte des Mörders sind absolut tödlich und dann ist der ganze Stadtteil in New York nicht mehr sicher. Als dann einige Spuren auf den Knochenjäger hinweisen überschlagen sich die Ereignisse und auch der Uhrmacher scheint hier seine Fäden zu ziehen.

Fazit:

Der Autor Jeffery Deaver schreibt hier den 11. Fall der Licoln Rhyme/Amelia Sachs-Reihe. Er nimmt uns mit in den Untergrund und in die Welt eines bizarren Mörders.

Die Spannung, die anfangs sehr hoch ist, fällt zur Mitte hin ab und der ganze Thriller wirkt ein wenig zusammengebastelt. Warum bleibt der Autor nicht beim Grundthema: dem Giftmord? Er verwickelt den Leser gleichzeitig in die Fälle des Knochenjägers und auch der Uhrmacher kommt wieder zu Wort. Wieso tut er das?

Die eigentliche Geschichte mit den giftigen Tattoos wäre sicher auch ein ganzes Buch Wert gewesen, denn als die Vermischungen mit den Vorgängerteilen eingewoben wird, wird es undurchsichtig und unverständlich, ja teilweise sogar unglaubwürdig. Hier wäre eindeutig weniger mehr gewesen. Rhyme entpuppt sich als Hellseher und auch Sachs überzieht hier ein wenig.

Die Charaktere, die wir ja aus den bisherigen Teilen schon kennen, wirken dieses Mal ein wenig lahm. Sehr schlecht kommt Ron Pulaski hier weg. Sehr überzeugend kam der Mörder hier rüber, wegen ihm lief mir manches Mal die Gänsehaut den Rücken runter.

Auch der Schreibstil war mir dieses Mal ein wenig fade. Scherze gab es keine oder sie sind mir entgangen. Alles wirkte sehr aufgesetzt. Vielleicht mag das an der Übersetzung liegen, aber alles kann man darauf nicht schieben.

Ich vergebe hier drei Sterne, weil die Grundidee mit den Gifttattoos schon klasse war. Schade schade, hier hätte man viel mehr draus machen können.

Veröffentlicht am 03.05.2018

„Leben ist das, was passiert, während man auf Erlösung wartet“.

Die sieben Farben des Blutes
0

Helena Faber, erfolgreiche Staatsanwältin kann sich nicht damit abfinden, dass sie einen Fall nicht gelöst hat. Drei Frauen brutal ermordet, ihrer Würde beraubt und drei Verkündungen, in denen der Mörder, ...

Helena Faber, erfolgreiche Staatsanwältin kann sich nicht damit abfinden, dass sie einen Fall nicht gelöst hat. Drei Frauen brutal ermordet, ihrer Würde beraubt und drei Verkündungen, in denen der Mörder, er nennt sich selbst „Dionysos“, von sieben Heilungen erzählt. Als dann die Mordserie abrupt abbricht geht ein Aufatmen durch die Polizei und Staatsanwaltschaft. Nur Helena glaubt nicht daran.

Ein Jahr später taucht erneut eine Frauenleiche auf. Wieder bestialisch ermordet, verstümmelt und die gleiche Vorgehensweise. Jetzt ist klar, dass der Serienmörder wieder zugeschlagen hat. Helenas Jagdinstinkt ist geweckt. Sie schmeißt sich in die Ermittlungsarbeiten, oftmals ohne mit der Polizei zusammen zu arbeiten und bringt sich so selbst ins Visier des brutalen Killers.

Polizei und Staatsanwaltschaft treten auf der Stelle, denn „Dionysos“ ist schlau und hinterlässt keine Spuren. Als er merkt, dass er einen Fehler begangen hat und sein Gesicht auf einer Kamera zu sehen sein müsste, dreht er durch und hinterlässt eine blutige Spur der Verwüstung.

Fazit:

Der Autor Uwe Wilhelm schreibt hier einen Thriller, der mich anfangs sofort mitreißt.

Sein Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Die blutigen Szenen waren mir manches Mal ein wenig zu real geschildert. Das hätte gar nicht sein müssen, denn einiges wirkte erst dadurch sehr konstruiert.

Der Spannungsbogen der im Epilog zu explodieren scheint reißt dann leider ab und wird durch unnötige Längen hingezogen. Zum Ende hin wird er wieder höher, kann für mich dann die ganze Story aber auch nicht mehr retten.

Die Kapitel sind kurz, das gefällt mir immer gut. Manche sind nicht richtig durchdacht, so wie hier: In Kapitel 58 kommen Anrufe aus dem Krankenhaus, die dann komischerweise in Kapitel 60 mit dem Besuch dieser Person, die da noch in Narkose liegt, gar nicht stattgefunden haben konnten.

Leider verliert sich der Autor schon von der Mitte des Buches an in so viele verschiedene Richtungen, dass er selbst den roten Faden nicht mehr zu finden scheint. Denn dieser führt leider in unglaubwürdige Verstrickungen beteiligter Protagonisten. Die Amnesie, die bei Helena Faber auftrat, war anfangs noch verständlich bis sie dann ins völlig unwahrscheinliche abdriftete. Hier wäre weniger ganz sicher mehr gewesen. Zu viele konstruierte Spuren, die dann aber nicht wieder aufgenommen werden und aufgeklärt erst recht nicht.

Das Ende ist für mich nicht mehr überraschend gewesen, hatte ich doch „Dinonysos“ schon ab der Hälfte des Buches gestellt. Einige Kleinigkeiten erfahren wir dann noch, aber Aufklärung des Ganzen ist für mich anders.

Und dann kommt ein Epilog, nun ist klar, warum nicht alles genau aufgelöst wurde, es gibt eine Fortsetzung. Und dann gleich wieder für mich so unglaubwürdig, dass ich die auf jeden Fall nicht mehr lesen werde.

Schade schade, anfangs richtig spannend und fesselnd, sich dann aber in so vielen anderen Dingen verlierend, da hätte man mehr draus machen können.

Daher kommen von mir hier ganz knappe 3 Sterne. Eine Leseempfehlung vergebe ich verständlicherweise nicht. Dies ist aber ganz allein meine Meinung.

Veröffentlicht am 03.05.2018

"Ich vergab nicht. Ich verstand.“

Kalte Seele, dunkles Herz
0

Als die Schwestern Cass und Emma Tanner an einem Sommertag plötzlich verschwinden, weiß keiner warum. Sind sie entführt worden? Fielen sie einem Mörder in die Hände? Haben sie Suizid begangen? Oder sind ...

Als die Schwestern Cass und Emma Tanner an einem Sommertag plötzlich verschwinden, weiß keiner warum. Sind sie entführt worden? Fielen sie einem Mörder in die Hände? Haben sie Suizid begangen? Oder sind sie einfach nur weggelaufen?

Emmas Auto wird am Strand verlassen vorgefunden. Sie hat alles zurückgelassen, aber das ergibt keinen Sinn. Auch Cass ist nirgends auffindbar. Was ist hier passiert? Diese Fragen stellen sich die erschütterten Eltern, Freunde und Lehrer. Aber keiner kennt die Wahrheit, denn es fehlt jegliche Spur der Beiden.

Nach drei langen Jahren steht Cass plötzlich vor ihrer Mutter und die erkennt ihre Tochter erst gar nicht. Das einzige was über Cass Lippen kommt ist: Findet Emma.

Die Ermittlungen werden sofort wieder aufgenommen und auch die FBI-Psychologin Dr. Abby Winter ist wieder dabei. Cass muss nun genau berichten, was vor drei Jahren passiert ist und wie sie entkommen konnte, denn sie und Emma wurden entführt, so berichtet sie.

Cass Schilderungen sind sehr ausführlich, aber auch von vielen Emotionen begleitet. Immer wieder schaut sie ihre Mutter dabei an, die sie Mrs Tanner nennt. Warum tut sie das? Judy Tanner ist eine sehr auffällige Frau und sie ist sehr dominant.

Als dann die ganze Wahrheit ans Tageslicht gefördert wird, stehen alle unter Schock, denn was sich hier für Abgründe auftun, hätte Niemand für möglich gehalten.

Fazit:

Die Autorin Wendy Walker schreibt mit „Kalte Seele, dunkles Herz“ einen Roman, der die Psyche der Leser auf eine hohe Probe stellt.

Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Leider sind mir hier ein wenig zu viel Wiederholungen vorhanden. 100 Seiten weniger hätten der Geschichte und dem Buch gutgetan. Cass schlaue, sehr ausführliche und extrem detaillierte Ausführungen gingen mir schnell auf den Geist. Immer wieder dasselbe und für mich doch nicht überzeugend. Weniger ist manchmal mehr.

Der Spannungsbogen war anfangs hoch, fiel dann aber schnell ab und kam nur manchmal wieder ans Licht. Ich musste mich teilweise aufraffen um weiterzulesen, denn es kam bei mir schnell Langeweile auf.

Die Charaktere beschreibt die Autorin sehr genau. Ich konnte mein Herz eigentlich für Keinen richtig erwärmen, denn sie waren alle irgendwie farblos und durchschaubar. So viele verschiedene Figuren und alle irgendwie manipulierbar, das kann doch nicht sein.

Leider konnte mich die Geschichte nicht gefangen nehmen, da waren zu viele unglaubwürdige Faktoren im Spiel. Daher vergebe ich hier drei Sterne, die Abzüge habe ich erklärt.

Veröffentlicht am 03.05.2018

"Geh....einfach weg. Verschwinde!"

Bis du alles verlierst
0

Alison Mitchell führt ein tolles Leben. Nichts deutet darauf hin, dass ihre kleine Familie, sie nennen sich gerne die drei Musketiere, irgendwelche Probleme haben. Es ist auch so, sie sind glücklich und ...

Alison Mitchell führt ein tolles Leben. Nichts deutet darauf hin, dass ihre kleine Familie, sie nennen sich gerne die drei Musketiere, irgendwelche Probleme haben. Es ist auch so, sie sind glücklich und zufrieden...ja bis...eines Tages ein Mann vor der Tür steht und sagt, Katherine eure Tochter ist meine Tochter, denn unsere Babys wurden vertauscht.

Von jetzt auf gleich bricht Alisons toll aufgebautes Leben in sich zusammen. Nichts ist mehr so wie es war. Sie fragt nicht mal nach ihrer leiblichen Tochter Olivia, es interessiert sie scheinbar gar nicht.

Tom Truby versucht alles, um sich seiner leiblichen Tochter Katherine näher zu bringen. Erst zögerlich und dann immer intensiver. Auch die Treffen der beiden Familien nehmen zu. Alison fühlt sich hingezogen zu Tom, er ist Witwer und musste so viel erleiden.

Viele Hürden sind zu überwinden und Olivia zeigt ihren leiblichen Eltern die kalte Schulter. Alison scheint das nicht weiter zu stören, aber Jeff möchte gerne mehr Freizeit mit seiner Tochter verbringen.

Probleme sind vorprogrammiert und als dann mehrere Dinge gleichzeitig passieren wankt die Welt, die Alison so stur Aufrechterhalten will, extrem.

Die perfekte Mutter in ihr will immer alles richtig machen, aber alles gleitet ihr aus den Händen und sie scheint an der Situation zu zerbrechen. Dann geschieht Unglaubliches.

Fazit:

Die Autorin Adele Parks schreibt mit „Bis du alles verlierst“ einen Thriller, der mich leider nicht überzeugen konnte. Ein Thriller ist das in meinen Augen nicht.

Der Schreibstil ist leicht und gut lesbar. Leider verliert sich die Autorin in viel zu vielen Beschreibungen, wie Alison ihr Leben führt. Eine perfekte Mutter ist und immer und immer wieder wie eine Glucke über Katherine wacht. Das hat mich teilweise schon wütend gemacht und langweilig war es allemal. Manchmal ist weniger mehr.
Spannung blitzt erst auf den letzten 80 Seiten auf. Davor ist absolut kein spannender Moment vorhanden. Schade schade, denn die Geschichte hätte wirklich Potential gehabt. 150 Seiten weniger perfekte Alison hätten dazu sicher schon beigetragen.

Die Charaktere wirken überzogen und können mein Herz nicht wirklich berühren. Sicher hatten alle ihre eigene Geschichte, aber mir war das alles zu viel. Alison, die so übertrieben mütterlich ist und so ein großes Geheimnis in sich trägt. Jeff der erfolgreiche Autor konnte mich auch nicht begeistern. Auch Tom war mir zu übertrieben freundlich in seiner Trauer. Die Kinder allesamt farblos und austauschbar. Einzig Annabell war für mich die Erleuchtung in diesem Buch. Sie war mir sofort sympathisch und kam authentisch rüber.

Das Ende des Buches hat einiges gerettet, aber mehr als knappe 3 Sterne kann ich hier nicht vergeben. Die Abzüge sind erklärt. Aber lest selbst, denn dies ist meine Meinung.

Veröffentlicht am 03.05.2018

„Voller Panik schleuderte sie die Decke beiseite und erkannte sofort, was das Problem war.“

Nur das Böse
0

Julie Brookman eine junge Frau hat alles was sich ein Mensch wünschen kann, eine gut statuierte Familie, einen tollen Freund und ein Studium, was sie ausfüllt. Niemals hatte sie daran gezweifelt ein tolles ...

Julie Brookman eine junge Frau hat alles was sich ein Mensch wünschen kann, eine gut statuierte Familie, einen tollen Freund und ein Studium, was sie ausfüllt. Niemals hatte sie daran gezweifelt ein tolles Leben zu führen, ja bis sie an einem späten Abend auf einem dunklen Bahngleis überwältigt, betäubt und entführt wird. Von nun an ist ihr Leben vorbei, sie erleidet furchtbare Qualen, aber sie gibt niemals auf.

Cora und James Jenkins dagegen führen ein einsames und ärmliches Leben. Immer getrieben von ihren schlechten Erinnerungen flüchten sie von einem Ort zum nächsten, bis sie in einem kleinen Ort am Rande vom Nirgendwo eine alte Farm in Besitz nehmen und sich dort häuslich einrichten. Was hinten den Wänden geschieht, bleibt für die weit entfernt wohnenden Nachbarn ein Geheimnis, denn Cora weiß, wie man sich unsichtbar macht.

Was verbindet diese beiden Frauen und warum kann Cora nicht aus sich heraus und alles so biegen, wie es richtig ist? Aber das Gehirn dieser Frau wurde über Jahrzehnte manipuliert und sie kann nicht mehr wirklich entscheiden, was richtig und was falsch ist.

Wie das alles endet und was Adam Miller mit den ganzen Geschehnissen zu tun hat, werde ich jetzt nicht verraten.

Fazit:

Die Autorin Koethi Zan schreibt hier einen Thriller, der das Zeug gehabt hätte, richtig gut zu werden. Aber leider verzettelt sie sich immer wieder in ihren eigenen Erzählsträngen und man muss wirklich voll bei der Sache sein, um ihrem schnörkeligem Pfad zu folgen.

Die ersten Kapitel sind gut und ich dachte, super mal wieder ein Thriller nach meinem Geschmack. Leider ahnte ich nach 100 Seiten, wie das alles enden wird. Das nimmt der Spannung, die bis dahin doch gut war, den Raum und sie blieb dann auf einem eher niedrigen Niveau. Immer, wenn man dachte ja jetzt, da mal wieder ein Spannungsblitz aufflackerte, wurde die Geschichte aus anderer Sicht weitererzählt und das lodernde Feuer damit selbst vernichtet. Auch das Ende war für mich nicht befriedigend. Ich klappte unzufrieden das Buch zu und bleib mit meinen vielen offenen Fragen allein zurück.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig lesen. Auch die Charaktere waren allesamt undurchsichtig und konnten mich nicht wirklich überzeugen. Alle machten immer das, was von ihnen verlangt wurde. Ob die Täter oder auch die Opfer, sie waren eher blass und man konnte ihnen nicht näher kommen.

Ich kann hier nur 3 Sterne vergeben, der Abzug ist erklärt. Eine Leseempfehlung kommt von mir hier nicht.