Profilbild von Ladybella911

Ladybella911

Lesejury Profi
offline

Ladybella911 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ladybella911 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2018

Der Dombau zu Magdeburg 3,5 Sterne

Die Kathedrale des Lichts
0

Zum Inhalt:

Anno 1215. Dem Waisenjungen Moritz widerfährt großes Leid. Nur, wenn er Skulpturen aus dem Stein haut, vergisst er alle Schmerzen. Jahre später erkennt ein reisender Baumeister Moritz' Talent ...

Zum Inhalt:

Anno 1215. Dem Waisenjungen Moritz widerfährt großes Leid. Nur, wenn er Skulpturen aus dem Stein haut, vergisst er alle Schmerzen. Jahre später erkennt ein reisender Baumeister Moritz' Talent und nimmt ihn mit nach Magdeburg, wo eine Kathedrale gebaut wird. Rasch macht sich Moritz einen Namen unter den Steinmetzen. Doch nicht jeder auf der riesigen Baustelle bewundert den jungen Künstler. Vor allem Gotthart, ein bekannter Bildhauer, neidet Moritz den Erfolg. Als Moritz sich ausgerechnet in die Frau verliebt, um die auch Gotthart wirbt, verfolgt dieser nur noch ein Ziel: die Vernichtung seines Rivalen, um jeden Preis.


Wir begleiten den Waisenjungen Moritz auf seiner Reise vom Kind zum Mann. Eine spannende, aber auch gefährliche Reise, zu einer Zeit, als das Leben eines Menschen nicht viel wert war.
Moritz hat ein herausragendes Talent – er entwickelt sich zu einem großartigen Steinmetz und wird in die Truppe um den Baumeister Bohnsack aufgenommen, wo er sich in dessen Tochter verliebt. Neid und Mißgunst trachten ihm nach dem Leben, und drohen es zu zerstören, der Alkohol wird zu seinem täglichen Begleiter.
Aber er steht auch unter dem Schutz des Domprobstes, der speziell von seiner Arbeit an der Statue des Heiligen Mauritius begeistert ist, und unter allen Umständen deren Fertigstellung wünscht.
Der Roman ist in einem angenehm flüssigen Schreibstil geschrieben, konnte mich aber nicht so ganz mitreißen. Es fehlte mir irgendwie die Tiefe, obwohl die Charaktere gut herausgearbeitet wurden. Es geht hier zwar vordergründig um die Geschichte der Menschen, die am Dombau zu Magdeburg mitwirkten, es kommen auch historisch verbürgte Figuren zu Wort, wie z.Bsp. die Visionärin Mechthild, aber die Protagonisten erschienen mir dennoch etwas blass und konturlos, obwohl sie zweifellos ihre Ecken und Kanten haben. Der Dombau selbst ist hier nur Rahmenhandlung.
Dennoch hat mir der Roman einige unterhaltsame Lesestunden beschert und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Sehr informativ sind Nachwort und Glossar am Ende sowie das Personenverzeichnis am Anfang.

Meine Bewertung zu diesem Roman 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Sie wünschten sich ein besseres Leben - aber sie fanden den Tod

In eisiger Nacht
0

Es war für mich der erste Band dieser Reihe und ich fand die erste Hälfte des Buches sehr spannend, ein hochaktuelles brisantes Thema, das jeden Leser sofort in den Bann schlägt. Max Wolfe, ein sympathischer ...

Es war für mich der erste Band dieser Reihe und ich fand die erste Hälfte des Buches sehr spannend, ein hochaktuelles brisantes Thema, das jeden Leser sofort in den Bann schlägt. Max Wolfe, ein sympathischer Ermittler, übernimmt den Fall mit seinem Team.
Die Ermittlungen führen Wolfe & Co in die verschiedensten Bereiche der Schwerstkriminalität, und so kristallisieren sich mehrere Verdächtige heraus, der Fokus bleibt aber auf den Flüchtlingen, die von menschenverachtenden, habgierigen Schleusern benutzt, ausgenutzt und betrogen werden, man spielt mit ihrem Wunsch nach einem besseren Leben und schickt sie in die Hölle.

Auch Max und sein Team geraten in brenzlige Situationen, die mich zwar betroffen gemacht haben, mich aber, bis auf eine Ausnahme, nicht wirklich gepackt haben. Mir fehlte hier die Tiefe, die den Leser mitfiebern und mitleiden lässt. Bis auf Max, aus dessen Privatleben man ein wenig erfährt und was die Geschichte etwas auflockert, blieben die meisten Akteure blass und konturlos. Ich glaube nicht dass dies daran liegt, dass ich die anderen Bände nicht kenne, denn in der Handlung selbst habe ich mich gut zurecht gefunden. Es liegt meiner Meinung auch daran, dass spannende Aspekte zwar angerissen wurden, dann aber relativ schnell in ein paar Seiten abgehandelt wurden. Dies wirkte auf mich, als sei der Autor irgendwie gehetzt und wolle schnell zum Schluss kommen.
Und irgendwie wirkten auf mich die Ermittlungen aus diesem Grund etwas chaotisch und desorientiert, obgleich das Finale furios war, und mit einem Täter aufwartete, den ich zwar kurz im Visier hatte, der mich aber dennoch überraschte.
Der Roman ist leicht und flüssig zu lesen, spannend und actionreich, für mich hatte er aber auch Schwächen, weshalb ich ihn mit 4 Sternen bewerte.
Ich möchte mich ganz herzlich beim Verlag und bei Lesejury für das Vorablesen bedanken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 03.05.2018

Ein recht ungewöhnliches Duo ermittelt

Dunkel Land
0

Als Verena Hofer aufgrund einer momentanen prekären wirtschaftlichen Situation den Job auf Gut Wuthenow annimmt ahnt sie nicht, dass sie innerhalb kürzester Zeit in die Ermittlungen zu einem ungewöhnlichen ...

Als Verena Hofer aufgrund einer momentanen prekären wirtschaftlichen Situation den Job auf Gut Wuthenow annimmt ahnt sie nicht, dass sie innerhalb kürzester Zeit in die Ermittlungen zu einem ungewöhnlichen Mordfall verwickelt sein wird.
Die Literaturwissenschaftlerin hat ihren sicheren Job aufgegeben damit sie sich um ihre kleine Nichte Amelie, die Tochter ihrer erst kürzlich verstorbenen Schwester, kümmern kann.
Auf Gut Wuthenow im Havelland soll sie für einige Zeit den Neffen der Gutsherrin, den Kriminalisten Dr. Carl von Wuthenow betreuen, der kürzlich angeschossen wurde und dadurch sein Kurzzeitgedächtnis verloren hat.
Soweit so gut, denn ab hier beginnt die Geschichte leider abzudriften und verkommt zu einer klischeehaften, unspektakulären Story, die sich mehr um das Liebesleben der beiden Protagonisten kümmert als um den eigentlichen Fall, und mich aus diesem Grund leider nicht überzeugen konnte.
Schmachtend wie ein Teenager himmelt die erwachsene Frau ihren Schützling an, den sie bei seinen Ermittlungen unterstützen soll.
Die Idee an sich ist gut, aber sie ist nicht gut genug umgesetzt und für einen erfahrenen Krimileser ist die Entwicklung der Geschichte zu schnell vorhersehbar.
Wie schade, denn hier wurde Potential verschenkt das es ermöglicht hätte dass sich die Story zu einem wirklich spannenden Kriminalfall entwickelt.
Das durchaus nicht unsympathische Ermittlerduo blieb für mich blass und konturlos, versinkt in Harmonie und so konnte sich keine richtige Spannung aufbauen.
Dennoch eine unterhaltsame, leicht zu lesende Feierabendlektüre, wenn man keine allzu hohen Erwartungen an den eigentlichen Fall hat.

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei Harper Collins Germany und Net Gallery, die es mir ermöglicht haben, dieses Buch zu lesen und zu rezensieren.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Lehrreiche Physikstunde der etwas anderen Art

Der Schlüssel des Salomon
0

Ein durchaus spannender Beginn dieser Geschichte um eine bahnbrechende Forschung im schweizerischen CERN dem europäischen Kernforschungszentrum in Genf.
Alle Beteiligten warten gespannt auf das Ergebnis, ...

Ein durchaus spannender Beginn dieser Geschichte um eine bahnbrechende Forschung im schweizerischen CERN dem europäischen Kernforschungszentrum in Genf.
Alle Beteiligten warten gespannt auf das Ergebnis, als das Experiment plötzlich abgebrochen werden muss. Eine Leiche wurde in der Apparatur gefunden, es handelt sich um Frank Bellamy, den Wissenschaftsdirektor der CIA.
Bei dem Toten findet man einen Zettel mit dem Hinweis auf einen geheimnis-vollen Schlüssel, sowie den Namen Tomàs Noronha, einen berühmten Professor für Kryptologie.

Die CIA nimmt an, dass es sich hier um den Mörder Bellamys handelt und macht Jagd auf den vermeintlichen Täter. Mehrere Personen, die Tomàs hilfreich zur Seite stehen, darunter auch seine Freundin, werden in die Geschichte hineingezogen. Um seine Unschuld zu beweisen, muss er versuchen, das Rätsel um den Schlüssel zu lösen.
Hierzu folgen viele interessante wissenschaftliche Abhandlungen, grandiose Denkansätze, die aber meiner Meinung nach zu detailliert und langatmig geraten sind, was eindeutig zu Lasten der Spannung geht.

Und das ist es, was ich an diesem Roman, der als Thriller angekündigt wurde, zu bemängeln habe. Der Thrill, die Spannung fehlt und kommt erst wieder zum Ende hin ein wenig zum Tragen. Über lange Zeit hinweg hatte man das Gefühl, in wissenschaftlichen Vorlesungen mit durchaus sehr berühmten Personen wie Einstein, Bohr etc. zu sitzen.

Was mich auch sehr irritiert hat, ist die Darstellung der Handlungsweise der CIA-Agenten, die einfach drauflos poltern, ohne sich in die Sachlage konstruktiv zu vertiefen. Man gewinnt hier den Eindruck, dass es einzig und allein darum geht, gewisse Vorgänge und Verbindungen zu vertuschen, egal ob darunter Unschuldige zu leiden haben. Sollte dies der Wirklichkeit entsprechen, so fände ich dies sehr erschreckend.

Für mich ein Buch, dass mich leider etwas unbefriedigt zurücklässt, was Spannung und Thrill angeht. Allerdings haben mir die Erklärungen zu physikalischen Gesetzen und Gegebenheiten durchaus gefallen, ob wohl ich natürlich als Laie nicht alles nachvollziehen kann.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Wenig Thrill und zuviel Philosophie

Im Dunkel deiner Seele
1

Inhalt:
Der Philosophieprofessor Evan Birch wird ohne ersichtlichen Grund von der Polizei angehalten. Ohne eine Erklärung soll er sofort mit aufs revier kommen. Dort stellen ihm die Polizisten rätselhafte ...

Inhalt:
Der Philosophieprofessor Evan Birch wird ohne ersichtlichen Grund von der Polizei angehalten. Ohne eine Erklärung soll er sofort mit aufs revier kommen. Dort stellen ihm die Polizisten rätselhafte Fragen zu einem sechzehnjährigen Mädchen, das vor einiger Zeit spurlos verschwunden ist. Völlig perplex kann er auf einige Fragen nicht antworten und wird so zum Hauptverdächtigen in diesem Fall. Immer mehr Hinweis tauchen auf, die ihn mit dem Opfer in Verbindung bringen. Kann er seine Unschuld beweisen? Hält seine Familie trotz allem weiterhin zu ihm?

Der Titel, die Ankündigung als Thriller, die Inhaltsbeschreibung, alles versprach
ein spannendes Buch mit philosophischen Anmerkungen. Eine Komponente, die mich neugierig machte.
Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt, denn mir fehlte die Spannung,
die einen Thriller ausmacht. Sicher, eine Art subtiler Spannung ist vorhanden, Evan als Hauptperson, der vom etwas akademisch zerstreuten Philosophie Professor plötzlich zum Hauptverdächtigen im Falle eines spurlos verschwundenen Mädchens durchaus glaubwürdig agierend – aber dann wird es mir zuviel an philosophischen Gedankengängen, die sich teilweise wie Unterrichtsstoff in einem Semester lesen lassen. Nur dass ich kein Student bin, sondern ein Leser, der sich auf einen spannendes und außergewöhnlichen Lesegenuss freute.
Dies, und die vielen Anmerkungen und Ansätze, die der Autor uns serviert, um sie dann wie Maschen von einer Stricknadel fallen zu lassen und nicht wieder
aufzunehmen, machen es für mich aus, dass ich es nicht als vollendetes Werk
ansehen kann. Das Ende kam für mich zu abrupt, und es bleiben zu viele lose Enden zurück, die anscheinend eine prägnante Rolle spielen sollten, aber nicht
zu einem gelungenen Ende führten.
Schade.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Psychologie
  • Erzählstil