Cover-Bild Arthur und die Farben des Lebens
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.Bertelsmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 10.04.2018
  • ISBN: 9783570103463
Jean-Gabriel Causse

Arthur und die Farben des Lebens

Roman
Nathalie Lemmens (Übersetzer)

Dieser Roman macht das Leben bunter!

Von einem Tag auf den anderen verschwinden die Farben von der Erde. In dieser neuen Welt in Schwarz-Weiß setzt sich ein kurioses Duo in den Kopf, die Menschheit aus der Depression zu retten - eine abenteuerliche Suche nach den Farben beginnt. Arthur ist eine gestrandete Existenz mit unwiderstehlichem Charme, der in einer Buntstiftfabrik arbeitet, bis diese Konkurs anmelden muss. Charlotte ist seine Nachbarin. Sie ist von Geburt an blind und hat sich als Wissenschaftlerin auf ein Gebiet spezialisiert, das sie niemals sehen konnte: Farben. Sie werden unterstützt von einem kleinen Mädchen mit einer geheimnisvollen Gabe, einem New Yorker Taxifahrer und den Bewohnern eines Altenheims, das an eine Ferienkolonie erinnert. Auf ihren Fersen ist eine Horde von Nichtsnutzen im Auftrag der chinesischen Mafia …

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2018

Die Wichtigkeit von Farben

0

Als ich die Kurzbeschreibung las, war mir schnell klar, das ich dieses Buch unbedingt lesen musste. Es erinnerte mich an den Film "Pleasantville" in dem eine Serienstadt in schwarz-weiß dargestellt und ...

Als ich die Kurzbeschreibung las, war mir schnell klar, das ich dieses Buch unbedingt lesen musste. Es erinnerte mich an den Film "Pleasantville" in dem eine Serienstadt in schwarz-weiß dargestellt und so langsam farbig wurde.

Im Buch war es jedoch etwas anders, da die Welt plötzlich all ihre Farben verlor und die Aufgabe bestand, sie wieder zu finden. Dies allein war schon eine tolle Theamtik, die aber noch einmal mit interessanten Charakteren aufgewertet wurde. Dazu aber später mehr.

Tatsächlich hatte alles im Buch mit Farbe zutun und das war nicht einmal uninteressant. Das Buch strotzt vor informativer Angaben, die bei mir dafür sorgten, das ich einige Gegenstände mit ganz anderen Augen sah. Oder wisst ihr warum Taxis schwarz/gelb sind oder warum wir Jungen ein blau zu ordnen und Mädchen ein rosa? Spannend waren auch die Ansichten was wir mit Farben verbinden. Seien es Emotionen die uns gelb vor Neid werden lassen, Anlässe wie Hochzeiten bei denen wir ein weißes Kleid und der Herr einen schwarzen Anzug tragen oder gar Lebensstille wie Metal oder Gothic, die sich meist nur schwarz kleiden. Doch trotz all der Farben weist das Buch darauf hin, wie farblos wir mittlerweile leben und zeigt dazu auch passende Beispiele.

Wo mich die Geschichte am Anfang noch komplett packen konnte, ließ dies nach etwa der Hälfte leider stark nach. Die Handlungen der Charaktere wurden immer weniger verständlich und auch die Auflösung, wie die Farben wieder in die Welt kamen, ließ mich mit Fragen zurück. Natürlich gab es eine Antwort darauf, wie ein kleines Mädchen Farben wieder hervor bringen konnte, aber die war mir einfach nicht passend genug.

Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich mein helles Vergnügen mit der Geschichte und ihren skurrilen Figuren. Besonders als die Farben verschwanden und die Welt sich plötzlich mit grauen Essen, Make-up oder Landschaften begnügen musste, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Grund war, das der Autor die deprimierende Stimmung fantastisch einfing und mir dadurch klar machte, das ich ohne Farben so einiges nicht anrühren würde.

Wenn ich etwas mag, dann ausgefallene Charaktere die einem im Verlauf der Geschichte immer wieder überraschen und die man teilweise sogar richtig lieb gewinnt. In "Arthur und die Farben des Lebens" war dies Charlotte. Charlotte ist blind, da sie dies aber seit ihrer Geburt ist, hat sie gelernt damit um zu gehen und ihre anderen Sinne um so mehr zu schärfen. Sie erfühlt die Farben, an Hand von Kleidungsstücken ihrer Tochter oder stellt sie sich einfach vor, wie sie glaubt das sie aussehen könnten. Besonders toll fand ich ihren beruflichen Werdegang, da sie Wissenschaftlerin für Farben ist. Ihre Kenntnisse dazu veröffentlicht sie regelmäßig bei einem Radiosender, dessen Aufnahmen wir hin und wieder erlesen können.

Was wäre jedoch das Buch ohne Arthur. Jener spielte zwar eine wichtige Rolle, konnte sich meiner Meinung nach, aber nicht aus der Masse heben, da es einfach interessante Personen gab. Er selbst wirkte da fast schon zu normal und war mir dazu nicht wirklich sympathisch. Auch wenn er sich je Kapitel immer mehr verbessert, war er für mich ein unliebsamer Fleck Farbe in einem sonst vollkommenen Bild.

Eine besondere Erwähnung verdient hier noch Ajay, der ebenfalls eine besondere Begabung hat, die Synästhesie. Sein Kopf verbindet Geräusche mit Farben, eine Eigenschaft von der ich bisher überhaupt nix wusste. Allerdings stelle ich es mir traumhaft vor. Ich hätte mir lieber ihn als Hauptcharakter gewünscht, da nicht nur seine Gabe sondern auch sein Charakter an sich einfach toll waren.

Allgemein war die Zusammenstellung der Charaktere ein Volltreffer. Ich fühlte mich mit dem größten Teil sehr wohl und erfuhr dazu auch neue Dinge. Aber wie schon erwähnt, war Arthur nicht die Hauptperson die er hätte sein können. Stattdessen hätte ich lieber Ajay gesehen, der so viel besser in die Geschichte passte.

Wenn dies kein tolles Cover ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Tatsächlich fiel mir das Buch allein wegen dem Cover auf. Nachdem lesen zeigte sich dann auch noch das es die Geschichte hervorragend wiederspiegelte.

Besonders schön fand ich es übrigens, das man nicht nur den Buchumschlag mit dem Cover bedruckte sonders auch das Buch selbst. Wenn dem Umschlag tatsächlich mal etwas passieren sollte, dann habe ich wenigstens die Gewissheit, das ich dieses toll gestaltete Cover weiterhin sehen kann.

Wenn ich eines an Bücher mag, dann wenn ich noch etwas lerne und das war hier der Fall. Die Welt der Farben war für mich nie deutlicher und das es dazu auch noch eine tolle Geschichte gab, macht das Buch gleich noch wertvoller. Ich hatte hatte zwar meine Probleme mit der Wiederentstehung der Farben, hatte ansonsten aber ein paar echt tolle Lesestunden.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Gelungenes Buch, das den Nerv der Zeit trifft und ihn auf charmante Art kritisiert

0

Eines Tages verschwinden auf mysteriöse Art und Weise alle Farben, die Welt versinkt in trostloses schwarz-weiß. Zunächst geraten die Menschen in Panik. Wo sind die Farben hin und wann beziehungsweise ...

Eines Tages verschwinden auf mysteriöse Art und Weise alle Farben, die Welt versinkt in trostloses schwarz-weiß. Zunächst geraten die Menschen in Panik. Wo sind die Farben hin und wann beziehungsweise kommen sie überhaupt zurück? Doch hat sich wirklich so viel verändert?

Arthur hat grade seinen Job in einer Buntstift-Fabrik verloren, er ist Alkoholiker. Seine blinde Nachbarin Charlotte ist Wissenschaftlerin. Sie beschäftigt sich mit Farben und deren Bedeutung. Grade sie, die nichts sehen kann, zeigt dem Leser eine ganz andere Sicht auf das Leben. Es ist fast so, als wäre man selber bisher der Blinde gewesen. Sie nimmt alles ganz anders, viel intensiver und sehr faszinierend wahr und sieht damit die wirklich wichtigen Dinge, zum Beispiel ihre kleine Tochter, die sie mit viel Liebe aufzieht.

Zusammen machen Arthur und Charlotte es sich zur Aufgabe den Menschen die Farben zurückzubringen. Dabei bekommen sie Hilfe durch einen Taxifahrer und die Bewohner eines Seniorenheims. Zusätzlich ist ihnen auch noch die chinesische Mafia auf den Fersen. All diese Charaktere sind etwas ganz besonderes und liebevoll ausgearbeitet. Es macht Spaß sie auf ihrem Weg zu begleiten.

Wie man vielleicht schon merkt ist die Geschichte ein wenig verrückt und skurril, dabei aber auch humorvoll. Sie regt zum Nachdenken an und öffnet die Augen auf unsere heutige Welt, die trotz Farbpracht dennoch teilweise sehr farb- und trostlos ist. Oft sind schwarz, weiß und grau dominierende Farben, ob bei Kleidung, Autos oder der Wohnungseinrichtung. Die Denkweise ist oft “schwarz-weiß” oder findet in sogenannten Schubladen statt.

Der Schreibstil ist poetisch, teilweise aber auch voller Sarkasmus und an einigen Stellen leicht überzogen. Dies lässt die Geschichte zwar kurzweilig erscheinen, doch sie gibt dem Leser so viel mit und ist auf ihre eigene Art und Weise sehr gehaltvoll und lässt das eigene Leben reflektieren.

Man erfährt zudem viel über Farblehre. Bestimmte Farben begünstigen beispielsweise die Emotionen: grün die Hoffnung, gelb den Neid, rot steht für Leidenschaft und Aggression.

Zusätzlich wird das Buch durch einige liebevolle und detaillierte Illustrationen aufgewertet, die sich vor jedem Kapitel befinden.

Ein sehr gelungenes Buch, das den Nerv der Zeit trifft und ihn auf charmante Art kritisiert. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 27.11.2018

Mehr Farbe braucht die Welt!

0

Arthur ist ein Loser. Job weg, pleite, allein, Alkoholiker...
Charlotte ist Farbexpertin mit einer erfolgreichen Radiokolumne- was die wenigsten wissen: sie ist blind.
Als plötzlich die Farben von der ...

Arthur ist ein Loser. Job weg, pleite, allein, Alkoholiker...
Charlotte ist Farbexpertin mit einer erfolgreichen Radiokolumne- was die wenigsten wissen: sie ist blind.
Als plötzlich die Farben von der Welt verschwinden machen sie sich gemeinsam mit einem kleinen Mädchen mit einer geheimnisvollen Gabe, einem New Yorker Taxifahrer und den Bewohnern eines sehr speziellen Altersheims. Und so ggeraten sie ins Visier der chinesischen Mafia, die ihnen einen Trupp von Taugenichtsen hinterher schickt.

"Arthur und die Farben des Lebens" ist das Romandebut des französischen Autors Jean-Gabriel Causse, einem Mitglied des "Comité Francais de la Couleur". Er arbeitet als FArbdesigner, ist also im Thema des Buches durchaus zuhause. Eine Einordung seines Erstlingswerkes in ein bestimmtes Genre fällt mir sehr schwer, hat es doch etwas von allem, ein bisschen Krimi, ein bisschen Liebe, etwas Humor, ein bisschen Zeitgeschehen und Gesellschaftskritik.

Der Schreibstil ist locker und flüssig, die Kapitel erfrischend kurz. Dabei wechseln die Perspektiven zwischen den Protagonisten, aber auch den Nebenfiguren, munter hin und her. Dennoch kann man dem ganzen gut folgen. Auf jden Fall ist es ein sehr farbenprächtiges Werk, bis die FArben plötzlich verschwinden. Anfangs fragte ich mich lange, wohin die Geschichte führen soll und ich muss gestehen bis zum Schluss blieb mir die Botschaft des Buches zu schwach. dennoch war es ein vergnügliches Lesen, das mir sehr leicht fiel und ich habe das Buch gerne gelesen. Ich würde sagen, der Roman ist echt mal was anderes, eine Geschichte geprägt von recht skurrilen Figuren, die in eine skurrile Geschichte hineingeraten, dabei aber sehr charmant wirken und dem Leser durchaus ans Herz wachsen. Gegen Ende entwickelt sich dann etwas Action und Spannung, aber sehr moderat. Und auf jeden Fall ist die Geschichte ein Plädoyer für die Farben, ohne die unsere Welt deutlich ärmer wäre. Also, schätzen wir sie wert, unsere Farben! Ich kann den Roman durchaus weiter empfehlen, aber vom Hocker gehauen hat er mich nicht.