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Veröffentlicht am 04.05.2018

..weil Stein ein schlechter Bewahrer von Heldengeschichten war…

Der letzte Paladin
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Im Jahre 777 im Frankenreich umscharen 9 Paladine König Karl. Alle sind ihm liebe und teure Diener. Sie führen ihre Kämpfe wohlüberlegt und gut aus. Als dann einer unter ihnen auf die Idee kommt, dass ...

Im Jahre 777 im Frankenreich umscharen 9 Paladine König Karl. Alle sind ihm liebe und teure Diener. Sie führen ihre Kämpfe wohlüberlegt und gut aus. Als dann einer unter ihnen auf die Idee kommt, dass man noch drei weitere Paladine benennen soll, damit sie auf die Zahl 12 kommen, wird der junge Neffe von Karl, Roland, zum Paladin benannt.

Arima, die junge Burgherrin von Roncevaux, spielt hier eine große Rolle. Sie lebt zwischen Franken und Mauren und versucht ihr Bestes, immer das Richtige zu tun. Als ihr Afzda Asdaq , ein maurischer Anführer, über den Weg läuft, hüpft ihr Herz vor Freude. Sofort fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Aber da ist ja noch Roland, den sie auch gut leiden kann.

Intrigen werden geschmiedet und wieder verworfen, aber eins steht fest, wenn die Franken gegen die Mauren in den Kampf ziehen, stehen sich Roland und Afzda gegenüber und Arima ist mittendrin.

Aber es gibt da noch ein Geheimnis, dass Bertha, die Schwester von König Karl, 13 Jahre bewahrte, was geschah wirklich, als Milan fiel? In einem Kloster finden sich Aufzeichnungen darüber und als Arima diese zu lesen bekommt, beginnt ein harter Wettlauf gegen die Zeit. Was sie hier liest, kann sie fast nicht glauben, aber es ist die Wahrheit und sie muss sie verkünden. Kann sie das alles schaffen und den Krieg vielleicht noch verhindern?

Was aber hat Aldaric der Gosgcogner, ihr Cousin, mit all dem zu tun und warum will er Rache? Sein Auftrag ist es, alles zu zerstören und er nimmt keine Rücksicht auf irgendwen, denn er ist vom Hass zerfressen. Er reitet mit den Vasconern in dem Kampf und vernichtet alles, was sich ihm in den Weg stellt.

Aber eins steht fest, auch er ist nur eine Figur in dem großen Schachspiel vom maurischen Stadthalter Suleiman ibn-al-Arabi und auch König Karl spielt hier mit gezinkten Karten.

Wer erfahren möchte, was hier alles geschehen ist , wer überlebt und wer stirbt, wer Held und wer Verlierer ist, sollte diesen tollen historischen Roman lesen; denn mehr verrate ich jetzt nicht.

Fazit:

Der Autor Richard Dübell nimmt uns mit ins Jahr 777 ins Frankenreich. Der anstehende Krieg zwischen den Mauren und Franken beschreibt er hier sehr ausführlich. Die historischen Hintergründe sind bestens recherchiert und man kann sich sofort fallen lassen und ist mitten im Geschehen dabei.

Die Charaktere zeichnet der Autor mit sehr viel Einfühlungsvermögen und haucht ihnen damit Leben ein. Alle, selbst die Diener, lernt man hautnah kennen und kann mit ihnen lachen, weinen, hoffen und bangen. Arima gefiel mir hier sehr gut. Sicher war sie für ihre Zeit schon ein wenig zu selbstbewusst, aber sie hatte auch eine schwierige Aufgabe zu bewältigen. Roland und Afzda mochte ich Beide gern. Ealhwine war anfangs ein wenig blass, entwickelte sich dann aber zu einer herausragenden Persönlichkeit, ich lernte ihn lieben. Bertha hingegen ist hier die tragischste Figur, ich mochte sie aber bis zum Schluss nicht.

Der Schreibstil lässt sich flüssig und leicht lesen und ab und an blitzt ein wenig Humor hervor, so dass man eigentlich das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Sicher gibt es die einen oder anderen blutrünstigen Kampfszenen, die sich aber wohl in einem historisch fundierten Roman nicht vermeiden lassen. Mich störte das nicht. Der Kampf gehört zum Krieg dazu und Tote natürlich auch.

Ein Prolog am Anfang, ein Epilog und das Nachwort am Ende, sowie Zeichnungen in den vorderen und hinteren Buchdeckeln, runden das Ganze gut ab.

Hier kommen von mir fünf verdiente Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Zeig Dein wahres Gesicht!

Die Staatsanwältin
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Nach dem brutalen Mord an ihrer Mutter kann Jamie Brock nicht anders: Sie will Staatsanwältin in Milton County werden und das schafft sie auch. Sie lässt sich auf keinerlei Kompromisse ein, nicht so wie ...

Nach dem brutalen Mord an ihrer Mutter kann Jamie Brock nicht anders: Sie will Staatsanwältin in Milton County werden und das schafft sie auch. Sie lässt sich auf keinerlei Kompromisse ein, nicht so wie es üblich ist; denn 95 % der Strafprozesse werden mit einem Deal zwischen Anklage und Verteidigung beendet. Jamie allerdings schließt ihre Fälle auch ohne Deal erfolgreich ab.

Doch der Mörder ihrer Mutter, der auf seine Hinrichtung wartet, kriegt immer wieder Aufschub. Jamie kann das nicht verstehen. Als dann der Staranwalt Caleb Tate in Verdacht gerät, seine Frau vergiftet zu haben, wittert Jamie ihre große Chance. Tate ist nämlich der Verteidiger des Mörders ihrer Mutter. Nun hat sie die einmalige Gelegenheit, ihn selbst vor Gericht zu stellen. Leider sind nicht Alle begeistert davon, denn Tate ist ein gerissener Anwalt und mit allen Wassern gewaschen. Ihm die Tat nachzuweisen, wird die schwierigste Aufgabe ihrer bisherigen Laufbahn werden. Dann meldet sich ein Zeuge, der Tate bei der Tat mit Drogen versorgt haben will. Aber eins ist klar, er ist ein vorbestrafter Dealer und die Aussage steht auf sehr wackeligen Beinen. Trotzdem wagt Jamie den großen Schritt und trägt den Fall der Grandjury vor. Es kommt zum großen Prozess.

Dann ist da noch der Anwalt Mace James, der nun den Mörder von Jamie´s Mutter vertritt und an seine Unschuld glaubt. Er versucht alles, um Antoine vor der Hinrichtung zu bewahren. Kurz davor bekommt der Angeklagte wieder einen Aufschub und Jamie und ihr Bruder Chris sind umsonst zum Hinrichtungsort gefahren. Langsam gehen Jamie die Nerven durch, ihr Bruder Chris versucht immer wieder sie zu beruhigen. Völlig am Boden zerstört nimmt sie die Hilfe von Dr. Gillespie an. Er kann ihr helfen und zeigt ihr auch Entspannungsübungen.

Dann beginnt der große Mordprozess und der eitle und völlig von sich eingenommene Staranwalt Caleb Tate vertritt sich selbst. Kann das gutgehen? Außerdem hat er noch ein großes Ass im Ärmel; denn der Hauptzeuge der Staatsanwaltschaft ist sein früherer Mandant und mit der Aussage entfällt die Verschwiegenheitsklausel.

Wie das Ganze weitergeht und wer Gut und wer Böse ist, werde ich jetzt nicht verraten. Lest selbst diesen überaus spannenden Justizthriller.

Fazit:

Der Autor Randy Singer nimmt uns mit in die Welt der Justiz. Hier werden Deals geschlossen und Urteile verkündet. Nicht Jeder ist ein wahrer Held; denn die Mühlen der Justiz mahlen langsam und nicht immer ist der Täter auch schuldig.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Am Anfang hatte ich Probleme mich in das Buch hineinzufinden, was sich dann relativ schnell gab und ich in die Tiefen der Skandale und Lügengeschichten versunken, das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Spannung, die ganz langsam aufgebaut wird, gipfelt in einem völlig unvorhersehbaren Ende. Das hatte ich nicht erwartet und wäre auch mit keiner Faser meines Körpers auf so etwas gekommen. Ich konnte nicht glauben was ich las und dann wurde noch ein fettes Geheimnis oben drauf gesetzt. Wow, das war der absolute Spannungswahnsinn.

Den Figuren verleiht der Autor allen ein interessantes Gesicht. Hier mochte ich nicht nur die Guten, nein auch manch Böser war mir sympathisch. Jamie mochte ich sofort. Sie war so toll beschrieben, dass ich gleich mit ihr mitfühlen und leiden konnte. Nach außen hin stark und doch im Inneren eine traurige Frau, die über den Mord an ihrer Mutter auch nach 13 Jahren nicht hinweg ist. Anfangs fand ich Mace komisch, konnte ihn dann aber im Laufe des Buches immer besser leiden. Unsympathisch war mir von Anfang an der Staranwalt Caleb Tate. Völlig von sich eingenommen und sicher, dass er unantastbar ist.

Alles in Allem ein absolut spannender und interessanter Justizthriller den ich wirklich absolut gerne weiterempfehle.

Der Autor war mir bis dato völlig unbekannt, aber eins ist klar, dies ist nicht das letzte Buch, was ich von ihm gelesen habe.

Hier kommen von mir 5 hoch verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Wir wollen, was wir wollen!

Schöne Ruinen
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Der abgehalfterte, aufgespritzte und inzwischen erfolglose Regisseur Michael Deane träumt von vergangenen Zeiten. Erfolgreich und berühmt war er und zu seinen Freunden zählten auch Liz Taylor und Richard ...

Der abgehalfterte, aufgespritzte und inzwischen erfolglose Regisseur Michael Deane träumt von vergangenen Zeiten. Erfolgreich und berühmt war er und zu seinen Freunden zählten auch Liz Taylor und Richard Burton. Sie machten zusammen den Film „Cleopatra“. Eine der Schauspielerinnen ist Dee Moray und sie wird krank. Um sich zu erholen und dann weiter in die Schweiz zur Behandlung zu fahren, schickt sie Michael Deane nach Porto Vergogna.

Pasquale Tursi übernimmt, als sein Vater stirbt, die Pensione in Porto Vergogna einem verschlafenen Ort an der ligurischen Küste im Jahre 1962. Nichts wünscht sich Pasquale mehr, als amerikanische Gäste bei sich aufzunehmen. Jährlich kommt ein Autor aus Amerika für zwei Wochen zu Besuch, um sein Buch zu schreiben. Aber dann geschieht das Außergewöhnliche, die amerikanische Schauspielerin Dee Moray kommt nach Vergogna, nein kein Irrtum, wie sich herausstellt; denn sie will tatsächlich in die Pensione „Zur ausreichenden Aussicht“. Pasquale ist total hingerissen von der amerikanischen Schönheit und trotz einiger Verständigungsschwierigkeiten gelingt es, dass sich Dee und Pasquale auf Anhieb verstehen. Sicher nicht jedes Wort wird richtig interpretiert, aber er versteht, dass Dee an Magenkrebs leidet und nach einem Treffen mit ihrem Freund weiter zur Behandlung in die Schweiz reisen will.

Das ganze Dorf ist in Aufruhr, eine Schauspielerin, die in „Cleopatra“ mitspielt, befindet sich im Ort und es soll noch ein Gast folgen. Mutter und Tante reden Pasquale ins Gewissen, die Schöne doch sofort zu heiraten und dann nach Amerika zu gehen.

Als dann aber der Freund nicht auftaucht ist Dee traurig. Pasquale reist nach Rom, um den Freund aufzusuchen und auch in seine Vergangenheit, um seine große Liebe Amedea zu sprechen. Er trifft sie, aber sie will nichts von ihm wissen. Dann endlich trifft er auf Michael Dean und der erzählt ihm, was wirklich mit Dee los ist und gibt ihm Geld, damit sie in die Schweiz reisen kann, auch Pasquale kriegt eine Art Schweigegeld.

Als er zurück im Dorf ist, ist Dee fort und er konnte sich nicht einmal von ihr verabschieden.

Dann taucht auf einmal der betrunkene Richard Burton auf.

So mehr verrate ich jetzt nicht vom Inhalt, lest selbst, wie es mit Pasquale Tursi, Richard Burton, Michael Dean und Dee Moray weitergeht.

Fazit:

Der Autor Jess Walter schreibt hier eine tolle Liebesgeschichte, die wir von 1962 bis ins jetzt verfolgen dürfen. Die verschiedenen Fäden, die uns durch die Jahre und Geschichten führen werden am Ende ganz geschickt zu einem großen Knäuel zuammengeführt und wir erfahren, was genau geschehen ist.

Jedem Protagonisten verleiht der Autor mit viel Einfühlungsvermögen ein Gesicht. Dee Moray mochte ich hier wirklich am liebsten. Ihre Geschichte reißt mich mit und ich bin in ihr gefangen. Auch alle anderen Charaktere, ob wichtig oder unwichtig, werden hier ausnahmslos mit allen Details und ihren Ecken und Kanten beschrieben. Ich konnte mit ihnen lachen, weinen, fluchen und leiden. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Viele Orte lernen wir kennen und auch die Schilderungen hierzu sind sehr präzise, so dass man sich wirklich mitten im Geschehen befindet.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig lesen. Jedes Kapitel hat eine Überschrift mit der dazugehörigen Jahreszahl, damit der Leser sofort weiß, wo genau er sich befindet. Das ist aber auch wichtig, denn sonst käme man schnell durcheinander bei dieser Zeitreise.

Einzig störte mich dieses Übersetzungsgemetzel, das musste nicht sein.
Sicher konnte Pasquale nicht perfekt englisch sprechen, aber es dann
auch so abgehackt zu schreiben, gefiel mir gar nicht. Das ist aber auch
wirklich das Einzige, was ich bemängele.

Alles in allem ein wirklich gelungenes Buch, was ich gerne weiterempfehlen werde.

Hier kommen von mir volle 5 Sterne, trotz des kleinen Mangels, den ich erwähnte.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Niemand kann verlieren, was er nie hatte!

Blinde Seele
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Detective Sam Becket und sein Partner Martinez ermitteln in einem extrem brutalen Fall. Noch ist der Serienmörder nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich tätig geworden, aber da sie gerade vor Ort sind, als ...

Detective Sam Becket und sein Partner Martinez ermitteln in einem extrem brutalen Fall. Noch ist der Serienmörder nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich tätig geworden, aber da sie gerade vor Ort sind, als wieder ein Mord geschieht, schauen sie sich die völlig entstellte Frauenleiche an. Der ermittelnde Special Agent Joe Duval hat sie gebeten, sie sich anzusehen. Sie haben schon viel gesehen, aber das hier übertrifft alles.

Nachdem nun vier Opfer gefunden wurden, schlägt der Serientäter auch in Sam´s und Martinez Bereich zu. Wieder ist das Bild, das sich ihnen bietet, grauenvoll. Aber es ist ganz klar, dass hier wieder der „Black Hole“- Mörder am Werk war. Leider gibt es keinerlei Spuren, die auf den Täter hinweisen. Alles ist sauber, nur ein komischer Geruch liegt in der Luft. Sam ist sich sicher, dass er diesen Geruch kennt. Noch schlimmer aber ist, dass die sechzehnjährige Tochter verschwunden ist. Hat der Täter sie mitgenommen? Die Suche läuft auf Hochtouren.

Sam, der in seiner Freizeit in einer Theatergruppe mitsingt, probt mit seinen Kollegen eine „Carmen-Aufführung“. Als dann die Hauptdarstellerin plötzlich verschwindet, macht sich Sam große Vorwürfe, hat Billie ihn doch vorher angerufen und wollte ihm dringend etwas erzählen. Leider hat Sam ihr nicht zugehört, völlig überarbeitet durch die vielen Morde, wollte er erst am Abend bei der Probe mit ihr reden. Zu dieser kam sie dann aber nicht mehr.

Sam´s Frau Grace ist Psychologin und könnte bei diesem Fall behilflich sein, gäbe es da nicht einen Interessenkonflikt. Sie ist die Psychologin des letzten Opfers bzw. der Tochter Felicia.

Dann ist da noch der junge Franzose Thomas Chauvin, den Grace bei ihrer Tagung in Zürich kennenlernt. Immer wieder läuft er ihr über den Weg. Ist das Zufall? Als Grace dann wieder daheim ist und Thomas plötzlich vor ihrer Tür steht, weiß sie, dass das kein Zufall sein kann. Was ist mit diesem jungen Mann nur los? Ist er eine Bedrohung? Oder sogar noch etwas Schlimmeres?

Dann ist da noch Sam´s Stiefmutter, die am grauen Star operiert werden soll und fürchterliche Angst hat. Aber irgendetwas stimmt mit diesem Augenarzt auch nicht. Er ist ein Spezialist, aber sympathisch macht ihn das noch lange nicht. Sein Assistenzarzt, Dr. Wiley hingegen ist sehr nett und umsichtig mit Grace. Nach der Operation aber ist er seltsam und bei der Untersuchung scheint er irgendetwas Unheimliches und gefährliches vorzuhaben.

So mehr verrate ich jetzt nicht, lest selbst diesen wahnsinnig spannenden Thriller.

Fazit:

Die Autorin Hilary Norman hat hier einen Thriller geschrieben, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Sie beschreibt die Taten ausführlich und recht blutig, sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Für zartbesaitete Leser ist das nichts, mich allerdings hat es nicht wirklich gestört. Ich mag schon Thriller, die blutig sind.

Der Schreibstil der Autorin ist klar und lässt sich absolut flüssig lesen. Viel zu schnell ist das Buch ausgelesen. Der Spannungsbogen, der am Anfang aufgebaut wird, hält das ganze Buch über, nein: Eigentlich steigert sich die Spannung bis zum Siedepunkt. Dem Täter bin ich dabei absolut nicht auf die Schliche gekommen, ich war nicht mal in seiner Nähe. Das macht für mich einen guten Thriller aus. Immer wieder ließ ich mich von einer Sackgasse in die nächste führen und war dann überwältigt, als ich dann schwarz auf weiß lesen konnte, was hier vorgefallen ist. Wow, absolut genial.

Die Protagonisten beschreibt die Autorin sehr feinfühlig und klar. Zu Jedem konnte ich mir ein eindeutiges Gesicht vorstellen. Auch die Bösen wurden sehr gut herausgearbeitet. Ich ließ mich fallen und war mitten drin in den Ermittlungen. Mein Lieblingsprotagonist war hier eindeutig Sam. Mit ihm habe ich ermittelt, konnte mit ihm lachen, trauern und mich fürchten. Das mag ich.

Der Autorin gelingt es sehr geschickt, die vielen losen Fäden zu einem großen Knäuel zusammenzuführen und es bleibt nicht ein Detail ungeklärt.

Alles in allem ein hervorragender Thriller, den ich gerne weiterempfehlen werde. Mein absolutes Thrillerhighlight 2013 bisher.

Hier kommen von mir 5 hochverdiente Sterne.

Veröffentlicht am 04.05.2018

„Der Tod zerbricht alles, was einmal war…“

Der Killer im Lorbeer
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In Sutherly ist es eigentlich ruhig. Detective Inspector Rosemary Daybell und ihre Kollegen haben scheinbar nicht viel zu tun. Leider ist es nicht immer so und als eine Leiche im Labyrinth gefunden wird, ...

In Sutherly ist es eigentlich ruhig. Detective Inspector Rosemary Daybell und ihre Kollegen haben scheinbar nicht viel zu tun. Leider ist es nicht immer so und als eine Leiche im Labyrinth gefunden wird, ist klar, dass die Ruhe erst einmal vorbei ist. Bei der Toten handelt es sich um eine junge gutaussehende Studentin. Nebenbei jobbte sie in einem Kindergarten, um ihr Studium zu finanzieren. Sie wollte Grundschullehrerin werden.

Auch Arthur Escroyne, der 36. Earl von Sutherly wohnt in diesem beschaulichen Örtchen in seinem völlig verfallenen Schloss. Er ist Grafiker und Hobbygärtner. In seinem Garten treibt sich ein Killer herum, der sich schadlos über seine Lorbeersträucher hermacht.

Rosemary und Arthur, die liebevoll von ihm Rosy genannt wird, sind ein Paar. Auch wenn sie ein völlig ungleiches Paar sind, lieben sie sich und wollen dafür sorgen, dass der 36. Earl nicht der letzte sein wird.

Die Jagd nach dem jeweiligen Killer könnte unterschiedlicher nicht sein. Rosy hat es mit einem verliebten Tutor, einem alten Hausmeister und einem abgewiesenen Studienkollegen zu tun und Arthur mit einer gefährlichen Killerlaus.

Beide geben ihr Bestes und manchmal gleichen sich die Fälle komischerweise und die Methoden auch.

Mehr werde ich jetzt nicht verraten, denn als die zweite Leiche auftaucht ist Gefahr in Verzug.

Fazit:

Dem Autor Arthur Escroyne gelingt es nicht gleich, mich mit seinem Schreibstil zu überzeugen. Beim ersten Kapitel tue ich mich schwer, in das Buch hineinzufinden. Sicher liegt das daran, dass die Absätze nicht wirklich gut hervorgehoben sind und ich nicht gleich merke, dass ich nun nicht mehr bei der Ermittlung von Detective Inspector Rosy bin, sondern beim 36. Earl von Sutherly. Die Geschichte erzählt hier der Earl selbst.

Im nächsten Kapitel weiß ich aber, dass ich beim Lesen nicht so schnell voraneilen darf, sondern mich genüsslich von dem doch tollen und humorvollen Schreibstil berieseln lassen kann.

Der Spannungsbogen baut sich langsam auf und hält auch das ganze Buch über. Immer wieder springen wir zwischen dem Mordfall und den Killerläusen hin und her. Der Garten mit seinem Killer hat mich amüsiert und ich hatte ständig ein Schmunzeln auf den Lippen. Auch die Mordfälle sind interessant geschildert und konnten mich überzeugen.

Den Charakteren verleiht der Autor ein wirklich gut ausgearbeitetes Profil. Arthur mochte ich hier eindeutig am liebsten. Seine ganze Art hat mich überzeugt. Ich konnte mit ihm lachen, grübeln und mich total in ihn hineinversetzen. Auch Rosy ist gut gelungen und ist eine hervorragende Polizistin mit viel Einfühlungsvermögen.

Alles in allem ein richtig guter Krimi, den ich auf jeden Fall weiterempfehlen werde. Ein wenig Inspector Barnaby blitzt da immer wieder durch.

Hier kommen von mir fünf verdiente Sterne.