Gerade erst sind Sebastiano und Anna mit ihren Schülern Fatima und Ole von einem Abenteuer mit niemand geringeren als Goethe in ihre Timeschool in Venedig zurückgekehrt, da scheint sich schon das nächste Abenteuer anzubahnen. Einer der Alten hat Anna herausgefordert zu einem Spiel, sie soll, genau wie Jules Verne in seinem Abenteuerroman, in achtzig Tagen um die Welt und das im Jahre 1873. Der Einsatz des Spiels: sollte Anna gewinnen, erhalten sie die kürzlich gestohlene Zeitmaschine zurück, doch sollte der andere gewinnen, dann ereilt Sebastiano ein schreckliches Schicksal. Gemeinsam mit ihren Freunden und einem unerwarteten Gast machen sich Anna und Sebastiano auf den Weg, denn sie müssen nicht nur in achtzig Tagen um die Erde, sondern müssen auch überall Portale schließen, damit keine Fremden ungewollt durch die Zeit reisen.
Meine Meinung
Ich liebe die Zeitreisereihe aus der Feder von Eva Völler und auch über den neuen Band, dessen Optik einfach wieder ein Traum ist, habe ich mich riesig gefreut. Eva Völler schreibt einfach so locker und einnehmend, dass man sich als Leser gleich wohlfühlt. Auch innerhalb der Zeitreisen bleibt die Sprache doch frisch und modern, so dass auch jugendliche Leser hier gefesselt werden. Dabei finde ich die Ideen, die sie für ihre Zeitreisen einbringt, immer ganz wunderbar und so habe ich mich schon an manch einen berühmten Charakter erfreuen dürfen, der in ihren Romanen zum Leben erweckt wurde. Auch hier schreibt sie wieder sehr bildlich, sehr lebendig und auch die Dialoge, vor allem zwischen Fatima und Ole, lassen mich immer wieder schmunzeln. Sie schreibst spannend, flüssig und mit einer Prise Humor, so dass man ganz tief in ihre Geschichten versinken kann.
Auch das jetzige Abenteuer der beiden Protagonisten und ihren Freunden hat mir sehr gut gefallen, denn wer kennt es nicht, der berühmte Roman in achtzig Tagen um die Erde von Jules Verne. Ich war mächtig gespannt, wie es Eva Völler gelingen wird, auf die Spuren von Fogg und seinem Begleiter Passepartout zu wandeln. Mich konnte Eva Völler damit großartig unterhalten und ich musste schmunzeln, dass sie sogar den Polizisten mit einbrachte, der auch damals Fogg und Passepartout begleitete. Nun ist es Fox, ein Agent aus unserer Zeit, der sich heimlich mit in die Vergangenheit schlich und der nun hier mitziehen muss. Es wird auf jeden Fall wieder spannend, zumal es dieses Mal um einen sehr hohen Einsatz geht. Natürlich stellt Völler ihre Charaktere wieder einige schwierige Aufgaben und ob und wie sie diese lösen, war toll zu lesen.
Wieder erzählt, wie schon in den vorigen Bänden sowohl aus der Zeitenzauberreihe als auch im ersten Band der Timeschoolreihe, Anna von ihren Abenteuern in der Ich-Perspektive. Dabei ist der Leser einfach wieder mitten im Geschehen und erlebt alles durch Annas Augen.
Anna ist mir schon sehr lange ans Herz gewachsen, denn sie ist durchweg sympathisch. Sie liebt ihren Sebastiano und hält zu ihm, egal was geschieht. Sie ist auf einer Seite eine leicht naive, junge Frau, die grundsätzlich an das Gute im Menschen glaubt, auf der anderen Seite ist sie in den passenden Situationen tapfer und mutig. ich mag ihre humorvolle Art und wie sie mit anderen umgeht und dabei immer sich selbst treu bleibt.
Aber auch Sebastiano gehört hier einfach in diese Geschichte und ich mag ihn genauso gerne wie seine Anna. Er ist ein starker Charakter, der für die, die er liebt, kämpft und sich einsetzt. Die Beiden gehören einfach zusammen und passen perfekt zueinander.
Aber auch die Nebencharaktere sind absolut gut gelungen, sei es der Dämon Barnaby, das ehemalige Haremsmädchen Fatima oder der Wikinger Ole. Sie runden das Gesamtbild ab und bringen immer wieder Schwung in die Geschichte, vor allem die Dialoge zwischen Fatima und Ole sind lesenswert.
Mein Fazit
Lebendig, humorvoll, spannend – auch der zweite Band der Timeschoolreihe brachte mir tolle Lesestunden und spannende Unterhaltung. Ich liebe die Zeitreisen, die die Charaktere begehen, aber auch die Charaktere sind mir unheilich ans Herz gewachsen. Dazu kommt der humorvolle, aber doch gut beschreibende Schreibstil der Autorin, der die Geschichte einfach nur wieder vorbeifliegen ließ. Wer die Zeitenzauberreihe mag, wird auch hier seine Freude an der Geschichte haben. Leseempfehlung! Aber bitte in passender Reihenfolge!