Ein erlebnisreicher Streifzug durch das Salzburger Erzbistum.
Der gebürtige Pinzgauer Siegfried Hetz und der Pustet-Verlagen erfreuen die Freunde monumentaler Prachtbauten mit diesem großartigen Bildband.
Autor Hetz präsentiert Sehenswürdigkeiten, die lange Zeit ...
Der gebürtige Pinzgauer Siegfried Hetz und der Pustet-Verlagen erfreuen die Freunde monumentaler Prachtbauten mit diesem großartigen Bildband.
Autor Hetz präsentiert Sehenswürdigkeiten, die lange Zeit dem Erzbischöflichen Salzburg und dessen Herrschern untertan waren.
In wohlgesetzten Worten erfahren wir einiges aus der 600-jährigen Geschichte vom Land Salzburg, das erst nach den Napoleonischen Kriegen 1816 zur Habsburgermonarchie gekommen ist.
Die Geschichte ist wechselvoll und nicht nur unter Napoleon
Spielen einige der prachtvollen Bauten eine Rolle. Denn auch die Nationalsozialisten reisierten gerne feudal. Manche Schlösser und Burgen sind als Außenstellen von KZs missbraucht worden.
Der Autor stellt uns die geografischen Landstriche mit seinen Prachtbauten wie folgt vor:
17 in der Stadt Salzburg
14 in Bayern
15 im Flachgau
6 im Tennengau
8 im Pongau
4 im Lungau
14 im Pinzgau
4 in Nord- und Osttirol
Schlösser in Bayern ist klar, weil Salzburg eine nicht immer friedliche Symbiose mit den Bayernherrschern hatte.
Da sich die Herrschaftsansprüche des Erzbistums bis nach Nord- und Osttirol erstreckt haben, sind auch dort monumentale Spuren zu finden.
Meine Meinung:
Ein wunderbarer Bildband, der einem die Schönheiten dieser Prachtbauten vor Augen führt. Auf den Vorsatz- bzw. Nachsatzseiten sind Landkarten abgebildet, die den Konnex zu den einzelnen Bauwerken herstellen. So lässt sich gezielt nach der Traumimmobilie suchen.
Gut gefällt mir der kurze Exkurs in die Baugeschichte, in der die Begriffe wie Burg, Schloss, Herrenhaus auf der weltlichen Seite und Kloster, Stift und Abtei auf der geistlichen Seite erklärt werden.
Mir persönlich gefallen ja die vielen kleineren Burgen und Schlösser viel besser als z. B. Hohensalzburg oder Kleßheim. Auf Schloß Tandalier habe ich meinen ersten Schulschikurs verbracht und im ehemaligen Kapuzinerkloster in Tamsweg ist seit Anfang des Jahres eine unserer Dienststellen untergebracht. Die Burg Hohenwerfen thront nach wie vor majestätisch über dem Pass Lueg.
Viele der vorgestellten Burgen sind auf strategische wichtigen Stellen errichtet und haben im Laufe der Jahrhunderte so manchem Kampfhandlungen getrotzt. Dennoch haben sie langsam aber sicher ihren urspürnglichen Zweck verloren. Der damit einhergehende Verfall konnte in vielen Fällen aufgehalten werden und die prachtvollen Bauten finden heute einen neuen, anderen Verwendungszweck. So ist in einigen Burgen, Schlössern und Klöstern neues Leben in Form von Schulen und Pensionistenwohnheimen eingezogen. Doch auch der Tourismus oder die Filmbranche hat sich ihrer angenommen.
Allen ist gemeinsam, dass die Erhaltung der Gemäuer Unsummen verschlingt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich ein Großteil der Prunk- und Profanbauten in der Öffentlichen Hand befindet.
Die aufschlußreichen und informativen Texten werden durch die eine oder andere Anekdote und Sage bereichert. Was mir persönlich besondere Bewunderung abringt, sind die schönen Fotos, auf denen wenig von den Touristenmassen, die alljährlich einfallen, um die Pracht der Macht zu genießen, zu sehen sind. Da muss der Fotograf wohl lange auf einen von Menschen freien Augenblick gewartet haben.
Im letzten Kapitel „Wenn Mauern erzählen“ gibt sich Siegfried Hetz den Gedanken an Macht und Pracht, die immer mit Blut und Tränen einher gehen, hin. Die stummen Zeitzeugen könnten hier viel berichten.
„Die beschriebenen Profanbauten – die Klöster eingeschlossen – prägen die Landschaft und repräsentieren das große kulturelle Erbe des Landes. Gleichzeitig sind sie für viele Menschen aber auch intime Orte, die mit sehr unterschiedlichen persönlichen Erinnerungen gefüllt sind. Mauern können aber auch schweigen.“
Fazit:
Ein erlebnisreicher Streifzug durch mehr als 600 Jahre Geschichte des Salzburger Erzbistums. Ein toller Bildband, der auch als Geschenk seine Liebhaber finden wird. Gerne gebe ich 5 Sterne.