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Venatrix

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Veröffentlicht am 05.05.2018

Ein erlebnisreicher Streifzug durch das Salzburger Erzbistum.

Mit Macht und Pracht
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Der gebürtige Pinzgauer Siegfried Hetz und der Pustet-Verlagen erfreuen die Freunde monumentaler Prachtbauten mit diesem großartigen Bildband.

Autor Hetz präsentiert Sehenswürdigkeiten, die lange Zeit ...

Der gebürtige Pinzgauer Siegfried Hetz und der Pustet-Verlagen erfreuen die Freunde monumentaler Prachtbauten mit diesem großartigen Bildband.

Autor Hetz präsentiert Sehenswürdigkeiten, die lange Zeit dem Erzbischöflichen Salzburg und dessen Herrschern untertan waren.

In wohlgesetzten Worten erfahren wir einiges aus der 600-jährigen Geschichte vom Land Salzburg, das erst nach den Napoleonischen Kriegen 1816 zur Habsburgermonarchie gekommen ist.

Die Geschichte ist wechselvoll und nicht nur unter Napoleon
Spielen einige der prachtvollen Bauten eine Rolle. Denn auch die Nationalsozialisten reisierten gerne feudal. Manche Schlösser und Burgen sind als Außenstellen von KZs missbraucht worden.

Der Autor stellt uns die geografischen Landstriche mit seinen Prachtbauten wie folgt vor:

17 in der Stadt Salzburg
14 in Bayern
15 im Flachgau
6 im Tennengau
8 im Pongau
4 im Lungau
14 im Pinzgau
4 in Nord- und Osttirol

Schlösser in Bayern ist klar, weil Salzburg eine nicht immer friedliche Symbiose mit den Bayernherrschern hatte.
Da sich die Herrschaftsansprüche des Erzbistums bis nach Nord- und Osttirol erstreckt haben, sind auch dort monumentale Spuren zu finden.


Meine Meinung:

Ein wunderbarer Bildband, der einem die Schönheiten dieser Prachtbauten vor Augen führt. Auf den Vorsatz- bzw. Nachsatzseiten sind Landkarten abgebildet, die den Konnex zu den einzelnen Bauwerken herstellen. So lässt sich gezielt nach der Traumimmobilie suchen.

Gut gefällt mir der kurze Exkurs in die Baugeschichte, in der die Begriffe wie Burg, Schloss, Herrenhaus auf der weltlichen Seite und Kloster, Stift und Abtei auf der geistlichen Seite erklärt werden.

Mir persönlich gefallen ja die vielen kleineren Burgen und Schlösser viel besser als z. B. Hohensalzburg oder Kleßheim. Auf Schloß Tandalier habe ich meinen ersten Schulschikurs verbracht und im ehemaligen Kapuzinerkloster in Tamsweg ist seit Anfang des Jahres eine unserer Dienststellen untergebracht. Die Burg Hohenwerfen thront nach wie vor majestätisch über dem Pass Lueg.

Viele der vorgestellten Burgen sind auf strategische wichtigen Stellen errichtet und haben im Laufe der Jahrhunderte so manchem Kampfhandlungen getrotzt. Dennoch haben sie langsam aber sicher ihren urspürnglichen Zweck verloren. Der damit einhergehende Verfall konnte in vielen Fällen aufgehalten werden und die prachtvollen Bauten finden heute einen neuen, anderen Verwendungszweck. So ist in einigen Burgen, Schlössern und Klöstern neues Leben in Form von Schulen und Pensionistenwohnheimen eingezogen. Doch auch der Tourismus oder die Filmbranche hat sich ihrer angenommen.

Allen ist gemeinsam, dass die Erhaltung der Gemäuer Unsummen verschlingt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich ein Großteil der Prunk- und Profanbauten in der Öffentlichen Hand befindet.

Die aufschlußreichen und informativen Texten werden durch die eine oder andere Anekdote und Sage bereichert. Was mir persönlich besondere Bewunderung abringt, sind die schönen Fotos, auf denen wenig von den Touristenmassen, die alljährlich einfallen, um die Pracht der Macht zu genießen, zu sehen sind. Da muss der Fotograf wohl lange auf einen von Menschen freien Augenblick gewartet haben.
Im letzten Kapitel „Wenn Mauern erzählen“ gibt sich Siegfried Hetz den Gedanken an Macht und Pracht, die immer mit Blut und Tränen einher gehen, hin. Die stummen Zeitzeugen könnten hier viel berichten.
„Die beschriebenen Profanbauten – die Klöster eingeschlossen – prägen die Landschaft und repräsentieren das große kulturelle Erbe des Landes. Gleichzeitig sind sie für viele Menschen aber auch intime Orte, die mit sehr unterschiedlichen persönlichen Erinnerungen gefüllt sind. Mauern können aber auch schweigen.“


Fazit:
Ein erlebnisreicher Streifzug durch mehr als 600 Jahre Geschichte des Salzburger Erzbistums. Ein toller Bildband, der auch als Geschenk seine Liebhaber finden wird. Gerne gebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Grandioser Abschluss der Reihe

Schönbrunner Finale
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Wir schreiben das Jahr 1918. Die Habsburgermonarchie liegt in den letzten Zügen. Soldaten desertieren und die Spanische Grippe hat die ausgehungerten Menschen fest im Griff. Wer noch ein wenig Vermögen ...

Wir schreiben das Jahr 1918. Die Habsburgermonarchie liegt in den letzten Zügen. Soldaten desertieren und die Spanische Grippe hat die ausgehungerten Menschen fest im Griff. Wer noch ein wenig Vermögen hat, setzt dies bei Schwarzmarkthändler in Lebensmittel um. Die kleine und große Kriminalität halt auch Oberinspektor Nechyba in Atem. Da sind zum einem Kinder, die um nicht zu verhungern auf dem Naschmarkt Zwetschken stehlen und zum anderen langjährige Ganoven, die sie nun Zinshäuser kaufen können, weil der Schwarzmarkt floriert.

Obwohl gemordet, gestohlen und anschließend ermittelt wird, ist dieser sechste und letzte Band rund um Oberinspektor Joseph Maria Nechyba, kein Krimi im herkömmlichen Sinn. Er ist vielmehr ein Sittengemälde des zerfallenden Vielvölkerstaates.

Die desaströse Versorgungslage in Wien, lässt auch Aurelia Nechyba, die Gemahlin des Oberinspektors und Köchin von Hofrat Dr. Schmerda, zu Waren vom Schwarzmarkt greifen, denn „eine Bohnensuppe ohne irgendein Fuzerl Fleisch ist eine Zumutung.“ – O-Ton des Genussmenschen Nechyba.

Meine Meinung:

Autor Gerhard Loibelsberger versteht es meisterhaft, diese Zeit im Kopf der Leser wieder auferstehen zu lassen. Es sind keine schönen Bilder. Und wenn heute über “Fake News” gelästert wird, so sind diese keine Erfindung der letzten Jahre. Die zu Beginn des Buches geschilderte Inspektion Kaiser Karls bei den Truppen an der italienischen Front, hat im Großen und Ganzen so ähnlich stattgefunden. Die Propagandafilmteams und Fotografen für den Kriegspressdienst waren immer wieder unterwegs, um Stimmung für den längst verlorenen Krieg zu machen.

Geschickt verquickt Loibelsberger echte Mordfälle und historische Persönlichkeiten mit seiner fiktiven Figur des Kriminalinspektors. Ein Verzeichnis der historischen Personen findet man zu Beginn des Buches. Akribische Recherche machen den Krimi zu einem erweiterten Geschichtsbuch.

Die Reihe um Joseph Maria Nechyba ist nun zu Ende, denn sie ist, wie Autor Loibelsberger glaubhaft versichert, auf genau 6 Bände ausgelegt. Ich finde das ausgesprochen schade, denn Nechyba wird ja jetzt in der Ersten Republik zum “Ministerialrat” befördert. Ein krönender Abschluss seiner Kriminalbeamtenlaufbahn.

Als Wienerin sind mir die Örtlichkeiten und der Wiener Dialekt ja bestens vertraut. Für Leser, die des Wienerischen nicht kundig sind, gibt es im Text Fußnoten und im Anhang ein ausführliches Glossar.

Fazit:

Ein grandioser Abschluss dieser Serie. Nechyba wird mir fehlen. Gerne gebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Da rinnt einem das Wasser im Mund zusammen

Das Beste aus der Wirtshausküche
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Dieses im Servus-Verlag erschienene Kochbuch von Erwin Werlberger macht einfach Appetit. Appetit auf einfache wie etwas aufwändigere Speisen. Alle mit ausgewählten Zutaten aus der Region rund um die Salzburger ...

Dieses im Servus-Verlag erschienene Kochbuch von Erwin Werlberger macht einfach Appetit. Appetit auf einfache wie etwas aufwändigere Speisen. Alle mit ausgewählten Zutaten aus der Region rund um die Salzburger Tauern.

Hier werden lustvoll Speisen wie Lammfilet, Flusskrebse im Kräutersud oder Sauerrahmschmarren zubereitet. Mein Favorit sind die gebratenen Eierschwammerl mit Himbeeren.

Ab S. 221 erhält man noch eine Menge sogenannter „Basisrezepte“, die in den einzelnen Gerichten abgewandelt werden.

Auf der linken Seite wird jeweils das Rezept präsentiert, auf der rechten ein Foto des köstlichen Gerichtes.
Hier läuft mir beim Betrachten das Wasser im Mund zusammen.

Bitte nur NACH einer Mahlzeit lesen. Der Magen fängt unweigerlich zu knurren an.

Es ist fast schade, das Buch in die Küche mitzunehmen und mit fettigen Fingern umzublättern. Also, Rezept abschreiben und nachkochen.

Fazit:

Ein lukullischer Streifzug durch die Salzburger Wirtshausküche. Gerne gebe ich dafür 5 Kochlöffel.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Der etwas andere Reiseführer

111 Orte in Hamburg, die uns Geschichte erzählen
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Dieses Mal legt Autorin Rike Wolf weniger Wert auf imposante, wenig bekannte Touristenmagnete. Nein, diesmal sind es eher die kleinen Alltagsplätze, die sie uns zeigt. Viele davon haben Geschichte geschrieben ...

Dieses Mal legt Autorin Rike Wolf weniger Wert auf imposante, wenig bekannte Touristenmagnete. Nein, diesmal sind es eher die kleinen Alltagsplätze, die sie uns zeigt. Viele davon haben Geschichte geschrieben und erzählen dem aufmerksamen Hamburg Besucher oder dem Einheimischen davon.

Wir entdecken Baudenkmäler aus Industrie und Verkehr wie die Alte Harburger Elbbrücke (S. 14), den Alten Kran (S.156) oder die Zeisehallen (S. 222). Doch auch die Architektur darf nicht zu kurz kommen. Vom Dichterhaus (das Heine-Haus S. 106) und Sakralbauten wie die Maximilian-Kolbe-Kirche (S. 144) bis hin zu Kriegsrelikten wie die Clausewitz-Kaserne (S.46), Die Reste des U-Boot-Bunkers II auf Finkenwerder S. 212) oder der Bunker, der nun als Tiefgarage (S. 202) genutzt wird.

Auch Hamburgs Hausbesetzer-Szene wird genannt. Die haben auf recht unorthodoxe Weise einige Gebäude vor der Spitzhacke gerettet.

Der eine oder andere kulinarische Tipp, wie die Konditorei Lindtner (S. 130) oder das Op’n Bulln (S. 162) darf auch nicht fehlen.

Schiffe und Vergnügungsstätten finden ebenso ihren Platz wie Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus.

Fazit:

Dieser Hamburg-Reiseführer ist etwas für die leisen Besucher, die die kleinen Sehenswürdigkeiten der Hansestadt schätzen.
Gerne gebe ich dafür 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Gaumenfreude und Augenweide

Himmlische Mehlspeis!
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Dies ist eine wunderbare Ergänzung zu „Gesegnete Mahlzeit! – Gutes und Gesundes aus der Klosterküche“. Irmengard Hofmann und Co-Autor Berthold Heigl verwöhnen Mehlspeisenliebhaber mit Köstlichkeiten aus ...

Dies ist eine wunderbare Ergänzung zu „Gesegnete Mahlzeit! – Gutes und Gesundes aus der Klosterküche“. Irmengard Hofmann und Co-Autor Berthold Heigl verwöhnen Mehlspeisenliebhaber mit Köstlichkeiten aus den Klosterküche.
Die Rezepte stammen aus dem umfangreichen Archiv des Klosters Seitenstetten. Jedes wurde liebevoll nachgekocht/gebacken und gefällig in Szene gesetzt. Die Fotos sind ein wahrer Augenschmaus! Die einzelnen Kapitel sind durch Abbildungen von Stillleben aus dem Stift Seitenstetten getrennt.

Sehr gut hat mir auch gefallen, dass von einige der traditionellen Rezepte als Faksimile abgedruckt sind und die in Kurrentschrift (= Sütterlin) geschriebenen Texte in originaler Sprache wiedergegeben sind. Ein Beispiel gefällig?

„Nimb Seitelt Öpfel hakhs khlein, Rests in schmalz fein waich, schlag ayr daran, tue einperl, Zimet stup unnd Zugger darünter ..“ Alles klar?

Die Übersetzung:
„Nimm säuerliche Äpfel, hacke sie klein, röste sie in Schmalz gut weich, schlage Eier daran und mische Weinbeeren, Zimtpulver und Zucker darunter.“ (S.50)

Die Rezepte sind einfach, wie Versunkener Obstkuchen", oder festlich, wie Rosen-Charlotte", fruchtig wie "Quittentorte
mit Bienenstich", oder traditionell wie „Wespennester“.

Interessant finde ich „Wespennester“ (S. 36), da hier gekochte Erdäpfel verwendet werden.

Unserer Favoriten: Erdbeertorte (S. 60) und Mohn-Gugelhupf (S.130).


Fazit:

Eine Freude nicht nur für geübte Bäcker! Klare Sprache, einfache Zutaten und wunderschöne Farbfotos zu fast jedem Rezept! Da muss ich doch fünf Kochlöffel vergeben.