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Veröffentlicht am 03.06.2018

„...mal ehrlich, wer braucht Feinde, wenn er solche Freunde hat....“

Aachener Todesreigen
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Britta Sander ist Privatdetektivin und arbeitet bei Schniedewitz & Schniedewitz. Ihre Kollegen sind allesamt nett und die Zusammenarbeit hervorragend. Einzig der „alte“ Chef Fritz Schniedewitz klebt mehr ...

Britta Sander ist Privatdetektivin und arbeitet bei Schniedewitz & Schniedewitz. Ihre Kollegen sind allesamt nett und die Zusammenarbeit hervorragend. Einzig der „alte“ Chef Fritz Schniedewitz klebt mehr an seinem Stuhl, als dass er sich an der täglichen Arbeit beteiligt und das ist auch gut so.

Langweilige Tage gibt es viele in diesem harten Job. Bis eines Tages eine Schulkollegin, an deren Namen sich Britta kaum erinnern kann, sie in der Detektei besucht und sie bittet, nach ihrer verschwunden Schwester Sabrina Kempfer zu suchen. Irgendetwas ist hier oberfaul, denn die Vermisste wird schnell gefunden, aber leider nicht lebend. Sie hat sich nach Angaben des Arztes mit Tabletten umgebracht. Die Familie aber glaubt nicht an einen Selbstmord.

Im Laufe der Ermittlungsarbeit tauscht sie sich auch mit ihren Kollegen aus. Eric Lautenschläger bearbeitet einen ähnlichen Fall. Hier ist eine junge Frau durch einen Reitunfall ums Leben gekommen und auch die Familie glaubt nicht an einen Unfall.

Als dann beide Fälle als Mord entlarvt werden und die Spuren auf Zusammenhänge deuten, ist Gefahr in Verzug, denn es sind noch mehr Menschenleben in Gefahr.

Auch die Zusammenarbeit mit Kommissar Körber bringt nicht den gewünschten Erfolg. Britta und Eric arbeiten auf Hochtouren und bringen sich selbst in höchste Gefahr.

Fazit:

Die Autorin Ingrid Davis schreibt hier einen Kriminalroman der mich als Leser mit nach Aachen nimmt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Einzig die Stellen mit dem Franzosen Tahar waren mir ein wenig zu übertrieben deutschfranzösischt. Da wäre weniger mehr gewesen

Die Charaktere sind nett und ausreichend gezeichnet, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte. An Humor fehlt es auch nicht. Die Kollegschaft hat ein tolles Verhältnis untereinander und so ist die Zusammenarbeit richtig gut. Ich mochte Britta´s schnoddrige Art. Sie ist nicht auf den Mund gefallen. Eric war hier meine Lieblingsfigur. Ihn fand ich besonders gut charakterisiert.

Die Spannung war auf einem gleichmäßigen, eher niedrigen, Niveau. Die Autorin beantwortet zum Ende hin alle offenen Fragen. Auch wenn ich die Person, die hier getötet hat, schon vorher erkannte, fand ich die Auflösung prima.

Ich vergebe hier 3 Sterne für einen netten Krimi, der sich prima an lauen Sommerabenden lesen lässt.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Ich höre Trommeln und Lachen, sehe Gesichter, aber ist es die Wirklichkeit oder nur ein Traum?

Paradiesfluch
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Die sechzehnjährige Èloise reist mit ihrem Vater nach dem Tod der Mutter nach St. Dominigue. Dort hat ihr Onkel eine Zuckerrohrplantage. Ihr Vater will hier erlernen, wie man eine solche Plantage bewirtschaftet ...

Die sechzehnjährige Èloise reist mit ihrem Vater nach dem Tod der Mutter nach St. Dominigue. Dort hat ihr Onkel eine Zuckerrohrplantage. Ihr Vater will hier erlernen, wie man eine solche Plantage bewirtschaftet und wie man sich den Sklaven gegenüber verhalten sollte.

Èloise hat von Anfang an ein ungutes Gefühl. Seit Betreten der Insel hört sie Gesänge und Trommeln, hört Lachen und sieht Gesichter, wo keine sind. Als sie dann mit der Kutsche zur Plantage ihres Onkels fahren, begegnet ihr Gabriel. Er ist der Schreiber des Gutsbesitzers der Nachbarplantage und ein Mulatte. Sein Aussehen ist unglaublich, hat er doch Augen in der intensivsten Blaufärbung, die Èloise je gesehen hat. Sofort fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Immer wieder laufen sich die beiden jungen Menschen über den Weg.

Èloise, die von ihrer Mutter einen Talisman bekam, den sie immer tragen soll, will nun auf der Insel endlich wissen, was es damit auf sich hat. Denn genau hier hatten vor 17 Jahren ihre Eltern ihre Flitterwochen verbracht und ihre Mutter die Kette bekommen. Sie fragt Daniel danach und muss feststellen, dass er eine identische Kette trägt. Was hat es mir diesem Talisman auf sich?? Diese und noch ganz viele andere Fragen stellen sich dem Leser hier. Um Antworten zu bekommen, lest das Buch und lasst Euch aufklären.

Fazit:

Die Geschichte spielt 1789 auf der Karibikinsel St. Dominigue. Das ist die Zeit der Voodoo-Zauber und auch genau hierum geht es in dem Buch. Die Hauptprotagonisten sind Èloise und Gabriel, die hier auf der Insel der Lösung eines Rätsels nachgehen. Mir persönlich waren diese Geschehnisse ein wenig hölzern beschrieben. Gestört hat mich die Schmachterei von Èloise so manches Mal. Immer wieder wurde geschildert, wie ihr hier warm ums Herz wurde und sie wild von Gabriel träumte. Ich denke hier wäre weniger mehr gewesen.

Die Beschreibung mit dem Umgang der Sklaven entspricht sicher genau dieser Zeit. Leider wurden sie eben ausgepeitscht und als mindere Menschen behandelt oder gar nicht beachtet. Dieser Teil des Buches war gut recherchiert und konnte mich auch überzeugen. Auch die Arbeit auf einer Zuckerrohrplantage war gut beschrieben. Die Schilderungen der Voodoo-Zauber waren präzise und könnten auch wirklich so gewesen sein.
Alles in Allem hätte mir die Beschreibung der Protagonisten etwas tiefer gehen können, denn die meisten der Charaktere waren flach geschildert und wurden von mir auch gleich wieder vergessen. Schade. Ich mag es sehr, wenn ich mich mit den Personen identifizieren kann, das gelang mir hier leider nicht.

Von mir kommen hier 3 von 5 Sternen, weil mich das Buch nicht wirklich überzeugen konnte. Eine nette Geschichte für zwischendurch, aber mehr auch nicht. Lest und entscheidet selbst.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Wo ist hier die Spannung?

Schneebraut
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In dem völlig verschlafenen Siglufjördur passiert nie irgendetwas. Es ist ein völlig verschlafenes Dorf in einem abgelegenen Fjord. Man kann dort nur hingelangen, indem man durch einen Tunnel fährt.

Ari, ...

In dem völlig verschlafenen Siglufjördur passiert nie irgendetwas. Es ist ein völlig verschlafenes Dorf in einem abgelegenen Fjord. Man kann dort nur hingelangen, indem man durch einen Tunnel fährt.

Ari, ein junger Polizeischüler kurz vor der Prüfung bekommt nun das Angebot, dort einen festen Job zu bekommen. Er fackelt nicht lange und nimmt das Jobangebot an. Seine Freundin Kristin, mit der er gerade zusammengezogen ist, wird gar nicht erst gefragt und vor vollendete Tatsachen gestellt. Sie ist völlig aufgebracht und begleitet Ari deshalb auch nicht zu seiner Antrittsreise.

Als Ari nun in dem leicht winterlichen Siglufjördur eintrifft, ist von dem nahenden Wintereinfall nichts zu bemerken. Autos gibt es dort so gut wie gar nicht und sein Kollege bringt ihn auch sogleich in sein neues Heim. Schlüssel braucht man nicht in diesem Örtchen, denn es passiert ja schließlich nie auch nur ein Unfall dort.

Dies aber ändert sich nun plötzlich, als der Autor des erfolgreichen Romans „Nördlich der Heide“, der in die Jahre gekommene Hrolfur tödlich verunglückt. Er fällt bei einer Theaterprobe die Treppe hinunter und stirbt. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse, denn nur Ari glaubt, dass dies kein Unfall war. Mehrere Ereignisse geschehen gleichzeitig und alles scheint auf dem Kopf zu stehen.

Mehr werde ich jetzt vom Inhalt nicht preisgeben.

Fazit:

Wenn man den Inhalt liest, kommt man schnell auf die Idee, dass hier ein superspannender Thriller auf einen wartet, aber weit gefehlt. Thriller würde ich dieses Buch wirklich nicht nennen, doch eher einen Krimi, selbst diese Bezeichnung bezweifele ich ein wenig. Richtige Spannung kommt überhaupt gar nicht auf, nein eher plätschert die Geschichte so vor sich hin und man ist oft geneigt, das Buch einfach zur Seite zu legen. So erging es mir doch häufig, so dass ich mich immer wieder antreiben musste, weiter zu lesen.

Die Protagonisten strahlen auch nicht gerade vor Überzeugung. Was mich besonders gestört hat war, dass Ari von seinem Kollegen immer wieder mit Meister angesprochen wurde, das ging mir dann doch schon sehr gegen den Strich. Irgendwann sollte auch der älteste Kollege doch begriffen haben, wie der Neue heißt, vor allem, wo die Wache nur mit drei Polizisten besetzt ist.

Alles in allem eine nette Geschichte, aber mehr auch nicht. Den Täter hatte ich allerdings nicht entlarven können, weil so viele andere Dinge immer wieder in den Mittelpunkt rückten, die von den eigentlichen Geschehnissen kilometerweit entfernt lagen.

Eine Leseempfehlung kommt von mir hier nicht, was nicht heißen soll, dass es Euch viel besser gefallen könnte als mir.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Ein wenig historisch angehaucht!

Inseln im Wind
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Elizabeth Raleigh, ein junges Mädchen von 17 Jahren, soll im Jahre 1649 mit dem Plantagensohn Robert Dunmore verheiratet werden. Dies geschieht hauptsächlich, weil Raleigh Manor, ihr zu Hause sonst dem ...

Elizabeth Raleigh, ein junges Mädchen von 17 Jahren, soll im Jahre 1649 mit dem Plantagensohn Robert Dunmore verheiratet werden. Dies geschieht hauptsächlich, weil Raleigh Manor, ihr zu Hause sonst dem Untergang geweiht wäre. Eigentlich ist Robert ja auch ein recht ansehnlicher Bursche und so willigt Elizabeth auch schnell in die Hochzeit ein. Einzig die Trennung von ihrem Vater fällt ihr schwer, denn nach der Hochzeit führt sie ihr Weg nach Barbados zur Plantage ihres Angetrauten. Kurz vor der Hochzeit wird bei der Hinrichtung des Königs das Volk sehr unruhig und mitten drin befindet sich Elizabeth, die fast zwischen eine Schlägerei gerät. Duncan Haynes, ein Pirat, bemerkt es und rettet Lizzie aus dieser prekären Situation. Ihr Vater, künftiger Schwiegervater und Verlobter sehen es gar nicht gern, dass Duncan Lizzie rettete, kennen sie ihn doch schon vor früher. Elizabeth, die immer wieder darauf hinweist, dass er ihr ja schließlich das Leben rettete wird gar nicht erst angehört. Auf einem Ausritt aber trifft Lizzie Duncan wieder und unterhält sich mit ihm. Sie ist total fasziniert von ihm und dann passiert das Unglaubliche.

Auf der langen Seereise von England nach Barbados gerät das Schiff in einen Orkan. Manövrierunfähig schaukelt danach das Schiff auf dem Ozean. Dort kommt dann Duncan und rettet die gesamten Passagiere. Auch auf Barbados trifft sie immer wieder auf den Piraten.

Ein Sklavenaufstand und ein Krieg und viele andere Katastrophen begegnen Lizzie noch auf der Insel, aber auch die schöne Seite, das Wasser, die Palmen und die Strände und die immer scheinende Sonne.

Mehr werde ich jetzt nicht verraten, lest selbst.

Fazit:

Ausgelegt als historischer Roman wird uns hier doch eher eine Liebegeschichte erzählt. Mir fehlten hier eindeutig mehr historische Grundlagen und Informationen. Auch von der Schönheit Barbados erfuhren wir nur am Rande, schade, denn diese Insel ist ein Traum, wie ich selbst schon erfahren durfte.

Elena Santiago schreibt wirklich sehr schön und das Buch lässt sich flüssig lesen. Es hat mich gut unterhalten, mich aber nicht an die Seiten gefesselt. Schade, hier hätte man eindeutig mehr draus machen können. Viele Charaktere sind in dem Buch vorzufinden, aber mit keiner konnte ich mich wirklich identifizieren. Man vergisst sie leider wieder sehr schnell. Auch die Geschehnisse waren mir eindeutig zu zahlreich, hier wäre sicherlich weniger mehr gewesen. Alles deutet auf eine Fortsetzung hin, die dann tatsächlich auch im Nachwort angesprochen wird.

Hier kommen von mir 3 Sterne, zu mehr reichte es leider nicht. Eine Empfehlung kann ich hier trotzdem aussprechen. Wer gerne eine Liebegeschichte liest, die ein wenig historisch angehaucht ist, wird hier doch gut bedient.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Wo ist die Leiche hin???

Bitteres Blut
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Der Morgen hätte so schön sein können, wenn nicht eine Leiche an der Stele hängen würde. Sofort alarmiert Bauer Hollenberg die Polizei, aber als diese eintrifft, ist keine Leiche mehr da. Nun steht Bauer ...

Der Morgen hätte so schön sein können, wenn nicht eine Leiche an der Stele hängen würde. Sofort alarmiert Bauer Hollenberg die Polizei, aber als diese eintrifft, ist keine Leiche mehr da. Nun steht Bauer Hollenberg dumm dar. Wo ist die Leiche, oder gab es überhaupt eine? Schnell ist geklärt, wer der eigentliche Tote ist. Er heißt Thorsten Böse, aber es gibt keinen Hinweis auf seinen Verbleib. Einzig ein blutverschmierter Turnschuh und der Strick, der an dem Denkmal hängt, weist noch darauf hin, dass hier wirklich etwas passiert ist. Die Ermittlungen laufen an und der neu in das Kommissariat gekommene Kriminalobermeister Lorinser übernimmt den Fall. Das passt aber dem Hauptkommissar Steinbrecher nicht, ist er doch dienstgradig höher angesiedelt und soll nun den Handlanger für den Herrn Kriminalobermeister machen. Schlechtes Karma ist also vorprogrammiert. Keine Leiche keine Ermittlung hört Lorinser dann von seiner Vorgesetzten. Aber Lorinser sieht das ganz anders, er ermittelt weiter. Wird eine Leiche auftauchen oder ist hier wirklich gar kein Mord oder Selbstmord passiert? Dies nämlich ist hier die große Frage. Mehr verrate ich jetzt nicht. Lest selbst.

Fazit:

Der Autor Willi Voss hat hier einen netten Krimi geschrieben. Wirkliche Spannung machte sich bei mir aber nicht wirklich breit. Interessant schon, aber das gewisse Etwas, was einen Spannungsbogen von Anfang bis Ende hält, habe ich hier nicht vorgefunden. Vieles wird hier in die Ermittlung rein getragen, was absolut nicht relevant ist für den vorliegenden Fall. Einbahnstraßen die völlig überflüssig sind und von dem Fall wegführen. Hier wäre für mich weniger mehr gewesen. Aus diesem Grunde empfand ich teilweise Langeweile und fragte mich, wann kommen wir denn endlich zu des Pudels Kern?? Der Schreibstil ist auch gewöhnungsbedürftig. Lange Sätze mit vielen eingeschobenen Nebensätzen machten es teilweise schwierig, den ganzen Satz in einem zu sehen und zu verstehen. Das aber dauert nicht lange an und man gewöhnt sich daran.

Die Charaktere sind sehr fein beschrieben und kommen sehr authentisch rüber, das gefiel mir sehr gut. Ich konnte mich gut mit ihnen identifizieren. Am besten hat mir hier Hauptkommissar Steinbrecher gefallen. Er, der schon etwas ältere Polizist, der immer schön gradlinig seinen Weg gehen will, aber auch viele Ängste wegen der bald anstehenden Pensionierung hat. Hier konnte ich jederzeit mitfühlen, wie es in ihm aussah. Auch Lorinser ist fein herausgearbeitet worden. Hier beweist der Autor wirklich ein feines Händchen. Die Schilderungen der Tat sind gut durchdacht und auch die Umgebung war gut geschildert.

Alles in Allem ein netter Krimi, den ich schon empfehlen kann. Von mir gibt es hier 3 Sterne, weil mir so manche Schilderung so gar nicht in den Fall passte und auch nicht aufgeklärt wurde, warum sie nun hier vorzufinden war.