Cover-Bild Death
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7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 01.07.2016
  • ISBN: 9783551315052
Melvin Burgess

Death

Kai Kilian (Übersetzer)

Death ist Kult. Jeder spricht über die neue Droge. Wer sie nimmt, hat die beste Zeit seines Lebens. Den ultimativen Höhenflug. Den absoluten Kick. Es gibt keine Grenzen, alles ist möglich – eine Woche lang. Den achten Tag erlebt man nicht. Denn Death ist tödlich.

Soll Adam die kleine Pille schlucken? Sein Bruder ist tot, bei dem Mädchen, in das er verliebt ist, hat er keine Chance und seine Zukunftsaussichten sind alles andere als rosig. Adam glaubt, dass er nichts zu verlieren hat. Und die beste Woche seines Lebens ist greifbar nah.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2023

Grandiose Grundidee, nicht ganz grandios umgesetzt

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Nachdem ich die Inhaltsangabe gelesen und mir die Bloggeraktion des Verlags zum Buch näher angesehen habe, war ich sofort von der Grundidee begeistert. Eine Droge, die einen stärker als jede andere aufputscht, ...

Nachdem ich die Inhaltsangabe gelesen und mir die Bloggeraktion des Verlags zum Buch näher angesehen habe, war ich sofort von der Grundidee begeistert. Eine Droge, die einen stärker als jede andere aufputscht, einem allerdings lediglich sieben Tage Zeit lässt, um die Wirkung zu genießen, bietet viel Stoff für eine tiefgründige Geschichte. Diese Erwartung konnte Death jedoch nur teilweise erfüllen.
Zum einen lag das an den Figuren. Es war nicht so, dass ich überhaupt nicht mit ihnen mitfühlen konnte, dazu passierte ihnen zuviel, das einen nicht kalt lassen kann. Sie werden regelrecht gezwungen, sich mit den schwierigsten Fragen im Leben auseinanderzusetzen, weit reichende Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Auch dass sie letztendlich zu ihrem Wort stehen und füreinander eintreten, egal wie sehr sie das selbst in Bedrängnis bringt, hat mir sehr imponiert.
Aber sowohl Adam als auch Lizzie sind Charaktere, in die ich mich nur schwer hineinversetzen konnte. Gerade Adam ist ein derart unbeständiger Protagonist, der von einem Extrem ins nächste fällt und das teilweise von einer Sekunde auf die andere, sodass es mit der Zeit ganz schön anstrengend wird, die Geschehnisse aus seiner Sicht zu erleben. Dadurch büßt er auch einiges von seiner eigentlichen Tiefe ein.


Der Schreibstil passt toll zu den jugendlichen Helden: Flüssig, leicht zu verfolgen und in Umgangssprache verfasst. Dabei ist er nicht zu einfach, sodass ein bestimmtes Niveau erhalten bleibt. Man kann der Handlung wunderbar folgen, obwohl sie zwischen mehreren Perspektiven hin- und herspringt. Das ist auch gut so, denn die eigentlichen Themen, nämlich die Auswirkungen von Drogenmissbrauch und der Kampf für das, an das man glaubt, kommen auf diese Weise nachvollziehbar zum Tragen. Der Autor verleiht ihnen die richtige Bedeutung, sowohl im Kleinen anhand der Einzelschicksale als auch im größeren Zusammenhang, der immer wieder erwähnt wird und im Hintergrund stets präsent ist. Die Atmosphäre ist derart aufgeladen mit Gewalt, Verzweiflung und Wut, dass man davon regelrecht durch den Roman getragen wird.
Leider habe ich auch hier die nötige Tiefe vermisst, da wichtige Ereignisse nur angeschnitten und von Adams persönlichen Eskapaden durchbrochen werden. Eine etwas andere Gewichtung hätte dem Ganzen wirklich gut getan.

Fazit

Death von Melvin Burgess besticht hauptsächlich durch die Idee, die dem Buch zugrunde liegt. Die Frage danach, was man tun würde, hätte man nur noch eine Woche zu leben und gleichzeitig die Chance auf die beste Zeit seines Lebens, bietet einen dramatischen Plot. Lediglich bei der Umsetzung hapert es. Die dichte Atmosphäre, die interessanten Hintergrundereignisse und die Konflikte, mit denen die Figuren konfrontiert werden, haben mich beim Lesen regelrecht begeistert.
Leider vermisste ich sowohl bei den Charakteren als auch bei Teilen der Handlung die im Klappentext angepriesene Tiefe, da mir vieles einfach zu oberflächlich blieb.
Wer allerdings gerne Jugendromane verschlingt, die sich dem spannenden Experiment widmen, Teenager in Extremsituationen zu zeigen, der sollte sich diesen hier einmal näher ansehen.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Psycho-Thriller für Jugendängste

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Eine neue Droge aus Manchester. Erfunden, um todkranken Menschen noch eine Woche Leben zu geben. Aber dann kommt der Tod mit Sicherheit. Eine Woche Kraft gegen sein Leben. Doch eine Art Untergrund-Mafia ...

Eine neue Droge aus Manchester. Erfunden, um todkranken Menschen noch eine Woche Leben zu geben. Aber dann kommt der Tod mit Sicherheit. Eine Woche Kraft gegen sein Leben. Doch eine Art Untergrund-Mafia "die Zeloten" bringt Jugendliche dazu eine Revolte zu beginnen. Ausgelöst durch den Selbstmord eines bekannten Rockstar-Tennie, gerät das ganze aus dem Ruder und die Massen übernehmen die Stadt - Plünderungen, Morde und übermenschlich starke Teenager auf 'Death' haben ihre Liste für die 'perfekte Woche' abzuarbeiten.
Mittendrin in diesem Chaos kämpfen Adam und Lizzie ums Überleben und für eine gemeinsame Zukunft. Ohne es zu wissen, stehen sie an einer wichtigen Weiche, wie die Vorkommnisse ausgehen werden. Wird die Politik gestürmt? Bricht die Wirtschaft zusammen? Wird es wieder Tage geben, an denen man nicht "mehr Stunden für weniger Geld arbeiten muss, dafür, dass die Reichen immer reicher werden"?
Ein dystopischer Roman, der nichts auslässt, vor nichts zurückschreckt und keinen Euphemismus vortäuscht. Nichts aufgeblähtes, sondern alles kommt hart auf hart. Sogar das siegreiche Ende hat einen herben Nachgeschmack, weil die Entwicklungen - sowohl die Beziehung der beiden Protagonisten, als auch die gesellschaftlichen Umschwünge - erst am Beginn stehen und Verwüstung und Scherben hinterlassen werden.
Jede Handlung, die unseren Alltag bestimmt, wird in diesem Buch in Frage gestellt oder aus einer Perspektive gezeigt, die alles andere als schön ist. Wie wir auf Umwägen den Handel unterstützen, gegen den wir als Wohlstandsgesellschaft vorgehen wollen - Mafia, Kartelle, Korruption... Eine erschreckende Vorstellung für mich, aber auch eine Ernüchterung, zu erkennen, wie Nahe uns ein Zusammenbruch, eine Revolution sein kann, ohne, dass wir es bemerken.
Melvin Brugess schafft es trotz seiner Direktheit nicht langweilig zu werden und seine Ironie wirkt nie überspitzt, aber punktgenau getroffen. Vielleicht hat er nicht den gehobensten Ausdruck, aber den braucht ein Werk wie diese ja nicht und er fördert die Vorstellungskraft und den Antrieb, sich durch diese grausame Welt hindurchzulesen...und daraus zu lernen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mir hats nicht gefallen

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„Was würde auf deiner Draufgeh-Liste stehen?“ (S.37)

Wenn du noch genau eine Woche zu Leben hättest, körperlich fit, gesund, gutaussehend und jung, was würdest du tun? Nachdem Lizzie und Adam bei dem ...

„Was würde auf deiner Draufgeh-Liste stehen?“ (S.37)

Wenn du noch genau eine Woche zu Leben hättest, körperlich fit, gesund, gutaussehend und jung, was würdest du tun? Nachdem Lizzie und Adam bei dem letzten Konzert von Jimmy Earle waren, bei dem Jimmy an der Droge Death gestorben ist, hatten sie das Gefühl ihnen würde die Zukunft gehören. Und dieses Gefühl trieb sie durch die Stadt, die in Krawall und Rebellion unterging. Alles angestiftet von Jimmy Earles Tod, und der Droge Death.
Ursprünglich war Death ein Medikament, das als Sterbehilfe gedacht war. Es beschert einem eine fantastische Woche, und einen schnellen Tod. Als Adams Leben zerbricht, weil erst sein Bruder Jess stirbt und er dann Lizzie verliert, nimmt er Death. Was hat er schon zu verlieren?

„Er und sterben? Unmöglich! Er hatte sich noch nie so lebendig gefühlt.“ (S.103)

Dieses Buch ist vor allem eins: aufwühlend. Nachdem Adam Death genommen hat, und ihm das bewusst wird, macht er eine Draufgeh-Liste. Bei dieser Draufgeh-Liste kann man sich nur an den Kopf fassen, bis auf den letzten Punkt ist doch alles irgendwie Mist. Und er versucht unter allen Umständen seine Liste abzuarbeiten, und verzweifelt völlig daran.
Das Buch ist in drei Teile geteilt: Death, Die Liste und Revolution. Es erweckt Hoffnung, zerschmettert sie, und lässt sie eventuell wieder aufblühen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, der Erzähler ist allwissend, aber die Perspektive ändert sich zwischendurch. Adam und Lizzie sind zwei ziemlich beknackte Teenager, und die Psychopathen, Mafiabosse und ätzenden Cousinen machen das alles zwar aufregender, aber auch irgendwie anstrengend. Klar, ich will wissen, wie es weitergeht, aber an sich ist das Buch nervig. Mir gefallen die Charaktere nicht, und doch lässt sich das Buch so leicht lesen, dass man schon fast fertig ist, bevor man weiß, wie einem geschieht. Und dann kann man es auch durchziehen.
Vielleicht verändert das Buch die Sicht auf das Leben, vielleicht verändert das Buch Leben. Vielleicht ist es aber auch einfach nur mühsam darüber nachzudenken, wie ätzend das eigene Leben ist, und dass es in Büchern nicht unbedingt besser sein muss. Alles in allem ist das Buch interessant, aber nicht interessant genug, um ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken als nötig.