Lotte ist voller Sorge als Tante Charlie ins Krankenhaus kommt, aber als diese ihr einen Trip nach NYC schenkt, kommt Skepsis dazu. Warum sollte sie mit ihrer Mutter und ihren drei Schwestern freiwillig in den Urlaub fahren? Als Charlie schließlich verstirbt ist es für Lotte klar, das sie nach die Reise antreten wird, egal, was Lennart oder die anderen Geschwister sagen. Die Reise macht ihr Spaß und als sie schließlich in Kanada dank einem Vulkan auf Island notlanden müssen, ist es für alle nicht leicht. Lotte fühlt sich nicht wohl und legt sich gleich mit dem erst besten Kanadier an, der ihren Weg kreuzt. Sie ist schockverknallt und als sich dieser Kanadier als ihr Retter in der Not herausstellt, sind ihre Gefühle zwiegespalten. Doch mit jedem Tag den sie in der Natur und in der Nähe von Connor verbringt, zweifelt sie an ihrer Entscheidung Lennart zu heiraten…
Lotte ist in ihren Job bei ihrem Vater kreuzunglücklich – sie würde viel lieber künstlerisch tätig sein und Geschichten schreiben. Doch etwas an ihrer Lage ändern kann sie nicht, bis sie in Kanada neuen Mut und neue Inspiration findet. Ihre Wandlung von der unglücklichen Frau zur mutigen und glücklichen Frau ist schön mitzuerleben.
Connor ist Kanadier durch und durch und liebt sein Leben dort. Allerdings mochte er seine Zeit in Deutschland ebenfalls, aber die Einsamkeit und die Natur haben für ihn Vorrang. Als Lotte in sein Leben stolpert ist es vorbei mit der Ruhe und er begegnet ihr immer wieder. Gewollt und ungewollt. Er entwickelt Gefühle, die er nicht fühlen will und als er sich ihr offenbart, fliegt er auf die Schnauze…
Connor ist ein netter Mann, der alles für seinen Vater, Hazel und seine Patienten tun würde. Bei seinen Gefühlen zu Lotte war nicht immer klar, was gerade Sache war, da man wenig über sein Inneres erfährt. Das er sie interessant fand, das war keine Frage, aber ob es die tiefe Liebe ist, war für mich nicht immer deutlich erkennbar. Aber für mich war klar, das sie beide ihr Happy End bekommen.
Lennart ist der Verlobte von Lotte und alles andere als begeistert als diese zwei Wochen vor der Hochzeit in die Staaten fliegt, was er ihr auch immer wieder zu spüren gibt. Als Lotte dann in Kanada festsitzt, wird sein Verständnis noch geringer. Ein vollkommen unsympathischer Charakter mit dem ich nicht warm geworden bin.
Charlie ist die Tante von Lotte und ihren Schwestern und hat Lotte immer wieder gefragt, ob ihr Weg Lennart zu heiraten wirklich der richtige ist. Immer wieder stellte sie alles in Frage, doch Lotte blieb standhaft. Bis zu dieser Reise, die alles verändert. Und Geheimnisse von Charlie entblößt, mit denen niemand gerechnet hat.
Luise ist die älteste Schwester und vollkommen auf ihre Karriere im väterlichen Glühbirnenbetrieb fokussiert. Für das Leben von ihrer Mutter und Sophie hat sie kein Verständnis und Lotte hält sie auf ihrer Position für eine Fehlbesetzung. Sie hat das Handy immer am Ohr und würde den Vulkan am liebsten verklagen, weil er sie im Urlaub festhält. Nun muss ihre Sekretärin halt zu der Zeit von Luise arbeiten und diese hat kein schlechtes Gewissen. Luise war mir vom ersten Moment an unsympathisch und daran hat sich auch nichts geändert.
Sophie ist die jüngste Schwester und mit dem dritten Kind im fünften Monat schwanger. Als Lotte den Trip verkündet, ist sie sofort dabei, denn sie möchte Abstand zu ihrem alltäglichen Leben als Mutter und Hausfrau. Ihr Studium hat sie abgebrochen und seit dem nichts mehr gemacht, außer Windeln zu wechseln. Sophie hat es in Kanada nicht leicht und das gibt ihr zu denken. Sie findet eine neue Aufgabe, die sie ausfüllt.
Die Mutter der Geschwister hat fürchterliche Angst vor Fliegen und es ist verwunderlich, das sie überhaupt in den Flieger gestiegen ist. Bis sie in Kanada landen ist sie etwas anstrengend, aber in der Natur beginnt sie sich zu verändern, was mir gut gefallen hat. Endlich lässt sie sich von Luise nicht mehr klein machen.
Hazel ist die Besitzerin des B&Bs und lebt für ihr kleines Haus, doch es steht nicht gut darum. Seit ihr Mann gestorben ist, geht es langsam, aber sicher, bergab und Hazel weiß nicht, wie lange sie noch durchhalten kann. Trotzdem kümmert sie sich liebevoll um jeden Gast und bekommt Hilfe von Connor. Hazel wäre es am liebsten, wenn Lotte ihr das B&B abkauft und weiterführt, doch was sagt Lotte dazu?
Hazel ist eine unglaublich sympathische Frau, die man einfach nur gern haben kann. Sie macht es dem deutschen Quartett leicht sich heimisch zu fühlen und hat immer ein offenes Ohr.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird aus der Sicht von Lotte, was einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Mir hat die Geschichte um Lotte, ihre Geschwister und all die anderen Charaktere unglaublich gut gefallen – nur was sie mir im Bezug auf die Liebesgeschichte zu vorhersehbar. Das wurde allerdings von der Darstellung des Landes und der Natur wieder gut gemacht. Mein persönliches Highlight, an das ich mich immer erinnern werde, ist die Geschichte rund um die Butterkiste. Da bekommt man Gänsehaut, wenn man es liest und würde am liebsten noch mehr wissen, damit man versteht, warum die Personen es getan haben.
Alles in allem ein wunderbarer Roman und eine klare Lese- und Kaufempfehlung.