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Veröffentlicht am 29.11.2016

Judith Krieder ist zurück

Die Toten, die dich suchen
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Kommissarin Judith Krieger ist zurück in Köln. Nach einer Weiterbildung übernimmt die ehemalige Mordermittlerin die Leitung der Vermisstenfahndung. Judith hofft darauf in dieser Abteilung nicht mehr so ...

Kommissarin Judith Krieger ist zurück in Köln. Nach einer Weiterbildung übernimmt die ehemalige Mordermittlerin die Leitung der Vermisstenfahndung. Judith hofft darauf in dieser Abteilung nicht mehr so oft mit dem Tod konfrontiert zu werden. Doch diese Hoffnung zerschlägt sich schon an ihrem ersten Tag. Ein vermisster kolumbianischer Geschäftsmann wird in einem Keller tot aufgefunden. Er wurde dort angekettet und ist qualvoll verdurstet. Judith Krieger begibt sich auf Spurensuche....

"Die Toten, die dich suchen" ist der sechste Band der Krimireihe um Judith Krieger. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, können sie auch unabhängig voneinander gelesen werden. Vorkenntnisse aus vorherigen Bänden sind nicht zwingend notwendig um den aktuellen Ermittlungen zu folgen. Wichtige Informationen werden in die Handlung eingestreut, sodass der Einstieg auch Quereinsteigern mühelos gelingen dürfte.

Auch in diesem Band fällt der angenehme Schreibstil der Autorin äußerst positiv auf. Man kann sich vom ersten Moment an in die Handlung versetzen und sich alles lebhaft vorstellen. Man merkt sofort, dass Gisa Klönne die Hintergründe dieses Krimis umfassend recherchiert hat. Es gelingt ihr hervorragend, diese Informationen in die Handlung einfließen zu lassen, sodass man ganz nebenbei noch etwas lernt und zum Nachdenken angeregt wird.

Es gibt ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren aus vorherigen Bänden. Durch den neuen Job gibt es allerdings auch ein komplett neues Team, das erst zusammenwachsen muss. Dort kommt es, wie könnte es anders sein, zu einigen Reibereien. Leicht wird es Judith jedenfalls nicht gemacht. Die Ermittler der Vermisstenfahndung haben ziemlich viele private Probleme, die sie von ihrer Arbeit ablenken und sie zuweilen vollkommen absurd und wenig nachvollziehbar handeln lassen. Das geht leider zu Lasten der Ermittlungen und der Spannung. Es gibt durchaus Hinweise und Spuren, doch denen wird nicht nachgegangen, bzw. sie werden einfach nicht weitergeleitet. Das bremst die Handlung aus, sodass man das Gefühl hat, vollkommen auf der Stelle zu treten. Die Ermittlungsarbeit bleibt über weite Teile leider auf der Strecke. Dafür bekommt man einen umfassenden Einblick in das Privatleben der Protagonisten. Dieser Einblick ist ein wenig zu viel des Guten, da die eigentliche Kriminalhandlung dadurch an den Rand gedrängt wird.

Zum Ende hin nimmt die Spannung dann aber endlich ein wenig zu und ermittelt wird dann auch. Leider wirkt das, nach dem ziemlich gemächlichen Ermittlungseinstieg, dann schon fast zu gehetzt.

Ich bin ein großer Fan von Krimiserien und mag es eigentlich, wenn private Hintergrundinformationen zu den Protagonisten in die Handlung eingestreut werden. Denn dann wirken die Charaktere auf mich erst richtig lebendig. Doch bei diesem Krimi war mir das etwas zu viel. Denn die Probleme der Protagonisten haben die Ermittlungen blockiert und die eigentliche Krimihandlung zur Nebensache werden lassen. Schade, denn ich habe schon Bände dieser Reihe mit großer Begeisterung gelesen! Auf meiner persönlichen Leseskala bekommt das Buch deshalb auch "nur" drei von fünf Bewertungssternen.

Veröffentlicht am 19.09.2016

Die Poldark-Saga geht weiter

Poldark - Von Anbeginn des Tages (Poldark-Saga 2)
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Cornwall, 1788: Ross und Demelza sind mittlerweile verheiratet. Die gemeinsame Tochter Julia wächst heran und Demelza wagt, mit der Tauffeier der Tochter, einen weiteren Schritt, von der feinen Gesellschaft ...

Cornwall, 1788: Ross und Demelza sind mittlerweile verheiratet. Die gemeinsame Tochter Julia wächst heran und Demelza wagt, mit der Tauffeier der Tochter, einen weiteren Schritt, von der feinen Gesellschaft anerkannt zu werden. Denn noch immer haben die Leute Demelzas einfache Herkunft nicht vergessen. Ross versucht unterdessen, seiner Mine zum Erfolg zu verhelfen und dabei die Rechte seiner Arbeiter nicht zu vergessen. Leider tritt er dabei mächtigen Gegnern auf die Füße....

"Von Anbeginn des Tages" ist der zweite Band der Poldark-Saga. Es ist nicht zwingend notwendig den ersten Teil zu kennen, um der Handlung des aktuellen Bandes folgen zu können. Denn der Autor lässt wichtige Details aus dem Auftaktband in die Handlung einfließen, sodass man dem Geschehen relativ mühelos folgen kann. Allerdings verfügt die Handlung über zahlreiche Charaktere, die einfach besser zuzuordnen und miteinander ins Verhältnis zu setzen sind, wenn man Vorkenntnisse aus dem ersten Band hat.

Winston Graham beschreibt auch in diesem Band Handlungsorte und Gepflogenheiten ziemlich ausführlich. Dadurch kann man sich zwar ein gutes Bild von der damaligen Zeit machen, doch manchmal hemmen die ausschweifenden Beschreibungen leider etwas den Lesefluss. Die beiden Hauptcharaktere wirken in diesem Teil allerdings deutlich sympathischer und nicht ganz so distanziert. Man kann sich besser mit ihnen identifizieren und deshalb auch müheloser in die Handlung eintauchen. Der Schreibstil passt sehr gut zur historischen Kulisse und unterstreicht das damalige Geschehen zusätzlich. Denn man ist sich dadurch stets bewusst, zu welcher Zeit sich die Handlung zuträgt.

Die Poldarks müssen sich in diesem Band mit Intrigen, Neidern und etlichen Problemen auseinandersetzen. Leider wirkt die Handlung dadurch etwas klischeehaft und vorhersehbar.

Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen recht gut unterhalten, da die Charaktere in diesem Band auf mich deutlich lebendiger wirken. Die Handlung selbst erschien mir allerdings ziemlich vorhersehbar und hat mich deshalb nicht richtig mitgerissen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch deshalb drei von fünf Bewertungssternchen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider nicht so mitreißend wie erhofft

Poldark - Abschied von gestern (Poldark-Saga 1)
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Als Ross Poldark aus dem Krieg in Nordamerika zurück in seine Heimat Cornwall kommt, ist nichts so, wie er sich das erhofft hat. Denn sein Vater ist tot und der geerbte Besitz verwahrlost und heruntergewirtschaftet. ...

Als Ross Poldark aus dem Krieg in Nordamerika zurück in seine Heimat Cornwall kommt, ist nichts so, wie er sich das erhofft hat. Denn sein Vater ist tot und der geerbte Besitz verwahrlost und heruntergewirtschaftet. Zu allem Überfluss muss Ross außerdem feststellen, dass seine große Liebe Elizabeth, die er nach seiner Rückkehr eigentlich heiraten wollte, nun mit seinem Cousin Francis verlobt ist. Ross zieht sich zurück auf seinen Besitz. Erst als er Demelza, einem jungen Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen, eine gewaltfreie Heimat gibt, findet auch Ross zurück ins Leben....

"Abschied von gestern" ist der erste Band der Poldark-Saga. Im Auftaktband lernt man die Poldark-Familie und ihre Lebensumstände kennen. Am Anfang ist es nicht ganz einfach, die vielen Personen, die nach und nach eingeführt werden, richtig zuzuordnen. Doch nach einer Weile hat man sich daran gewöhnt und kann der Handlung weniger konzentriert folgen.

Winston Graham beschreibt Handlungsorte und Gepflogenheiten sehr ausführlich. Man hat dadurch zwar ein umfassendes Bild vor Augen, doch zuweilen wirken die Beschreibungen recht ausufernd und verleiten zum Überfliegen der entsprechenden Szenen. Die Protagonisten werden ebenfalls detailliert beschrieben, dennoch fällt es schwer, eine Beziehung zu den Personen aufzubauen. Man beobachtet sie zwar interessiert, bleibt dabei jedoch auf Distanz und fiebert nicht richtig mit ihnen mit. Das ist leider auch bei den beiden Hauptprotagonisten Ross und Demelza so. Sie wirken zwar sympathisch, bleiben aber blass und nicht so richtig greifbar. Dennoch verfolgt man das Schicksal der Poldarks durchaus interessiert.

Der Schreibstil passt sehr gut zur damaligen Zeit. Man ist sich beim Lesen stets bewusst, dass es sich um einen historischen Roman handelt und eingeflochtene Gepflogenheiten sorgen außerdem für eine gelungene Atmosphäre.

Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen des ersten Bandes der Poldark-Saga recht gut unterhalten. Die Atmosphäre hat mir gut gefallen und die Handlung war durchaus interessant. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir gewünscht hätte, mehr mit den Protagonisten mitzufiebern. Denn leider habe ich das Ganze eher distanziert betrachtet. Deshalb bekommt das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch "nur" drei von fünf Sternchen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für mich hätte es deutlich spannender sein dürfen

Lügenmauer. Irland-Krimi (Ein Emma-Vaughan-Krimi 1)
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Als geschiedene, alleinerziehende Mutter, hat die Protestantin Emma Vaughan im katholischen Irland keinen leichten Stand in ihrem Beruf als Inspector bei der Mordkommission in Sligo. Und nun soll sie ausgerechnet ...

Als geschiedene, alleinerziehende Mutter, hat die Protestantin Emma Vaughan im katholischen Irland keinen leichten Stand in ihrem Beruf als Inspector bei der Mordkommission in Sligo. Und nun soll sie ausgerechnet den Mord an einem hochrangigen Kirchenmitglied aufklären. Anscheinend war Charles Fitzpatrick gut angesehen. Ein Motiv für seine Ermordung ist erstmal nicht in Sicht. Doch nach und nach stellt sich heraus, dass er längst nicht überall beliebt war. Emmas Vorgesetzter sitzt ihr im Nacken und will Ergebnisse sehen. Schließlich führt eine Spur in ein Kloster, in dem junge Mütter vor Jahrzehnten ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten...


"Lügenmauer" ist der erste Fall für Emma Vaughan. Dadurch lernt man sie und ihren Partner James näher kennen. Emma ist allerdings keine Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt, da sie es einem nicht ganz einfach macht. Ihre Tablettensucht beobachtet man eher skeptisch und bleibt deshalb auch etwas auf Distanz. Dennoch scheint sie das Herz auf dem richtigen Fleck zu haben und eigentlich ganz sympathisch zu sein.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dem Verlauf problemlos folgen. Der Fall selbst ist leider nicht besonders spannend und tritt eigentlich über große Teile des Buchs auf der Stelle. Man hat das Gefühl, dass es nicht richtig voran geht und dass man mit Details aus Emmas Privatleben hingehalten wird. Diese nehmen einen ziemlich großen Raum bei diesem Krimi ein. Es gibt allerdings auch Rückblicke in die Vergangenheit. Diese Einschübe, die sich mit einer jungen Frau, die durch eine Vergewaltigung Mutter wird, befassen, sorgen dafür, dass man trotzdem relativ interessiert bei der Stange bleibt. Denn man möchte gern erfahren, wie sich die unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander verbinden. Die Auflösung überrascht dann durch eine Reaktion von Emma, die man so nicht erwarten konnte.

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und da ich ein echter "Serien-Junkie" bin, freute ich mich sehr auf den Start einer neuen Krimireihe, die noch dazu in Irland angesiedelt ist. Leider konnte mich der Krimi aber nicht so richtig überzeugen, denn mir fehlte es hier deutlich an Spannung und Ermittlungsarbeit. Das Ganze plätscherte für mich eher so dahin. Ich vergebe deshalb auch eher verhaltene drei Bewertungssterne und bin nicht sicher, ob ich einen weiteren Fall dieser Ermittlerin lesen würde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Definitiv nicht mein Thriller des Jahres

Dark Memories - Nichts ist je vergessen
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Jenny freut sich wahnsinnig auf eine Party, da sie dort einen Jungen treffen will, für den sie schwärmt. Doch der Abend endet vollkommen anders als gedacht. Denn Jenny verlässt überstürzt das Haus, in ...

Jenny freut sich wahnsinnig auf eine Party, da sie dort einen Jungen treffen will, für den sie schwärmt. Doch der Abend endet vollkommen anders als gedacht. Denn Jenny verlässt überstürzt das Haus, in dem die Party stattfindet, und kreuzt dabei den Weg eines Unbekannten, der sie im Wald brutal vergewaltigt. Damit Jenny vermeintlich unbeschwert weiterleben kann, entschließen sich ihre Eltern noch im Krankenhaus dazu, den Rat der Ärzte anzunehmen und Jennys Erinnerungen an die grausame Tat durch Medikamente auszulöschen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass Jenny ohne ihre Erinnerungen nicht damit beginnen kann, das Erlebte zu verarbeiten. Denn Jennys Körper hat nichts von dem vergessen, was im Wald geschah. Deshalb entschließt sie sich letztendlich dazu, mit einem Therapeuten, der auf solche Fälle spezialisiert ist, die Löschung ihrer Erinnerungen aufzuheben und sich gemeinsam mit ihm auf die Suche nach der Wahrheit zu machen....

Der Einstieg in den Roman gelingt nicht ganz mühelos, da man sich zunächst an die Erzählperspektive gewöhnen muss. Denn das Geschehen wird aus der Sicht des Therapeuten Alan Forrester geschildert. Dadurch hat man eine recht eingeschränkte Sicht auf die Dinge und muss sich mit dem zufrieden geben, was er preisgibt. Alan wahrt außerdem eine gewisse Distanz bei seiner Erzählung und deshalb fällt es schwer, eine Beziehung zu Jenny aufzubauen und sich ganz auf die Handlung einzulassen. Alan erklärt gerne und ausführlich seine Vorgehensweise bei Jennys Therapie und beleuchtet dabei auch das Familienumfeld genau. Das kann zuweilen schon etwas langatmig und zäh wirken. Man hat allerdings den Eindruck, dass das, was er dort über seine Arbeit als Psychotherapeut erzählt, gut recherchiert ist.

Leider wirkt Alan von Anfang an nicht sonderlich sympathisch und die wenigen Sympathiepunkte, die er zunächst noch hat, verspielt er im Lauf der Handlung komplett. Denn Alan ist nicht nur vollkommen überheblich, sondern gerät nach und nach in einen Gewissenskonflikt. Man hat beim Lesen ziemlich oft das Gefühl, dass die Handlung auf der Stelle tritt und dass es nicht recht voran geht. Deshalb gerät man schon fast in Versuchung die Seiten zu überfliegen oder gar das gesamte Buch abzubrechen. Zum Glück gibt es dann aber entscheidende Wendungen, die doch noch etwas Spannung erzeugen. Wobei das eigentlich schon fast zu spät ist. Das Ende selbst ist überraschend und kann dann doch noch fesseln.

Die Aussage, dass dieses Buch der "Thriller des Jahres" sein soll, erweckt ziemlich hohe Erwartungen bei Spannungsfans. Das war bei mir natürlich ganz genauso. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mich sofort gefragt habe, warum denn beim Thriller des Jahres die Genre-Einordnung "Roman" auf dem Cover zu lesen ist. Das hat mich gleich misstrauisch gemacht und meine hohen Erwartungen ein wenig heruntergeschraubt. Das war auch gut so, denn sonst hätte ich das Buch wahrscheinlich enttäuscht abgebrochen. Der Einstieg war für mich ziemlich holprig und die Handlung konnte mich über weite Teile nicht fesseln. Erst eine überraschende Wendung konnte mich dann überzeugen, doch durchzuhalten und das Buch zu beenden. Die Auflösung selbst hat mich dann überrascht. Wobei mir insgesamt gesehen viel zu wenig Spannung geboten wurde. Ich vergebe deshalb gut gemeinte drei Bewertungssterne und eine eher eingeschränkte Leseempfehlung. Mein Thriller des Jahres war dieses Buch definitiv nicht!