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Veröffentlicht am 27.01.2019

Band 2 überzeugt zu 100%

Schwert und Krone - Der junge Falke
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Mit „Schwert und Krone – Der junge Falke“ entführt uns Sabine Ebert zum zweiten Mal in die Zeit Friedrich Barbarossas und erzählt von seinem Weg zum römisch-deutschen König. Erschienen ist dieser historische ...

Mit „Schwert und Krone – Der junge Falke“ entführt uns Sabine Ebert zum zweiten Mal in die Zeit Friedrich Barbarossas und erzählt von seinem Weg zum römisch-deutschen König. Erschienen ist dieser historische Roman im November 2017 bei Droemer-Knaur.

Anfang 1147 leiden die Menschen in den deutschen Landen großen Hunger. Von Weltuntergang ist die Rede und auch das heilige Land ist in Bedrängnis geraten. Bernhard von Clairvaux ruft im Namen des Papstes zum Kreuzzug auf, dem sich unter König Konrad Zehntausende anschließen, u.a. Friedrich Barbarossa. Doch nicht alle Adeligen wollen ihre Herrschaftsgebiete so lange alleine lassen und so ersinnen die östlichen Fürsten, unter ihnen Heinrich der Löwe, einen eigenen Kreuzzeug, auf dem sie die Wenden im Norden und Osten des Reiches bekehren wollen. Das so entblößte römisch-deutsche Reich ist instabil und so entflammen nach der Rückkehr vom Kreuzzug neue Machtkämpfe.

Endlich habe ich den zweiten Teil dieser tollen Reihe gelesen und bin wieder begeistert. Dieser historische Roman hat alles was für mich einen guten historischen Roman ausmacht und sogar noch mehr.
Der Schreibstil ist gewohnt gut und flüssig zu lesen. Ich konnte mir alles gut vorstellen und wurde so an viele unterschiedliche Orte entführt. Dadurch, dass hier zwei Kreuzzüge geschildert werden, z.B. auch nach Konstantinopel oder zur Belagerung der Slawenburg Dobin am Schweriner See. Auch über die Umgebung, in der ich wohne gab es Einiges zu Lesen. Darüber freue ich mich immer besonders, da ich es toll finde, etwas über die hiesige Geschichte zu erfahren. Die Rückblenden zum Vorgängerroman haben mir dabei geholfen, schnell wieder in die Geschichte hineinzufinden. Ganz herausragend finde ich, dass auch in diesem Band, die handelnden Personen fast ausschließlich historisch verbürgt sind. Es gibt nur ganz wenige fiktive Personen und das sind alles Nebenfiguren, die nur ganz wenig Platz in diesem Roman bekommen. Dies in Kombination mit der hervorragenden Recherche der Autorin, ergibt für mich einen außergewöhnlichen historischen Roman. Es ist auch eine Kunst fiktive Personen geschickt in die Historie einzufügen, aber fast ausschließlich historische Personen zu verwenden und dies dann auch noch möglichst nah an den historischen Fakten zu halten, die wir heute kennen, ist noch mal ein ganz andere Dimension. Über die Frauen ist leider meist weniger bekannt, so dass die Autorin hier einigen Spielraum zur Entfaltung hatte, aber auch das ist ihr gut gelungen.
Die Personenvielfalt in diesem Roman ist hoch, daher gibt es einige Schauplätze an die wir uns bewegen. Es ist ein sehr umfassendes Bild jener Zeit, dass die Autorin erschafft. Andere picken sich einen Teil der Geschichte raus und konzentrieren sich dann darauf. Hier wird vom Wendenkreuzzug erzählt, aber auch der Kreuzzug ins heilige Land nicht ausgelassen. Gleichzeitig erfahren wir, wie es den Daheimgebliebenen ergeht und mit welchen Widrigkeiten diese zu kämpfen haben. Das dies als Mehrteiler angelegt werden muss, versteht sich schon von selbst.
Mich persönlich hat es nicht gestört, aber diese Vielfalt an Personen führt dazu, dass man nicht die eine Person hat, mit der man total mitfiebert. Es konnten mich einige Schicksale für sich gewinnen, u. a. habe ich den noch jungen König Heinrich-Berengar in mein Herz geschlossen oder auch die schöne Kunigunde von Plötzkau und Dietrich von Meißen.
Von Friedrich Barbarossa bekommen wir ein sehr vielschichtiges Bild. Nach außen hin war er der Inbegriff eines perfekten Ritters und in jungen Jahren hat er schon einiges an politischem Geschick gezeigt, anders ist sein Aufstieg zum römisch-deutschen Kaiser kaum zu erklären. Aber es ist eben auch nicht alles Gold was glänzt und so erfahren wir in diesem Band, dass er sich nicht jeder Person so ritterlich gibt wie es nach außen den Anschein hat.
Das Zusatzmaterial in diesem Buch ist sehr umfassend. Es gibt Karten, ein ausführliches Nachwort, Stammbäume, Glossar, Zeittafel und weiterführende Fachliteratur. Wer mich kennt, weiß, dass ich das liebe. So ausführlich wie in diesem Roman muss es gar nicht sein, aber ich finde, es gibt einem historischen Roman noch mehr Authentizität. Mir gibt es das Gefühl, dass sich ein Autor wirklich mit der Zeit beschäftigt hat und dieser dem Leser die Geschichte näher bringen will.

Fazit: Auch Band 2 des Friedrich Barbarossa-Epos weiß auf voller Linie zu überzeugen. Hervorragend recherchiert, umfangreiches Zusatzmaterial und mit Personen, die fast ausschließlich historisch verbürgt sind. Empfehlenswert für alle Leser, die historische Romane lieben und dabei etwas über die deutsche Geschichte lernen möchten.

Veröffentlicht am 01.11.2018

"Die Blutchronik" von Liliana Le Hingrat

Die Blutchronik
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„Die Blutchronik“ von Liliana Le Hingrat ist die Fortsetzung der Geschichte der Walachei im 15. Jahrhundert. Während im ersten Teil die Kindheit Vlad Draculeas beleuchtet wurde, geht es in diesem Teil ...

„Die Blutchronik“ von Liliana Le Hingrat ist die Fortsetzung der Geschichte der Walachei im 15. Jahrhundert. Während im ersten Teil die Kindheit Vlad Draculeas beleuchtet wurde, geht es in diesem Teil nun um seine Herrschaftszeit. Der Roman erscheint bei Droemer-Knaur als ebook am 1. November und das Taschenbuch gibt es ab dem 3. Dezember zu kaufen.

Walachei, 15. Jahrhundert: Vlad Draculea wird aus der Geiselhaft der Osmanen entlassen, um über die Walachei zu herrschen. Doch noch hat er nicht den nötigen Rückhalt unter den Bojaren und wird schnell wieder gestürzt. Im Exil schwört er Rache an all seinen Feinden und ein langer Kampf um den walachischen Thron beginnt. Vlad muss sich in Geduld üben, um seine Feinde zu besiegen und auch die Osmanen drängen immer wieder nach Europa vor. Die balkanischen Rosenkriege sind von Intrigen und wechselnden Bündnissen geprägt und versprechen so viele spannende Stunden.

Drei Jahre ist es her, dass ich „Das dunkle Herz der Welt“, den ersten Teil dieser Reihe, gelesen haben. Die Wartezeit war lang, doch sie hat sich absolut gelohnt.
Der Schreibstil war gut und flüssig zu lesen und ich bin sehr schnell wieder in die Geschichte eingestiegen. Ich konnte mir alles gut vorstellen und war wieder fasziniert von den Schauplätzen. Die meisten historischen Romane spielen in England oder Deutschland. Die Walachei und Transsilvanien sind da eine willkommene Abwechslung, umso überraschender, dass man dort dennoch Städten mit deutschen Namen, wie z.B. Kronstadt begegnet.
Der Zeitrahmen, in dem dieser historische Roman spielt, ist äußerst interessant. Die politische Lage Mitte des 15. Jahrhunderts ist sehr brisant. Intrigen und wandelnde Bündnisse spielen eine große Rolle. Kronen werden mit Gewalt erkämpft und wieder verloren. Die Osmanen unter Sultan Murad wollen Europa erobern. Hier ist sehr viel vereint, das einen historischen Roman richtig spannend macht. Es ging mir anfangs teilweise etwas zu schnell in der Geschichte voran, aber langweilig wurde mir nie.
Die Geschichte von Vlad Draculea, Radu, Janos Hunyadi und einigen mehr habe ich gerne mitverfolgt. Die historischen Personen standen eindeutig im Vordergrund, auch wenn es mit Roxolan einen fiktiven Beschützer gab, der Vlad Draculea an die Seite gestellt wurde und der ihn aus der ein oder anderen brenzligen Situation befreit hat. Sein Leben habe ich gerne mitverfolgt, weil hierdurch auch einige alte Mythen mit in die Handlung eingebaut wurden.
Mir hat es sehr gefallen, dass in diesem Buch Vlad Draculea nicht nur als grausamer Tyrann dargestellt wurde. Seine brutale Seite, weswegen er letztendlich als „Der Pfähler“ in die Geschichte eingegangen ist, wurde aber auch nicht beschönigt und hat den nötigen Raum bekommen. In dieser Dilogie wurde Vlad Draculea von seiner menschlichen Seite gezeigt und war facettenreicher. Insgesamt betrachtet wirkte diese Darstellung sehr realistisch auf mich.
Einen Punkt, den ich bei diesem Roman herausragend finde, ist die Recherche, die die Autorin betrieben hat. Drei Jahre hat sie insgesamt an diesem Roman gearbeitet und in einem ausführlichen Nachwort schildert sie, wann sie Dinge als wahr angenommen hat und wie sie recherchiert hat. Ich hatte auch schon beim Lesen das Gefühl, dass es sich hierbei um einen gut recherchierten historischen Roman handelt, was meine kleinen eigenen Suchen im Internet auch bestätigt haben.

Fazit: Ein hervorragend recherchierter historischer Roman, der einen an neue Schauplätze und in eine äußerst spannende Zeit entführt. Das historische Vorbild für Dracula hat viel zu bieten und weiß von sich zu überzeugen. Vor der ein oder anderen brutalen Szene darf man allerdings nicht zurückschrecken. Eine klare Leseempfehlung an alle historienbegeisterten Leser und all diejenigen, die sich für die wahre Geschichte Draculas interessieren. Aber Achtung: Vampire gibt es in diesem Roman keine.

Veröffentlicht am 29.09.2018

Rezension: „NSA - Nationales Sicherheits-Amt“ von Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Mit „NSA – Nationales Sicherheits-Amt“ veröffentlicht Andreas Eschbach einen Roman mit einem interessanten Gedankenexperiment, das den Verlauf der Nazi-Diktatur beeinflussen hätte können. Erschienen ist ...

Mit „NSA – Nationales Sicherheits-Amt“ veröffentlicht Andreas Eschbach einen Roman mit einem interessanten Gedankenexperiment, das den Verlauf der Nazi-Diktatur beeinflussen hätte können. Erschienen ist der Roman Ende September 2018 im Lübbe-Verlag.

Weimar, 1942: Computer, Mails, Internet, Mobiltelefone und soziale Medien wurden bereits erfunden und sind fester Bestandteil im Alltag der Menschen. Das Nationale Sicherheits-Amt ist eine Geheimorganisation, die 1942 massiv unter Druck steht und beweisen muss, dass es kriegsentscheidende Informationen liefern kann. Die Hoffnungen liegen hierbei auf dem ehrgeizigen Analysten Eugen Lettke, der die Möglichkeiten der Überwachung durch die Technik und den Staat auch für persönliche Zwecke nutzt, und auf der sehr begabten Programmiererin Helene Bodenkamp. Sie ist eine vorbildliche deutsche Tochter, doch als die Liebe ihres Lebens von der russischen Front flieht, gerät sie in Konflikt mit der Nazi-Diktatur. Ihr Geliebter muss versteckt werden und Helene ist bereit alle Möglichkeiten zu nutzen, die ihr auf Grund ihrer Anstellung beim NSA zur Verfügung stehen.

Alleine der Klappentext dieses Buches konnte mich direkt für sich einnehmen: Was wäre gewesen, wenn Hitler bereits die Möglichkeiten durch das Internet, Computer und soziale Medien gehabt hätte? Gerade in Bezug auf die derzeitige politische Situation in Deutschland und weite Teile Europas eine höchst interessante Fragestellung, die gewisse Erwartungen an das Buch entstehen lassen.
Der Schreibstil war dabei größtenteils gut und flüssig zu lesen, auch wenn ich zu Beginn eine kleinere Eingewöhnungsphase benötigte. Genau bestimmen kann ich es nicht, aber ich denke, das dies zum Teil mit der Wortwahl und Schreibung einiger Wörter zusammenhängt. Alles wirkt ein wenig altmodisch. Telefon wird beispielsweise mit ph geschrieben und Computer mit K. Einiges, wie z.B. das Internet wurden umbenannt. So gewöhnungsbedürftig wie dies war, trägt es wiederum deutlich zur Authentizität des Romanes bei.
Das Szenario des Buches empfand ich als spannend und gruselig zugleich und ist in diesem Fall definitiv ein erwähnenswerter Faktor. Meine Erwartungen an dieses Buch waren von Anfang an sehr hoch und so hatte ich etwas Angst, dass diese nicht erfüllt werden können. Das war allerdings eine vollkommen unberechtigte Sorge. Ich habe das bekommen, was ich erwartet habe und sogar noch mehr. Mir wurde beim Lesen des Buches zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Überragend fand ich die Verbindung aus Fakten aus der Zeit der NS-Diktatur mit den Möglichkeiten der modernen Technik und wie wiederum auf diese die Ideologie dieser Zeit übertragen wurde. Hier geht es beispielsweise um Big Data in seiner schlimmsten Ausprägung oder auch das programmieren Frauensache ist. Andreas Eschbach hat diese Idee konsequent zu Ende gedacht.
Die Hauptpersonen des Buches könnten unterschiedlicher nicht sein. Helene Bodenkamp ist das kleine graue Mäuschen, das noch zu Hause wohnt und beim NSA programmiert. Klug, aber eher unscheinbar und zu Beginn auch in gewisser Weise unbedarft, da sie gar nicht richtig überblicken kann, zu was ihre Arbeit alles genutzt werden kann. Dies wird ihr erst im Laufe des Buches klar. Mit ihr und ihrer großen Liebe habe ich sehr mitgefiebert und gehofft. Hier geht auch ein großes Lob an den Autor, der sehr geschickt mit den Hoffnungen des Lesers spielt.
Eugen Lettke hingegen ist der Inbegriff eines Ariers, der mit der NS-Diktatur nicht unbedingt konform geht, aber das System für seine Zwecke missbraucht. Ich habe ihn gehasst, aber seine Geschichte dennoch fasziniert mitverfolgt. Teilweise hat es mir die Sprache verschlagen zu was diese Person fähig ist.

Fazit: Ich bin begeistert von diesem Roman, trotz meiner kleiner Anfangsschwierigkeiten mit dem Schreibstil. Wirkliche Ereignisse der Hitler-Diktatur wurden auf erschreckende Weise mit den Möglichkeiten der modernen Medien verknüpft und konsequent zu Ende geführt. Ich möchte dieses Buch jedem empfehlen, denke aber, dass es am interessantesten ist, wenn man sich auch für die Geschehnisse dieses Geschichtsabschnittes interessiert.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Rezension: „Pheromon - Sie sehen dich“ von Rainer Wekwerth & Thariot

Pheromon 2: Sie sehen dich
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„Pheromon – Sie sehen dich“ ist der zweite Teil, der sich rund um eine Alien-Invasion auf die Erde und die Menschheit dreht. Erschienen ist der Roman im Juli 2018 bei Thienemann-Esslinger.

Die Welt steht ...

„Pheromon – Sie sehen dich“ ist der zweite Teil, der sich rund um eine Alien-Invasion auf die Erde und die Menschheit dreht. Erschienen ist der Roman im Juli 2018 bei Thienemann-Esslinger.

Die Welt steht am Abgrund und zwar in der Zukunft sowie in der Vergangenheit. Die Aliens haben die Erde mit Hilfe einer Wohltätgkeitsorganisation unterwandert und planen nun die komplette Übernahme des Planeten. Doch fünf Jugendliche wurden aus der Zukunft in die Vergangenheit geschickt, um als „Hunter“ die Erde vor dem drohenden Unheil zu retten. Jeder von ihnen hat eine andere Fähigkeit, die sie zu etwas ganz Besonderem macht.

Wow, was für ein spannender zweiter Teil! Jetzt bin ich erst recht neugierig darauf, was in Band 3 passieren wird. Die Geschichte wird direkt wieder aufgenommen. Ich brauchte ein paar Seiten, um mich zu orientieren, aber dann war ich wieder mitten im Geschehen drin.
Der Schreibstil war auch diesmal wieder gut und flüssig zu lesen, so dass ich sehr schnell vorangekommen bin. Die wissenschaftlichen und technischen Erklärungen haben mich nicht überfordert. Da die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt, wovon eine 100 Jahre in der Zukunft liegt, waren natürlich auch einige technische Neuheiten der Zukunft enthalten, aber mit der Technikaffinität der heutigen Jugend sollte es da keine Verständnisprobleme geben.
In diesem zweiten Band bekommt man auch ein wenig mehr von der Zukunft mit und was sich alles in den vergangenen 100 Jahren geändert hat. Beim ersten Teil hatte ich noch kritisiert, dass mir das ganze nicht futuristisch genug war. Das finde ich jetzt nicht mehr unbedingt. Wenn man alles mehr im Detail betrachtet, dann hat sich doch so einiges verändert und umso erstaunlicher ist die Geschichte der „Hunter“, die die Vernichtung durch die Aliens verhindern sollen.
Der Spannungsbogen war das gesamte Buch über sehr hoch. Es gab nur sehr kleine Verschnaufpausen in einem ansonsten sehr rasanten Roman. Jugendliche, die ständig auf der Flucht sind, eine Wohltätigkeitsorganisation, die nach außen hin perfekt, aber auf der anderen Seite nicht geheimnisvoller sein könnte, Aliens, die die Menschheit bedrohen. Die beiden Autoren haben sich hier zwar kein wirklich neues Szenario ausgedacht, aber es dafür umso spannender umgesetzt. Gerade zum Ende hin, war es mir manchmal schon ein bisschen zu übertrieben, aber ich glaube Jugendliche werden hier sehr viel Spaß haben und sich gut unterhalten fühlen.
Die Protagonisten dieses Romans sind mit 17 – 24 Jahren in einem Alter, mit dem sich Jugendliche gut identifizieren können. Es gibt hier sehr unterschiedliche Charaktere, so dass jeder jemanden finden sollte, den man besonders mag. Ich habe mit allen gerne mitgefiebert und mit Spannung deren Geschichten verfolgt. So manche Person war anfangs doch eher schwer ins Gesamtbild einzuordnen und bei manchen bin ich mir immer noch unsicher, welche Rolle diese nun genau spielen, aber das heißt ja nur, dass da noch einiges an Spannungspotenzial für Teil 3 vorhanden ist.
Ich bin sehr gespannt, welche Überraschungen mich da noch erwarten werden und mit welchen Vermutungen ich richtig liegen werde.

Fazit: Eine sehr empfehlenswerter Jugendbuch-Thriller, der diesmal noch deutlicher auch ein Science-Fiction-Roman sein will. Spannend von Anfang bis zum Ende und mit einer Ausgangslage, die sehr neugierig auf den letzten Band macht. Meine Leseempfehlung geht an Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene, die sich nicht vor ein bisschen Technik und Wissenschaft scheuen.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Rezension: "Die fremde Prinzessin" von Sabrina Qunaj

Die fremde Prinzessin
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Mit „Die fremde Prinzessin“ von Sabrina Qunaj ist im April 2018 der 4. Geraldines Band erschienen, der uns diesmal an die Seite von Basilia de Clare und nach Irland entführt. Veröffentlicht wurde der Roman ...

Mit „Die fremde Prinzessin“ von Sabrina Qunaj ist im April 2018 der 4. Geraldines Band erschienen, der uns diesmal an die Seite von Basilia de Clare und nach Irland entführt. Veröffentlicht wurde der Roman im Goldmann-Verlag.

Irland, 12. Jahrhundert: Richard de Clare, auch Strongbow genannt, hat sich ein bedeutendes Reich in Irland aufgebaut. Um es zu sichern, holt er seine 15jährige Tochter Basilia de Clare aus Wales. An der Seite der berühmten irischen Prinzessin Aoife lernt sie das Land kennen und lieben. Schließlich vermählt sie ihr Vater aus politischen Gründen mit einem brutalen Gefolgsmann, ihre Liebe gilt allerdings dem berühmten Raymond Le Gros. Dieser ist zwar auch ein Gefolgsmann Strongbows, aber das Verhältnis der beiden ist sehr schwierig, was letztendlich sogar zu Unruhen in Irland führt.

Wow, was für ein toller historischer Roman! Dieses Buch hat mich von der ersten Seite eingefangen und direkt ins 12. Jahrhundert katapultiert. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Das Kopfkino war das ganze Buch über dabei und auch meine Emotionen wurden von Anfang an angesprochen.
Leider war dies die letzte Reise in die Welt der Geraldines, einem berühmten walisischen Geschlecht, das sich letztendlich auch in Irland einen Namen gemacht hat. Zu keinem Zeitpunkt im Buch wurde es für mich langweilig. Die Geschichte war spannend und interessant. Die Einblicke in die irischen Bräuche und Sitten haben mir gefallen und ich habe einige neue Dinge gelernt.
Basilia de Clare ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich habe ihre Geschichte gerne begleitet. Es ist definitiv ein Markenzeichen der Autorin, dass es sich bei der Hauptperson um eine starke weibliche Person handelt. Basilia hat mich mit ihrer Entwicklung sehr beeindruckt. In Aoife, einer irischen Prinzessin, hat sie eine vorzügliche Lehrmeisterin gefunden. Aber auch Männer wie Gildas oder Cailech, die starke Frauen zu schätzen wissen, konnten mich für sich einnehmen. Personen, die man hassen und verabscheuen konnte, gab es in diesem Roman auch, allen voran wäre da Hervey de Montmorency zu nennen, der ein absolutes Scheusal war.
Eine weitere Besonderheit der Autorin ist die Auswahl der Personen. Die meisten haben wirklich gelebt und sind historisch verbürgt inklusive der Hauptperson Basilia de Clare. Zwar ist über sie nicht so viel bekannt, so dass der Fantasie keine großen Grenzen gesetzt sind, aber auch das wenige Bekannte muss glaubhaft umgesetzt werden, was meiner Meinung nach sehr gelungen ist.
Die ausführliche Recherche merkt man dem Buch auf jeder Seite an. Man spürt, dass die Autorin sich mit der Geschichte der Geraldines, Wales und Irland verbunden fühlt und ihr Herzblut mit eingeflossen ist. Dies wird gerade im Nachwort sehr deutlich, wo eine gewisse Wehmut mitschwingt, weil das Ende der Geschichte dieses Geschlechtes erreicht ist.
Abgerundet wird der Roman durch Kartenmaterial, Stammbäume und ein sehr umfangreiches Personenverzeichnis. Letzteres hat mich ein bisschen erschlagen, weil es wirklich sehr viele Personen beinhaltet. Aber keine Sorge, wenn man die Geschichte liest, kommt man gut mit und bringt niemanden durcheinander. Bei den ganzen verwandtschaftlichen Verhältnissen lohnt es sich ein bisschen langsamer und genauer zu lesen, um die Zusammenhänge komplett zu verstehen. Die Autorin versteht es dennoch dies verständlich und nachvollziehbar darzulegen.

Fazit: Ein sehr gelungener Abschluss der Geraldines-Reihe. Ich habe alle vier Bände dieser Reihe gerne gelesen und kann diese nur jedem Liebhaber historischer Romane empfehlen. Starke weibliche Personen, gute Recherche und überwiegend historisch verbürgte Persönlichkeiten sind ein Markenzeichen der Autorin und für mich ein weiterer Grund euch diese Reihe ans Herz zu legen.