Auf den Spuren eines Familiengeheimnisses
Ein Himmel voller BücherDie 28-jährige Miranda Brooks scheint eigentlich zufrieden. Sie ist Geschichtslehrerin, unterrichtet Achtklässler in Philadelphia und ist mit ihrem Kollegen Jay liiert. Ihr Leben verläuft in ruhigen Bahnen, ...
Die 28-jährige Miranda Brooks scheint eigentlich zufrieden. Sie ist Geschichtslehrerin, unterrichtet Achtklässler in Philadelphia und ist mit ihrem Kollegen Jay liiert. Ihr Leben verläuft in ruhigen Bahnen, bis sie erst eine anonyme Büchersendung erhält und kurz darauf vom Tod ihres Onkels Billy erfährt, zu dem ihre Familie seit 16 Jahren keinerlei Kontakt mehr hatte. Dennoch beschließt Miranda, zu seiner Beerdigung heim nach Los Angeles zu fliegen. Und macht zwei Entdeckungen: Ihr Onkel hat ihr seinen kleinen Buchladen Prospero Books vermacht. Und: Die anonyme Büchersendung war von ihm – er lädt sie auf eine letzte Schnitzeljagd ein, ähnlich denen, die er sich für Miranda ausgedacht hat, als sie noch ein Kind war. Zunächst weiß Miranda weder mit der Buchhandlung noch mit dem ersten literarischen Hinweis der Schnitzeljagd viel anzufangen. Doch dann lässt sie sich auf das Abenteuer ein – nicht ahnend, dass es ihr Leben gehörig durcheinanderwirbeln und für immer verändern wird.
Den Titel „Ein Himmel voller Bücher“ habe ich als ziemlich kitschig empfunden, der Inhalt ist es dagegen nicht. Im Zentrum des Romans steht die bibliophile Schnitzeljagd, bei der auch die Leser miträtseln können, wenn sie sich denn mit klassischer englischer Literatur auskennen. Gleichzeitig ist „Ein Himmel voller Bücher“ eine Familiengeschichte, mal dramatisch, mal mysteriös, mal herzzerreißend. Sie hat mich nicht mehr losgelassen, obwohl ich das Handeln und Fühlen der Hauptfiguren längst nicht immer nachvollziehen konnte und es außerdem einige Längen zu überstehen galt. Leichte Kürzungen hätten dieser Geschichte gutgetan, stattdessen geht es am Ende plötzlich hopplahopp, weswegen die Erzählweise etwas unausgewogen auf mich wirkte. Dennoch habe ich mitgefühlt und mitgerätselt und den wunderschön beschriebenen Buchladen Prospero Books konnte ich richtiggehend vor mir sehen. Trotz einer gehörigen Prise Drama war es alles in allem doch ein Wohlfühlbuch über zwischenmenschliche Beziehungen aller Art und vor allem viele lesenswerte Bücher.