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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2018

Guter Ansatz

Summ, wenn du das Lied nicht kennst
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Das Buch hat einen sehr interessanten Klappentext. Und der Inhalt enthält auch sehr gute Ansätze. Aber beide sind meiner Meinung nach nicht miteinander vereinbar: Wenn ich mir den Klappentext durchlese, ...

Das Buch hat einen sehr interessanten Klappentext. Und der Inhalt enthält auch sehr gute Ansätze. Aber beide sind meiner Meinung nach nicht miteinander vereinbar: Wenn ich mir den Klappentext durchlese, entsteht vor meinem inneren Auge ein gänzlich anderes Bild. Die Erwartungen, die dabei entstehen, kann das Buch für mich nicht erfüllen.

Dabei ist der Roman nicht schlecht geschrieben! Es werden viele ernste Themen angerissen: Die Apartheid, Homophobie, der Umgang und die Bewältigung des Todes geliebter Menschen (vor allem für ein kleines Mädchen wie Robin), Rassentrennung, die Überwindung von über Generationen gewachsenen Vorurteilen,...
Allerdings werden sie immer/ meist nur oberflächlich behandelt, oft aus der Sicht eines Kindes (das die Dinge auf ihre eigene Art und Weise interpretiert und nicht selten einfach nicht verstehen kann). Dadurch wird für meinen Geschmack aber der Ernst der Situation heruntergespielt, dringt nicht ganz zum Leser durch.

Zudem kann ich mit Robin einfach nicht warm werden. Ihre Handlungen sind oft unüberlegt (okay, sie ist ja auch ein Kind), wenn sie einen Fehler macht, lügt sie eher, als ihn zuzugeben (ohne dabei die Konsequenzen zu bedenken, die ihr Handeln für andere hat).
Beauty hingegen mochte ich von Anfang an. Mir hätte es deshalb wesentlich besser gefallen, die Geschichte aus ihrer Sicht zu hören, zumindest hätte die Aufteilung des Buches zwischen Robins und ihrer Sicht ausgewogener sein können. Zumal Beauty als schwarze, erwachsene Frau die Hintergründe ihrer (gemeinsamen) Erlebnisse viel besser hätte erklären können.

Die größte Enttäuschung, ohne weiter darauf eingehen zu wollen, war für mich allerdings das Ende des Buches.

Fazit: Um das Interesse an einem solch ernsten Thema wie der Rassentrennung zu wecken (denn allzu schnell vergisst man, dass Schwarze nicht nur in Amerika zu Unrecht ausgegrenzt und als minderwertig abgestempelt wurden), ist dieses Buch genau das Richtige. Aber vielleicht will es einfach zu viel auf einmal und hätte sich eher auf ein Thema konzentrieren sollen.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Die Grundidee ist klasse

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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- nur mit der Umsetzung hapert es etwas.

Nic kehrt nach zehn Jahren in ihre Heimatstadt zurück, als sie einen Hinweis auf den Verbleib ihrer vor eben diesen zehn Jahren verschwundenen Freundin Corinne ...

- nur mit der Umsetzung hapert es etwas.

Nic kehrt nach zehn Jahren in ihre Heimatstadt zurück, als sie einen Hinweis auf den Verbleib ihrer vor eben diesen zehn Jahren verschwundenen Freundin Corinne erhält. Doch schon einen Tag später verschwindet das nächste Mädchen und die Suche beginnt..

Das Besondere an diesem Thriller besteht im Aufbau des Romans: Nach Tag 1, Nics Ankunft, springt die Geschichte zu Tag 15 und läuft von da an rückwärts.

So weit, so spannend.
In jedem Kapitel erhält man Tipps und Hinweise zu den betroffenen Personen und der Kreis der Verdächtigen wächst stetig an.

Für mich war dieses Buch allerdings weniger ein Thriller als ein Psychogramm der Einwohner eines kleinen Städtchen des Mittleren Westens, in dem jeder jeden kennt und ein Leben allein durch Verdächtigungen zerstört werden kann. Dort zählen weniger Tatsachen als mehr die Gerüchte, die im Umlauf sind und wie man sie erzählt.

Das Buch ist gut geschrieben, hat aber leider seine Längen. Man hätte es gut um ein Viertel kürzen können. Auch findet man unter den Figuren keine wirklichen Sympathieträger, die der Handlung Schwung verleihen könnten.

Am schlimmsten finde ich jedoch, dass für mich das Ende nicht all meine offenen Fragen klären konnte und die Lösung des Falles bzw der Fälle nicht hundertprozentig logisch wirkte.

Fazit:
Das Buch ist gut, besticht allerdings mehr durch seinen unkonventionellen Aufbau als durch seinen Inhalt.

Veröffentlicht am 08.01.2018

Sachlicher Reisebericht

Die goldene Stadt
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Um zuerst mal das Positive hervorzuheben: Dank dieses Buches möchte ich nun gerne mal nach Peru reisen und vielleicht auf den Spuren August Rudolf Berns wandeln!

Rudolf Berns träumt schon seit seiner ...

Um zuerst mal das Positive hervorzuheben: Dank dieses Buches möchte ich nun gerne mal nach Peru reisen und vielleicht auf den Spuren August Rudolf Berns wandeln!

Rudolf Berns träumt schon seit seiner Kindheit in Deutschland davon, die verlorene Stadt der Inkas in Peru zu entdecken. Und so setzt er sich über alle Hindernisse und seine Familie hinweg und bricht ins Ungewisse auf.

Ohne zu viel verraten zu wollen: Es ist eine lange Reise voller Umwege und Zwischenstopps, auf der der Leser Herrn Berns bei all seinen Niederlagen begleitet. Und sie ist, zum Teil dank des Schreibstils, auch für den Leser eine ziemlich beschwerliche.

Dieses Buch basiert auf Tatsachen, denn Rudolf Berns hat die verlorene Stadt der Inkas, Macchu Picchu, noch vor seinem offiziellen Entdecker Bingham gefunden, wurde dafür jedoch nie bekannt.
Dementsprechend handelt es sich hier mehr um ein Sachbuch, einen Reisebericht, als um einen Abenteuerroman.
Allerdings ist das Buch exzellent recherchiert und hat vor allem auch viele Details in die (fiktive?) Handlung eingeflochten.

Fazit:
Letztendlich kommt es sehr auf die Erwartungshaltung des Lesers an. Wer Indiana Jones erwartet, wird sehr wahrscheinlich das Buch nach den ersten 100 Seiten enttäuscht weglegen. Wer sich mit dem recht geradlinigen Schreibstil anfreunden kann, den erwartet eine wirklich interessante Geschichte, die Peru von seiner geheimen Seite zeigt.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Fragezeichen im Kopf

Der Brief
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Zuerst einmal: Das Buch liest sich wirklich schnell, eignet sich also perfekt als leichte Sommerlektüre.

Und obwohl das Thema bzw der Klappentext mich etwas anderes hat hoffen lassen, bleibt es genau ...

Zuerst einmal: Das Buch liest sich wirklich schnell, eignet sich also perfekt als leichte Sommerlektüre.

Und obwohl das Thema bzw der Klappentext mich etwas anderes hat hoffen lassen, bleibt es genau das- wie ein kurzes Sommergewitter, stürmisch, aber schnell abgezogen, ohne einen tieferen Eindruck zu hinterlassen.

Die Geschichte beginnt vielversprechend: Marie erhält einen Brief, der sie scheinbar aus einem parallel verlaufenden Leben erreicht. Als würde sie von außen auf ihr eigenes Leben blicken, dass ab einem unbestimmten Punkt in ihrer Vergangenheit einen vollkommen anderen Verlauf genommen hat. Damit beginnt für sie eine Reise mit vielen Höhen und Tiefen, während der sie sich auf die Suche nach dem Ursprung dieses Briefes macht, auf den noch weitere folgen sollen...

Allerdings habe ich mich die ganze Zeit während des Lesens gefragt, wie die Autorin dieses Rätsel auflösen will (zumal die knapp 200 Seiten schnell überflogen sind).

Und genau hier liegt auch das Problem, welches ich mit dem Buch habe: Frau Hagebölling schafft es nicht, das Buch zu einem für mich befriedigenden Ende zu führen. Deshalb reicht es bei mir leider nur für 3 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 17.04.2017

Jagd nach dem Sinn des Lebens

Das Einstein Enigma
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Das Buch fängt wirklich spannend an und hat auch einen wirklich interessanten Grundgedanken:

Der Kryptanalytiker Tomás wird von iranischen Agenten engagiert um ein bisher unbekanntes Dokument Albert Einsteins ...

Das Buch fängt wirklich spannend an und hat auch einen wirklich interessanten Grundgedanken:

Der Kryptanalytiker Tomás wird von iranischen Agenten engagiert um ein bisher unbekanntes Dokument Albert Einsteins zu entschlüsseln, das den bedeutungsvollen Namen "Die Gottesformel" trägt. Bald häufen sich die HInweise, dass das Dokument nicht, wie zuerst angenommen, eine Anleitung zum Bau einer Atombombe enthält, sondern ein viel weitreichenderes Geheimnis...

Die Geschichte entwickelt zu Beginn wirklich zügig und wird von Seite zu Seite spannender, ergeht sich allerdings zwischendurch immer wieder in seitenweisen Erörterungen diverser mathematischer und physikalischer Theoreme.

Thomás durchreist auf der Suche nach der Lösung viele Länder und erlebt einige Abenteuer, allerdings geht der abenteuerliche Aspekt der Geschichte leider etwas verloren.

Stattdessen ergehen sich Thomás und seine Begleiter in spirituellen Erörterungen über das Universum.

Fazit:

Was Dan Brown an Hintergrundwissen fehlt, lässt J.R. Dos Santos an Spannung vermissen.

Wer eine wissenschaftlich fundierte und detailiert erarbeitete Geschichte über Physik, Mathematik und Theologie erwartet wird definitiv nicht enttäuscht. Allertdings leidet leider die Spannung der Geschichte um einiges darunter.