Cover-Bild Wind und der geheime Sommer
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 23.04.2018
  • ISBN: 9783789108693
  • Empfohlenes Alter: bis 12 Jahre
Antonia Michaelis

Wind und der geheime Sommer

Claudia Carls (Illustrator)

Im Roman "Wind und der geheime Sommer" von Antonia Michaelis taucht der zehnjährige John-Marlon in ein unerwartetes Abenteuer ein, als er durch die Lücke eines Bauzauns ein verlassenes Grundstück betritt und auf eine Gruppe von Kindern trifft, die von dem geheimnisvollen Mädchen Wind angeführt werden. Gemeinsam erleben sie einen Sommer voller Freiheit, Abenteuer und Fantasie, eingebettet in die wild wuchernde Natur und die Ruinen eines alten Baugrundstücks. Doch Wind, die Anführerin, birgt ein tiefes Geheimnis, das den Lauf des Sommers und das Leben aller Beteiligten unwiderruflich verändern wird. Antonia Michaelis fängt in ihrem atmosphärisch dichten Erzählstil kindliche Sehnsüchte nach Ungezwungenheit und Abenteuer ein und webt eine Geschichte, die sowohl das Herz berührt als auch zum Nachdenken anregt.

  • Einfühlsame Darstellung kindlicher Sehnsüchte : Die Geschichte spricht universelle Themen wie Freundschaft, Abenteuerlust und die Suche nach einem Platz in der Welt an.
  • Meisterhaft atmosphärischer Erzählstil : Antonia Michaelis ist bekannt für ihre Fähigkeit, Leserinnen und Leser aller Altersgruppen mit ihrer bildhaften Sprache und tiefgründigen Charakterzeichnungen zu fesseln.
  • Ein Abenteuer, das die Grenzen der Realität sprengt : "Wind und der geheime Sommer" lädt dazu ein, die eigene Fantasie zu entfesseln und an einem verzauberten Ort jenseits des Alltäglichen einzutauchen.
  • Thematische Vielfalt : Das Buch behandelt wichtige Themen wie Selbstfindung, den Wert der Natur und den Umgang mit Veränderungen und Verlust auf eine Weise, die junge Leserinnen und Leser ab 10 Jahren anspricht und ihnen wichtige Impulse gibt.
  • Für Fans von Antonia Michaelis: Fans der Autorin werden auch in diesem Werk ihren unverkennbaren Stil und ihre tiefe Menschlichkeit wiederfinden.

Weitere zauberhafte Kinderbücher von Antonia Michaelis:

Das Blaubeerhaus
Die Mühlenkinder
Der Koffer der tausend Zauber
Die Bucht des blauen Oktopus

 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2020

Am Ende der Geschichte hatte ich Tränen in den Augen

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„Wer … wohnt hier?“
„Oh nur ein ganz kleines Monster, es frisst gerne zehnjährige Jungen.“
„Elf“, sagte John-Marlon ärgerlich. „Ich bin elf.“
„Na, dann bist du ja aus dem Schneider.“
Seite ...

„Wer … wohnt hier?“
„Oh nur ein ganz kleines Monster, es frisst gerne zehnjährige Jungen.“
„Elf“, sagte John-Marlon ärgerlich. „Ich bin elf.“
„Na, dann bist du ja aus dem Schneider.“
Seite 33

Inhalt:

Hinter der Lücke im Bauzaun liegt ein verzauberter Dschungel. Hier trifft der 10-jährige John-Marlon auf das Mädchen Wind, die Anführerin einer Gruppe von ganz unterschiedlichen Kindern. Gemeinsam erleben sie eine unglaubliche Zeit voller Abenteuer und Fantasie inmitten wilder Natur und bröckelnder Mauerreste, denn die Dinge, die Wind erzählt, scheinen hier Wirklichkeit zu werden. Doch Wind weiß etwas … am Ende des Sommers wird sie verschwinden – und mit ihr, die Magie.
Wind und der geheime Sommer von Antonia Michaelis
Meinung:

Ich habe dieses Buch bei einer Lovelybooks Leserunde gewonnen und möchte mich sehr beim Oetinger Verlag und bei Lovelybooks dafür bedanken!

Ich bin total gut in das Buch reingekommen und freu mich einfach über diesen Schreibstil, in dem so viel drin liegt, der aber trotzdem ganz leicht zu verstehen ist.

John-Marlon ist ein ganz schrecklicher Name. Aber seine Figur ist toll, ich kann ihn mir richtig gut vorstellen. Ein kleiner, etwas pummeliger Junge, der mit den Tücken des Lebens kämpft. Seine Eltern sind nicht mehr zusammen und seine Mum arbeitet super viel, um sich und ihrem Sohn ein gutes Leben zu ermöglichen. Seinen Vater sieht er nicht so oft. Es gibt zwar die Vater-Dienstage, aber selbst da hat sein Dad nur wenig Zeit. Außerdem versucht er seinen Sohn zu etwas zu machen, was er nicht ist, zu einem Fußballer und Sportler. John Marlon ist froh, um jede Sekunde mit seinem Vater und geht deshalb sogar
mit ihm joggen, obwohl er sich dabei unwohl fühlt.

An einem der Vater-Dienstage, die sein Vater wegen einem wichtigen Termin nicht einhalten kann, entdeckt John Marlon die Lücke im Bauzaun und kriecht hindurch. Hier trifft er auf Wind, das schönste Mädchen, das er je gesehen hat, die alleine in einem Bauwagen lebt und die wunderlichsten Dinge sagt. Doch als Wind sagt, sie lebt in einem Dschungel, verwandelt sich die Gegend um John Marlon plötzlich in einen und er hört die Affen in ihren Bäumen kreischen. Er kommt immer öfter hier her und trifft schließlich auch auf die anderen Kinder, die Wind besuchen kommen.

„Du bist schon eine komische Sorte von Eindringling.“
Seite 16

Die Zusammensetzung dieser Kindergruppe fand ich super interessant und gut aufgebaut. Da ist John Marlon, der die Erwartungen seines Vaters nicht erfüllen kann. Jojo, der nicht stillsitzen kann und zu immer mehr Therapeuten geschickt wird, Alicia, das Mädchen im Kleid, bei der sich Zuhause alles nur noch um die neugeborene kleine Schwester dreht und die Geschwister Goran und Esma, die aus Mazedonien kommen. Esma spricht nicht gut Deutsch und wird dafür in der Schule gemobbt. Goran versucht seine Schwester zu verteidigen und handelt sich immer wieder Ärger ein, bis sein Vater damit droht, ihn zurück
nach Mazedonien zu schicken.

„Und wenn ich wüsste, was du meinst, wäre es dann klug von mir, es laut zu sagen? Manche Arten von Zaubern zerbrechen, wenn man zu laut über sie spricht.“
Seite 161

Auf den ersten Blick, wirkt diese Geschichte, wie ein normales Kinderbuch, aber es steckt so viel mehr dahinter! Die ganze Thematik über ausländische Kinder, die halt nicht so gut deutsch können ist total gut eingeflochten und verleiht dem Ganzen eine ernste Seite, die ich überhaupt nicht erwartet hatte. Genauso wie die Sache mit dem Vater, der so blind ist für die Gefühle seines Sohnes oder Alicia, die sich durch ihre kleine Schwester ersetzt fühlt. Und sie alle flüchten zu Wind. Sie ist irgendwie eine Art Peter Pan für mich und der Dschungel ist Nimmerland, ein Ort, wo verlorene Kinder Zuflucht finden. Sie gibt ihnen Hoffnung und Mut, zeigt ihnen, wie sie sich zusammenschließen können, um z.B. dem fiesen Felix die Stirn zu bieten. Ich mochte Winds Charakter am liebsten, ihre ganze Art, der geheimnisvolle Hintergrund, ihre Fantasie … aber sie hat auch eine traurige Seite und sagt John Marlon schon recht am Anfang, dass das alles hier noch diesen Sommer enden
wird.

Die erlebten Abenteuer der Kinder sind so magisch und ich finde es mega cool, wie hier die kindliche Fantasie hervorgehoben wird, die alles verändern kann! Aber wer verliert die Blütenblätter und warum wird Wind am Ende des Sommers nicht mehr da sein? Und was suchen die düsteren Gestalten, auf die die Kinder immer wieder treffen? Oder suchen sie jemanden? Etwa Wind?

Was mich ein ganz bisschen stört sind die langen Kapitel, für Bahnfahrer sehr ungeeignet, aber die Absätze, die zwischendurch kommen, machen das wieder gut. Ich gestehe, ich habe direkt am Anfang durchs Buch geblättert und mir die Zeichnungen angesehen, die sind wahnsinnig schön!

„Ich bin nur erwachsen nicht behindert.“
Seite 183

Am Ende der Geschichte hatte ich Tränen in den Augen. Einen zweiten Band fände ich wirklich toll!

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Veröffentlicht am 19.05.2018

Ein echter Schatz!

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Wir finden die Bücher von Antonia Michaelis absolut unvergleichlich. Es gelingt ihr in jedem ihrer Bücher ganz eigene herrliche Phantasiewelten zu erschaffen, aus denen man sich als Leser fast nicht mehr ...

Wir finden die Bücher von Antonia Michaelis absolut unvergleichlich. Es gelingt ihr in jedem ihrer Bücher ganz eigene herrliche Phantasiewelten zu erschaffen, aus denen man sich als Leser fast nicht mehr losreißen kann.
Auch bei ihrem neuen Buch „Wind und der geheime Sommer“ ist ihr dies wieder wunderbar gelungen. Die Geschichte behält aber stets auch die Realität im Auge und verliert nicht die Bodenhaftung und nötige Ernsthaftigkeit.
Das Buch ist im Oetinger Verlag 2018 erschienen und umfasst 12 Kapitel auf 335 Seiten. Die Illustratorin Claudia Carls hat ein wunderschönes Cover gestaltet, dass genau betrachtet und vielleicht auch einmal gedreht werden muss, um wirklich alles zu entdecken und unterstreicht die Geschichte innerhalb des Buches durch weitere Zeichnungen.

John-Marlons Eltern sind geschieden und erfühlt sich oftmals etwas allein gelassen. Eines Tages findet er hinter einem Bauzaun in seiner Stadt ein verlassenes Baugrundstück und nicht nur das, nein, hier lernt er auch das Mädchen Wind kennen. Gemeinsam mit Wind und weiteren Kindern erlebt er auf dem Baugrundstück viele spannende, phantastische Abenteuer und es wird ein toller Sommer voller Freundschaft, Zusammenhalt und Mut. Hinter Wind steckt allerdings ihre ganz eigene Geschichte und nach diesem Sommer soll sich ihr Leben drastisch verändern.
Für die Kinder beginnt ein spannendes Abenteuer...

Fazit:
Von meinen Kindern und mir gibt es eine absolute Lese- und Kaufempfehlung. 
Der Ideenreichtum, der in der Geschichte steckt, hat uns absolut begeistert und auch das richtige Maß an Spannung und Phantasie überzeugt. Antonia Michaelis hat so detailliert beschrieben, dass wir oft dachten, wir würden selbst auf dem Baugrundstück sein. Toll!
Gerne würden wir uns noch weitere Teile um Wind und ihre Freunde lesen.

Das Buch ist unserer Meinung nach geeignet für Kinder ab 10 Jahren, die gerne Freundschaftsgeschichten lesen, die auch spannend und geheimnisvoll sind, die gerne in Phantasiewelten eintauchen und über Themen wie „Ausgrenzung“, „Akzeptanz“ und „Erwartungen“ nachdenken oder dazu angeregt werden wollen.

Schade, dass wir es schon gelesen haben , wir würden gerne noch einmal in den Genuss kommen, es ganz von vorne zu lesen.

Veröffentlicht am 07.05.2018

Zauber der Fantasie

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Das großartigste Kinderbuch, das ich seit langem gelesen habe! Zum Immer-wieder-Lesen, für Erwachsene und Kinder gleichermaßen.

John-Marlon ist 11 und viel allein. Seine Eltern sind geschieden, der Vater ...


Das großartigste Kinderbuch, das ich seit langem gelesen habe! Zum Immer-wieder-Lesen, für Erwachsene und Kinder gleichermaßen.

John-Marlon ist 11 und viel allein. Seine Eltern sind geschieden, der Vater hat selten Zeit und die Mutter schuftet für den Lebensunterhalt. John-Marlon ist unsicher, ängstlich, trägt eine Brille und hat keinen Spaß am Fußball-Spielen. Nicht die besten Voraussetzungen also, um Freunde zu finden, um von anderen gemocht zu werden. An einem besonders traurigen Nachmittag entdeckt John-Marlon eine lose Latte in einem Bauzaun, schlüpft hindurch und entdeckt ein völlig verwahrlostes Grundstück. Er trifft auf ein seltsames Mädchen, das sich Wind nennt, und wenn Wind Geschichten erzählt, werden diese wahr. Es wandeln sich wild wachsende Sträucher zum Dschungel, Pfützen zum Meer, es gibt gefährliche Tiere, und einen Sommer lang erlebt John-Marlon die wunderbarsten Abenteuer. Doch eines Tages ist Wind verschwunden…

Die Autorin widmet ihr Buch den Kindern, die Müll im Rinnstein sammeln und Kunst daraus machen. Als ich diese Widmung las, war ich sofort wieder zurückversetzt in die Zeit, als meine Kinder klein waren und völlig selbstvergessen abtauchen konnten in ihre eigenen Fantasie-Geschichten, nur mit Dingen umgeben, die sie in der Natur vorfanden. Dank Waldorf-Pädagogik lernten sie in diesen Spielen ganz beiläufig das gelingende soziale Miteinander und ich erlebte über die Jahre, wie ihnen daraus eine innere Stärke erwuchs, die ihnen niemand mehr nehmen konnte. Genau so ergeht es John-Marlon im Buch. Der einsame, traurige Junge ohne Selbstvertrauen wächst hinter dem Bretterzaun in den von Wind ausgedachten Abenteuern über sich hinaus, er wird von Wind und den anderen Kindern, die sich ebenfalls in der Welt hinter dem Bauzaun einfinden, so akzeptiert, wie er ist und er erfährt, welche Fähigkeiten er tatsächlich besitzt.

Aber nicht nur der Inhalt, dieses gelungene Ineinanderverschränken von Fantasie und Wirklichkeit, macht dieses Buch so besonders. Es ist die Sprache, die mich verzaubert hat, diese wunderbar poetische Sprache in Verbindung mit feiner Beobachtung. So machen zum Beispiel im „pfotendurchhuschten Urwald“ Insekten vor dem Wegfliegen einen Knicks. Das Buch selbst ist wie eine lose Latte am Bretterzaun – zum Durchschlüpfen in die unbegrenzte Welt der Fantasie.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Ein zauberhaft schönes Kinderbuch

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Die Bücher von Antonia Michaelis lese ich immer unheimlich gerne, ganz besonders ihre Kinderbücher. Als ich ihren neuen Kinderroman das erste Mal in der Vorschau entdeckte, bekam ich bei dem wundervollen ...

Die Bücher von Antonia Michaelis lese ich immer unheimlich gerne, ganz besonders ihre Kinderbücher. Als ich ihren neuen Kinderroman das erste Mal in der Vorschau entdeckte, bekam ich bei dem wundervollen Cover sofort ganz große Augen. „Wind und der geheime Sommer“ schien mir ein Buch ganz genau nach meinem Geschmack zu sein, daher wanderte es auch sogleich auf meine Wunschliste.


Eigentlich soll der 10-jährige John-Marlon die Dienstage immer mit seinem Papa verbringen, denn die Dienstage sind die Vatertage. Doch sein Vater hat selten Zeit für seinen Sohn, was diesen sehr traurig macht. Dann aber findet er einen Ort, an welchem er seinen Kummer für eine Weile vergessen kann. Durch eine lose Latte eines Bauzauns gelangt der Junge eines Tages auf ein verlassenes, verwahrlostes Grundstück. Es handelt sich hier jedoch nicht um ein ganz gewöhnliches Grundstück, nein. Wenn man durch die Lücke im Zaun schlüpft, gelangt man in einen verwunschenen Dschungel, in welchem man die tollsten Abenteuer erleben kann. Diese werden allerdings erst durch Wind möglich. Wind ist ein 12-jähriges Mädchen und die Anführerin einer Gruppe von Kindern. John-Marlon schließt sich diesen nur zu gerne an und zusammen erleben die Kinder eine wundervolle Zeit, in welcher ein Abenteuer dem nächsten folgt. Allerdings ist diese gemeinsame Zeit begrenzt. Nur bis 18 Uhr dürfen John-Marlon und die anderen Kinder bleiben. Warum das so ist, sagt ihnen Wind nicht. Ein Geheimnis umgibt das wilde, aufgeweckte Mädchen. Eines, das nur sie kennt: Nach dem Sommer wird sich alles verändern, denn Wind wird dann nicht mehr da sein.


Was mir sofort aufgefallen ist, als ich mit dem Lesen begonnen habe, ist dieser wunderschöne und wirklich ganz besondere Schreibstil der Autorin. Dieser ist mir aus ihren anderen Büchern nur zu gut in Erinnerung geblieben. Er ist wunderbar bildhaft und hat etwas Märchenhaftes und Poetisches. Dank diesem wird hier eine großartige Atmosphäre erschaffen, welche den Leser sofort in ihren Bann zieht und einen alles um sich herum vergessen lässt.


Mir ist der Einstieg in das Buch wirklich prima gelungen. Unseren Protagonisten John-Marlon habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Dieser hat es gerade wirklich nicht leicht in seinem Leben. Seit seine Eltern getrennt sind, ist seine Mutter nur noch überarbeitet und sein Vater hat selten Zeit für ihn. Eigentlich gibt es die sogenannten Vater-Dienstage, aber eben nur eigentlich. Immer wieder sagt John-Marlons Vater seinem Sohn ab, nicht mal für einen Nachmittag in der Woche kann er sich Zeit für ihn nehmen. Verständlich, dass John-Marlon sehr unglücklich darüber ist. Auch fühlt er sich von ihm etwas unter Druck gesetzt, denn sein Vater hätte es gerne, dass John-Marlon ein Fußballer und gut im Sport ist. Was dieser aber eigentlich gar nicht möchte. Dennoch verbringt John-Marlon gerne Zeit mit seinem Papa, auch wenn er das gemeinsame Kicken oder Joggen nicht so wirklich genießen kann.


An einem Dienstag im Sommer muss John-Marlon den Nachmittag mal wieder alleine verbringen. Aber wer weiß? Vermutlich hätte er nie die Lücke im Zaun und das, was sich dahinter verbirgt, entdeckt, wenn sein Vater ihm nicht wieder versetzt hätte. So gesehen hatte es also auch etwas Gutes. Vielleicht hätte er sonst nie die Bekanntschaft von Wind gemacht. Wind – schon der Name ist außergewöhnlich, oder? Er passt auch wirklich perfekt zu dem 12-jährigen Mädchen, denn Wind ist etwas ganz Besonderes. Sie lebt alleine in einem Bauwagen und macht auf den ersten Blick einen etwas verrückten Eindruck. Mit ihr kann man aber die tollsten Abenteuer erleben, denn alles, was Wind sagt, wird wahr. Ob Affen, Tiger, Dinosaurier oder Tropfsteinhöhlen - Wind muss nur sagen, dass sie da sind und dann sind sie es auch.


Wind war mir wohl von allen Charakteren die liebste. Für mich war sie eine Mischung aus Pippi Langstrumpf, Momo und Peter Pan. Zu ihr kommen die Kinder gerne, denn dank ihr und ihrer unglaublichen Fantasie wird wirklich alles möglich und man kann seine Probleme aus dem Alltag für eine Weile vergessen.

Nicht nur John-Marlon kommt fortan gerne zu Wind, auch vier andere Kinder schlüpfen sehr gerne durch die Lücke im Zaun. Und auch sie haben es gerade nicht leicht im Leben. Da wäre zum einen Jojo, der einfach nicht stillsitzen kann, weswegen er von seinen Eltern von einer Therapie zur nächsten geschleppt wird. Und Alicia, die sich, seit das neue Baby da ist, sehr vernachlässigt zu Hause fühlt. Und die Geschwister Goran und Esma, die aus Mazedonien stammen. Die kleine Esma kann nur schlecht Deutsch sprechen und stottert sehr. In der Schule wird sie deswegen gehänselt und Goran, ihr großer Bruder, verteidigt seine Schwester immer wieder und lässt dafür auch seine Fäuste zum Einsatz kommen. Was von der Schule natürlich nicht gerne gesehen wird.


Wie es in den Büchern von Antonia Michaelis eigentlich immer der Fall ist, so hat auch dieses Buch einen ernsten Hintergrund, der einem zum Nachdenken anregt und einen vor Augen führt, wie viel man erreichen kann, wenn man nicht alleine ist und gute Freunde an seiner Seite hat.


Neben dem ernsten Anteil gibt es auch jede Menge zum Träumen und Mitfiebern. Während des Lesens entstehen lauter offene Fragen, auf die man erst so nach und nach die Antworten erhält: Wer genau ist eigentlich das Mädchen Wind? Wo sind ihre Eltern? Warum dürfen die Kinder immer nur zwischen 14 bis 18 Uhr bei ihr sein? Woher kommen immer diese seltsamen Blütenblätter? Was hat es mit dem Mann Pepe auf sich? Oder mit diesen zwielichtigen Männern, die scheinbar hinter Wind her sind? Und was wird passieren, wenn der Sommer vorbei ist? Wird Wind dann wirklich nicht mehr da sein?

Ihr seht, lauter Rätsel erwarten einen hier, die unbedingt gelöst werden wollen. Wenn ihr wissen wollt, wie die Antworten auf diese vielen Fragen lauten und wenn ihr Lust auf ein wunderbar sommerliches und herrlich fantasievolles Abenteuer habt, dann solltet ihr dieses zauberhafte Kinderbuch unbedingt lesen. Auch Erwachsenen kann ich es wärmstens empfehlen.


Ein letztes noch, was ich unbedingt noch erwähnen und loben muss, sind die wunderschönen Illustrationen von Claudia Carls. Lauter wundervolle kleine Zeichnungen erwarten einen hier und ab und an gibt es sogar ganzseitige Bilder, die einfach nur toll sind!


Fazit: Ein märchenhaft schönes Kinderbuch über Freundschaft, Zusammenhalt, Abenteuer und Fantasie. Mir hat „Wind und der geheime Sommer“ wundervolle Lesestunden beschert und ich kann das Buch absolut empfehlen, Kindern wie Erwachsenen. Für mich zählt dieses Werk von Antonia Michaelis auf jeden Fall zu meinen liebsten, so ein schönes Kinderbuch, in welchem Träume wahr werden und der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind, habe ich schon seit längerem nicht mehr gelesen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 30.04.2018

Magie eines Gartens

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Dieses Buch ist so berührend und schön geschrieben, spielt doch die Geschichte einerseits in der realen Welt, andererseits in einer fantastischen Traumwelt.
Der Berliner Junge John-Marlon, der im richtigen ...

Dieses Buch ist so berührend und schön geschrieben, spielt doch die Geschichte einerseits in der realen Welt, andererseits in einer fantastischen Traumwelt.
Der Berliner Junge John-Marlon, der im richtigen Leben keine Freunde hat und ein schwieriges Elternhaus, entdeckt durch Zufall eine Lücke in einem alten Zaun, und das Abenteuer seines Lebens beginnt.
Hier im paradiesischen Garten erfährt er, gemeinsam mit anderen Kindern, was echte Freundschaft und wahrer Zusammenhalt bedeuten. Wenn man einander hilft, wird vieles leichter. Durch Vorurteile und Ausgrenzung steht man sich und anderen Menschen im Weg.
So einen Garten hätten wir wohl alle gern, nicht nur die jungen Leser. 
Sehr gut gelungen sind auch die passenden fantasievollen Illustrationen