Geldgier gegen Menschenleben
Das Meer löscht alle SpurenManash Ishmail ist im Iran ein berühmter Dichter. Doch ihm droht in seinem Land die Todesstrafe und daher flüchtet er. Auf der Flucht werden seine Frau Amina und er getrennt. Er landet in einem Auffanglager ...
Manash Ishmail ist im Iran ein berühmter Dichter. Doch ihm droht in seinem Land die Todesstrafe und daher flüchtet er. Auf der Flucht werden seine Frau Amina und er getrennt. Er landet in einem Auffanglager in Dänemark und Amina verschwindet spurlos in England. Natürlich ist die Presse an einem Interview mit Manash interessiert, aber er will nur mit Nora Sand reden, wenn diese als Gegenleistung seine Frau ausfindig machen kann.
Ich kenne die dänische Journalistin Nora Sand schon aus dem Vorgängerband „Die Mädchen von der Englandfähre“. Nora ist eine sehr fähige Journalistin, die an einer Sache beharrlich dranbleibt und die ziemlich gewieft ist, um an Informationen zu kommen. Ihre Beziehung zu Andreas ist ein wenig kompliziert, da seine Ex Brigitte ein Kind erwartet und Andreas in der Geschichte eine undurchsichtige Rolle spielt.
Das Buch lässt sich gut lesen und ist von Anfang an spannend. Die Geschichte erzählt uns ein Flüchtlingsdrama und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Organisationen, die helfen sollen, sind überfordert und andere machen ihre Geschäfte mit der Not der Menschen. Während Nora versucht herauszufinden, was mit Amina geschehen ist, trifft sie auf schreckliche Machenschaften. Pharmaunternehmen und selbst die Politik scheinen ihre eigenen Ziele im Umfeld der Flüchtlinge zu verfolgen. Ihre Recherchen werden auch für Nora gefährlich, denn ihre Gegner sind mächtig.
Geld und Gier scheinen wichtiger zu sein als Menschenleben. Das Ende erscheint mir realistisch, auch wenn ich damit nicht zufrieden sein kann.
Es ist eine sehr emotionale Geschichte, die zudem sehr spannend ist.