Meinen letzten Richard Laymon habe ich vor etwa ach Jahren gelesen - da war ich 14 und total ein dem Thriller- und Horro-Trip. "Die Insel" sollte damals mein erstes Buch von Heyne Hardcore werden, und ich habe es nie beendet, weil mir schlichtweg übel wurde. Doch die Zeiten haben sich geändert und ich bin mit jedem Thriller ein wenig mehr "abgestumpft". Also habe ich mich an das neuste Buch gewagt, das Heyne Hardcore dieses Jahr veröffentlicht hat - "Das Ende".
Es ist ein klassischer Titel, wie wir ihn von Laymon gewohnt sind und auch das Cover entspricht seinen Vorgängern. Die Leiche einer Frau wird an einem See gefunden, der nicht selten von Liebespärchen und Drogendealern besucht wird. So entdecken auch Bass und Faye eines morgens zwei Gestalten am See. Was auf den ersten Blick wie ein Paar beim knutschen aussieht, is dann aber eine gefährliche Überraschung. Die Frau ist tot - und ihr fehlt der Kopf. Der aufgescheuchte Täter flüchtet und nimmt den Kopf mit.
Relativ unspektatukäl für einen Laymon-Mord, meine ich. Und auch die restliche Handlung haut mich leider nicht um. Die weiblichen Charakter in diesem Buch scheinen alle irgendwie eine Sexsucht zu haben, sind dauergeil und immer willig. Die Kerle sind fast alle hinterwäldlerisch und meistens ziehmlich fies oder schwul oder beides gleichzeitig. Pac und ihr Schwiegervater (der Sheriff des Dorfes) ermitteln, und irgendwie fokussiert sich der Sheriff für meinen Geschmack ein paar Mal zu viel auf die Brüste seiner Schwiegertochter. Dann gibt's da auch noch einen schwulen Drogenhändler mit Schlägermanier, mit einen VW-Bus, der zum Puff umfunktioniert wurde. Natürlich ist der auch erstmal der Hauptverdächtige.
Für mich ist "Das Ende" kein wirklicher Horror, sondern bestenfalls ein Krimi mit leichtem Ekelfaktor. Die Charakter habe ich nach 300 Seiten nicht wirklich kennen und schätzen gelernt und die Spannung fehlt fast ganz. Mein einziger Lichtblick waren die letzten 50 Seiten, die dann wirklich packend und brutal waren, genauso wie erwartet.
Für Laymon-Fans ist dieses Buch vielleicht noch etwas, wer aber sein erstes Werk des Autors lesen möchte, sollte ein anderes Buch wählen.