Cover-Bild Sommernachtstod
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 02.05.2018
  • ISBN: 9783426306246
Anders de la Motte

Sommernachtstod

Kriminalroman
Marie-Sophie Kasten (Übersetzer)

Ein Kind verschwindet, ein Dorf schweigt - ein fesselnder Kriminalroman von Schwedens peisgekröntem Autor Anders de la Motte

Ein Schatten scheint über einem Dorf in Südschweden zu liegen, seit dort vor 20 Jahren der kleine Billy Lindh spurlos verschwand. Die Mutter des Jungen nahm sich daraufhin das Leben, ein Verdächtiger, dem aber nichts nachgewiesen werden konnte, tauchte unter und ließ Frau und Kinder im Stich.
Nun kehrt Billys Schwester, die Therapeutin Vera Lindh, in ihren Heimatort zurück: Ihr neuer Patient Isak hat ihr eine alarmierende Geschichte über einen verschwundenen Jungen erzählt, und Vera will endlich wissen, was damals wirklich geschehen ist. Längst nicht jedem im Dorf gefallen ihre hartnäckigen Fragen. Und wie vertrauenswürdig ist eigentlich Isak?

»Ein absolut brillanter Krimi! So scharfsinnig und einfühlsam, und gleichzeitig so unendlich spannend.« Kristina Ohlsson

»Ein packender Krimi mit atmosphärischem Setting, starken Figuren und spannender Story! Mit ›Sommernachtstod‹ hat Anders de la Motte bewiesen, dass er einer der begabtesten Krimi-Autoren Schwedens ist!« Erik Axl Sund

»Ein meisterhafter Kriminalroman [...]. Man kann ihn nicht weglegen, die Handlung ist beeindruckend, die Auflösung vollkommen überraschend.« Tara



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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2018

Bedrückendes Familiengeheimnis

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An einem Sommernachtsabend 1983 verschwand der kleine Billy spurlos, die Suche nach ihm blieb erfolglos. Seine Mutter beging kurz darauf Selbstmord. Zurück blieb der Vater mit den beiden älteren Kindern. ...

An einem Sommernachtsabend 1983 verschwand der kleine Billy spurlos, die Suche nach ihm blieb erfolglos. Seine Mutter beging kurz darauf Selbstmord. Zurück blieb der Vater mit den beiden älteren Kindern. Mattias ist zwanzig Jahre später Polizist, Vera/Veronica Therapeutin. Da taucht in einer von Veras Trauergruppen ein junger Mann auf, der ihr von seiner Suche nach dem verschwundenen Freund aus Kindheitstagen erzählt. Was hat er mit dem kleinen Billy von damals zu tun? Vera beginnt nachzufragen und zu recherchieren – und entdeckt etwas, das einen ganz anderen Blick auf die Geschichte ihrer Familie wirft…

In zwei Zeitebenen und ausgehend vom Verschwinden des kleinen Billy entwirft der Autor Anders de la Motte eine spannende Geschichte um das ganz große Geheimnis in Veras Familie. Die Therapeutin merkt, dass es da ein Puzzlestück gibt, das noch fehlt, sie macht sich auf eine beschwerliche und auch gefährliche Suche danach. Manchmal ist diese Suche etwas langatmig geraten, doch sie treibt den Leser unaufhaltsam vorwärts in der Geschichte. Damit ist der Spannungsbogen von Anfang an gut angelegt und es bleibt fesselnd bis zum Schluss. Sehr nachvollziehbar wird einerseits Veras Unruhe, die sie in ihrer Suche vorantreibt, andererseits ist die Gegenwehr derer spürbar, die dieses Geheimnis weiterhin bewahren wollen. Die Motivationen dazu werden erst kurz vor Schluss klar, zusammen mit dem Aufdecken des Geheimnisses, was sehr klar zugunsten der Spannung geht.

Das Buch hat mich gut fesseln können und mich mit überraschenden Wendungen auf manche falsche Spur beim Mitraten geschickt. Deswegen vergebe ich eine klare Leseempfehlung und vier von fünf Sternen. Ich bin gespannt auf weitere Werke dieses Autors.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Flotter Krimi für zwischendurch

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Dieses Buch ist für mich ein guter, netter (auch wenn das oft abwertender klingt als es gemeint ist) Schwedenkrimi. Die Geschichte hat viele klassische Zutaten: ein Verbrechen geschieht in einem kleinen ...

Dieses Buch ist für mich ein guter, netter (auch wenn das oft abwertender klingt als es gemeint ist) Schwedenkrimi. Die Geschichte hat viele klassische Zutaten: ein Verbrechen geschieht in einem kleinen Dorf, niemand hat etwas gesehen, niemand weiß etwas und gleichzeitig wissen alles etwas. Die Geschehnisse werden von Vorverurteilungen gelenkt. Die gebrandmarkten Familien gehen unterschiedlich damit um und dem vergraulten Ermittler lässt die Sache keine Ruhe, weil er sie nicht aufklären konnte.

Die Hauptfigur ist Veronica, eine zutiefst verletzliche Person, die auch damals von dem Verbrechen betroffen war und es nagt auch an ihr, dass es keine Aufklärung gab. Sie ist aus dem Dorf geflohen doch die Sache holt sie wieder ein. Ein junger Mann, ein Außenstehender, bringt alles ins Rollen und die beiden beschließen nach der Wahrheit zu suchen. Was passierte vor wirklich vor rund 20 Jahren?

Auch wenn Veronica durchaus “nervige” Momente hat und nicht jedes Detail schlüssig ist (ein Zettel lässt sich nach langer Zeit unter Wasser noch herzeigen?), lässt sich der Krimi flott lesen und unterhält gut. Für alle, die gerne etwas Spannung, aber keine Psychothriller mögen und auch auf allzu viel Blut verzichten können, bietet sich “Sommernachtstod” als flottes Buch für zwischendurch an.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Ein Dorf schweigt

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Inhalt:



Als die junge Therapeutin Vera ihren neuen Patienten Isak genauer unter die Lupe nimmt, fällt ihr die Ähnlichkeit zu ihrem vor über 20 Jahre verschwundenen Bruder Billy auf. Als Isak dann auch ...

Inhalt:



Als die junge Therapeutin Vera ihren neuen Patienten Isak genauer unter die Lupe nimmt, fällt ihr die Ähnlichkeit zu ihrem vor über 20 Jahre verschwundenen Bruder Billy auf. Als Isak dann auch noch erzählt, dass sein bester Freund niemals mehr nach Hause zurückgekehrt sei, macht sich Vera auf den Weg in ihr Heimatdorf und versucht endlich heraus zu finden was mit ihrem Bruder wirklich geschehen ist. Doch allem Anschein nach möchte weder ihre Familie noch Anwohner des Dorfes die Angelegenheit nochmal aufwühlen und so macht sie sich alleine auf die Suche nach der Wahrheit.



Meine Meinung: (Achtung: Spoiler)



Kein typischer Kriminalroman, eigentlich ganz und gar nicht, aber umso spannender. Ich fand es einfach klasse, dass sich eine Frau nach der Wahrheit über das Verschwinden ihres Bruders sehnt und dies selbst in die Hand nimmt. Denn 20 Jahre zuvor ist es den Polizeibeamten nicht gelungen auch nur eine einzige Spur zu finden.



Vera ist sensibel, einfühlsam, hat ihre Macken, ihre Sorgen und Ängste und dennoch lässt sie nie der Gedanke los irgendwas tun zu müssen. Dann begibt sie sich auch noch in Gefahr und wird von einem Mann verfolgt, den sie zunächst nicht zu erkennen glaubt. Man muss sie einfach mögen, auch wenn man öfter mal Zweifel hegt ob eine Person im wirklichen Leben sich auch so aufopfernd um fast schon fremde Menschen kümmern würde und ihr Leben dabei auch ordentlich aufs Spiel setzt.



Man kommt erst zum Ende dem Geheimnis um das Verschwinden von Billy näher und ich habe auch den Eindruck, dass der Autor wirklich unglaublich detailverliebt erscheint. Was ja im eigentlichen Sinne sehr zu begrüßen ist, aber an manchen Stellen doch eher fehl am Platze schien.



Ein paar Einzelheiten, Szenen und auch das Erscheinen eines Fuchses an manchen Stellen ließen mich doch fragend zurück. Zum einen: Warum hat Isak nicht gleich von Anfang die Wahrheit gegenüber Vera erwähnt? Dies ergibt für mich den wenigsten Sinn. Dann frage ich mich auch, was das Ganze mit einem Fuchs zu tun hat und vor allen Dingen, man liest zu Anfang des Buches, dass Billy sich verläuft und dies den Anschein erweckt, dass er auch im Freien entführt oder ermordet wurde. Doch die Auflösung geht in eine ganz andere Richtung und ließ mich doch etwas ratlos zurück.



Der Schreibstil aber an sich wirkt gut durchdacht und ist warmherzig, detailreich und vor allen Dingen recht leicht zu lesen, sodass man unglaublich schnell ins Geschehen eintauchen kann und auch das Lesen einem enorm viel Freude bereitet.



Fazit:



Kein typischer Kriminalroman, dafür mangelt es aber kaum an Spannung. Eine tolle Protagonistin, die man gerne begleiten möchte und ein angenehmer Schreibstil machen "Sommernachtstod" zu einem Lesevergnügen. Dennoch fehlen ein paar logische Schlussfolgerungen und deswegen kann ich auch nur



4 Sterne



vergeben !

Veröffentlicht am 29.04.2018

Eine Familientragödie und ein Krimi.

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Sommer 1983.
Auf der Jagd nach einem Kaninchen verschwindet der kleine Billy Nilsson im Garten seiner Eltern kurz vor seinem fünften Geburtstag spurlos.
Eine ausführliche Suchaktion endet im Leeren und ...

Sommer 1983.
Auf der Jagd nach einem Kaninchen verschwindet der kleine Billy Nilsson im Garten seiner Eltern kurz vor seinem fünften Geburtstag spurlos.
Eine ausführliche Suchaktion endet im Leeren und muss eingestellt werden, auch weitere Untersuchungen bleiben ergebnislos. Ein einziger Verdächtiger muss aus Mangeln an Beweisen freigelassen werden, Billy bleibt verschwunden, der Fall wird zu den Akten gelegt.
Billys Familie zerbricht am Verlust des kleinsten Sohnes, die Mutter begeht Selbstmord, die verbliebenden zwei Geschwister entfremden sich und der Vater bleibt alleine im Haus zurück.

Zwanzig Jahre später.
Vera, Billys Schwester, arbeitet zwischenzeitlich als Trauertherapeutin - auch, um ein Ventil für ihre eigene, nicht bewältige Vergangenheit zu haben.
Ein neuer Patient berichtet verstörende Details über ein vor zwei Dekaden verschwundenes kleines Kind - Veras alte Wunden reissen auf und sie versucht herauszufinden, ob dieser Patient etwas mit dem Verschwinden ihres Bruders zu tun haben könnte.
Kann es sogar sein, dass Billy noch lebt?

Vera kehrt zurück in ihren Heimatort und versucht auf eigene Faust herauszufinden, was damals mit ihrem kleinen Bruder geschah.

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Der Kriminalroman „Sommernachtstod“ spielt auf zwei Ebenen in zwei Zeiten. Er springt zwischen den Ereignissen zum Zeitpunkt des Verschwindens des kleinen Billys und Veras aktueller Situation knapp zwanzig Jahre später.
Klug ineinander geflochten entwickelt sich so eine Handlung, die im Verlauf immer mehr an Spannung zunimmt.
Ein bisschen dauert es zu Beginn, bis die Geschichte wirklich „startet“, aber dann wird es auf keiner Seite mehr langweilig.
Absolut nicht vorhersehbar entwickelt sich die Handlung in Richtungen, die einen immer wieder überraschen.

Die Charaktere sind glaubhaft und niemand ist plakativ gut oder böse. Jeder hat seine Facetten, seine Vergangenheit und seine Gründe für das jeweilige Handeln.
Durch die Erzählung in der dritten Person bleibt man als Leser immer etwas distanziert, kann sich aber relativ gut hineinfinden in die emotionale Lage der einzelnen Protagonisten, insbesondere Vera.

Besonders interessant im Fall von „Sommernachtstod“ - hier gibt es keinen klassischen Detektiv, keinen Ermittler, sondern wir haben eine Schwester, die ihre Familiengeschichte aufarbeitet und mit ihrer Vergangenheit abschliessen möchte. Dadurch gibt es keine „Ermittlungsarbeit“, sondern emotional bedingtes Vorgehen, was den Fall um den verschwundenen Billy besonders berührend macht.
Effektiv macht es das Buch fast mehr zu einer Familientragödie denn zu einem Kriminalroman, ist aber vom Erzählstil her ein fast klassischer Schwedenkrimi, sehr abgeklärt, pragmatisch, teils düster.

Eine spannende Geschichte mit einem unvorhersehbaren Ende.

Veröffentlicht am 28.04.2018

Das Ende des Sommers

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Den Einstieg fand ich etwas langatmig, war sogar kurz davor aufzugeben: Ein Prolog im Sommer 1983, als der kleine Billy verschwand.
20 Jahre später. Wir lernen die Therapeutin Vera kennen. Sie ist Billys ...


Den Einstieg fand ich etwas langatmig, war sogar kurz davor aufzugeben: Ein Prolog im Sommer 1983, als der kleine Billy verschwand.
20 Jahre später. Wir lernen die Therapeutin Vera kennen. Sie ist Billys Schwester und ist nach Südschweden zurückgekehrt, um das Verschwinden ihres Bruders aufzuklären. Dabei scheint sie selbst traumatisiert zu sein.
Nicht nur der vierjährige Billy ist damals spurlos verschwunden, sondern auch der einzige Verdächtige. Kurz darauf beging Billys Mutter Selbstmord. Kommissar Månsson ermittelte. Aber ein Täter konnte nie überführt werden.
Vera, die sich heute Veronica nennt, ist davon besessen, dass ihr kleiner Bruder noch lebt und begibt sich auf eine gefährliche Suche nach der Wahrheit…
„Sommernachtstod“ von Anders de la Motte ist eher eine Familientragödie als ein Krimi. Mäßig spannend. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Ab und zu sind Liebesbriefe eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Alles sehr mysteriös.
Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll. Die Auflösung ist überraschend, aber stimmig. Mit Vera aka Veronica bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Sie stalkt ihren Ex und vernachlässigt ihren Job. Kommissar Månsson ist mir dagegen sofort ans Herz gewachsen.

Fazit: Typischer Schweden-Krimi. Düster und beklemmend!