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Veröffentlicht am 15.05.2018

Ist das wirklich schon das Ende?

Polly Schlottermotz 4: Walfisch Ahoi!
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Vampir-Mädchen Polly lebt gerade glücklich und zufrieden bei ihrer Tante Winnie auf deren Hausboot und die jahrelang in einem Bild gefangene Isabella von Zappenduster ist endlich mit ihrer Zwillingsschwester ...

Vampir-Mädchen Polly lebt gerade glücklich und zufrieden bei ihrer Tante Winnie auf deren Hausboot und die jahrelang in einem Bild gefangene Isabella von Zappenduster ist endlich mit ihrer Zwillingsschwester und ihren Eltern vereint. Doch was ist das? Isabellas Familie, die von dem Fluch befreit wurde, verblasst immer mehr und auch mit dem Hausboot scheint etwas nicht zu stimmen, es sinkt in dem Kanal immer weiter ab! Was steckt da wohl dahinter? Polly hat keine Ahnung und ist erstmals erleichtert zu spüren, daß ein Milcheckzahn wackelt. Hoffentlich bringt ihr vierter und letzter Vampir-Eckzahn die nötige magische Gabe, um diesen Schlamassel endlich auf zu lösen, denn auch die bösartigen Finsterfürsten, die der Nachbarsjunge auf Erbsengröße geschrumpft hat, tauchen wieder auf. Diesmal bringen sie auch noch ganz fiese Verstärkung mit und Polly hat Angst, daß wenn sie nicht rechtzeitig die zündende Idee hat, alle Vampire wieder Blut, statt Blutorangensaft trinken müssen. Zum Glück taucht da Fanny, der freundliche Wal auf, der Polly gerne zur Seite steht, der aber natürlich von dem sinkenden Wasserstand im Kanal ebenfalls bedroht wird. Polly wäre aber nicht Polly, hätte sie nicht wieder eine Idee!

Eigentlich ist die Serie auf 4 Folgen ausgelegt, nämlich ein Band zu jedem neuen Vampir-Eckzahn, doch das Ende der Geschichte, lässt Raum für weitere Fortsetzungen, da sind meine Töchter und ich uns sicher, auch wenn sich nun einiges verändert hat. Doch wie man an den drei Kurzbänden von Polly Schlottermotz sehen kann, scheinen Lucy Astner die lustig-skurrilen Ideen rund um ihr Blutorangensaft trinkendes Vampirmädchen nicht auszugehen. Immer wieder treten neue, einzigartige Charaktere in ihr Leben, während natürlich auch die liebgewonnen bisherigen Personen wieder auftauchen. Dennoch heißt es diesmal von einigen Abschied zu nehmen. Witzig finden wir es, wie Fürst von Zappenduster sich von Pollys Schulreferat über Quallen bedroht fühlt und ihre Arbeit vieler Tage und Stunden, zur Abwendung noch größerer Gefahren, zu zerstören versucht. Die wichtelkleinen Finsterfürsten sind gleichzeitig unfreiwillig komisch, als auch gruselig, gefährlich. Pollys Versuche dem Ausfallen ihres Milcheckzahns nachzuhelfen, haben schon Slapstickcharakter. Es ist einfach sehr kurzweilig und fantasievoll. Meine beiden Töchter 8 und 10 lieben die Abenteuer und ich höre sie gerne mit ihnen. Diesmal muß Polly eine wichtige und sehr weise Entscheidung treffen.

Lucy Astners Stil ist wieder flüssig leicht und abwechslungsreich. Spannungsmomente wechseln sich gekonnt mit witzigen Momenten und solchen voller Freundschaft und Wärme ab. Wirklich gut geeignet und verständlich für Kinder ab 8 Jahren. Da man bei dem eBook auch die Schriftgröße einstellen kann, verlieren auch Kinder, die Probleme mit der Größe der Printschrift haben, ihre Angst vor dem Lesen.

Die süßen kleinen Illustrationen von Lisa Hänsch sind überall etwas verteilt im ebook, so daß man eine Vorstellung bekommt, welche winzige kleine Wesen Polly diesmal begegnen.

Wir lieben diese Reihe und hoffen, daß das Ende mit einem Ausblick auf neue Abenteuer, das Versprechen auf weitere Geschichten von Polly, dem Vampirmädchen, das keinen Blutorangensaft mag, noch lange nicht zu Ende ist.

5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Freundschaft, Freiheit, Abenteuer

Ostwind - Aufbruch nach Ora
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Mika arbeitet inzwischen als „Pferdeflüsterin“ auf Gut Kaltenbach, dem Gestüt ihrer Oma. Ihre Fähigkeiten haben sich dank Youtube rasend schnell verbreitet und der Rummel um sie wächst ihr über den Kopf. ...

Mika arbeitet inzwischen als „Pferdeflüsterin“ auf Gut Kaltenbach, dem Gestüt ihrer Oma. Ihre Fähigkeiten haben sich dank Youtube rasend schnell verbreitet und der Rummel um sie wächst ihr über den Kopf. Sie liebt es den Tieren zu helfen, aber mit ihrer schroffen Art, kommt sie mit den oft exaltierten Pferdebesitzern, die das eigentliche Problem der Tiere sind, nicht so gut klar. Doch auch Ostwind scheint das alles zu viel zu sein. Zu ihrem Erstaunen entdeckt Mika ein auffälliges Brandzeichen bei ihm: Es ist das Zeichen von Ora, einem der letzten Rückzugsorte für Wildpferde in Andalusien. Ob Ostwind Sehnsucht nach seiner Heimat und vor allem seiner Freiheit hat, so wie sie? In einer Nacht und Nebelaktion bricht Mika mit Ostwind nach Ora auf. Sie wird auf der Hacienda Monte Sabino versehentlich für Sonja, das erwartete Work-and-Travel-Girl gehalten und sofort in den Betrieb mit eingebunden. Während Ostwind sich an seine alte Heimat und seine Herde zu erinnern scheint, die um die Quelle von Ora grast, muß Mika feststellen, daß die Idylle bedroht ist. Auf die Quelle die das wilde Leben in der Einsamkeit erst ermöglicht, haben es gierige Spekulanten abgesehen. Ist Ora noch zu retten?

Trotz meiner Befürchtungen, geschürt von dem Filmtrailer, der meine Tochter (8 Jahre) so packte, habe ich gut in die Geschichte hineingefunden. Naja, etwas überrascht war ich schon, daß die Geschichte so unvermittelt beginnt, ohne Ansage, ohne Filmmusik, daß ich mich schon fragte, ob ich versehentlich mit der zweiten CD begonnen hätte. Nachdem ich mich darauf aber eingelassen habe, war es kein Problem. Der Film wird von vielen namenhaften Schauspielern getragen, so daß ich ihre Stimmen bereits kannte und die der Hauptperson Mika ist nun wirklich sehr prägnant, so rau und schroff, sehr ungewöhnlich für ein so junges Mädchen. Das passt eigentlich sehr gut zur Rolle, denn Mika ist ja auch recht abweisend, wenn man sie nicht kennt oder man ihr nicht liegt. Wie sie mit den Society Ladies auf Gut Kaltenbach umspringt kann nicht als kundenfreundlich, aber ehrlich bezeichnet werden. Ich mußte grinsen, als ich hörte, wie ihr das Herz auf der Zunge liegt.

Die im CD-Cover aufgeführten Songs sind leider komplett an mir vorbei gegangen. Bis auf das Lied zum Abspann, sind sie mir nicht wirklich aufgefallen, so geschickt, sind sie in das Geschehen eingearbeitet, daß ich vor lauter Konzentration auf die Handlung, die Musik nicht beachtet habe. Trotz mehrmaligem Hörens, kann ich diese nicht beurteilen. Sie stört nicht, ist vor allem atmosphärisch.

Meine Tochter hat die CD mit Fieber erstmals angehört, mit mir gemeinsam, weil sie befürchtete, es könnte für sie zu spannend sein. Sie fand es auch wirklich spannend und hat bei Mika und ihrem Kampf für den Erhalt des Wildpferdeparadieses richtig mitgefiebert. Die jungen Helden der Geschichte sind deutlich älter als sie, da aber keine „Knutschszenen“ vorkommen, hat es sie nicht gestört. Sie war eher stolz eine Geschichte für so große Mädchen zu hören. Es ist nicht die erste Handlung um den Verkauf von Wasserrechten und die damit verbundene Bedrohung für die Natur, die wir hören. Das macht aber nichts, denn einige Probleme sind so wichtig, daß man sich nicht oft genug mit ihnen beschäftigen kann und ihre Bedeutung im kindlichen Bewußtsein verankern.Ein aufregendes Abenteuer, um Pferde, Freundschaft, Umweltschutz und den Schattenseiten plötzlichen Ruhms.

Für Ostwindfans ein Muss, daher für Mädchen ab 8 Jahren 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Freundschaft für immer!

Mia 11: Mia und der Jette-Jammer
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Dies ist nun schon der 11. Band der beliebten Mia-Reihe, die man chronologisch lesen sollte, aber nicht muß (ich bin bei Band 9 eingestiegen).
Mia (13) lebt mit ihren Eltern und 3 Geschwistern mitten in ...

Dies ist nun schon der 11. Band der beliebten Mia-Reihe, die man chronologisch lesen sollte, aber nicht muß (ich bin bei Band 9 eingestiegen).
Mia (13) lebt mit ihren Eltern und 3 Geschwistern mitten in Hamburg, genau wie ihre geliebte Omi und ihre weltallerbesten Freundinnen: Jette, Alina und Leonie. Auch wenn Jette seufzt, daß ihr aktueller Schwarm Leo sie trotz des Tanzes auf Omi Olgas Feier nun nicht mehr wirklich beachtet, ist das Leben eigentlich super, denn die Sommerferien kommen unaufhaltsam näher. 4 Wochen gemeinsame Zeit mit ihren Freundinnen, was kann es Schöneres geben? Doch dann verkündet Jettes Mutter, daß sie nun auch endlich neu durchstarten will und die Gelegenheit gefunden hat. Sie kann in der Apotheke ihrer besten Freundin in Westerland (Sylt) mit einsteigen. Eine herrliche Insel und gemeinsam mit ihrer besten Freundin zu arbeiten, davon hat sie schon immer geträumt. Natürlich haben Mia, Jette, Alina und Leonie wenig Verständnis dafür, denn was wird aus ihrer Freundschaft? Schon beim Gedanken an die bevorstehende Trennung werden die Mädels ganz trübsinnig. Das Schlimmste ist, daß sie Jette in den Ferien noch nicht einmal besuchen dürfen, damit sie sich besser eingewöhnen kann. Doch da beißt Frau Joost bei den Mädels auf Granit!
Meine Tochter (10) fand das Buch supertruper und hat sich während des Lesens nicht nur sprachlich an Mia und ihre Freundinnen angepasst, sondern auch einige von Jettes Eigenheiten abgeschaut (mehr verrate ich aber nicht).
Der eigenmächtige Beschluß von Frau Joost nach Sylt zu gehen, um sich ihren persönlichen Lebenstraum zu verwirklichen, stieß bei uns beiden auf große Empörung. Immerhin hat Frau Joost eine Stelle in Hamburg, in der sie gut verdient, eine schöne Wohnung und ihr Ex-Mann, Jettes Vater lebt in unmittelbarer Nähe. Nicht die Not treibt sie aus Hamburg fort, sondern der Wunsch nach Selbstverwirklichung. Für uns ein ganz wichtiger Aspekt für der Entscheidungsfindung. Die Mädels haben auch gerade damit ein Problem, auch damit, daß Jette, die ja immerhin schon 13 Jahre alt ist, vor vollendete Tatsachen gestellt wird.
Auch wenn die bevorstehende Trennung von Jette das beherrschende Thema dieses Bandes ist, gibt es auch noch ein paar abwechslungsreiche Nebenschauplätze, wie die gesteigerte Kontaktaufnahme von „Streber-“Christie, Mias Banknachbarin und Freundin von Mias Bruder Lukas, die Mobbing-Probleme von Jettes älterer Halbschwester Toni und eine unerwartete Erbschaft von Omi Olga. Natürlich ist in Mias großer Familie immer etwas los, immerhin hat ja auch ihr Lehrervater gerade Ferien.
Das gefällt mir sehr gut an den Mia-Bänden, das Mia und ihre Freundinnen aus sehr verschiedenen Elternhäusern kommen. Mia lebt in einer intakten großen Familie, mit Lehrervater. Jettes Eltern verdienen sehr gut, sind aber getrennt. Leonie wächst mit vielen Hunden auf und Alina und Christie leben sehr bescheiden. Christie darf nun erstmals richtig verreisen. Denn Hamburg ist immerhin ein teures Pflaster. Kinder die vom Leben in den aufregenden Großstädten träumen, sollten dies nie vergessen.
So ist es auch mit anderen Träumen. Während Sylt ein Traum für Nordsee-Urlauber ist, ist es das auch, um dort immer zu leben? Meine Tochter und ich haben wirklich viel während des Lesens diskutiert. Auch wenn wir in diesem Band nicht so viel zu kichern hatten, wie in den Vorgängerbänden (gekichert wurde trotzdem, dafür garantieren schon Jettes Schwärmereien und ihr Glanzhaargeschmeiße), so hat er uns dennoch emotional wirklich beschäftigt. Interessant fand ich, daß ich mich sonst in Kinderbüchern bisweilen über die Kinder aufrege, diesmal hatte ich totales Verständnis für die Kinder und wenig für deren Erziehungsberechtigten. Ich wurde zur pädagogischen Rebellin, mal ein ganz neues Gefühl!
Es müssen nicht immer Einhörner, Magie oder wilde Abenteuer sein, die Kinder begeistern! Wir freuen uns jetzt schon auf den noch namenlosen 12. Band im Herbst, von dem wir nur wissen, das es schneien wird!

Wieder ein wirklich sehr empfehlenswerter Band einer tollen Reihe! 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 08.05.2018

Ein ganz zauberhaftes Buch!

Petronella Apfelmus (Sonderausgabe)
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Petronella Apfelmus ist eine Apfelhexe und wohnt, wie es sich für Apfelhexen gehört in einem Haus in einem Apfelbaum, einer seltenen Sorte. Klettert sie die Strickleiter zu ihrem Häuschen hoch, wird sie ...

Petronella Apfelmus ist eine Apfelhexe und wohnt, wie es sich für Apfelhexen gehört in einem Haus in einem Apfelbaum, einer seltenen Sorte. Klettert sie die Strickleiter zu ihrem Häuschen hoch, wird sie klein, klettert sie hinunter, wird sie wieder groß. Ihre Freunde die Apfelmännchen hegen und pflegen die zahlreichen Apfelbäume im großen Garten der alten Mühle und Hirschkäfer Lucius, Petronellas bester Freund, hat an jedem Apfelbaum ein Messingschild mit der Sortenbezeichnung aufgestellt. Seit Petronella den letzten Müller und seine Frau aus der Mühle vertrieben hat, weil er die Bäume abholzen wollte, ist es herrlich ruhig im Garten. Dass die Ruhe auch langweilig ist, merkt sie erst, als Familie Kuchenbrand mit den Zwillingen Lea und Luis einzieht. Anfangs will Petronella auch sie vertreiben, bis sie merkt, daß die Familie gar nicht daran denkt, den alten Garten zu planieren. Tatsächlich sind die Kinder sogar sehr unterhaltsam und so kommt es, daß diese schon bald bei ihr im Häuschen auf eine Tasse Tee sitzen und sie ihnen sogar ihr geheimstes Kuchenrezept verrät....

Petronella Apfelmus ist zwar erst 2014 erstmalig erschienen und doch schon fast ein Klassiker. Die Geschichte ist lustig, magisch, fantasievoll, spannend und doch voller Wärme. Denn wie die Kinder das Herz der Apfelhexe erobern und sie sich gemeinsam gegen Herrn Kümmerling, den Ex-Chef von Vater Kuchenbrand verbünden ist schon sehr abenteuerlich, zeugt aber auch von Mut und echtem Zusammenhalt.
Neben der wirklich tollen Geschichte, die meine Älteste als eines der ersten Bücher freiwillig las, ist die Schriftgröße für junge Leser sehr angenehm, besonders in Kombination mit dem großzügigen Zeilenabstand. Gerade für Kinder mit visuellen Schwierigkeiten (also egal ob weitsichtig oder kurzsichtig) ist somit ein entspanntes Lesen möglich, daß durch die wirklich hinreißenden Illustrationen von Barbara Scholz noch weiter angeregt wird.
Sprachlich ist es von Sabine Städing sehr angenehm fließend und locker geschrieben. Die Wortwahl ist für Leser ab 8 Jahren gut verständlich und auch gut zu entziffern, ohne schwierige Anglizismen. Die Satzlänge ist wirklich angenehm, ohne in ein stupides „Subjekt-Prädikat-Objekt“ zu verfallen. Dadurch ist dieses Buch wunderbar zum Selbst- und Vorlesen geeignet.
Statt des praktischen Lesebändchens des Hardcovers verfügt diese limitierte Sonderausgabe über zwei „Pflanzenwächter“ (= Blumenstecker) mit Petronella und einem Apfelmännchen in Farbe, eine Petronella-Kressesaatkarte, Kreuzworträsel, Gärtnertipps, Basteltipps für den Garten (Bauanleitung für ein Insektenhotel), Limonadenrezept, Apfelkuchenrezept, Bauanleitung für ein Vier-Gewinnt-Spiel für Draußen, Blumentopf-Ideen und andere kreative Anregungen für Kinder. Denn wie auch Lea und Luis, sollen die jungen Leser ja nach Draußen in den Garten und noch richtig Spielen, Toben und Bauen. Sehr gut gefällt mir als Mutter an den Petronella Büchern nämlich, daß sie „handyfrei“ sind. Den Lesern wird nicht vermittelt, daß man ein Handy braucht um cool zu sein, im Gegenteil, der Bösewicht ist derjenige, der ein Handy braucht, um nach Hilfe zu rufen, die Kinder haben ihre freundlichen Helfer ja immer in der Nähe und natürlich sind sie viel gewitzter und einfallsreicher! Denn was wäre ein Kinderbuch ab 8 Jahren, ohne ein glorreiches Ende?

Ach ja, diese tolle Geschichte gibt es auch für diejenigen, die nicht genug davon bekommen können, als Hörbuch gesprochen von der unglaublich facettenreichen Nana Spier. Hier kann sie wirklich die gesamte Bandbreite ihres Könnens zeigen!

Nun haben wir dieses wunderschöne Buch in der Sonderausgabe endlich auch zu Hause und müssen es nicht mehr in der Bücherei ausleihen!

Dank Petronella pflanzen wir nun auch wieder ganz viele Sprossen an, die unsere Butterbrote garnieren. Macht mit! Lest es selbst und lasst Euch von den Tipps für Garten und Natur inspirieren!

Ein wunderbares Buch in einer wirklich anregenden Sonderausgabe, das wir unbedingt mit 5 von 5 Sternen weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 02.05.2018

Emotional, aufwühlend, spannend!

Iron Flowers. Die Rebellinnen
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Veridia, eine andere Welt, eine andere Zeit. Frauen und Mädchen haben keine Rechte und keine Bildung. Sie dürfen nicht lesen lernen und sie können nur in Textilfabriken schwer arbeiten für kümmerlichen ...

Veridia, eine andere Welt, eine andere Zeit. Frauen und Mädchen haben keine Rechte und keine Bildung. Sie dürfen nicht lesen lernen und sie können nur in Textilfabriken schwer arbeiten für kümmerlichen Lohn, sofern sie nicht schon als Kleinkinder ihrer Schönheit wegen zu einer Grace ausgebildet werden. Alle drei Jahre wählt der Herrscher drei neue Graces aus, die in seinem Palast in Reichtum, aber auch in einem goldenen Käfig leben, seinem Harem. Die Graces sind den Herrscher auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und was nach dem Tod des Herrscher geschieht, darüber wird geschwiegen. Da es um die Gesundheit des Herrschers nicht gut steht, darf dieses Jahr erstmal der Thronfolger Malaki seine 3 Graces wählen. Die junge Serina fiebert diesem Tag entgegen, sie macht sich große Hoffnungen und möchte ihre jüngere rebellische Schwester Nomi, als ihre Zofe mit in den Palast nehmen. Doch nicht die fügsame und willige Serina wird gewählt, sondern ausgerechnet die unangepasste Nomi, die heimlich von ihrem Zwillingsbruder lesen gelernt hat. Während Nomi noch versucht den Schock zu verdauen und alles in ihr rebelliert, wir Serina für eine Tat, die sie nicht begangen hat, auf eine Gefängnisinsel für Frauen verbannt. Dort muß die sanfte, im Tanz geschulte Schönheit, um ihr Essen kämpfen. Wie in einer römischen Arena werden Frauenteams um Leben und Tod auf einander gehetzt, die Überlebenden erhalten eine Essensration.

Vorsicht, dieses Hörbuch ist sehr spannend und endet mit einem echten Cliffhanger!
Gelesen wird die Geschichte in verteilten Rollen von zwei jungen Schauspielerinnen, bzw. im Falle von Coco Plümer eine jungen Schauspielschülerin kurz vor dem Abschluß, die die Rolle der 17 jährigen Nomi spricht. Da sowohl Coco Plümer, als auch Theresa Horeis sehr junge weibliche, gut verständliche und wohl modulierte Stimmen haben, hatte ich anfangs etwas Schwierigkeiten sie zu zuordnen, es hilft, wenn man sich bewußt macht, daß Coco Plümer die Erzählung aus Sicht von Nomi und Theresa Horeis Serinas Perspektive lesen. Hierdurch wird man wirklich emotional stark eingebunden. Während ich anfangs immer wieder innerlich über Nomi stöhnte, daß sie sich doch mal etwas zurück halten sollte, hoffte ich irgendwann nur noch, daß Serina langsam lernen würde, für sich einzustehen. Als Serina sich erhebt, dann mit der selben Hingabe, mit welcher sie zuvor sämtliche Regeln und Techniken des Lebens einer Grace trainierte. Nomi versucht den schwierigen Spagat, sich aus ihrem goldenen Käfig zu befreien, ohne dabei allzu sehr aufzufallen und ihre Lesefähigkeit zu verbergen. Gar nicht so einfach! Wirklich faszinierend fand ich auch, wie sehr die Schwestern an einander hängen, obwohl sie so grundverschiedene Charaktere haben und Nomi ihrer Schwester die Höchststrafe eingebrockt hat. Doch warum dürfen Frauen nicht lesen? Wovor haben die Männer eigentlich solche Angst, daß sie Frauen meinen demütigen und unterdrücken zu müssen? Eine spannende Frage, auf die sich langsam aber sicher Antworten abzeichnen.
Nicht nur Serinas Überlebenskampf auf der Gefängnisinsel ist hochspannend. Auch Nomi, die sich durch ein Geflecht von Intrigen und Lügen im Palast zurecht finden muß, lässt die Spannung sich zuspitzen.

Dies ist ein Jugendbuch, so gibt es auch Liebesgeschichten, die aber nicht nur aussichtslos erscheinen, sondern auch eher im Hintergrund bleiben und zumindest im 1. Band nicht das vorherrschende Thema sind. Es geht mehr um innere Konflikte und die zermürbende Frage, wer Feind, wer Freund ist und wer als Verbündeter in Frage kommt.

Richtig spannend und emotional, ich bin nur etwas gefrustet, daß ich nicht weiß, wann es weitergeht!

Unbedingte Hörempfehlung mit 5 von 5 Sternen.