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Veröffentlicht am 08.05.2018

Todesstoß war für mich ein echtes Lesehighlight!

Todesstoß
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Eve Wilson hat Chicago den Rücken gekehrt; zu schwer lasten die schrecklichen Erinnerungen auf ihr, die sie zu einer einsamen, vorsichtigen Frau haben werden lassen. Vor ein paar Jahren wurde auf Eve ein ...

Eve Wilson hat Chicago den Rücken gekehrt; zu schwer lasten die schrecklichen Erinnerungen auf ihr, die sie zu einer einsamen, vorsichtigen Frau haben werden lassen. Vor ein paar Jahren wurde auf Eve ein brutaler Mordanschlag verübt- der Täter hat sie so damals so schwer verletzt, dass sie nur knapp dem Tode entronnen ist. Außerdem ist sie seitdem auch optisch gezeichnet- sie besitzt Narben, die von der entfesselten Gewalt des Täters sprechen und die trotz plastischer Chirurgie noch nicht ganz verschwunden sind.

Da Eve sich beruflich umorientieren musste, beschloss sie, an der Universität Psychologie zu studieren und leitet nun ein Forschungsprojekt über die Wirkung von virtuellen Scheinwelten auf die menschliche Spezies. „Shadowland“ ist demnach eine virtuelle Welt, in der Menschen sich frei bewegen können, darin beruflich sowie privat alles was sie mögen in Angriff nehmen dürfen, wobei diese „Scheinwelt“ ihnen dennoch größtmögliche Anonymität zusichert.

Genau die richtigen Voraussetzungen für Eves Probanden, die mit ihrer realen Welt in der die leben, große Probleme haben. Ein Killer macht sich diverse Ängste von Eves Probanden zunutze und beginnt damit Jagd auf die Frauen zu machen. Doch eigentlich sind die Teilnehmer an diesem Forschungsprojekt absolut anonym und nur Eve kennt ihre wahren Identitäten.

Da Eve, um sich neben dem Studium ein wenig Geld zu verdienen, in einer Bar kellnert, die hauptsächlich von Polizisten frequentiert wird, wendet sie sich in ihrer Not schließlich über kleine Umwege an ein Mitglied der „Hat Squad“, die Mordkommission in Minneapolis.

Detektive Noah Webster hat schon einige Zeit eine Schwäche für die mysteriöse Eve, doch auch er scheut sich, einen Neuanfang zu wagen, weil er wie Eve seelische Altlasten mit sich herumträgt.
Als Eve jedoch um Hilfe bittet, weil bereits mehrere Frauen ihres Projektes verschwunden oder getötet wurden- ahnt Noah sogleich, dass auch Eve in Gefahr sein könnte…

„Todesstoß“ ist nach der „Todestrilogie“ (Todesschrei, Todesbräute, Todesspiele) nun der erste Teil einer neuen Serie der Autorin, um Ermittler der Mordkommission von Minneapolis, die „Hat Squad“ genannt werden.

Doch der Leser wird nicht nur mit der „neuen Truppe“ vertraut gemacht, sondern trifft auch erneut auf alte Bekannte aus anderen Büchern der Autorin, wie etwa die Hauptakteurin dieses Romans- Eve Wilson, dessen Vorgeschichte bereits kurz in den Bänden „Eiskalt ist die Zärtlichkeit“ und „Der Rache süßer Klang“, angerissen wird, oder etwa auch auf den charismatischen und attraktiven David Hunter (Eiskalt ist die Zärtlichkeit, Der Rache süßer Klang, Heiß glüht mein Hass), was ich immer sehr interessant und schön finde, weil man natürlich auch sehr gerne erfahren möchte, wie es mit den, mir bereits ans Leserherz gewachsenen Nebenfiguren nun weitergeht.

Diesmal nun steht Eve im Fokus des Geschehens, denn ein Serienkiller sucht sich seine Opfer ausgerechnet unter ihren Forschungsprobanden und selbst Eve könnte ihm durch ihr immenses Computerwissen gefährlich werden.

Zu Karen Rose Stärken gehört es, dass es ihr stets gelingt, ihren Romanfiguren sehr viel Lebhaftigkeit einzuhauchen. So bereitete es mir viel Lesespaß, die neue Polizeieinheit auf literarischem Wege kennen zu lernen, wobei in diesem Band allerdings erst Noah und sein Partner Jack etwas ausführlicher und tiefgründiger charakterisiert wurden.

Während sich die Ermittlungsarbeit ein wenig hinzieht, die Story wird auf immerhin 636 Seiten erzählt, fand ich die sich langsam anbahnende Liebesgeschichte zwischen Eve und Noah romantisch und sehr unterhaltsam. Sowohl Eve als auch Noah haben schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen- doch beide sind Kämpfernaturen und diese Gemeinsamkeit ist es vielleicht auch, die beide zueinander hintreibt. Die Entwicklung dieser Love Story geht behutsam und sensibel vonstatten und tröstete mich auch über diverse kleine Längen innerhalb der Ermittlungsarbeit hinweg.

Die Morde, die der Serienkiller verübt, werden aus Sicht des Täters geschildert und die Beschreibungen sind typisch für „Rose Romane“ nichts für zart besaitete Leser- Im Gegenteil, sie sorgen für schlaflose Nächte.

Das Mischungsverhältnis von Romance und Suspense Einflüssen hält sich in „Todesstoß“ in etwa die Waage und so dürfte diese neue Serie sowohl Liebesromanfans als auch eingefleischte Krimifans ansprechen. Zwar bin ich der Meinung dass diese Story auch auf etwas weniger Seiten hätte erzählt werden können, aber dennoch begeistert von Karen Rose Roman, da sie einen sehr mitreißenden Schreibstil besitzt, das Heldenpaar tough ist und auch genügend Spannungselemente eingebaut wurden .
Die Entlarvung des Täters war zwar für mich dann keine große Überraschung mehr - der aufmerksame Leser wird sicherlich eher herausfinden als die Ermittler, wer der Killer denn nun wirklich ist, dennoch war „Todesstoß“ für mich ein echtes Lesehighlight“!

Veröffentlicht am 08.05.2018

Beschwingter und humorvoller 1. Teil der 'Writing Girls' Reihe, der neugierig auf mehr macht

Lady meines Herzens
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Miss Sophie Harlow, Tochter eines einfachen Landadligen erlebt am eigentlich schönsten Tag im Leben einer Frau ein absolutes Fiasko. Sie wird vor dem Traualtar stehengelassen, da ihr Bräutigam sich Hals ...

Miss Sophie Harlow, Tochter eines einfachen Landadligen erlebt am eigentlich schönsten Tag im Leben einer Frau ein absolutes Fiasko. Sie wird vor dem Traualtar stehengelassen, da ihr Bräutigam sich Hals über Kopf in eine andere verliebt hat. Da sie keine Lust verspürt von nun an dem Klatsch und Tratsch in ihrem Dorf ausgesetzt zu sein, nimmt sie das Angebot ihrer besten Freundin Julianna an und geht nach London. Dort muss sie sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen und zwar als eine der 'Schreibenden Fräuleins' in einer Klatschzeitung. Ausgerechnet Sophie soll von nun an über Hochzeiten bekannter Persönlichkeiten des 'tons' berichten. Obwohl sie ihren neuen Beruf hasst und jedes Mal befürchtet, dass es den Bräuten genauso ergeht, wie ihr Monate zuvor, versucht sie ihre stets aufkommende Panik zu unterdrücken. Eines Tages gelingt es ihr jedoch nicht. Sie stürzt aus der Kirche und läuft beinahe vor eine Kutsche. Ihr Retter in der Not, nämlich der Mann der sie in letzter Sekunde vor diesem Unfall bewahrt, ist ein attraktiver, sympathischer und vor allem humorvoller Mann, der sich Mr. Brandon nennt und mit dem sie nach ihrer Rettung noch munter plaudernd durch den Park spazieren geht, weil er ihr so gut gefällt.

Und obwohl auch Mr. Brandon scheinbar ganz angetan ist von Sophie, hört sie nach ihrer Begegnung im Park nie wieder etwas von ihm. Enttäuscht berichtet Sophie das Erlebnis ihren besten Freundinnen, die ebenfalls zu den 'Schreibenden Fräuleins' gehören, die ihr Mut zusprechen. Da ahnt Sophie jedoch noch nicht, dass es ausgerechnet ihr nächster Auftrag sein wird, der sie mit Mr. Brandon wieder zusammen führen wird, denn ihr Mr. Brandon entpuppt sich als Duke of Hamilton and Brandon und zugleich Verlobter von Lady Clarissa Richmond. Und Sophie soll für ihre Zeitung schon im Vorfeld alles Wissenswerte über die Hochzeit der Saison für die Leser in Erfahrung bringen. Aber wie kann sie sich nur auf ihre Arbeit konzentrieren, wenn ihr Herz in Brandons Nähe immer noch verräterisch schlägt und sie bei jedem gemeinsamen Beisammensein mit ihm spürt, dass er der Richtige für sie wäre?
Doch ausgerechnet die Charaktereigenschaften, die ihrem damaligen Verlobten fehlten und sie sie bei Brandon über alle Maßen schätzt- nämlich seine Verlässlichkeit und Treue steht nun ihrem Glück im Wege, denn auch wenn Brandon ebenfalls in Sophie verliebt ist- er ist bereits verlobt und gedenkt Clarissa um jeden Preis zu heiraten, auch wenn er diese nicht liebt und nur eine Vernunftehe anstrebt'

'Lady meines Herzens' entpuppte sich für mich als absoluter Glücksgriff, denn ich war genau in der richtigen Stimmung für einen leichten, beschwingten und humorvollen historischen Liebesroman und wurde in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht. Es ist der erste Teil einer neuen Serie über die 'Schreibenden Fräuleins', also über Frauen, die sich in einer Zeitepoche, in der Frauenarbeit noch als verpönt und skandalös galt, in einem Männerberuf behaupteten. Alle diese Frauen haben eine Kolumne in der London Weekly; und sorgen dafür, dass den Londonern der Stoff für Klatsch und Tratsch nicht ausgeht.

Sophie ist zwar ein traumatisches Erlebnis widerfahren, als sie von ihrem Verlobten vor der Kirche stehen gelassen wurde, hat jedoch das Beste aus ihrer Situation gemacht, in dem sie nach London ging, auch wenn sie ihren Job streng genommen hasst und lieber verheiratet wäre und eine große Kinderschar ihr eigen nennen würde. Sie ist ihren Freunden gegenüber sehr aufgeschlossen, warmherzig, schlagfertig und humorvoll. Genau diese Attribute sind es dann auch, die auf den pflichtbewussten, zu einem langweiligen Leben verdammten Duke of Hamilton and Brandon unwiderstehlich wirken.

Normalerweise verstößt die Autorin gegen eine Regel, die man beim Schreiben einer Liebesromance unbedingt beherzigen sollte. Eine Liebesromanheldin spannt NIEMALS einer anderen den Mann aus! Oder geht dem Helden zumindest von dem Zeitpunkt an aus dem Weg. Doch weil Sophie rein aus beruflichen Gründen immer wieder mit Brandon zusammen kommt und vor allem weil sie bei diesen Treffen völlig natürlich und ungekünstelt wirkt, nimmt man es ihr dennoch als Leser nicht übel und wünscht ihr mehr als alles andere ein glückliches Happy Ending. Aber auch, weil Clarissa, Brandons Verlobte, keinerlei Gefühle für ihren Zukünftigen hat und stattdessen in einen anderen Mann verliebt ist. Diese Ausgangssituation erfährt man als Leser sehr früh und von diesem Zeitpunkt an, erzählt die Autorin eine sehr turbulente Geschichte voller Verwicklungen bei der man als Leser fast das Gefühl hat, man verfolge gebannt eine spritzige Liebeskomödie a la Doris Day und Rock Hudson.

Zugegeben, 'Lady meines Herzens' ist eine sehr leichte historische Liebeskomödie, die manchmal etwas modern wirkt und der vielleicht ein wenig mehr Tiefe gut getan hätte, doch diesen Makel macht die Autorin in meinen Augen wieder wett, in dem sie dem Heldenpaar wunderbar amüsante Dialoge auf den Leib geschrieben hat, die zum Schmunzeln verleiten. Und auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass der Held ein wenig eher zur Vernunft kommt, wobei sein Ehrgefühl ihn zudem ab und an ein wenig spießig und langweilig wirken lässt; (sein Verhalten ist es ja eigentlich, dass Sophie gerade anziehend findet, nachdem ihr Ex-Verlobter so wenig Rückgrat bewiesen hat und so hätte die Autorin Brandon auch gar nicht anders konzipieren können) war ich dennoch sehr angetan von dieser süßen Regencyromance. Ein wenig erinnerte mich Maya Rodales Schreibstil an den von Autorinnen wie Christina Dodd oder Kathryn Caskie- wer also ein Faible für beschwingte, amüsante und leichte Liebesromankost besitzt, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen.

Fazit: Beschwingter und humorvoller 1. Teil der 'Writing Girls' Reihe, der neugierig auf mehr macht.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Vielversprechender Auftakt einer neuen Irlandserie, für Fans von romantischer Para-Liebesromanlektüre.

Spuren der Hoffnung
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Irland 1273:

Die dunkle Hexe Sorcha, die jedoch nur gute Magie wirkt, lebt mit ihren drei Kindern, Brannaugh, Eamon und Teagan mitten im Wald in einer kleinen Hütte. Währenddessen zieht ihr Ehemann, der ...

Irland 1273:

Die dunkle Hexe Sorcha, die jedoch nur gute Magie wirkt, lebt mit ihren drei Kindern, Brannaugh, Eamon und Teagan mitten im Wald in einer kleinen Hütte. Währenddessen zieht ihr Ehemann, der stolze Clanführer Daithi von Schlacht zu Schlacht. Dennoch lieben sich Sorcha und Daithi von ganzem Herzen. In diesem Winter kann es Sorcha kaum noch abwarten, bis ihr Ehemann zurückkehrt, denn sie wird wieder einmal von dem bösen Zauberer Cabhan bedrägt, der es auf ihre Macht und ihren Körper abgesehen hat. Zu gerne würde er sich mit ihr vereinigen, doch bislang konnte Sorcha ihn mit ihrer großen Zauberkraft in Schach halten. Nun ist er wieder da und es gelingt ihm diesmal, Sorchas Familie zu schwächen. Dennoch, dank des großen Zusammenhaltes von Mutter und Kindern, kann Cabhan noch einmal aufgehalten werden. Doch Cabhans Scheitern kostet Sorchas Leben und so teilt sie kurz vor ihrem Tod ihre Kräfte auf ihre drei Kinder auf, die im Laufe der Zeit auch auf andere Nachfahren übergehen soll.

Irland, County Mayo 2013:

Die burschikose, pferdeverrückte und äußerst impulsive Iona bricht alle Brücken in Amerika hinter sich ab, um sich in Irland ein neues Leben aufzubauen. Schon seit ihrer Kindheit spürte Iona, dass sie anders ist, als andere Menschen und dank ihrer Großmutter mütterlicherseits, kennt Iona nun auch die Geschichte ihrer Ahnin Sorcha. Diese führt sie eigentlich nach County Mayo; aber auch die Aussicht, endlich ihren Cousin Connor und ihre Cousine Brenna kennenzulernen.

Brenna bietet der überraschten und gleichermaßen gerührten Iona dann auch gleich an, in deren Haus, dass diese zusammen mit Connor bewohnt, mit einzuziehen. Aber gleichzeitig wird Iona auch gewarnt. Bleibt sie in Irland, muss sie mit Konsequenzen rechnen, denn man fürchtet, dass Cabhan nach all den Jahrhunderten zurückgekehrt ist, um sich an den Nachfahren von Sorcha zu rächen. Iona entscheidet sich jedoch dazu zu bleiben und zusammen mit Brenna und Connor den Kampf gegen den bösen Zauberer aufzunehmen. Doch zunächst muss sie von ihrer neuen Familie lernen, wie man seine Gabe anwendet und beherrscht.
Bei einem Nachfahren von Cabhan, Fin, der jedoch mit den O’Dwyers befreundet ist und ein Pferdegestüt unterhält, findet sie einen neuen Arbeitsplatz, doch nur Boyle, ein enger Freund von Fin, der ebenfalls im Gestüt arbeitet, rührt ihr Herz an.

Ehrlich gesagt war ich, was Nora Roberts Trilogien und Serien betrifft, etwas lesemüde geworden in den letzten Jahren. Doch nachdem ich erst vor kurzer Zeit von ihrem Einzelroman „Das Geheimnis der Wellen“ so positiv überrascht war, konnte ich dann doch nicht widerstehen auch „Spuren der Hoffnung“ eine Chance zu geben. Zugegeben, mich erinnert die Story ein wenig an eine andere Trilogie der Autorin, die ebenfalls paranormale Elemente aufzuweisen hat; die „Three Sisters“ Reihe. (Im Licht der Sterne, Im Licht der Sonne“, „Im Licht des Mondes“), doch vielleicht gerade deswegen, denn die „Three Sisters Serie“ gehört nach so vielen Jahren immer noch zu meinen Leselieblingen, habe ich mich auch von „Spuren der Hoffnung“ so gut unterhalten gefühlt. Zugegeben, es mag nichts wahnsinnig Innovatives sein, was man hier serviert bekommt, denn auch diesmal kämpfen drei Menschen, die zusammengehören, mit guter Magie gesegnet, gegen das Böse, doch die Umsetzung des Ganzen hat mir dann doch sehr gut gefallen.

Etwas ist mir jedoch sauer aufgestoßen (ob es an der Übersetzung liegen mag, oder auch im Original schon so sein mag, kann ich allerdings nicht beurteilen): Ich fand dass sich die Romanfiguren (besonders Iona) im Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt, in ihren Dialogen teilweise schon etwas gewollt lässig und auf Biegen und brechen jung klingend, miteinander austauschen, so dass man das Gefühl bekommt, sie wären gerade erst dem Teennageralter entwachsen. Das ist gottlob allerdings nicht konsequent durchgehalten worden, denn ansonsten hätte dieser Kritikpunkt für einen Punktabzug gesorgt.

Positiv aufgefallen ist mir dagegen wieder einmal, dass die Autorin ein großes Geschick dafür hat, Liebesromane, die in der Vergangenheit spielen, zu schreiben. Das wird einem besonders auf den ersten 60 Seiten bewusst, in denen Sorchas Vorgeschichte im Fokus steht.

Iona, die nun im ersten Teil der Reihe im Fokus der Story steht, ist eine erfrischend quirlige junge Frau, die, wenn sie aufgeregt ist, ohne Punkt und Komma losquasselt, doch dieser Wesenszug ist es dann auch, der sie sehr sympathisch macht. Genauso wie ihre freundliche, offene Art, die selbst den manchmal etwas mürrischen Boyle gefällt. Zwischen beiden knistert es von Beginn an, und es hat mir sehr viel Lesespaß bereitet, deren Geschichte lesen zu dürfen, weil sie eigentlich so gegensätzlich gestrickt sind. Brenna und Connor bekommen aber auch hier bereits einige Auftritte, so dass man die Figuren der nächsten Teile schon besser kennenlernen kann. Besonders von Brennas und Fins Story verspreche ich mir sehr viel, doch zunächst geht es im 2. Teil, der im November 2014 erscheinen wird, mit Connor und Meara (die beste Freundin von Brenna) weiter.

Kurz gefasst: Vielversprechender Auftakt einer neuen Irlandserie, für Fans von romantischer Para-Liebesromanlektüre.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Nora Roberts ungewohnt düster- Spannender Thrill, der ans Buch fesselt, allerdings ist der Romanceanteil schwächer geraten.

Licht in tiefer Nacht
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Westmontana 1991:

Die einundzwanzigjährige Alice ist auf dem Heimweg zur Ranch ihrer Familie. Fast drei Jahre lang war sie fort und sie kann sich gut vorstellen, dass sie womöglich nicht wieder mit offenen ...

Westmontana 1991:

Die einundzwanzigjährige Alice ist auf dem Heimweg zur Ranch ihrer Familie. Fast drei Jahre lang war sie fort und sie kann sich gut vorstellen, dass sie womöglich nicht wieder mit offenen Armen aufgenommen wird, da ihr damaliger, plötzlicher Aufbruch am Hochzeitstag ihrer Schwester Maureen und ihre kindischer Wunsch in Kalifornien Karriere machen zu wollen, sie in einem äußerst egozentrischen unsympathischen Licht wirken ließen. Mittlerweile hat Alice ihren Fortgang bereut und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ihr vergeben wird. Doch nur ein paar Meilen vorher, wird sie von einem Mann der sie mit seinem Auto mitnimmt, geschlagen und überwältigt. Er bringt sie an einen ihr unbekannten Ort, legt ihr Fußfesseln an und missbraucht sie körperlich und seelisch. So lange bis sie gebrochen ist. Ihr steht ein jahrelanges Martyrium bevor. Wird sie sich daraus befreien können?

Westmontana Gegenwart:

Bodine Longbow liebt es, auf der Familienranch die Zügel in der Hand zu halten. Rein beruflich, versteht sich, denn sie ist für die Koordination aller Veranstaltungen und Planungen auf der Ranch zuständig. Der Ort ist ein Touristenmagnet und Bodine, ihre Brüder, ihre Eltern und ihre Großmutter, wollen auch, dass es so bleibt. Immer wieder entstehen in den Köpfen der Longbows neue innovative Ideen, die sie kreativ umsetzen. Doch dafür benötigt man zuverlässige Arbeiter. Als der ehemalige, attraktive Nachbarssohn Callen Skinner in den Ort zurückkehrt, ist es keine Frage für die Longbows, ihn zu engagieren. Und in der Tat, Callen stellt sich als wahrer Glücksgriff für sie heraus, denn er besitzt zudem ein dressiertes Pferd, das viele Kunststücke beherrscht und sogleich in eine Art Show integriert wird.

Aber Bodine und Callen kommen sich zudem auf privater Ebene schnell näher. Während Callen damals eher weniger an der kleinen Schwester seines besten Freundes interessiert war, reizt ihn nun ihre clevere Art und ihre Schönheit ungemein. Kurz bevor der nächste Touristenstrom über die Ranch hereinbrechen wird, geschieht ein Mord an einer jungen Frau. Der nicht der einzige bleiben wird und den kleinen beschaulichen Ort erschüttert. Die Ermordete, war eine Angestellte der Ranch und Callen fürchtet nun, dass womöglich auch Bodine ins Visier des Killers geraten könnte. Doch jemand von der Polizei glaubt stattdessen, Callen wäre der Täter…

Im Gegensatz zu Nora Roberts zeitgenössischen Liebesromanen, die sich mittlerweile oftmals sehr ähneln von der Charakterentwicklung der Protagonisten etc., und die ich auch nicht mehr lese, liebe ich ihre Romantic Suspense Romane immer noch sehr. Zwar wird auch darin eine Liebesgeschichte erzählt und eine dicke Portion Heile-Welt- Feeling, über die Leser gegossen, (Fans der Autorin mögen mir bitte vergeben, das war nicht abwertend gemeint, auch ich liebe eine gewisse Heile-Welt-Atmosphäre in meiner Lektüre! ) doch warten die Suspenseromane mit raffinierter konstruierten Plots auf und zumeist ist die Mischung zwischen Romance und Suspense ausgewogener, so dass keinerlei Langeweile beim Lesen aufkommt.

Allerdings hatte ich diesmal ein kleines Problem. In „Licht in tiefer Nacht“, wird die Geschichte zweier Frauen erzählt. Einmal Bodines in der Gegenwart und die ihrer Tante Alice, seit deren Verschwinden Anfang der 90er Jahre. Und Alices Geschichte wird so dermaßen unter die Haut gehend und erschreckend geschildert, dass man beim Lesen von Bodines Liebesgeschichte, seltsamerweise kaum noch Anteil daran nehmen kann, weil man gedanklich immer noch bei Alice, ihren Qualen und ihren Entbehrungen ist. Alices und Bodines Erlebnisse werden dazu im Wechsel erzählt, so dass ich mich mehrfach dabei ertappt habe, dass ich Bodines Dialoge mit Callen etwas flüchtiger überlesen habe, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es in der Zwischenzeit Alice ergangen ist. Sicher, Bodine und Callen sind ein sympathisches Liebespaar und auch die ganze Familie Longbow strahlt dieses typische Großfamilienflair aus, dass für heimelige Wohlfühlatmosphäre sorgt, doch mir was es etwas „too much“ diesmal. Gerade in Hinblick darauf, dass Alices Geschichte so intensiv erzählt wird, spürt man beim Lesen der Liebesgeschichte diesmal sehr deutlich, wie trivial sie doch geraten ist. Und vor allem hat sie keinerlei Überraschungen oder Reibungspunkte zu bieten. Bodine und Callen sind sich praktisch gleich ihrer Gefühle füreinander bewusst, was für eine gewisse Eintönigkeit und Beliebigkeit sorgt und mich nicht wirklich neugierig auf den Ausgang ihrer Liebesgeschichte gemacht hat, den man ja eigentlich doch schon kennt.

Aus diesem Grunde habe ich einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen, allerdings nicht mehr, weil mich Alices Story so sehr in ihren Bann gezogen hat. Zwar fand ich es untypisch für Nora Roberts, psychologisch dermaßen düstere Töne anzuschlagen in ihrem Roman, doch fand ich, dass mich gerade dieser Punkt besonders überzeugen konnte. Ein wenig kurz kam jedoch Alices seelische Aufarbeitung, genauso wie die Suche nach überlebenden Kindern etc. und auch das Showdown gegen Ende des Romans hätte ruhig etwas ausführlich ausfallen können, für meinen Geschmack. Dennoch, ein spannender Suspense, wenn man gewillt ist, Abstriche bei der recht vorhersehbaren Liebesgeschichte zu machen.

Fazit: Nora Roberts ungewohnt düster- Spannender Thrill, der ans Buch fesselt, allerdings ist der Romanceanteil schwächer geraten.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Spannender und atmosphärisch dichter Romantic Suspense!

Im Schatten der Wälder
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Fiona hat sich nach einem schweren Schicksalsschlag, an dem viele andere einfach zerbrechen würden, aufgerappelt und eine neue Existenz als Hundetrainerin aufgebaut. Sie fühlt sich trotz der Tatsache, ...

Fiona hat sich nach einem schweren Schicksalsschlag, an dem viele andere einfach zerbrechen würden, aufgerappelt und eine neue Existenz als Hundetrainerin aufgebaut. Sie fühlt sich trotz der Tatsache, dass sie einst einem Serienkiller in die Hände fiel, diesem aber in letzter Sekunde durch Mut und Tapferkeit entfliehen konnte, nach dessen Gefangennahme recht sicher auf ihrer kleinen Insel.
Sie besitzt drei ausgebildete Labradore und gehört zu einer Rettungsstaffel, die vermisste Personen mithilfe der Hunde ausfindig machen kann. Nur um Männer macht sie immer noch einen großen Bogen- zu groß ist noch der Verlustschmerz, den sie erlitt, als der Killer damals ihren Verlobten, den Polizisten Greg, ermordete.

Eines Tages bekommt Fiona Besuch. Es ist der Holzkünstler Simon, der ebenfalls recht einsam lebt und deshalb mit einem kleinen Welpen bedacht wurde. Nur entpuppt sich „Jaw“ als kleine, sehr aktive Nervensäge, die Simon das Leben zur Hölle macht. Damit Simons Socken wieder eine Zukunft haben können, entschließt sich der frischgebackene Hundebesitzer dazu, Jaw von Fiona erziehen zu lassen. Und obwohl die drahtige Fiona eigentlich so gar nicht sein Typ ist, beginnt er sich schließlich doch für sie zu interessieren.

Derweil geschehen mehrere Frauenmorde- genau nach dem gleichen Muster wie damals, doch Fionas Peiniger von einst, sitzt sicher hinter Schloss und Riegel- handelt es sich etwa um einen Nachahmungstäter? Und wenn es so ist, wieso will er auch Fiona töten?

In „Im Schatten der Wälder“ besinnt sich die Autorin wieder auf ihre Stärken- zum einen darauf wunderbare Liebesgeschichten zu schreiben und echt wirkende Figuren mit Ecken und Kanten zu erschaffen und zum anderen langsam Spannung aufzubauen, ohne dabei aber die Liebesgeschichte zu vernachlässigen. Die erste Hälfte des Romans beschäftigt sich zunächst mit dem Kennenlernen der beiden Hauptakteure und zudem erfährt man auch sehr viel über Fionas Beruf und der Hundeerziehung im Allgemeinen.

Fiona ist eine Romanheldin, die geradeheraus ist und die man eigentlich als Leser gleich sympathisch findet. Sie ist trotz ihrer Vergangenheit eine starke Persönlichkeit geblieben, hat allerdings unbewusst aus Selbstschutz auch viel verdrängt. Simon ist zwar auf den ersten Blick nicht unbedingt ein „Charmebolzen“, doch er ist auf eine gewisse Art und Weise auch genau das, was Fiona in ihrer momentanen Situation braucht. Ihm gelingt es immer wieder, Fiona aus der Reserve zu locken und seine zugegeben manchmal etwas gewöhnungsbedürftige Ehrlichkeit, sorgt dafür, dass sich Fiona nach langer Zeit endlich wieder beginnt zu öffnen. Als jedoch das Morden erneut beginnt, entpuppt sich Simon auch als verlässlicher Romanheld, der ihr stets zur Seite steht. Zwar gehört Simon nicht unbedingt zu meinen männlichen Lieblingsliebesromanhelden- dazu waren mir seine Bemerkungen Fiona gegenüber manchmal zu schonungs/gedankenlos, doch er passt zur Heldin wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.

Die Kriminalhandlung kommt erst ab der Mitte des Romans richtig in Fahrt, wird aber dann immer spannender, da man als Leser auch Einblicke in die Psyche des Killers bekommt. Zwar ist seine Enttarnung keine Überraschung- man erfährt sehr schnell, wer sich dahinter verbirgt, doch die Inszenierung als solche und die Jagd auf Fiona ist durchaus packend geschrieben.

Für amüsante Momente sorgen vor allem Fionas Hunde, allen voran allerdings „Jaws“, Simons naseweiser, neugieriger und süßer Welpe, der seinem Herrchen zunächst einiges an Nerven kostet.

Kurz gefasst: Spannender und atmosphärisch dichter Romantic Suspense!