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Veröffentlicht am 15.05.2018

Eine zweite Chance für die Liebe? Der 4. Teil der „American Heiress in London” Reihe, entführt seine Leser in die schillernde Welt des Theaters- leider ist das Paar jedoch recht nüchtern gestrickt.

Ein Lord spielt mit dem Feuer
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Vor sechs Jahren waren Lord Denys Somerton und das amerikanische Showgirl Lola Valentine ein Paar. Beide lernten sich in Frankreich kennen und lieben. Denys war Lola so verfallen, dass er ihr ein Schauspielengagement ...

Vor sechs Jahren waren Lord Denys Somerton und das amerikanische Showgirl Lola Valentine ein Paar. Beide lernten sich in Frankreich kennen und lieben. Denys war Lola so verfallen, dass er ihr ein Schauspielengagement in seinem Theater verschaffte. Doch das Stück mit Lola in der Hauptrolle, floppte fürchterlich, was beide erschütterte. Besonders Denys, hatte sich nämlich finanziell weit aus dem Fenster gewagt, um Lola zu unterstützen. Kurz darauf verließ Lola Denys, ging wieder nach Paris, wo sie auf Henry traf, einen reichen Geschäftsmann und Partner von Denys Vater, der ihr ein besonderes Angebot unterbreitete.
Lola sollte ihn begleiten in die Staaten, nach außen hin seine Mätresse spielen, um seine wahre Geliebte zu schützen und dafür würde er ihr Schauspielunterricht ermöglichen und eine Stelle verschaffen, in der sie nicht mehr nur das Revuegirl spielen müsste.
Lola, die wusste, dass ihre Liebe zu Denys keine Chance hatte, da sie aus unterschiedlichen Welten stammten, nahm Henrys Vorschlag an…

Nun, sechs Jahre später, steht Lola plötzlich wieder vor Denys. Nach dem Tod von Henry, der ihr die Hälfte seines Anteils an dem Londoner Theater vermacht hat, das zur Hälfte Denys Vater gehört, will sie eine zweite Chance. Sie will nicht nur ein ebenbürtiger Geschäftspartner von Denys werden, sondern dazu auch selbst eine Rolle in dem nächsten Theaterstück übernehmen. Denys fällt aus allen Wolken und ist dermaßen verärgert, dass er mit dem Gedanken spielt, Lola Unsummen für ihren Anteil zu bieten. Alles ist ihm recht, nur damit sie wieder aus seinem Leben verschwindet. Doch Lola weigert sich. Und Denys, der eigentlich bald einer Jugendfreundin einen Antrag machen möchte, hat bereits die schlimmsten Befürchtungen, was sein Seelenheil angeht. Genau, wie auch seine Familie…

„Ein Lord spielt mit dem Feuer“, ist nun bereits der vierte Teil der „American Heiress in London“ Reihe und erzählt die Geschichte einer zweiten Chance. An sich mag ich diesen Plot sehr gerne, zudem entführt die Autorin, Laura Lee Guhrke, ihre Leserschaft in die bunte Welt des Theaters, wo sie das Heldenpaar verbal die Klingen kreuzen lässt. Besonders letzteres, fand ich interessant dargeboten, da die Autorin nicht mit spannenden Einblicken diesbezüglich spart, allerdings war ich von der Liebesgeschichte etwas enttäuscht; selbst wenn die Liebesszenen durchaus gewohnt prickelnd geschrieben waren.

Ich hatte mir einfach ein wenig mehr Romantik erhofft, doch obwohl Denys als auch Lola sympathische Romanfiguren waren, empfand ich sie als recht nüchtern beschrieben.

Sicherlich, an Laura Lee Guhrkes Schreibstil, gibt es nichts zu bemängeln. Die Autorin schreibt sehr gut, ihre Dialoge wirken lebhaft und lebendig, doch fand ich es wenig nachvollziehbar, dass es Lola, nachdem sie Denys Jahre zuvor dermaßen enttäuscht hatte und eigentlich noch immer die gleiche Meinung besaß, wie sechs Jahre zuvor- nämlich das eine Bürgerliche und ein Adliger keine Chance haben, als verheiratetes Paar, überhaupt in Erwägung zog, zurückzukehren. Dazu fand ich die Bemühungen von Denys Vater, die beiden auseinander zu bringen, gelinde gesagt und hier beziehe ich mich vor allem auf die letzten Seiten des Romans, halbherzig und unglaubwürdig in Szene gesetzt.

Auch die übrigen Akteure, blieben, im Vergleich zum Heldenpaar, recht blass beschrieben; zumindest Denys Freunde, die bereits in den Vorgängerbänden in Erscheinung traten, sorgten hier nochmals für humorige Momente.

Eigentlich ist „Ein Lord spielt mit dem Feuer“, mehr ein Zwei-Personen-Stück und kann man sich damit arrangieren, dass Lola und Denys halt nicht das typische Liebesromanpärchen verkörpern, sondern etwas abgeklärter und ruhiger auftreten, wird man den Roman wahrscheinlich auch noch besser bewerten als ich.

Aber vor allem sollte man das Theatermilieu und diese besondere Atmosphäre mögen, die es versprüht.
Dass die Autorin ihren vierten Teil in der Theaterszene spielen lässt, fand ich eine geniale Idee, denn auch die Umsetzung war gelungen- Doch Lola und Denys konnten mich leider nicht so in ihren Bann ziehen, wie ich es mir gewünscht hätte. Zudem muss es sich die Autorin gefallen lassen, dass besonders das Ende der Geschichte überaus unglaubwürdig anmutete.

Fazit: Eine zweite Chance für die Liebe? Der 4. Teil der „American Heiress in London” Reihe, entführt seine Leser in die schillernde Welt des Theaters- leider ist das Paar jedoch recht nüchtern gestrickt.

American Heiress in London Reihe zur Info:

1. Teil: Ein Marquess und kein Gentleman?
2. Teil: Ein Duke und sinnlicher Verführer
3. Teil: Wenn ein Lord so feurig küsst
4. Teil: Ein Lord spielt mit dem Feuer

Veröffentlicht am 08.05.2018

unterhaltsam und wird weniger kritische Leser wahrscheinlich begeistern

Der Sehnsucht verfallen
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Isobel Douglas hat keine unbeschwerte Kindheit erlebt. Zusammen mit ihrer Mutter wurde sie von ihrem grausamen machthungrigen Vater auf einer einsamen Insel gefangen gehalten. Das Los ihrer Mutter wog ...

Isobel Douglas hat keine unbeschwerte Kindheit erlebt. Zusammen mit ihrer Mutter wurde sie von ihrem grausamen machthungrigen Vater auf einer einsamen Insel gefangen gehalten. Das Los ihrer Mutter wog dagegen noch schwerer, denn diese wurde bis zu ihrem Tod in Ketten gelegt.
Isobels Mutter war eine Seherin und vererbte ihrer Tochter diese Gabe zusammen mit einem Fragment eines magischen Steins, der sich schon seit vielen in Familienbesitz befindet und der Visionen heraufbeschwört.

Nach dem Tod ihrer Mutter darf Isobel sich zwar frei auf der einsamen Insel bewegen, doch wird vom Clan, der auf sie aufpassen soll, als bessere Küchenmagd missbraucht.
Eines Tages kommt ein Mann auf die Insel, mit einer Order des Königs. Er soll Isobel holen und heiraten.
Isobel ist schockiert, denn sie fürchtet, dass sie nun das Schicksal ihrer Mutter teilen muss.
Doch Douglas Moraer Stewart, von allen aber nur Wolf genannt, entpuppt sich trotz seiner rauen Ausstrahlung als feinfühliger geduldiger Mensch, der Isobel Zeit geben will, sich an ihn zu gewöhnen.
Was Wolf seiner zukünftigen Frau jedoch nicht verrät, ist, dass er einer der unehelichen Söhne des schottischen Königs ist. Dagegen ahnt er nicht, welches bedeutende Blut in Isobels Adern fließt. Beide werden als Spielbälle in einem gefährlichen intriganten Reigen benutzt und es sieht so aus, als ob ihrer Ehe nur ein kurzer Zeitraum beschienen ist, denn Wolfs Seher Brahan sieht den Tod seines Herrn voraus...

Der zweite Teil der 'Stones of Destiny' Reihe hat eigentlich alle Zutaten um seinen Leser aufs Beste unterhalten zu können. Er bietet eine spannende Geschichte, ein interessantes Heldenpaar, eine wunderschöne Liebesgeschichte und eine komplexe Handlung mit Tiefgang. Warum habe ich dann keine Bestnote verliehen?
Zu meinem Bedauern empfand ich den Schreibstil oftmals als sehr gewöhnungsbedürftig und platt. Dialoge zwischen Held und Heldin klangen einfach abgedroschen, man hat sie in gleicher Wortwahl leider schon zu oft woanders gelesen.
Da ich kein Originalleser bin, kann ich leider nicht sagen ob es auch im Original so ist, oder an der deutschen Übersetzung liegt.

Und ein ganz wichtiger Punkt den ich beim Lesen vermisst habe, war die Entwicklung der Liebesbeziehung. Im Grunde gibt es nur zwei oder drei längere Gespräche zwischen Held und Heldin, wobei Wolf Isobel etwas über sich anvertraut, was bisher kein anderer von ihm wusste und zeigt ihr einen geheimen Rückzugsort seiner Kindheit. Das allein reicht Isobel schon aus, ihm zu vertrauen? Trotz ihrer schweren traumatischen Kindheit?
Das ging mir dann doch alles ein wenig zu glatt vonstatten um glaubwürdig zu wirken.
Trotz meiner Kritik, ist der Roman dennoch unterhaltsam und wird weniger kritische Leser wahrscheinlich begeistern.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Eine unterhaltsame Mischung aus Freibeuter Romance und spannendem historischen Roman, die ich gerne weiterempfehle.

In den Armen des Windes
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Fleur ist am Boden zerstört, als ihr der Anwalt ihres Mannes mitteilt, dass sämtliches Vermögen, nebst Besitz ihres verstorbenen Mannes verloren ist und übrige Besitztümer an Gläubiger verteilt werden ...

Fleur ist am Boden zerstört, als ihr der Anwalt ihres Mannes mitteilt, dass sämtliches Vermögen, nebst Besitz ihres verstorbenen Mannes verloren ist und übrige Besitztümer an Gläubiger verteilt werden sollen. Dabei liebte sie besonders den Garten der zum Anwesen ihres Mannes gehört sehr, der in der Vergangenheit oftmals zu ihrem Zufluchtsort wurde. Die einzige Möglichkeit ihren Verwandten nicht zur Last fallen zu müssen, sieht sie darin, die arrangierte Ehe mit einem Plantagenbesitzer auf der Insel Sainte Lucie einzugehen, die ihr Mann vor seinem Tod noch in die Wege geleitet hatte. Denn Fleur gehört nun, nachdem ihr Mann verstarb, die Hälfte einer Plantage, während ihr zukünftiger Gatte bereits die andere Hälfte besitzt.

Auf der Schiffsreise nach Sainte Lucie lernt Fleur eine junge Frau kennen, die ebenfalls einen Mann von Sainte Lucie heiraten möchte und freundet sich mit ihr an. Doch bevor sie ihr Ziel erreichen, wird das Schiff von englischen Freibeutern, die im Auftrag der britischen Königin Schiffe anderer Nationalitäten kapern, angegriffen. Da Frankreich mit England im Krieg ist, befürchtet Fleur bereits das Schlimmste, doch der Kapitän des Schiffes, Pierce Blackhurst, zeigt trotz seiner schroffen und unverschämten Art keine Grausamkeit. Während ihres Aufenthaltes auf seinem Schiff, denn er will von ihrem zukünftigen Mann Lösegeld für sie erpressen, lernt Fleur den Briten besser kennen und stellt fest, dass sie erste zarte Gefühle für ihn entwickelt. Doch dann wird Pierce Schiff diesmal von den Briten überfallen. Fleur kommt frei, doch Pierce wird gefangen genommen und gefoltert…

Momentan ist der Historical Romance Markt ja nicht gerade dicht besiedelt mit Piraten oder Freibeuterromances, was ich sehr schade finde. Daher war es für mich eine Freude, mit „In den Armen des Windes“ endlich mal wieder nach langer Zeit eine waschechte Piratenromance in Händen halten zu können. Zwar habe ich von der Autorin bis dato noch nichts gelesen gehabt, doch hat mich das nicht davon abhalten können, dem Buch eine Chance zu geben.
Caroline Roths Schreibstil ähnelt stark dem von Patricia Potter, finde ich. Eine Autorin von Historicals, die zur alten Riege von Historical Romance Schreiberinnen gehört und deren Bücher bei mir stets autobuy sind.

Sehr positiv fand ich es, dass die Autorin ihrem Romanhelden und Freibeuter Pierce typische Seemannsbefehle auf den Leib geschrieben hat, die dem Leser ein Gefühl von Glaubwürdigkeit vermitteln. Pierce ist dazu nicht nur ein gut aussehender Romanheld, sondern er weist durchaus auch gewisse Ecken und Kanten auf, die ihn interessant machen. Auch wenn er in die Gruppe der Alphahelden fällt, gerne recht behält und anfangs versucht der Heldin seine Meinung aufzuzwingen, weiß man als Leser aber stets, dass er lediglich aus Sorge um die Heldin so aufbrausend handelt.
Fleur ist eine junge Witwe, die am Scheideweg ihres Lebens steht und einer ungewissen Zukunft entgegensegelt. Zwar ist ihr eine gewisse Naivität zu eigen, die jedoch viel damit zusammenhängt, dass sie bislang ein eher zurückgezogenes Leben führte, doch gewinnt sie im Laufe des Romans mehr und mehr an Durchsetzungsvermögen und ist bereit, für ihr Glück zu kämpfen.
Ob ihr das gelingt oder nicht, wird natürlich an dieser Stelle nicht verraten, doch der Weg bis zur letzten Seite liest sich sehr flüssig, kurzweilig und packend, so dass ich die immerhin 509 Seiten wie im Flug durchgelesen hatte.

Einzige Gründe für kleine Punktabzüge waren für mich, dass ich fand, dass Pierce und Fleur für meinen Geschmack ein wenig zu schnell ihr Interesse aneinander zeigten und zuvor nicht wirklich sehr viele Fetzen zwischen den beiden flogen, wie es doch eigentlich logisch gewesen wäre. Immerhin ist Pierce ja Engländer, somit ein Feind der Franzosen und hat sie gerade entführt und ihres einzigsten Besitzes (die Urkunde, die sie als Besitzerin der Plantage auf Sainte Lucie ausweist) beraubt.
Und dann fand ich manche beschriebene Liebesszenen ein wenig zu phrasenhaft geschildert. Ebenso, wie man sie schon viele Male zuvor gelesen hat. Sicherlich, es sind für dieses Genre typische Szenen, doch ich hätte sie mir weniger blumig dargeboten gewünscht, aber dieser Punkt hängt letztendlich von dem Geschmack jedes einzelnen Lesers ab.

Kurz gefasst: Eine unterhaltsame Mischung aus Freibeuter Romance und spannendem historischen Roman, die ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 08.05.2018

"Geliebter Freibeuter" ist eine unterhaltsame Piratenromance, die mit zwei liebeswerten Charakteren aufwartet

Geliebter Freibeuter
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Eloise und Ryan lieben sich sehr- doch ihre Eltern sind gegen die Verbindung und so wird Ryan von seinem Vater für ein Jahr zur See geschickt.
Doch er kehrt niemals zurück- stattdessen erreicht Eloise ...

Eloise und Ryan lieben sich sehr- doch ihre Eltern sind gegen die Verbindung und so wird Ryan von seinem Vater für ein Jahr zur See geschickt.
Doch er kehrt niemals zurück- stattdessen erreicht Eloise die tragische Nachricht, dass Ryan vom gefährlichen und skrupellosen Piraten Dark Flynn getötet wurde.
Die Jahre vergehen, doch Eloise kann ihren geliebten Ryan nicht vergessen. Erst die Mitteilung ihres Vaters, sie müsse den Heiratsantrag des reichen Plantagenbesitzers Sir David Morgan annehmen, um ihre Familie vor dem drohenden Bankrott zu retten, reißt sie aus ihrer Lethargie.
Sie willigt ein, den Mann zu heiraten und einige Zeit später befindet sie sich mit ihrer Zofe Kate auf einem Schiff in Richtung Karibik. Unterwegs wird das Schiff jedoch überfallen und Eloise und Kate werden als Geiseln mitgenommen.

Es ist kein geringerer als Dark Flynn, dem Eloise bald gegenübersteht- doch der Mann dessen Gesicht von einer schwarzen Maske verhüllt ist, wirkt viel sanftmütiger, als sein Ruf vermuten lässt und er wird von seinen Mannen überaus geschätzt.
Als Eloise ihm ihren Hass entgegenschleudert, reagiert er recht gelassen auf ihre Anschuldigungen, sucht jedoch trotz ihrer zurückweisenden Art immer wieder ihre Nähe...

"Geliebter Freibeuter" ist eine unterhaltsame Piratenromance, die mit zwei liebeswerten Charakteren aufwartet.

Eloise ist eine junge recht unbedarfte junge Frau, die ihre große Liebe früh verlor und eigentlich nie wieder einen anderen lieben will. Doch da sie ebenfalls eine Frau ihrer Zeit ist, gefangen in strengen gesellschaftlichen Konventionen, richtet sie sich selbstverständlich nach den Wünschen ihrer Eltern, als sie für sie eine Ehe arrangieren.

Trotz ihrer Nachgiebigkeit hat sie sich eine kleine Portion Abenteuerlust erhalten, die zu Tage tritt, als sie zusammen mit ihrer Zofe nach Jamaica reist. Als die Frauen nebst Besatzung von Piraten überfallen werden, reagiert sie mir jedoch eine Spur zu unerschrocken und burschikos, ihr Verhalten war mir etwas zu unrealistisch inszeniert, da sie eher aus einem sehr behüteten familiären Hintergrund stammt.

Dark Flynn ist ein geheimnisvoller Mann, der sensible Charakterzüge besitzt. Und was ich noch wichtiger bei Liebesromanhelden finde- er hat Humor! Es mag vielleicht auch am Namen des Helden liegen, doch jedes Mal, wenn ich die Dialoge zwischen dem Heldenpärchen verfolgte, sah ich vor meinem geistigen Auge Errol Flynn agieren.
Die Chemie zwischen Dark Flynn und Eloise stimmt, die Liebeszenen zwischen beiden sind prickelnd und es gibt zudem auch einige spannende Momente in dem Buch.

Ein wenig schade fand ich es, dass es zu keinen tiefschürfenderen Gesprächen zwischen dem Heldenpaar kommt- so kann man nicht so ganz nachvollziehen, wieso sich Eloise in Dark Flynn, den sie ja immerhin für den Mörder ihres Verlobten hält, so schnell verliebt, denn außer der gemeinsamen sexuellen Anziehungskraft und Berichten von Dritten über gute Taten seinerseits, gibt es keinerlei Aussprache oder Gespräche zwischen beiden, in denen sie Gemeinsamkeiten o.ä. entdecken.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Spannender, atmosphärisch dichter Thriller, der eine ausgewogene Mischung an Crime & Romance bietet

Todeskind
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Als FBI Special Agent Joseph Carter von seinem Vater den Auftrag bekommt, nach einem seiner Angestellten zu suchen, glaubt Joseph zunächst, der Vermisste Ford Elkhart hätte sich lediglich einen schönen ...

Als FBI Special Agent Joseph Carter von seinem Vater den Auftrag bekommt, nach einem seiner Angestellten zu suchen, glaubt Joseph zunächst, der Vermisste Ford Elkhart hätte sich lediglich einen schönen Abend mit dessen Freundin Kim machen wollen, doch nachdem Joseph kurz darauf Fords Bodyguard grausam getötet in einer Gasse auffindet und auch Fords dort zurückgelassenes Auto blutbeschmiert ist, fürchtet Joseph das Schlimmste und macht sich auf den Weg um Ford Mutter Daphne Montgomery, die Staatsanwältin ist, darüber zu informieren, dass ihr Sohn entführt oder womöglich sogar getötet wurde. Doch die ahnungslose Daphne, die sich zur selben Zeit im Gerichtssaal befindet, hat zunächst noch ganz andere Sorgen. Ein Gerichtstermin bei dem ein junger Doppelmörder vor der Geschworenenjury und dem Richter sitzt, endet in einem Blutbad und nachdem auch Joseph Carter vor Ort ist und mit den Ermittlungen begonnen hat, kristallisiert sich schnell heraus, dass es scheinbar eine Verbindung zwischen Fords Verschwinden und diesem Fall geben muss. Joseph und Daphne arbeiten eng zusammen, doch jedes Mal wenn sie ein Puzzleteilchen gefunden haben, eröffnen sich ihnen neue Fährten. Fährten, die bereits in Daphnes Vergangenheit einen Anfang nahmen und die sehr schmerzhaft für die Staatsanwältin sind. Doch Joseph ist nicht nur ein blitzgescheiter FBI Agent sondern auch ein Mann mit einer starken Schulter zum Anlehnen und so kommen sich beide näher…

Karen Rose aktueller Roman „Todeskind“ ist ein 720 Seiten starker Roman geworden, der jedoch als gebundene Ausgabe sehr gut in der Hand liegt und mich auch inhaltlich zu überzeugen wusste. Obwohl typisch für die Bücher der Autorin die Krimihandlung und die Ermittlungsarbeit natürlich wie immer im Fokus stehen, kann sich der Romanceanteil meiner Meinung ebenfalls gut sehen lassen. Die Liebesgeschichte zwischen dem Heldenpaar entwickelt sich den äußeren Umständen entsprechend behutsam, da sowohl Daphne als auch Joseph in ihrer Vergangenheit einige traumatische Erlebnisse bewältigen mussten, doch vielleicht macht die Sensibilität, mit der Karen Rose diesbezüglich zu Werke geht, gerade das Tüpfelchen auf dem „i“ aus, da die Liebesgeschichte sehr glaubwürdig wirkt.

In der ersten Hälfte des Romans lernt man als Leser allerdings erst einmal den Täter und sein Tatmotiv besser kennen. Er spielt mit Daphne und den Ermittlern Katz und Maus, da seine Schachzüge ziemlich ausgeklügelt sind, doch leider gab es hier auch einen kleinen Wermutstropfen für mich zu beklagen: Da die Autorin den Leser praktisch von Beginn an mit der Gedankenwelt des Täters vertraut macht, können seine ausgeklügelten Pläne leider keine großen Überraschungsmomente mehr bieten, weil man mit dem Täter fast immer gleich auf liegt vom aktuellen Wissensstand des Falles her. Lediglich was die Herkunft des Täters angeht, eröffnet sich dem Leser am Ende des Buches doch noch ein kleiner Aha- Effekt.

Kurz gefasst: Spannender, atmosphärisch dichter Thriller, der eine ausgewogene Mischung an Crime & Romance bietet und den man einfach nicht eher weglegen kann, bis man sämtliche Geheimnisse aus Daphnes Vergangenheit erfahren hat.