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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2018

Hat mich nicht ganz überzeugt

Mordsg'schicht
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Juliana Kallberger, Unternehmensberaterin und Hobby-Genealogin mit eigenem Blog, lebt mit ihrem Mann in dem kleinen fiktiven Ort Zwirnbach in Niederösterreich. Während sie den Familienstammbaum ihres Mannes ...

Juliana Kallberger, Unternehmensberaterin und Hobby-Genealogin mit eigenem Blog, lebt mit ihrem Mann in dem kleinen fiktiven Ort Zwirnbach in Niederösterreich. Während sie den Familienstammbaum ihres Mannes vervollständigt, entdeckt sie Ungereimtheiten beim Tod von Joseph Mayerhofer im Jahr 1902. Der Joseph soll, ein paar Tage nach dem Ableben seiner Ehefrau, Selbstmord begangen haben. Juliana vertieft sich in alte Zeitungsausschnitte. Je tiefer sie in die Familiengeschichte der Mayerhofers eindringt, desto mehr Indizien gibt es für einen Mord an Joseph. Sie geht der alles entscheidenden Frage “Cui bono?” nach und muss feststellen, dass ihre Nachforschungen nicht alle Nachfahren von Josph Mayerhofer gefallen.

Wird Juliana den “cold case” aufklären können?

Meine Meinung:

Die Idee finde ich wirklich gelungen! Leider ist es die Umsetzung nicht. Zwar lockern die Blockeinträge den Text recht gut auf und es lässt sich trefflich spekulieren. Eine andere Schriftart oder Kursiv-Setzung hätte hier noch ein optisches Highlight bringen können. Die vielen Informationen zur Ahnenforschung selbst, die sehr trocken, wie eine Anleitung vorgebracht werden, ermüden die Leser, die sich noch nicht damit beschäftigt haben.

Ich selbst bewege mich auch in Genealogen-Kreisen, daher waren die Infos für mich nicht wirklich neu. Für Neulinge auf diesem interessanten Gebiet sind sie viel zu auführlich und schrecken eher ab. Die Szene, in der sich Herbert (der Automechaniker) doch für einen Stammbaum interessiert und an den Einträgen in der Kurrent-Schrift sowie am Aufbau der Matriken scheitert, hätten in einem spannenden Dialog viel anschaulicher dargestellt können. Das finde ich echt schade.

Dass es in vielen Familien üblich ist, die Vornamen in jeder Generation zu verwenden, trägt – wie beschrieben – nicht zur leichteren Identifizierung der Menschen bei. Bei uns in der Familie gibt es daher den Spruch: “Bei uns heißen alle Franz, bis auf den Karl, der heißt nämlich Georg.” Alles Klar?

Mit hungrigen Magen sollte das Buch auch nicht gelesen werden, da ständig gut und deftig gegessen wird. Die mehrfachen Wiederholungen, dass Juliana nicht gut kochen kann, hätte es hier nicht gebraucht.

Der Schreibstil ist eher einfach und locker, flüssig gehalten.

Ob sich Juliana Kallberger als Serienstar eignet?. Einerseits ja, andererseits, kann ja nicht in jeder Familie gemordet worden seien. Da bin ich gespannt, was der Autorin noch einfällt. Vielleicht kann sie eine Erbenermittlungsagentur gründen? Das würde ihren Interessen entgegenkommen und der eine oder andere Mordfall ließe sich hier gut einbauen.

Fazit:

Die Krimi-Figur hat durchaus Potential, auch wenn ich diesmal nur 3 Sterne vergeben kann.


Veröffentlicht am 30.05.2018

Hat mich nicht ganz überzeugt

Im Fokus der Adelheid H.
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Adelheid Horvath, ihres Zeichens pensionierte Bibliothekarin und Witwe ist einsam und lebt in Rotenturm an der Pinka, einem kleinen beschaulichen Ort im Burgenland.

Sie hat zwei Laster: Da ist zum einem ...

Adelheid Horvath, ihres Zeichens pensionierte Bibliothekarin und Witwe ist einsam und lebt in Rotenturm an der Pinka, einem kleinen beschaulichen Ort im Burgenland.

Sie hat zwei Laster: Da ist zum einem ihre Vorliebe für Mehlspeisen aller Art, was sich auf ihren Hüften bemerkmar macht und andererseits ihren “Powerseeker 60”, ein Teleskop mit dem sie gerne nicht nur gegen den Himmel schaut.

So beobachtet sie in einer schlaflosen Nacht, wie ein Mann große Müllsäcke in die Biotonne wirft. Um nicht als “Blockwartin” dazustehen, meldet sie ihre Beobachtung allerdings nicht den Behörden und als einige Zeit später die zerstückelte Leiche einer Frau auf dem Müllplatz gefunden wird, steht die Polizei auch vor ihrer Haustüre.

Da ihr der Ermittler, Insp. Wurz, ziemlich unsympathisch ist, macht sie sich selbst daran, den Täter zu finden. Lieber als mit der Polizei redet sie mit ihrem toten Mann am Grab. Allerdings kommt sie durch ihre Neugierde dem Täter gefährlich nahe …


Meine Meinung:

Stellenweise ist der Krimi herrlich skurril und bietet gute Krimi-Unterhaltung. Leider werden Dinge mehrmals wiederholt, wie z.B. Adelheids Vorliebe für Mehlspeisen, oder das Insp. Wurz wieder einmal bei der Beförderung übergangen wurde. Das ermüdet doch ein wenig. Deshalb kann ich hier nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Einblick in das Leben eines Getriebenen

Krieg und Liebe
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Der Schriftsteller Erich Maria Remarque (1898 – 1970) ist uns allen durch seinen Antikriegsroman „Im Westen nichts Neues!“ bekannt.
Sein Leben ist der Mehrheit der Leser vermutlich nicht so geläufig. ...

Der Schriftsteller Erich Maria Remarque (1898 – 1970) ist uns allen durch seinen Antikriegsroman „Im Westen nichts Neues!“ bekannt.
Sein Leben ist der Mehrheit der Leser vermutlich nicht so geläufig. Geboren als Erich Paul Remark in Osnabrück, erleidet er die Kindheit eines typischen „Sandwich-Kindes“: Sein älterer Bruder krank, die jüngere Schwester das Nesthäkchen. So wird er wenig beachtet und „läuft nebenher mit“.
Er wird im Ersten Weltkrieg schwer verwundet und verarbeitet seine und die Erlebnisse anderer Soldaten in seinem Roman (1929). Damit wird er schnell berühmt und für die damaligen Verhältnisse wohlhabend.

Hier setzt dann Hans Boeters biografischer Roman an. Remarque sonnt sich im Ruhm und ist dennoch ein Getriebener. An den Erfolg seines ersten Romans kann er nicht anschließen. So verlegt er sich – so scheint es – auf zahlreiche Liebschaften und Eroberungen. Die Liste seiner Geliebten liest sich wie das Who ist Who der Schickeria der Zwischenkriegszeit. Glücklich wirkt er nicht, wie aus den abfälligen Bemerkungen zu erkennen ist.
Mit der Machtergreifung Hitlers ist es vorbei mit seinem Status: Seine Bücher und Schriften landen am Scheiterhaufen, die Filme werden verboten. Er selbst kann dem Regime über Umwege entkommen und trifft im New Yorker Exil seine Ex-Freundinnen wie Greta Garbo und Marlen Dietrich wieder.

Meine Meinung:

Autor Hans Boeters ist im Brotberuf Patentanwalt und ist gewöhnt sachlich, nüchterne Texte abzufassen. Das merkt man hier deutlich. Den Dialogen, die Remarque mit seinen jeweiligen Frauen führt, sind für mich nicht ganz so gut gelungen. Ich fände es besser, das Buch als Biografie aufzuarbeiten. Recherchiert hat Boeters ja ausgiebig. So ist hier ein Werk entstanden, das für einen Roman zu nüchtern und für eine Biografie zu viel Interpretation enthält. Nicht Fisch, nicht Fleisch.
Gut hat mir gefallen, dass Briefe Remarques an seine Geliebten abgedruckt sind. Auch die Zeittafel ist gut gelungen, hilft sie doch, sich im bewegten Leben des Schriftstellers zurecht zu finden.

Es scheint, als hätte Erich Maria Remarque doch noch sein Lebensglück gefunden. Die Tänzerin Jutta Zambona heiratet er gleich zweimal. Seine letzte Ehefrau ist Paulette Goddard, die vorher mit Charlie Chaplin verheiratet war.

Fazit:

Ein biografischer Roman, in dem man vielen bekannten Namen begegnet, dessen Schreibstil allerdings nicht romanhaft ist. Daher diesmal nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Vom Traumurlaub zum Albtraum

Haremsblut
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Dem zweiten Krimi des Berliner Ermittler-Duos Kathleen Neubauer und Alexander Rosenberg liegt ein wahrer Kriminalfall zugrunde.

Worum geht’s?

Vera Schwarze, eine junge Malerin trifft während eines ...

Dem zweiten Krimi des Berliner Ermittler-Duos Kathleen Neubauer und Alexander Rosenberg liegt ein wahrer Kriminalfall zugrunde.

Worum geht’s?

Vera Schwarze, eine junge Malerin trifft während eines Marokko-Urlaubs mit Freunden auf einen attraktiven, charismatischen Marokkaner. Sie überreicht ihm eine ihrer Visitenkarten. Wenig später erhält sie ein Flugticket ohne Rückflug. Völlig hingerissen tritt sie die Reise an und weiß noch nicht, dass sich ihr Leben von Grund auf ändern wird.
Alexander hat nach wie vor Beziehungsstress mit Freundin Susa und will auf einer Urlaubsreise in den Norden einen neuen Anfang wagen.
Noch bevor er den Urlaub antritt, entdeckt er das Protokoll die vermisste Malerin betreffend. Seine Neugier erwacht und kurz entschlossen bucht er seinen Urlaub nach Marokko um, ohne mit Susa darüber zu sprechen.
Streitigkeiten sind daher vorprogrammiert. Doch das werden nicht die einzigen Schwierigkeiten sein, denen die beiden begegnen. Bei ihren Versuchen Vera zu finden, werden sie anfangs von einem einheimischen Taxifahrer unterstützt. Sie stechen in ein Hornissennest von Waffenschmuggel, Korruption, Mord und nehmen es mit einem Gegner auf, der seine Verbündeten auch in Deutschland hat.

Meine Meinung:

Ich kenne ja bereits den ersten Fall für Neubauer & Roseneberg und muss feststellen, dass mir “Abschiedskonzert” besser gefallen hat.
Hier in “Haremsblut” plätschert die Handlung manchmal nur so dahin. Die Querelen in der Dienststelle mit dem unfähigen Chef gehen weiter. Wieder stellt er die beiden Ermittler als Versager hin und zieht ausgerechnet während Alex auf Urlaub ist, den dritten im Team ab. Führungsqualität sieht anders aus.
Auch das Privatleben von Kathleen ist nach wie vor unrund.
Der Beziehung Alexander und Susa habe ich ursprünglich keine Hoffnung auf Wiederbelebung gegeben. Ob das nach diesem Abenteuer noch etwas wird? Oder birgt die Schwangerschaft Konfliktstoff in einem dritten Fall?
Nicht verstehen kann ich die naïve Vera, wegen der sich Alex, Susa und letztendlich dann auch noch Kathleen in Gefahr begeben. Aber, die Autorin hat glaubhaft versichert einer Freundin wäre genau ähnliches passiert. Einem verliebten Teenager könnte man eine solche Aktion gerade noch durchgehen lassen, aber eine erwachsenen Frau? Ihre Handlungen sind für mich nicht nachvollziehbar. Daran ändert auch der häufige Perspektivenwechsel, der uns Veras Sichtweise näherbringen soll, nichts.
Frau Wolf, Alexanders Nachbarin ist wieder mit dabei und sorgt für die eine oder andere humoristische Einlage.

Fazit:

Dieser Krimi hat mich leider nicht vollends überzeugt. Daher kann ich diesmal nur drei Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Hat mich nicht überzeugt

Der geheime Weg zu Freiheit und Erfolg
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Die Münchner Verlagsgruppe (m-vg) hat dieses Buch von Napoleon Hill aus dem Jahr 1938 neu aufgelegt und durch Kommentare von Bestsellerautorin Sharon Lechter ergänzt.

Worum geht’s?

Napoleon Hill versucht ...

Die Münchner Verlagsgruppe (m-vg) hat dieses Buch von Napoleon Hill aus dem Jahr 1938 neu aufgelegt und durch Kommentare von Bestsellerautorin Sharon Lechter ergänzt.

Worum geht’s?

Napoleon Hill versucht ein Patentrezept zu entwickeln, mit dem die Menschen den inneren Schweinehund und Teufel besiegen können. Damit soll jeder frei sein und sein Glück finden.
Nun ja, wie wir wissen, steckt der Teufel ja im Detail und so fallen manche Aussagen auf fruchtbaren und manche auf unfruchtbaren Boden. Manches lässt sich anwenden, anderes nicht.
Zu Beginn erzählt Napoleon Hill seine Geschichte und beginnt anschließend einen Dialog mit dem Teufel, der ja angeblich in jedem von uns steckt. Die Idee ist ja recht nett und manchmal witzig, doch meistens ergeht sich der Autor in weitschweifigen Ausführungen.
Ein einfaches Patentrezept gibt es leider nicht, sonst wären die Menschen freier und glücklicher. Zwar ist es hilfreich auf dem Weg zu Freiheit und Erfolg die Mechanismen, die einem daran hindern diese Ziele zu erreichen, zu kennen, aber so einfach ist die Umsetzung nicht. Der Mensch steht ja nicht alleine und völlig losgelöst von seiner Umgebung da, sondern ist in seiner Umwelt fest verankert.
Die Mechanismen, die einem im Weg stehen zu entlarven und Gegenstrategien zu entwerfen, ist ein guter Ansatz. Was man daraus macht, ist von den eigenen Fähigkeiten abhängig. Die Rezepte, die Napoleon Hill dafür entwickelt hat, sind mir persönlich in manchmal zu sektiererisch.
Irritiert haben mich die Kommentare von Bestseller-Autorin Sharon Lechter. Der Lesefluss wird dadurch unnötig unterbroche. Ich finde die meisten Anmerkungen überflüssig. Der Leser kann sich seine Meinung wohl selbst bilden.

Fazit:

Das Buch und seine Ratschläge haben mich nicht überzeugt, daher nur 3 Sterne.