Buchinfo
Zwölf Kühe mitten in einem schäbigen walisischen Wohngebiet verstecken? Das bleibt doch niemals unbemerkt! Aber Gemmas Leben ist sowieso total durcheinander – ihr Vater ist im Knast, die Mutter abgekämpft und der kleine Bruder nervt einfach nur. Und wie sie sich mit der komischen, starken Außenseiterin Kate angefreundet hat, weiß sie eigentlich selbst nicht. Aber Kate braucht Gemmas Hilfe, damit ihre Kühe nicht verkauft werden müssen.
Gemmas Nachbarn kümmern sich normalerweise nicht so um andere Leute – geschweige denn um Tiere. Doch nun stehen dicke, muhende, Gras fressende Kühe in ihren Gärten. Und setzen einiges in Bewegung! (Quelle: Lesejury)
Anfang
Ich schrie um mein Leben.
Das hier war der pure Wahnsinn - wenn mir jetzt jemand entgegenkam, wäre ich Matsch. Ich hatte das Gefühl, dass der Wind mir das Gesicht abriss.
Positiv
Als bekennender Coverkäufer, war ich direkt in selbiges verliebt ♥ Ich kann nicht mal direkt sagen warum, aber dieses sommersprossige Mädchen mit den tollen Zähnen hat es mir sofort angetan. Auch der Klappentext klang nicht schlecht und versprach eine nette kleine Geschichte. Und genau das habe ich bekommen. Eher sogar noch ein bisschen mehr.
Bei Milchmädchen handelt es sich um eine süße Geschichte für zwischendurch, die man gut im Frühling oder Sommer lesen kann. Durch die Kühe und das immer mal wieder erwähnte grüne Gras, würde ich das im Winter irgendwie komisch finden.
Die Idee von rebellierenden Kindern/Teenagern hat mir wahnsinnig gut gefallen. Junge Menschen haben oftmals einen ganz anderen Blick auf Hürden oder Probleme, weswegen die Erwachsenen öfter mal auf sie hören sollten - zumindest die Ideen mal anhören und drüber nachdenken sollten sie (und da nehme ich mich nicht raus).
Ich habe festgestellt, dass ich recht schnell Sympathien, aber auch Antipathien für die einzelnen Charaktere entwickelt habe. Gemmas Oma zum Beispiel hat mir besonders gut gefallen. Aber ich liebe alte Menschen - das war also von Anfang an klar.
Toll fand ich auch, dass sich die Charaktere altersgerecht verhalten haben. Da gab es kein junges Mädchen, das gehandelt hat wie eine erwachsene Frau. Es wurden Fehlentscheidungen getroffen, einfach weil eine gewisse Lebenserfahrung und ein Weitblick gefehlt haben. Doch das ist genau richtig so, denn so läuft es auch im wahren Leben. Das soll nun nicht heißen, dass Erwachsene keine fehlerhaften Entscheidungen treffen - auf keinen Fall - sondern nur, dass manche Dinge einfach anders abgewägt und weitergedacht werden können, wenn man ein gewisses Alter erreicht und bestimmte Erfahrungen gemacht hat.
Negativ
Im Original lautet der Titel Cowgirl und auch Kate wird oft so angesprochen. Da finde ich es doch schade, dass es für den deutschen Markt dann in Milchmädchen umbenannt wurde. Allerdings haben wir das schönere Cover ^^
Man merkt dem Schreibstil an, dass dieses Buch eher für jüngere Leser gemacht ist. Das ist jetzt kein direkter Negativpunkt, aber dadurch wirkt es zwischendurch schon recht einfach.
Besonderheit
Natürlich ist das Cover eine Besonderheit für mich ♥ Aber auch das Buch ohne Schutzumschlag sieht wunderschön aus.
Jede Figur, die in diesem Buch vorkommt, hat im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durchgemacht. Es wurden Freundschaften geknüpft, man hat sich der Familie und den Nachbarn angenähert, aus manch einem Egoisten wurde eine fürsorgliche Person,... Ich könnte ewig so weiter machen. Dabei wirkte das auf mich keinesfalls künstlich oder aufgesetzt, sondern war immer eine logische Konsequenz.
Zitate
"Mach, dass du wegkommst, du kleiner Verbrecher."
"Heut bin ich doch ganz brav", gab Jamie zurück.
Oma riss mir die Schaufel aus der Hand und drohte Jamie damit. "Hau ab oder ich mach das Loch noch größer." (Seite 16)
"Ich hasse Kühe", sagte ich.
Oma schaute auf und runzelte die Stirn. "Was hat dir denn jemals eine Kuh angetan?" (Seite 21)
"Ja, der wird hingerissen sein", sagte Mam. Sie seufzte. "Also wirklich, ein nutzloser Kerl im Knast und eine Mam mit einer Kuh im Garten - das pure Paradies!" (Seite 118)
Schreibstil
Wie nun schon erwähnt, ist der Schreibstil echt einfach gehalten und somit wohl eher für jüngere Leser gedacht. Aber auch als Erwachsener kann man sich an der Geschichte erfreuen und kommt durch die Schreibweise schnell und flüssig voran.
Fazit
Mit Milchmädchen bekommt man eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Verständnis, Nächsten- und Tierliebe und über die Dinge, die wirklich im Leben zählen.
Bewertung
Ich habe nichts zu meckern gefunden. Außer den zwei "Negativpunkten" fand ich das Buch durchweg gelungen und eine positive Überraschung durch und durch.