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Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Jan Weiler - Antonio 1 Maria, ihm schmeckt's nicht

Maria, ihm schmeckt's nicht
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Letztes Jahr habe ich das Buch 'Bambini sind Balsamico für die Seele' von Sandra Limoncini gelesen, welches mir richtig gut gefiel. Als ich im Zuge einiger Recherchen dann herausgefunden habe, dass sie ...

Letztes Jahr habe ich das Buch 'Bambini sind Balsamico für die Seele' von Sandra Limoncini gelesen, welches mir richtig gut gefiel. Als ich im Zuge einiger Recherchen dann herausgefunden habe, dass sie die Frau von Jan Weiler ist, habe ich mir gedacht, dass ich ja dann auch mal was von ihm lesen könnte, denn seine Bücher sind ja wirklich sehr bekannt.
In meiner Onleihe habe ich dann zufällig beim Stöbern 'Maria, ihm schmeckt's nicht' entdeckt und entschieden, dass dies mein erstes Buch von ihm wird.

Nachdem die Freude groß war, als ich sah, dass er das Hörbuch selbst liest, folgte erstmal die Ernüchterung, dass es knapp 7 Stunden lang ist - also eine ungekürzte Fassung, die man ja eher selten findet.

Trotzdem freute ich mich drauf, denn ich denke immer, Autoren können ihre Bücher am besten interpretieren - schließlich wissen sie, welche Gefühle ihre Protagonisten gerade beherbergen.

Leider habe ich mich nicht sonderlich gut unterhalten gefühlt. Weder die Dialoge fand ich besonders interessant, noch die Interpretation. Ich war froh, als ich endlich am Ende ankam.

Jan Weiler hat meist versucht, seinem Schwiegervater eine eigene Stimme zu geben und die Eigenart seines Sprechens auch zu verdeutlichen. Leider ist ihm dies teilweise echt misslungen und man konnte Antonio von den anderen nicht mehr unterscheiden. Auch hat er die ganze Geschichte an sich in einem sooo langweiligem Ton gesprochen, dass ich mich echt gefragt habe, ob ihm sein eigenes Buch eigentlich keinen Spaß macht.

Dann hat es mich gewundert, dass seine Frau hier als 'Sara' betitelt wird. Warum wird denn nicht ihr richtiger Name verwendet? Ist wirklich alles nur erfunden? Dieses Gefühl hatte ich durch die Story weg und deshalb hat sie für mich wenig authentisch geklungen.

Also ganz ehrlich: Ich werde es mir zweimal überlegen, ob ich tatsächlich noch ein Buch von Jan Weiler lesen / hören werde, aber das Buch seiner Frau kann ich 1000%ig weiterempfehlen.

©2016

Veröffentlicht am 22.11.2024

✎ Bine Pauli - Lou und der geheimnisvolle Süßigkeitenschatz

Lou und der geheimnisvolle Süßigkeitenschatz
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Meine 6-Jährige und ich hatten uns sehr auf Lou gefreut. Wir fanden das Cover so dermaßen niedlich, dass wir uns direkt verliebt hatten. Wir waren gespannt, ob und welchen Süßigkeitenschatz Lou finden ...

Meine 6-Jährige und ich hatten uns sehr auf Lou gefreut. Wir fanden das Cover so dermaßen niedlich, dass wir uns direkt verliebt hatten. Wir waren gespannt, ob und welchen Süßigkeitenschatz Lou finden wird und vor allem, welche weiteren Illustrationen uns erwarten.

Als wir dann begannen, die Geschichte zu lesen, kam die erste Ernüchterung.
Vom Verlag wird sie ab 4 Jahren empfohlen. Ein Kinderbuch mit so viel Text klappt bei den meisten 4-Jährigen nicht. Das zeigt mir meine Erfahrung in dieser Altersgruppe.
Hinzu kommen die manchmal endlos erscheinenden Sätze. Einige haben sehr viele Nebensätze. Dabei sollten sie für die Zielgruppe so einfach wie möglich gehalten werden. Selbst mir als Vorlesende haben der ein oder andere Satz Probleme bereitet, weil immer wieder ein Komma kam. (3 sind keine Seltenheit)

Doch mein allergrößter Kritikpunkt sind die Bilder.

Mir als Erwachsene hat es keinen Spaß gemacht, diese anzuschauen. Es gibt einfach so viele Unstimmigkeiten: Details, die keinen Sinn ergeben bzw. schlichtweg falsch sind; schlecht zusammengesetzte Bilder; ein Eichhörnchen, welches auf einem anderen Bild auf einmal zu einer Maus wird; ein Eichhörnchen, dem prompt ein Bein fehlt; eine Pfote, die urplötzlich deformiert ist und 6 Krallen aufweist; ein Stock, der durch die Pfote des Tieres geht; Details im Bild stimmen nicht mit dem Text überein; …

Wenn die Autorin und der Verlag schon das Experiment „KI“ wagen (wollen), dann sollte doch bitte das Lektorat ein ganz genaues Auge auf die Bilder werfen und Unstimmigkeiten berichtigen lassen. In dieser Form, die hier vorliegt, ist es in meinen Augen einfach nur eine Beleidigung an den Künstler*innen, die mit Illustrationen wirklich ihr Geld verdienen (wollen).

Wer über die Bilder hinwegsehen kann, dem wird eventuell die Geschichte gefallen, die niedlich ist und eine süße Botschaft bereithält.

Eigentlich sollte das Buch in die 1. Klasse meines Kindes wandern, doch ich würde mich schämen, wenn ich das der Lehrerin überreichen würde.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 06.07.2024

✎ André Heller - Tullios Geburtstag

Tullios Geburtstag
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Als ich „Tullios Geburtstag“ entdeckte, erwartete ich aufgrund des Covers eine farbenfrohe Geschichte.
Als ich den Text dann las, wusste ich anfangs nicht so recht damit etwas anzufangen …

Zuerst haben ...

Als ich „Tullios Geburtstag“ entdeckte, erwartete ich aufgrund des Covers eine farbenfrohe Geschichte.
Als ich den Text dann las, wusste ich anfangs nicht so recht damit etwas anzufangen …

Zuerst haben wir uns über die Namen gefreut. Wir kennen selbst 2 Giovannis, eine Carla und eine Tullia.
Dann fanden wir es spannend, dass die Geschichte in Italien spielt.
Doch irgendwie waren wir irritiert, als das Wort „heurige“ (österreichisch für »diesjähriges«) auftauchte.

Mir als Erwachsene war sehr schnell klar, dass die Erzählung in der Zeit der Pandemie spielt. Doch warum in Italien? Österreich hatte, meinen Recherchen zufolge, ebenso einen Lockdown.

Bis zu Tullios Traum finde ich die Geschichte auch sehr unglücklich gelöst:
Die Kinder werden bewertet und ausgezeichnet - auf einem Geburtstag! Für mich ist dies normalerweise eine Veranstaltung, in der alle einfach nur Spaß haben soll(t)en.
Zudem wird Tullios Traurigkeit, dass dieses Jahr sein Geburtstag aufgrund der Ausgangssperre nicht stattfinden kann, kein bisschen ernst genommen.

»Das Fest im nächsten Jahr wird dafür doppelt so schön.“
»Es soll dir im Leben nie etwas Schlimmeres passieren als dieses kleine Unglück.“

Zudem streiten sich Giovanni & Carla vor ihrem Kind. Wobei für mich das Schlimmste ist, dass sich die beiden am Schluss einander umarmten, „Tullio aber blieb tief gekränkt.“ Keine Erklärung auf Augenhöhe. Keine tröstenden Worte. Keine Umarmung.

Für mich hatte diese Geschichte nichts Tröstendes. Der Bezug fehlt mir völlig. Und ich möchte meinem Kind das Bild, welches hier gezeichnet wird, nicht vermitteln.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 28.06.2024

🚫 abgebrochen! Rezension: Kerstin Gier - Silber-Trilogie 2 Das zweite Buch der Träume: dream on

Silber - Das zweite Buch der Träume
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Nachdem mir „Das erste Buch der Träume“ so lala gefiel, wollte ich dem zweiten Band zumindest eine Chance geben - auch deshalb, weil die Autorin unheimlich viele Fragen offen gelassen hatte.

Bis Seite ...

Nachdem mir „Das erste Buch der Träume“ so lala gefiel, wollte ich dem zweiten Band zumindest eine Chance geben - auch deshalb, weil die Autorin unheimlich viele Fragen offen gelassen hatte.

Bis Seite 214 habe ich gelesen, danach war die Luft endgültig raus.

Es passiert noch weniger als im ersten Teil. Im Fokus steht zudem nicht das Träumen - was Titel und Klappentext suggerieren -, sondern die Beziehung zwischen Liv und dessen Freund.

Das war mir alles zu banal, langweilig, klischeebehaftet, weswegen ich die Trilogie an dieser Stelle abbreche.

Was mir aufgefallen ist: In unsere Schulbibliothek haben es lediglich Teil 1 und 2 geschafft. Bisher kam auch keine Nachfrage für Teil 3. Vielleicht hatten Lesende die gleichen Gedanken wie ich?

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 03.04.2024

🚫 abgebrochen! Rezension: Ben Aitken - The Marmalade Diaries

The Marmalade Diaries
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Ich bin ein Opfer geworden - wieder einmal …
„The Marmelade Diaries“ schwirrte mir ständig vor der Nase herum. Es wurde überall beworben. Der Klappentext klang interessant und an den Lockdown können wir ...

Ich bin ein Opfer geworden - wieder einmal …
„The Marmelade Diaries“ schwirrte mir ständig vor der Nase herum. Es wurde überall beworben. Der Klappentext klang interessant und an den Lockdown können wir uns wahrscheinlich alle noch sehr gut erinnern. Ich war gespannt, wie dieses ungleiche Paar die Zeit erlebt hatte, denn Ben Aitken berichtet aus seinem wahren Leben.

Das Wort „Diaries“ sollte man hier wortwörtlich nehmen.
Es ist keine zusammenhängende Geschichte. Es werden einfach nur die Tage beschrieben. Ab und zu gab es Rückblenden aus Winnies früherem Leben.

Das Problem dabei war: Es passiert nichts. Wie denn auch, wenn alle zu Hause bleiben müssen!?
Die Witze waren irgendwann abgelutscht. Die Tätigkeiten wiederholen sich.

Bei 46% habe ich dann beschlossen, dass meine Reise mit den beiden zu Ende ist.
Ich mag den Humor. Manchmal fand ich Winnie etwas drüber, aber da sie eine beginnende Demenz hat und ich leider mit dem Thema erst kürzlich konfrontiert worden bin, hatte ich sehr viel Verständnis für sie.
Doch das reichte nicht aus, um die Langeweile, die bei mir irgendwann beim Lesen aufkam, zu vertreiben.

©2024 Mademoiselle Cake