Profilbild von streifi

streifi

Lesejury Star
offline

streifi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit streifi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2018

Drei Engel für Oma

Drei Schwestern am Meer
0

Rina ist für zwei Wochen bei ihrer Oma auf Rügen zu Besuch. Eigentlich hat sie einen entspannten Urlaub geplant, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und ihre Oma kommt mit einem Herzstillstand ins ...

Rina ist für zwei Wochen bei ihrer Oma auf Rügen zu Besuch. Eigentlich hat sie einen entspannten Urlaub geplant, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und ihre Oma kommt mit einem Herzstillstand ins Krankenhaus.
Gemeinsam mit ihren Schwestern versucht sie die Dinge zu ordnen.
Rina und ihre Schwestern sind wirklich ein tolles Gespann, die drei können sich aufeinander verlassen und ihr Oma ist für alle sehr wichtig, hat sie die drei doch nach dem Tod der Eltern aufgenommen und groß gezogen.
Umso größer sind da natürlich die Schuldgefühle, weil sie nicht bemerkt haben, dass es ihrer Oma in letzter Zeit nicht gut gegangen ist.
Nach und nach kommt auch noch ein altes Geheimnis ihrer Oma ans Licht, das die drei überrascht und ihr Leben von heute auf morgen noch einmal verändert.

Ich habe mich sehr wohlgefühlt mit diesem Buch. Alle Frauen haben so ihre Schwierigkeiten, aber in der Gemeinschaft lassen sich berufliche und private Probleme gut lösen.
Am Ende haben alle eine rosige Aussicht auf ihre Zukunft und das einzige Manko am Buch könnte tatsächlich das abrupte Ende des Buches sein. Ich hätte die Truppe gerne noch weiter begleitet.
Aber so waren alle Weichen gestellt und man kann sich sicher sein, dass es bei allen gut weitergehen wird.

Schön auch, dass es am Ende noch die Rezepte für die Haselnusscreme, das Ofenfleisch und die Karamellbonbons dazu gibt, mir ist schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammengelaufen.

Von mir eine volle Leseempfehlung für dieses Wohlfühlbuch!

Veröffentlicht am 05.05.2018

Toller Nachkriegsroman!

Die geliehene Schuld
0

Berlin 1949. Vera erfährt, dass ihr gute Freund und Kollege Jonathan bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Doch dann erreicht sie ein Päckchen mit Unterlagen von ihm und schnell stellt sich heraus, ...

Berlin 1949. Vera erfährt, dass ihr gute Freund und Kollege Jonathan bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Doch dann erreicht sie ein Päckchen mit Unterlagen von ihm und schnell stellt sich heraus, dass Jonathans Tod wohl kein Unfall war.
Vera beginnt anhand der Unterlagen weiter zu recherchieren und stößt dabei auf Dinge die besser geheim bleiben sollten und die ihr Leben und das anderer in Gefahr bringen. Bei ihren Recherchen stellt sich heraus, dass nicht nur Jonathan ums Leben kam, sondern auch seine Verlobte Marie
Claire Winter ist hier ein mitreißender historischer Roman gelungen. Es geht dabei um ein Thema über das den wenigsten etwas sagen wird, um die Spionagetätigkeiten der Deutschen kurz nach dem zweiten Weltkrieg und deren Verbindungen zu den Alliierten.
Unglaublich, was damals wohl geschehen ist.
Die Geschichte ist wirklich toll aufgebaut. Es wird immer abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven und Zeitpunkten erzählt. So spielen Jonathans und Maries Abschnitte in der nahen Vergangenheit, während Vera in der Gegenwart versucht heraus zu bekommen, was denn wirklich geschehen ist.

Alle Figuren waren glaubwürdig gezeichnet, auch die nicht so sympathischen. Vera wollte nie als politische Redakteurin arbeiten und beißt sich dennoch in den Recherchen zu dem ihr unbekannten Thema durch. Marie beschäftigt sich mit der Vergangenheit ihrer Familie und muss erkennen, dass vieles nicht so ist, wie es ihr schien.
Das Ganze ist so spannend, dass ich das Buch gegen Ende wirklich nicht mehr aus der Hand legen mochte. Eigentlich ist es schon mehr ein Spionage Thriller, denn ein historischer Roman.
Für mich zählt dieses Buch sicher zu einem meiner Jahreshighlights, es wird mich gedanklich wohl auch noch eine Weile beschäftigen.

Von mir daher eine volle Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.05.2018

Mit gutem Gewissen gute Lebensmittel kaufen

Besser einkaufen
0

Katarina Schickling fasst in diesem Buch noch einmal zusammen, was sie in den letzten Jahren bei ihren Recherchen für diverse Lebensmitteldokus recherchiert hat.
Übersichtlich strukturiert erfährt man ...

Katarina Schickling fasst in diesem Buch noch einmal zusammen, was sie in den letzten Jahren bei ihren Recherchen für diverse Lebensmitteldokus recherchiert hat.
Übersichtlich strukturiert erfährt man hier vieles über den Markt der von den grossen Handelsketten dominiert wird, die Zuchttierhaltung, Obst und Gemüseanbau und über das was uns die Industrie teilweise unbemerkt mit verkauft.

Das Thema Zuchttierhaltung ist ein relativ großes Kapitel, wird hier doch genau auf die unterschiedliche Haltung von Schweinen, Hühner, Puten, Rindern und Fischen eingegangen.
Zu jedem Themengebiet gibt es eine Übersicht über die unterschiedlichen Siegel, die es so auf den Markt gibt, inklusive der Erläuterung was bei welchem Siegel festgelegt wurde. Damit hat man einmal auf kompakten Raum zusammengestellt was es für Lebensbedingungen in der Zucht gibt.

Auch zum Thema Obst und Gemüse gibt es kompakte Zusatzinfos: einen Saisonkalender und die Übersicht was in den Kühlschrank gehört und was nicht.
Auch das Thema Superfood und die sogenannten Vorteile kommt nicht zu kurz.

Abschliessend geht die Autorin noch auf die Zusatzstoffe in unseren Lebensmitteln ein. Was muss deklariert werden, was nicht. Was versteckt sich hinter den vielen Namen die auf den Inhaltslisten zu finden sind. Und wie versuchen uns die Lebensmittelhersteller zu täuschen, in dem man Zucker in allerlei Form in das Produkt mischt.

Tipps, wie man verantwortungsvoll einkauft und für sich selbst mehr Klarheit schafft, runden das Buch am Ende ab.

Das Buch ließ sich flüssig lesen, die Informationen sind interessant verpackt und lassen sich gut am Stück verarbeiten.
Wer die Sendungen „Lebensmittelcheck mit Tim Mälzer“ im Fernsehen verfolgt hat, findet hier noch einmal kompakt alle Informationen zusammengefasst.

Ein interessantes Buch für mündige Verbraucher.

Veröffentlicht am 30.04.2018

China im 19. Jahrhundert

Der englische Botaniker
0

In diesem Buch begleiten wir Robert Fortune ins China des Jahres 1843. Er lässt seine Frau Jane und seine beiden Kinder in England zurück, um in China neue Pflanzen zu entdecken und diese nach England ...

In diesem Buch begleiten wir Robert Fortune ins China des Jahres 1843. Er lässt seine Frau Jane und seine beiden Kinder in England zurück, um in China neue Pflanzen zu entdecken und diese nach England zu schicken. Anfangs erweist sich diese Reise sehr mühselig, spricht Fortune doch kein chinesisch und sein Führer Wang hat meistens ganz andere Ansichten von der Gestaltung des Tages als er selbst. Eines Tages wird Fortune überfallen und dabei von der Kämpferin Lian gerettet. Kurz darauf trifft er sie andernorts wieder und sie schliesst sich ihm und Wang an, bringt ihm die Sprache bei und lehrt ihn die Grundzüge des Kämpfens. Bei einem Besuch eines Klosters erhält Fortune von den Mönchen Teepflanzen als Geschenk. Dieser Besuch weckt ihn ihm das Verlangen, das Geheimnis des Tees genauer zu erforschen und so werden aus dem geplanten Jahr zwei Jahre in China.

Das Buch ist aus drei unterschiedlichen Perspektiven geschrieben. Einmal aus Fortunes, dann aus Lians in der Ich-form und zusätzlich noch Janes Sicht in England.
Dazwischen werden immer wieder Briefe an Jane und die Aufzeichnungen Robert Fortunes zitiert.

Überall ist immer wieder ungläubiges Staunen sichtbar. Fortune staunt über das ihm unbekannte und manchmal auch geheimnisvolle China. Lian staunt wiederum, dass Fortune so anders als die anderen westlichen Barbaren ist. Und Jane wiederum lernt in England durch die Beschäftigung bei Fortunes Mentor die Geheimnisse der Botanik kennen.
Schön war auch die Veränderungen an allen zu beobachten. Fortune und Lian kommen sich näher und Jane wird zu einer selbständigen Frau, die unabhängig von ihrem Mann ein erfülltes Leben lebt.

Nicole C. Vosseler bringt dieses Staunen ganz wunderbar in ihrem Buch unter. Wir dürfen hier ein China erleben, dass es so heute nicht mehr gibt. Toll beschrieben sind die unterschiedlichen Pflanzen, denen wir hier begegnen. Einige davon sind uns aus unseren eigenen Gärten bekannt, bei vielen, wie z.B. der Weigelien, ist es uns gar nicht bewusst, dass ihr Ursprung im fernen China liegt.

Am Ende hätte ich gerne noch mehr über die Fortunes erfahren, wie sich Robert und Jane wieder zusammengerauft haben , nach dieser Reise, die beide so verändert hat. Leider wird das am Ende nur kurz angedeutet.

Alles in allem war es aber ein ganz wunderbares Buch, das auch mich hat Staunen lassen. Von daher eine volle Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Ein neuer Fall für Pippa Bolle

Tödlicher Bienenstich (Ein Pippa-Bolle-Krimi 7)
0

Pippa Bolle ist endlich geschieden und da kommt ihr der Auftrag Thilo Schwanges gerade recht. Sie soll im beschaulichen Lieblich ein Auge auf seine Freundin haben, da dort ein unerbittlicher Streit im ...

Pippa Bolle ist endlich geschieden und da kommt ihr der Auftrag Thilo Schwanges gerade recht. Sie soll im beschaulichen Lieblich ein Auge auf seine Freundin haben, da dort ein unerbittlicher Streit im Ort tobt.
Eine Biotechnologie-Firma möchte dort Versuchsfelder anlegen, um Wein zu züchten, der auch in höheren Lagen gedeiht.
Dieses Ansinnen teilt das Dorf in Befürworter und Verweigerer. Notfalls wird auch mit harten Bandagen gekämpft um das eigene Anliegen voran zu treiben.Frau Auerbach ist hier ein wirklich spannender Krimi gelungen, dessen Hintergründe bis zum Schluß im Dunkeln bleiben. Selbst der Epilog bringt noch Überraschungen zu Tage.
Besonders gut gefallen hat mir die Vielschichtigkeit der beteiligten Personen. Fast jeder in Lieblich ist nicht das, was er zu sein scheint. Bei den meisten gibt es etwas,was ihn im Laufe des Buches in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Schön ist auch, dass man bereits bekannte Figuren aus den Vorgängerbänden wieder trifft.

Die Gegend und vor allem die Plappermühle, in der Pippa dieses Mal wohnt, waren so toll beschrieben, dass man da am liebsten sofort hin möchte.

Nachdem mich der letzte Band der Reihe nicht so wirklich überzeugen konnte, war hier das Gegenteil der Fall. Dass Frau Auerbach nun nicht mehr im Duo mit Frau Keller schreibt, hat dem Buch sichtlich gut getan.

Von mir daher eine volle Leseempfehlung!