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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2018

Naivität führt zu einem bitteren Abenteuer

Haremsblut
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Kathleen und Alex sind Ermittler bei einer Berliner Polizeiinspektion und ein gutes Duo, allerdings leiden sie ein wenig unter einem cholerischen Vorgesetzten.
Auch das Privatleben läuft nicht ganz so ...

Kathleen und Alex sind Ermittler bei einer Berliner Polizeiinspektion und ein gutes Duo, allerdings leiden sie ein wenig unter einem cholerischen Vorgesetzten.
Auch das Privatleben läuft nicht ganz so rund, Kathleen ist gerade frisch geschieden und alleinerziehende Mutter, aber einer tollen Freundin, und Alex steckt im Beziehungsstress mit seiner Freundin Susa.
Nun wollen die beiden in Urlaub fahren, um einander wieder etwas näher zu kommen, aber es kommt anders, als erwartet.
Alex stößt bei der Durcharbeitung von Protokollen auf eine verschwundene Frau, angeblich in Marokko seit einigen Wochen verschollen. Irgend etwas kommt ihm daran verdächtig vor und er beschließt kurzerhand, den Urlaubsort zu ändern – er bucht um – es geht nach Marokko.
Dass er mit seinen Nachforschungen in ein Hornissennest stößt und internationale Verwicklungen auslöst, die ihn und seine Freundin sogar in Lebensgefahr bringen hatte er nicht vorausgesehen.
Der Roman beginnt wie ein Märchen. Die etwas naive Vera folgt einem geheimnisvollen Mann, den sie nur einen Abend gesehen hat, nach Fés, und landet in einem Harem. Was anfangs als wunderbares Abenteuer anmutet, entwickelt sich nach und nach zu einem Albtraum.
Der Roman ist einer wahren Geschichte nachempfunden, hat durchaus spannende Passagen und ist in einem leicht zu lesenden, flüssigen Sprachstil geschrieben. Abwechselnd kommen Vera und beiden Verlobten zu Wort, deren Erlebnissen wir folgen.
Die handelnden Personen und ihre Aktionen kann man gut nachvollziehen, obwohl sie alle manchmal etwas blauäugig agieren, vor allen Dingen kann man Veras Motivationen nicht so ganz begreifen, in ihrer unglaublichen Naivität.
Die Handlung allerdings plätschert manchmal so dahin, wobei zum Schluss noch einmal richtig Spannung und Tempo aufkommen.
Dennoch ist das Buch lesenswert und hat mich gut unterhalten, wobei ich mich immer fragte, was ist Wahrheit, was ist Fiktion.

4 Sterne von mir
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei NetGallery.com und dem Verlag für das Rezensionsexemplar

Veröffentlicht am 08.05.2018

Vierfachmord am "Berg der Winde"

Die Toten vom Mont Ventoux
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Zum Inhalt:

Unter Radsportlern hat der Mont Ventoux schon viele Opfer gefordert. Dieses Mal wurde der »Berg der Winde« zum Schauplatz eines brutalen Vierfachmordes. War es eine Abrechnung aus dem Drogenmilieu ...

Zum Inhalt:

Unter Radsportlern hat der Mont Ventoux schon viele Opfer gefordert. Dieses Mal wurde der »Berg der Winde« zum Schauplatz eines brutalen Vierfachmordes. War es eine Abrechnung aus dem Drogenmilieu oder ein Konflikt unter Waffenhändlern – oder war doch ein ehemaliger Radsportheld das eigentliche Ziel des Mörders? Capitaine Malbec ermittelt in der frühsommerlichen Provence zwischen Gier, Eifersucht und Erpressung und stößt dabei auf einen alten Dopingfall, der seine Schatten bis in die Gegenwart wirft

Es sind schwierige Emittlungen, die Kommissar Malbec hier zu führen hat, denn das Motiv bleibt lange im Unklaren und viele trickreiche falsche Fährten werden vom Autor, Ralf Nestmeyer, hier gelegt. Das verwirrt den Leser genauso, wie den Kommissar. Galt der Anschlag der ermordeten Familie, die in ihrem Auto regelrecht hingerichtet wurde, oder doch dem toten Radrennfahrer?
Welches Motiv versteckt sich hinter all dem?
Ein Krimi, der mich gut unterhalten hat, mit dem unvergleichbaren Flair der Provence , hier ganz wunderbar beschrieben, und einem etwas anderem, sehr interessanten Setting, das den Leser Tour de France- Luft schnuppern lässt.
Mein einziger Kritikpunkt, der leider auch zum Punktabzug führt, ist das etwas abrupte Ende, das besser hätte herausgearbeitet werden können.

Deshalb von mir 4 Punkte, aber eine Leseempfehlung gebe ich hier gerne, denn lesenswert ist dieser etwas ruhigere Krimi, in welchem die Ermittlungen im Vordergrund stehen, auf jeden Fall.

Autor: Ralf Nestmeyer

Veröffentlicht am 05.05.2018

Fernweh nach der Algarve

Lost in Fuseta
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Dieser Krimi ist anders.
Schon alleine dadurch, dass hier ein Kommissar mit Asperger Syndrom die Ermittlungen leitet. Die Spannung baut sich ganz allmählich auf, bleibt aber bis zum Schluss erhalten, was ...

Dieser Krimi ist anders.
Schon alleine dadurch, dass hier ein Kommissar mit Asperger Syndrom die Ermittlungen leitet. Die Spannung baut sich ganz allmählich auf, bleibt aber bis zum Schluss erhalten, was ich persönlich als erholsam empfand. Dennoch ist der Roman beileibe nicht langweilig.Dennoch hätte ich mir mehr Krimielemente gewünscht.
Dazu tragen auch die wundervollen Landschaftsbeschreibungen, die Gepflogenheiten und Gebräuche der Menschen dieses Landstriches bei, von denen man so nebenbei ganz viel erfährt.
Informationen, die mich ´darin bestärken, diese Gegend wieder einmal zu besuchen. Dem Autor ist es bestens gelungen, mein Fernweh zu schüren und mir schöne Lesestunden zu bescheren.
Ich würde mich freuen, bald wieder etwas aus seiner Feder rund um dieses außergewöhnliche Team zu lesen.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Was geschah vor 25 Jahren ?

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Geheimnisvoll, mysteriös und undurchsichtig, so sieht ihn der Fremde, der Tourist, der den Spreewald besucht. Und genauso geheimnisvoll und undurchsichtig sind seine Bewohner, mit ihren Spleens und Legenden.
Verwirrende ...

Geheimnisvoll, mysteriös und undurchsichtig, so sieht ihn der Fremde, der Tourist, der den Spreewald besucht. Und genauso geheimnisvoll und undurchsichtig sind seine Bewohner, mit ihren Spleens und Legenden.
Verwirrende Familienverhältnisse sorgen gleichzeitig dafür, dass uralte Fehden zwischen den Clans der Fährkapitäne nicht vergessen werden.
Auch hier geht es um eine alte Familienfehde. Vor 25 Jahren geschah ein Unfall – oder war es Mord, bei welchem jemand zu Tode kam. Nun wird wieder ein Nachfahre eines solchen Clans tot aufgefunden. Mord?
Klaudia Wagner, die sich zufällig mit ihrem Team zwecks einer teambildenden Maßnahme vor Ort befindet, beginnt zu ermitteln.Sie stößt auf alte Geheimnisse und muss unter Hochdruck ermitteln, denn der Streit fordert weitere Opfer.
Ein spannender Fall mit vielen Verwicklungen und Verstrickungen wird uns hier von der Autorin, Christiane Dieckerhoff, präsentiert, mit interessanten Protagonisten, die anscheinend alle etwas zu verbergen haben. Lüge und Trug erschweren die Ermittlungen.
Der Sprachstil ist wie schon bei den Vorgängern, leicht und flüssig zu lesen, die Charaktere glaubhaft und authentisch.
Da sie durch den Ausfall ihres Partners allein ermitteln muss, konzentriert sich Klaudia ganz auf den Fall, das Private spielt dieses Mal nur eine Nebenrolle, was der Handlung zugute kommt. Dennoch reicht die Spannung nicht an die der Vorgänger ganz heran.
Wunderbar beschrieben ist auch diesmal die Landschaft, der geheimnisvolle Spreewald, der durch seine einzigartige, düstere Atmosphäre eine unterschwellige Spannung erzeugt.
Auch dieser 3. Fall hat mich gut unterhalten und für angenehme Lesestunden gesorgt. Ein Krimi mit viel Lokalkolorit, den man auch gerne mal zwischendurch lesen kann. Deshalb 4 Sterne für gute, solide Krimiunterhaltung.

Mein herzlichster Dank geht an den Ullstein Verlag für das Retensionsexemplar

Veröffentlicht am 30.04.2018

Wenn Freiheit mordet

Wer Freiheit sucht
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Kommissar Rhodén wurde aus disziplinarischen Gründen strafversetzt . Nach Värmland in Schweden. Bislang gab es aber dort nicht sonderlich interessante Ermittlungsarbeit zu leisten. Trotzdem vergräbt sich ...

Kommissar Rhodén wurde aus disziplinarischen Gründen strafversetzt . Nach Värmland in Schweden. Bislang gab es aber dort nicht sonderlich interessante Ermittlungsarbeit zu leisten. Trotzdem vergräbt sich Rhodén in seine Arbeit, denn er hat Stress mit seiner Frau, die eine Affäre hat und ihn betrügt.

Vielleicht, weil er sie zu oft mit den Kindern allein gelassen hat? Reden können sie auch nicht mehr miteinander, und eine Person, welcher er sich vorbehaltlos anvertrauen kann, gibt es auch nicht.

Deshalb ist er extrem gereizt und aufbrausend. Seine Kollegin Eva ist da wesentlich sympathischer.

Alles ändert sich, als auf einer kleinen Insel zwei nackte Frauenleichen gefunden werden, und ganz in der Nähe ein schwerverletzter vollkommen nackter Mann, der sein Gedächtnis verloren hat. Wer ist er, und wer sind die toten Frauen? Aus welchem Grund wurden die Frauen ermordet?

Der Kommissar und sein Team ermitteln, verfolgen Spuren, befragen viele Personen, Zeugen? Oder Verdächtige? Und immer wieder gibt es neue Unbekannte und Spuren führen ins Nichts.

Bis sie eine Entdeckung machen, die alles ändert und Rhodén persönlich involviert wird.

Wundervolle Landschaftsbeschreibungen entführen den Leser mitten hinein nach Schweden und versetzen ihn in die gewollt düstere Atmosphäre der Geschichte, die mit einer klaren, schnörkellosen Sprache besticht und einen angenehmen, flüssigen Lesestil ergibt, der sich gut lesen lässt.

Die Charaktere sind bildhaft und facettenreich beschrieben, sodass sie sofort vor unserem inneren Auge lebendig werden, sowohl die sympathischen, wie auch die unsympathischen, und davon gibt es einige, sogar richtige Ekelpakete.

Die Handlung ist extrem spannend, mysteriös und undurchsichtig. Viele Spuren sind gekonnt irreführend und das Ende überraschend mit einem furiosen Finale.

Der Auftakt zu der neuen Reihe ist bestens gelungen und ich freue mich schon jetzt darauf, mehr von Rhodén und seiner Kollegin Eva zu lesen. Meine Leseempfehlung für alle Schwedenkrimifans und 4 Sterne.