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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2018

Die etwas andere Ermittlerin – spannend

Der Augenmacher
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Klara Frost, von ihren Stiefeltern mit einem Millionenerbe bedacht, kann es nicht lassen weiterhin als Mordermittlerin zu arbeiten. Sie braucht das Kribbeln, den Kick. Doch der neue Fall geht ihr unter ...

Klara Frost, von ihren Stiefeltern mit einem Millionenerbe bedacht, kann es nicht lassen weiterhin als Mordermittlerin zu arbeiten. Sie braucht das Kribbeln, den Kick. Doch der neue Fall geht ihr unter die Haut und sie selbst bis an ihre Grenzen. Nach 15 Jahren werden wieder Menschen gefoltert, ermordet und ihre ausgestochenen Augen ersetzt der Mörder durch Hühnergötter. Schnell ist ein Name für diesen brutalen Killer gefunden – der Augenmörder. Klara stellt bald fest, dass es der Augenmörder schlussendlich auf sie abgesehen hat. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit…
Die neue Hauptfigur >Klara FrostTyp Columbo< und seinen gesundheitlichen Problemen etwas Hinterwäldlerisches an sich hatte, letztendlich aber ein gutes Team wider Willen mit Klara gebildet hat.
Die Geschichte ist spannend geschrieben. Fast bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung wer der Augenmörder sein könnte. Gestört hat mich etwas, dass Klara oftmals irgendwelche Ermittlungs- und Tatortansätze eingefallen sind, die dem Leser vorenthalten wurden. Anfangs hat das bei mir noch Spannung erzeugt, aber irgendwann fühlte ich mich als Leser ausgeschlossen und war frustriert.
Insgesamt vergebe ich 4 Lese-Sterne und spreche eine Leseempfehlung für alle Krimi-Liebhaber aus.

Veröffentlicht am 19.06.2018

Kranke Psyche – wer ist Täter, wer ist Opfer?

Der Knochenmacher
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Drei Menschen, drei Wege, ein Ausweg? Thomas Juchmann nach eigener Aussage wegen eines Fehlgutachtens jahrelang unschuldig hinter Gittern, bricht aus und hat nur ein Ziel, er will Rache. Rache an dem Mann, ...

Drei Menschen, drei Wege, ein Ausweg? Thomas Juchmann nach eigener Aussage wegen eines Fehlgutachtens jahrelang unschuldig hinter Gittern, bricht aus und hat nur ein Ziel, er will Rache. Rache an dem Mann, wegen dessen Fehlgutachtens sein Leben zerstört wurde. Der Zufall kommt ihm zu Hilfe und er lernt Dr. Elisabeth Günther, genannt Liz, die Ehefrau des Gutachters kennen und nutzt seine Chance…
Anfangs hatte ich Schwierigkeiten die drei Hautfiguren, insbesondere den kleinen Jan Langhans, einzuordnen. Aber mit dem Lesefortschritt ist mir der Junge richtig ans Herz gewachsen. Bei mir hat er den Mutterinstinkt, den seine Mutter scheinbar nicht hatten, geweckt. Mir hat er unwahrscheinlich leidgetan. Mehr noch als Liz.
Auch in diesem Thriller hat Leonie Haubrich wieder die Seelen der Personen offengelegt und die kranken Verhaltensweisen eindrucksvoll beschrieben. Allerdings habe ich etwas die Spannung vermisst, da ja Täter und Opfer bereits von Anfang an bekannt waren. Alles in allem gibt es von mir 4 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.06.2018

düster, geheimnisvoll, spannend

Furcht und finsteres Herz
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Das ist wieder ein echter Erik Donner-Fall – kompliziert, verwirrend und spannend.
Noch immer ist Erik Donner in der Erstkontaktstelle eingesetzt und dementsprechend deprimiert. Als dann einer pensionierten ...

Das ist wieder ein echter Erik Donner-Fall – kompliziert, verwirrend und spannend.
Noch immer ist Erik Donner in der Erstkontaktstelle eingesetzt und dementsprechend deprimiert. Als dann einer pensionierten Richterin brutal der Augapfel entfernt wird, kann Donner bei den Ermittlungen nicht einfach zusehen. Er beginnt mit eigenen Recherchen und merkt erst viel zu spät wie persönlich dieser Fall für ihn wird.
Auch in diesem Buch zeigt sich Donner seinen ganzen Charme: ruppig, wortkarg introvertiert und starrsinnig. Es wundert mich daher nicht, dass seine Lebensgefährtin und Kollegin, Annegret Kolka, auf Abstand zu ihm geht. Ein weinig tat sie mir beim Lesen leid. Aber irgendwie passen sie auch wieder gut zusammen, denn auch sie hat so ihre Tricks um mit Donner klarzukommen.
Der Autor hat mit diesem Krimi wieder einmal bewiesen, wie gut es ihm gelingt Emotionen der Figuren zu beschreiben. Ich denke da z.B. an Donners Wut beim Autofahren. Dadurch fließt immer wieder auch Komik mit ein.
Die Spannung hielt sich bei mir bis zum Schluss auf hohem Niveau. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Elias Haller dem Leser ein Geheimnisteil preisgibt, dann aber gleich danach einen Themen-/Handlungswechsel vornimmt. Man muss einfach weiterlesen, um hinter das ganze Geheimnis zu kommen. Wobei ich auch nach dem Auslesen noch einige offene Fragen zum Täter und der Entwicklung des Täters habe. Für mich ist das Ende nicht ganz „rund“. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 15.05.2018

der etwas andere Krimi, tolles Lesevergnügen

Mordsg'schicht
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Juliana Kallberger zieht mit ihrem Mann in das Haus seiner Großeltern auf’s Land. In ihr Hobby, der Ahnenforschung, investiert sie sehr viel ihrer Freizeit. So hat sie bereits einen weit in die Vergangenheit ...

Juliana Kallberger zieht mit ihrem Mann in das Haus seiner Großeltern auf’s Land. In ihr Hobby, der Ahnenforschung, investiert sie sehr viel ihrer Freizeit. So hat sie bereits einen weit in die Vergangenheit reichenden Stammbaum zur Familie Kallberger recherchiert. Als sie einen Nebenzweig der Ahnen, die den Familiennamen Mayerhofer tragen und deren Nachfahren noch heute im Ort leben, stößt sie auf einen Selbstmord. Ihre Neugier ist geweckt – war es wirklich Selbstmord oder gar Mord?
Mit dem Buch habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt. Die Figur der Juliana, die so extrovertiert auf die Menschen zugeht, die auch ihre Schwächen offen zugibt, fand ich von Anfang an sehr sympathisch. So einen Menschen hat man gern als Nachtbar.
Bei den Laien-Ermittlungen, die auch z.T. für sie und ihren Mann gefährlich wurden, ließ aber auch erkennen, dass sie etwas naiv ist und die Risiken ihres Stocherns in der Vergangenheit nicht richtig einschätzen kann.
Der alte Fall, seine Verwicklungen bis in die Gegenwart, wird von der Autorin prima zu einer unterhaltsamen Geschichte gemacht. Als Leser muss man schon genau aufpassen, wer mit wem und wie verwandt ist. Mir hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen und darum gibt’s von mir 4 Lese-Sterne für diesen unterhaltsamen Krimi der etwas anderen Art.

Veröffentlicht am 10.05.2018

unterhaltsam, tiefsinnig, lesenswert

Die gute Tochter
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Samanthas (Sam) und Charlotte (Charlie) Quinn sind Schwestern. Ihr Vater, der als Provinzanwalt bei der Auswahl seiner Mandanten keine Freunde im Ort macht. Obwohl ein Brandanschlag ihr Zuhause und ihr ...

Samanthas (Sam) und Charlotte (Charlie) Quinn sind Schwestern. Ihr Vater, der als Provinzanwalt bei der Auswahl seiner Mandanten keine Freunde im Ort macht. Obwohl ein Brandanschlag ihr Zuhause und ihr sämtliches Hab und Gut vernichtet, lässt ihr Vater sich nicht von seiner Einstellung abbringen. Denn die besagt, dass auch der Schuldigste einen engagierten Verteidiger und einen fairen Prozess verdient. Als dann aber bei einem erneuten Anschlag seine Frau erschossen wird, Sam nit den Auswirkungen eines Kopfschusses zu kämpfen hat und Charly ein Trauma erlebt, bricht die Familie auseinander…
Auch in diesem Thriller gelingt es Karin Slaughter wieder die Charaktere anschaulich zu schildern. Wobei ich sagen muss, dass mir die meist rätselhaften Äußerungen des Vaters am Anfang nicht so gelegen haben. Erst im Laufe der Geschichte habe ich trotz seiner kryptischen Äußerungen sein wahres Wesen, seine Liebe zu den Töchtern erkannt.
Die Erzählweise der Autorin finde ich immer wieder erfrischend, denn die ist zum Teil ironisch und verleitet zum Schmunzeln. Wenn sie z.B. ein altes Haus mit „tristes Denkmal für die Zeit vor zugelassenen Architekten und Baugenehmigungen“ beschreibt. Gerade dies macht das Lesen abwechslungsreich.
Die Verwicklungen, die sich aus nicht angesprochenen Gefühlen ergeben und die trotzdem die Liebe und dem Schutz der Kinder dienen sollen sind hier wunderbar über einen Zeitraum von 20 Jahren mit viel psychologischem Geschick beschrieben. Wer nun mit „Die gute Tochter“ gemeint ist, sollte jeder Leser selbst entscheiden. Ich habe mir dazu eine Meinung gebildet. Von mir erhält dieses Buch 4 wohlverdiente Lese-Sterne.