Ein starker Roman über Gleichheit und Gerechtigkeit.
Kleine große SchritteBereits seit 20 Jahren arbeitet Ruth Jefferson als Säuglingsschwester im Mercy-West Haven Hospital in Connecticut. Als ein Säugling nach einem medizinischen Eingriff mit dem Tode ringt ist Ruth die einzig ...
Bereits seit 20 Jahren arbeitet Ruth Jefferson als Säuglingsschwester im Mercy-West Haven Hospital in Connecticut. Als ein Säugling nach einem medizinischen Eingriff mit dem Tode ringt ist Ruth die einzig Anwesende, die dem Säugling helfen könnte. Doch der Vater des Kindes hat ihr verboten, sein Kind zu berühren - denn Ruth ist eine Schwarze. Ruth gerät in einen Gewissenskonflikt: Soll sie ihren Job riskieren und das Baby retten? Als der Säugling stirbt, wird sie vom Vater des Kindes wegen Mordes angeklagt. Ein aufwühlender Prozess beginnt, in welchem der Rassismus eine starke Rolle einnimmt.
Geschildert wird der Roman zum Einen aus Ruths Sicht, zudem jedoch auch aus der Sicht ihrer Verteidigerin sowie des rassistischen Vater des Kindes, wodurch der Roman eine beeindruckende Tiefe erhält. Ich muss sagen, mich hat es beim Lesen regelrecht schockiert, wieviel Rassismus noch in den Köpfen vieler Menschen steckt. Es wird die Gleichheit aller Menschen gefordert, und dennoch ist die Ungerechtigkeit gegenüber andersfarbigen Menschen noch sehr präsent. Jodie Picoult hat dank ihres angenehmen Schreibstils ein wunderbares Buch über ein noch immer brisantes Thema geschaffen, welches zum Nachdenken anregt. Dank des Verfahrens bleibt das Buch auch die ganze Zeit angenehm spannend, da ich als Leserin natürlich wissen wollte, wie das Urteil letztendlich ausfällt. Erschreckend realistisch und sehr nahegehend.