Cover-Bild Amadeus von Waldenbrucks / AB Rhesus negativ
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: epubli
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 276
  • Ersterscheinung: 18.04.2018
  • ISBN: 9783746717661
B. S. Rutel

Amadeus von Waldenbrucks / AB Rhesus negativ

Der Kunst-Krimi
Ein Mädchen verschwindet spurlos. Niemand vermisst sie. Nur ihr vierzig Jahre älterer Geliebter kann sie nicht vergessen, obwohl sie ihn ruiniert hat.
Jahresausstellung der ›Künstlerriege Moosburg e.V.‹. Galerist Gregor Offergeld fällt vor einem perfekt gemalten Akt ns in Ohnmacht. Als er aufwacht, sind Maler und Bild verschwunden. Er glaubt, seine einstige Geliebte erkannt zu haben: mit gebrochenen Augen und verrenkten Gliedern. Das Bild einer Toten, aber keiner will ihm glauben.
Sein Cousin, Luxus-Pensionär Amadeus von Waldenbruck, kann als ehemaliger Ermittler seine Finger nicht von diesem delikaten Fall lassen. Die Spur führt ihn zu einem Schloss auf dem Land hinter Freising und zu einer bizarren Familie voller Dünkel und ohne Moral. An seiner Seite: Edeltraud Wenger, Ermittlerin bei der Polizeiinspektion Erding. Als noch ein Mord geschieht, sieht es fast so aus, als ob niemand dafür büßen müsste. Doch dann wendet sich das Blatt auf dramatische Weise.
Der Leser erfährt, wie die Preise für Kunstwerke in die Höhe getrieben werden, wie es hinter den Kulissen so mancher ›Kunstvereine‹ zugeht, und was viele Menschen über Kunst denken, aber nicht zu sagen wagen.
Der Regional-Krimi spielt im „Drama-Dreieck“ Moosburg, Erding, Freising

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2018

Blutige Kunst

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Cover und Titel:
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Die Leinwand, von der rote Farbe wie Blut runter tropft vor dem tiefschwarzen Hintergrund konnte ich nur bei genauerem Hinschauen erkennen, während die rot leuchtenden ...

Cover und Titel:
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Die Leinwand, von der rote Farbe wie Blut runter tropft vor dem tiefschwarzen Hintergrund konnte ich nur bei genauerem Hinschauen erkennen, während die rot leuchtenden Titelbuchstaben mir direkt ins Auge sprangen und meine Aufmerksamkeit weckten. Erst hielt ich es für ein medizinisches Buch, aber "Kunst-Krimi" passte hierzu nicht. Meine Neugierde wurde hierdurch eindeutig geweckt und im Nachgang passt das Titelbild sehr gut zum Inhalt. Im Laden hätte ich definitiv erst mal zugegriffen.

Inhalt:
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Der Galerist Gregor Offergeld war einst vermögend. Doch vor gut zwei Jahren hat ihn seine Geliebte Janina ausgenommen und verlassen, ohne Abschied zu nehmen oder Spuren zu hinterlassen. Nun leidet er und braucht dringend Geld. In der Hoffnung, neue Künstler für sein Geschäft zu entdecken, besucht er eine Ausstellung in Moosburg (Bayern). Als er dort ein Bild mit einem offensichtlich toten Mädchen sieht, das seiner Janina ähnlich sieht, fällt er vor Schreck in Ohnmacht. Als er erwacht, ist das Gemälde verschwunden und vom Künstler fehlt zunächst jede Spur. Keiner glaubt ihm, auch sein Cousin und pensionierter Ermittler Amadeus Freiherr von Waldenbruck nicht. Doch dann scheint Gregor verfolgt zu werden und die Spur zum Erschaffer des Gemäldes führt auf ein Schloss, dessen Bewohner äußerst skurril wirken. Amadeus' Neugier ist geweckt und er kann seine Ermittlerleidenschaft nicht mehr zurückhalten.

Mein Eindruck:
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Hinweis vorweg: Dies ist der 2. Band mit dem Ermittler Amadeus von Waldenbruck, er ist jedoch sehr gut ohne die Vorkenntnisse zu verstehen.
Dieser Krimi ist kein gewöhnlicher "Whodunnit", er lässt sich schwer in eine Sparte einordnen und das ist gut so. Vor allem der Sprachstil hat mich von Beginn an begeistert. Der Roman ist durchweg im Präsens geschrieben, was beim Lesen das Gefühl vermittelt, live dabei zu sein. Die Sätze sind kurz, prägnant und immer wieder gewürzt mit einer Prise Ironie und Humor. Das zeigt sich alleine in den Landschaftsbeschreibungen: "Die Landschaft hat etwas Unentschiedenes. Nicht flach, nicht bergig, nicht schroff, nicht lieblich. Es sind sanfte Wellen, die sich auf beiden Seiten der Bundesstraße dahinschlängeln. Streifen von Gelb, von Beige von Dunkelbraun.Dazwischen wenig Grün und oben drauf schwarzes, waldiges Gekräusel, nichts aufregendes" (S. 11) Stellenweise spürt man auch eine Portion Gesellschaftskritik ">Die Russen kommen!<, das war einmal eine Drohung. Heute ist es Blödsinn. Sie sind längst da. Auf der Insel Krk wie überall in Europa. Sie sind elegant gelandet mit ihren Luxus-Yachten oder mit privaten Jets. Kein Wunder, dass sie den eigenen Flieger vorziehen bei den miserablen Flugverbindungen. [...]" Man erlebt die Handlung aus der Sicht eines kritisch, manchmal auch spöttischen dritten Beobachters, selbst wenn der Ermittler nicht präsent ist in der Szene.
Gleich zu Beginn erwartet den Leser ein Personenregister, das ich als überflüssig empfand. Alle wichtigen Personen werden nach und nach eingeführt und ihre Beziehungen werden so gut dargestellt, das man sich schnell zurechtfindet. Zu Beginn geht es eher beschaulich zu, dennoch wird es nie langweilig, da man viel über die Hintergründe der Kunstszene erfährt und mit welchen Tricks die Preise von Kunstwerken gestaltet werden. Im mittleren Teil nimmt durch einen Mord die Spannung zu und man entwickelt eine erste Theorie den Mörder und seine Motivation betreffend. Leider nahm im letzten Teil die Spannung etwas ab und die erwartete überraschende Wendung trat nicht ein. Generell ist der Fall selber oft im Hintergrund geblieben zugunsten der etwas ausführlicher beschriebenen privaten Probleme der einzelnen Personen und den Hintergründen der Kunstszene. Im Vergleich zum gemächlichen und teils ausführlichen Aufbau der Handlung hatte ich den Eindruck, dass zum Schluss alles möglichst schnell und kurz abgeschlossen werden sollte, sowohl das Privatleben des Ermittlers als auch den Fall betreffend. Das fand ich schade. Dennoch fühlte ich mich durchweg gut unterhalten, was vor allem dem Sprachstil und der Fallkonstellation geschuldet ist. Zudem habe ich einiges über die Kunstszene gelernt, so dass ich den Krimi gerne weiterempfehle.

Fazit:
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Aufschlussreicher und durch seinen Sprachstil hervorragender Krimi über die Kunstszene; lässt leider in der Spannung am Ende nach

Veröffentlicht am 07.05.2018

Mit Blut gemalt

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„...Im Zweifelsfalle zählte ein guter Name gar nichts. Da waren Scheine gefragt oder schwarze Zahlen auf dem Kontoauszug...“
Gregor ist Galerist und steht kurz vor der Pleite. Auf einer Vernissage hofft ...

„...Im Zweifelsfalle zählte ein guter Name gar nichts. Da waren Scheine gefragt oder schwarze Zahlen auf dem Kontoauszug...“
Gregor ist Galerist und steht kurz vor der Pleite. Auf einer Vernissage hofft er, günstig Gemälde erwerben zu können. Plötzlich erkennt er auf einem der Bilder Janina, seine einstige Geliebte. Sein geschultes Auge sagt ihm, dass das Mädchen tot war, als er gemalt wurde. Gregor bricht zusammen.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Gregor kann mit seinem Wissen nicht zur Polizei gehen, denn Janina war erst 14 Jahre alt, als Gregor mit ihr Bett und Haus teilte. Er hatte sie im „Club Number One“ kennengelernt und anfangs deutlich älter geschätzt.
Als in der Nacht ein Fremder in Gregors Krankenzimmer kommt, hat er Angst um sein Leben. Er wendet sich an seinen Cousin Freiherr Amadeus von Waldenbruck Der war Polizeibeamter, ist in Frühpension gegangen und lebt mit seiner Geliebten Dana in Kroatien auf der Insel Krk. Anfangs ist Amadeus skeptisch, zumal das Bild verschwunden ist und kein Besucher der Vernissage sich mehr dran erinnern kann. Doch als er den Maler und die Bewohner auf Schloss Pitzing kennenlernt, reizt ihn die Aufgabe.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist der jeweiligen Situation angepasst. Eher sachlich werde ich als Leser über die Feinheiten auf den Kunstmarkt informiert. Wie man bei einer Versteigerung den Preis hochtreibt, welche Methoden es gibt, aufstrebenden Künstlern für kleines Geld ihre Kunstwerke abzukaufen und diese durch geschickte Präsentation und gekonnte Werbung für einen teuren Preis weiterverkauft, sind nur zwei Themen, die ausführlich in den Handlungsverlauf integriert werden.
Ab und an wird das Geschehen nach Kroatien verlagert, wo Dana plötzlich auf sich allein gestellt ist. Amadeus dagegen ist froh, die Annehmlichkeiten seiner bayrischen Heimat genießen zu können. In Kroatien ist er innerlich nie wirklich angekommen.
Seine Ermittlungen kommen nicht recht voran. Die Bewohner von Schloss Pitzing blocken erfolgreich ab. Die Beziehungen untereinander wirken sehr undurchsichtig. Dafür fällt vor allem die Tochter durch ihre Überheblichkeit, ja Unverschämtheit, gegenüber der polnischen Hausdame auf. Sie hat selbst noch nichts geleistet, erlaubt sich aber, andere zu kritisieren.
Ab und an lässt die Autorin durchblicken, wie sich das Verhalten von Menschen ändert, wenn Amadeus seine Visitenkarte mit dem Adelstitel vorzeigt.
Ausführlich beschrieben werden Land und Leute.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich mag es, wenn mit einem Krimi nicht nur Spannung erzeugt, sondern auch Wissen vermittelt wird.