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orfe1975

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2018

Gottes Stimme in der Stille hören

Um mich Stille, in mir Gott
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Cover und Gestaltung:
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Das Titelbild ist wunderschön gestaltet, überall kleinen Blumen, die für mich symbolisch dafür sind, das Schöne in den vielen kleinen Dingen im Leben zu sehen. ...

Cover und Gestaltung:
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Das Titelbild ist wunderschön gestaltet, überall kleinen Blumen, die für mich symbolisch dafür sind, das Schöne in den vielen kleinen Dingen im Leben zu sehen. Dies ist vergleichbar mit den schönen Dingen, die die Autorin gelernt hat, durch ihre Gehörlosigkeit besser wahrzunehmen. Diese kleinen Blumen werden in grauer Farbe auch auf jeder Seite verwendet, es erinnert etwas an ein Poesiealbum oder einen Gedichtband. Der Titel ist leicht ausgestanzt, was einen angenehmen haptischen Effekt erzielt. Mich hat diese schlicht-schöne Gestaltung direkt angesprochen. Als Klappenbroschur ist dieses Buch ein sehr hochwertiges Taschenbuch.

Inhalt:
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Diane Comer ist 26 Jahre alt, Mutter von 3 Kindern und Ehefrau eines Pastors, mit dem sie gemeinsam eine Gemeinde gegründet hat, als sie erfährt, dass ihr Gehör nachgelassen hat. Schlimmer noch: sie wird nach und nach taub. Diese schwere Zeit ist geprägt von Verzweiflung, Wut und Zurückgezogenheit. Doch dann hört Diane, wie Gott sich ihr in der Stille offenbart und alles wird anders für sie. In diesem Buch erzählt sie ihre wahre Geschichte.

Mein Eindruck:
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Mein erster Eindruck wurde geprägt von 3 Seiten Stimmen zum Buch, die das Buch in den höchsten Tönen lobten. Ich gestehe, dass ich kein Fan davon bin, dass ein Buch gleich am Anfang Lobpreisungen auf sich selbst beinhaltet, lieber bilde ich mir meine eigene Meinung. So habe ich den Teil einfach überschlagen und mich gleich ins erste Kapitel gestürzt, das mit einem bewegenden Vorwort der Autorin beginnt:

"[...]Meine Geschichte ist vielmehr eine Geschichte völligen Versagens - und von Gottes unablässiger Treue, mit der er trotzdem an mir festhielt. Sie erzählt davon, wie Gott mir nachging und wie ich mitten in meiner hässlichen Krise flüchtige Blicke auf Schönes erhaschen konnte, die mich nach mehr ausstrecken und sehnen ließen. Nach etwas , das mir fehlte. [...]"

Dann schildert die Autorin in chronologischer Reihenfolge, wie ihre Gehörlosigkeit begann, welche Ängste sie durchmachte und dass sie glaubte, wenn sie nur ein "braves Mädchen" wäre, dann könnte sie sich Gottes Liebe verdienen und er würde sie von ihrer Taubheit befreien. Als Frau eines Predigers hat sie den Anspruch, nach außen perfekt wirken zu wollen und vorbildlich ihren Glauben vorzuleben. Sie denkt, dadurch verdiene sie sich Gottes Segen und ist zutiefst enttäuscht, dass er sie nicht heilt, sie nicht zu hören scheint. Erst nach und nach lernt sie, ihn in der Stille zu hören, wahrzunehmen, was er von ihr will und dass er immer bei ihr ist. Sein Segen ist ein Geschenk, kein Verdienst. Sie schildert auch, welche Phasen der Gehörlosigkeit es gibt, welche Hörgeräte und Implantate unterstützen können und was dies für ihren Alltag und für ihr Familienleben bedeutet. Da ich selbst kaum Gehörlose kenne, fand ich es sehr aufschlussreich, wie offen und detailliert sie all dies schilderte und ich habe es sehr bewundert, wie sie ihre Familie dabei unterstützt hat. Als hörender Mensch macht man sich über viele Probleme von tauben Menschen keine Gedanken und nach diesem Buch bin ich noch dankbarer für ein funktionierendes Gehör und höre noch genauer hin. Auch wenn Diane von einer Geschichte des Versagens spricht, empfinde ich sie als eine starke Frau, die trotz ihrer schweren Phasen und ihrer partiellen Zurückgezogenheit immer für ihre Familie und ihre Freunde da sein wollte und letztendlich nie aufgegeben hat. Ihre Stärke zeigt sich auch in ihrer schonungslosen Offenheit über ihre Gefühle, Gedanken und ihre allgemeine Selbstkritik. Ihr christlicher Glaube spielt in ihrem Leben eine zentrale Rolle. Im Buch schildert sie sehr detailliert, welche Bibelstellen sie in welcher Phase angesprochen haben und sie versucht, in Geschichten von Hiob oder Sarah Antworten für sich zu finden. Ihre Bibelinterpretationen fand ich interessant, konnte mich jedoch nicht vollkommen damit identifizieren. Auch das Empfinden, immer ein "braves Mädchen" sein zu müssen, erscheint mir etwas altmodisch, aber hier bin ich einfach anders erzogen bzw. sozialisiert worden. Wenn man eine solche Einstellung vermittelt und schließlich verinnerlicht hat, ist es schwer, sich davon zu lösen. Daher empfand ich ihre Glaubenswende umso erstaunlicher.

Doch Dianes Geschichte soll nicht vermitteln, dass man taub sein muss, um Gott zu hören, sondern ein Aufruf an alle, sich Ruhezeiten zu gönnen, um nach Gottes Stimme zu lauschen:

"Um in diese Ruhe einzutreten, die ich so dringend brauche, muss ich mich bewusst dafür entscheiden. Ich darf nach ihr fassen, indem ich auf seinen Heiligen Geist höre, der Gottes Wort benutzt, um mich zu ermahnen, zu erinnern und zu ermuntern. Dasselbe gilt für jeden von uns. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass jeder, der es will, genau wie ich lernen kann, Gottes Stimme zu erkennen und diesem Gott aufmerksam zuzuhören. Diesem Gott, der uns zum Hören einlädt." (S. 178)

Fazit:
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Geschichte über Hörverlust und die Auswirkung auf Alltag, Glaube und Sozialleben - eindrucksvoll, ehrlich und wahr

Veröffentlicht am 10.05.2018

Blutige Kunst

Amadeus von Waldenbrucks / AB Rhesus negativ
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Cover und Titel:
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Die Leinwand, von der rote Farbe wie Blut runter tropft vor dem tiefschwarzen Hintergrund konnte ich nur bei genauerem Hinschauen erkennen, während die rot leuchtenden ...

Cover und Titel:
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Die Leinwand, von der rote Farbe wie Blut runter tropft vor dem tiefschwarzen Hintergrund konnte ich nur bei genauerem Hinschauen erkennen, während die rot leuchtenden Titelbuchstaben mir direkt ins Auge sprangen und meine Aufmerksamkeit weckten. Erst hielt ich es für ein medizinisches Buch, aber "Kunst-Krimi" passte hierzu nicht. Meine Neugierde wurde hierdurch eindeutig geweckt und im Nachgang passt das Titelbild sehr gut zum Inhalt. Im Laden hätte ich definitiv erst mal zugegriffen.

Inhalt:
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Der Galerist Gregor Offergeld war einst vermögend. Doch vor gut zwei Jahren hat ihn seine Geliebte Janina ausgenommen und verlassen, ohne Abschied zu nehmen oder Spuren zu hinterlassen. Nun leidet er und braucht dringend Geld. In der Hoffnung, neue Künstler für sein Geschäft zu entdecken, besucht er eine Ausstellung in Moosburg (Bayern). Als er dort ein Bild mit einem offensichtlich toten Mädchen sieht, das seiner Janina ähnlich sieht, fällt er vor Schreck in Ohnmacht. Als er erwacht, ist das Gemälde verschwunden und vom Künstler fehlt zunächst jede Spur. Keiner glaubt ihm, auch sein Cousin und pensionierter Ermittler Amadeus Freiherr von Waldenbruck nicht. Doch dann scheint Gregor verfolgt zu werden und die Spur zum Erschaffer des Gemäldes führt auf ein Schloss, dessen Bewohner äußerst skurril wirken. Amadeus' Neugier ist geweckt und er kann seine Ermittlerleidenschaft nicht mehr zurückhalten.

Mein Eindruck:
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Hinweis vorweg: Dies ist der 2. Band mit dem Ermittler Amadeus von Waldenbruck, er ist jedoch sehr gut ohne die Vorkenntnisse zu verstehen.
Dieser Krimi ist kein gewöhnlicher "Whodunnit", er lässt sich schwer in eine Sparte einordnen und das ist gut so. Vor allem der Sprachstil hat mich von Beginn an begeistert. Der Roman ist durchweg im Präsens geschrieben, was beim Lesen das Gefühl vermittelt, live dabei zu sein. Die Sätze sind kurz, prägnant und immer wieder gewürzt mit einer Prise Ironie und Humor. Das zeigt sich alleine in den Landschaftsbeschreibungen: "Die Landschaft hat etwas Unentschiedenes. Nicht flach, nicht bergig, nicht schroff, nicht lieblich. Es sind sanfte Wellen, die sich auf beiden Seiten der Bundesstraße dahinschlängeln. Streifen von Gelb, von Beige von Dunkelbraun.Dazwischen wenig Grün und oben drauf schwarzes, waldiges Gekräusel, nichts aufregendes" (S. 11) Stellenweise spürt man auch eine Portion Gesellschaftskritik ">Die Russen kommen!<, das war einmal eine Drohung. Heute ist es Blödsinn. Sie sind längst da. Auf der Insel Krk wie überall in Europa. Sie sind elegant gelandet mit ihren Luxus-Yachten oder mit privaten Jets. Kein Wunder, dass sie den eigenen Flieger vorziehen bei den miserablen Flugverbindungen. [...]" Man erlebt die Handlung aus der Sicht eines kritisch, manchmal auch spöttischen dritten Beobachters, selbst wenn der Ermittler nicht präsent ist in der Szene.
Gleich zu Beginn erwartet den Leser ein Personenregister, das ich als überflüssig empfand. Alle wichtigen Personen werden nach und nach eingeführt und ihre Beziehungen werden so gut dargestellt, das man sich schnell zurechtfindet. Zu Beginn geht es eher beschaulich zu, dennoch wird es nie langweilig, da man viel über die Hintergründe der Kunstszene erfährt und mit welchen Tricks die Preise von Kunstwerken gestaltet werden. Im mittleren Teil nimmt durch einen Mord die Spannung zu und man entwickelt eine erste Theorie den Mörder und seine Motivation betreffend. Leider nahm im letzten Teil die Spannung etwas ab und die erwartete überraschende Wendung trat nicht ein. Generell ist der Fall selber oft im Hintergrund geblieben zugunsten der etwas ausführlicher beschriebenen privaten Probleme der einzelnen Personen und den Hintergründen der Kunstszene. Im Vergleich zum gemächlichen und teils ausführlichen Aufbau der Handlung hatte ich den Eindruck, dass zum Schluss alles möglichst schnell und kurz abgeschlossen werden sollte, sowohl das Privatleben des Ermittlers als auch den Fall betreffend. Das fand ich schade. Dennoch fühlte ich mich durchweg gut unterhalten, was vor allem dem Sprachstil und der Fallkonstellation geschuldet ist. Zudem habe ich einiges über die Kunstszene gelernt, so dass ich den Krimi gerne weiterempfehle.

Fazit:
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Aufschlussreicher und durch seinen Sprachstil hervorragender Krimi über die Kunstszene; lässt leider in der Spannung am Ende nach

Veröffentlicht am 14.04.2018

25 herausragende Sportlerinnen und ihre Geschichte

Sportlerinnen schreiben Geschichte
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Cover und Gestaltung:
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Das Cover empfand ich als eher abschreckend als ansprechend. Das dunkle Braun im Hintergrund wirkt trist. Den Titel kann man kaum lesen, der Untertitel in Grau ist noch schwerer ...

Cover und Gestaltung:
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Das Cover empfand ich als eher abschreckend als ansprechend. Das dunkle Braun im Hintergrund wirkt trist. Den Titel kann man kaum lesen, der Untertitel in Grau ist noch schwerer zu entziffern. Die Umrisse der Sportlerinnen sind nur schemenhaft zu erkennen und wirken auf mich altmodisch. Das ganze Buch wirkt wie ein Mauerblümchen und hätte mich im Laden definitiv nicht angesprochen. Es sieht aus wie ein altes Schulbuch. Das ist schade, denn in dem Buch steckt mehr!
Hervorragend ist dagegen die Qualität des Buches: Es ist ein Hardcover mit farbig-glänzend bedruckten Seiten, die aus dickerem Papier bestehen.

Inhalt:
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Die Autorin porträtiert geordnet nach den sieben Kategorien "Grazien voller Power", "Ballspielerinnen", "Gipfelstürmerinnen", "Rekordhalterinnen", "Grenzgängerinnen", "Botschafterinnen" und "Sportlerinnen in der Kunst" eine Auswahl von 25 Sportlerinnen mit besonderer Geschichte.

Mein Eindruck:
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Beim Aufschlagen des Buches fiel mir als erstes die relativ kleine Schrift auf. Zwar ist sie ohne Lupe lesbar, doch empfinde ich es doch als anstrengend, wenn die Seiten mit so vielen Informationen vollgepackt sind. Die Schriftgröße war für mich gerade noch ausreichend.
Inhaltlich hat mir dieses Werk sehr gut gefallen. Gleich zu Beginn findet man ein Inhaltsverzeichnis zur Übericht. Die Frauen sind in kurzen Kapiteln von etwa 6-7 Seiten in flüssigem Schreibstil beschrieben. Man erfährt dabei viel über die herausragenden Leistungen der Frauen, bekommt jedoch auch Einblicke in ihre Persönlichkeiten. Dabei hat mich der unterschiedliche Aufbau der einzelnen Porträts überrascht: Einige beinhalten Interviews, einige sind eher an Zeitungsartikeln und Biographien orientiert. Bei vielen ist es eine Mischung aus vielen unterschiedlichen Quellen, so dass der Inhalt aufgelockert und der Leser gefesselt wird.
Praktisch sind die Info-Kästen, in denen ein Foto abgebildet ist und das Wichtigste über die jeweilige Person noch einmal zusammengefasst ist. Die Nennung weitere Recherchequellen runden das Gesamtbild ab. Auf den ersten Seiten waren die Infokästen ähnlich trist gestaltet wie das Cover: weiße Schrift auf braunen Hintergrund. Glücklicherweise werden im Verlauf des Buches die Kästen farbiger und die Optik gefälliger.

"Sport kann Leben verändern und dazu beitragen, gesellschaftliche Normen, politische Widerstände und eigene Handicaps zu überwinden." (S. 121)

Die Auswahl der Sportlerinnen hat mich aufgrund er breiten Auswahl überrascht: Während mir Athletinnen wie Marika Kilius oder Steffi Graf bekannt waren und mir auch die verstorbene Esther Williams aus Filmen noch ein Begriff war, stieß ich oft auch auf mir unbekannte Frauen mit beachtlichem Lebenslauf. Nachhaltig im Gedächtnis ist mir hier das traurige Schicksal von Gretel Bergmann, die leider Opfer von Nazi-Propaganda wurde und keine Anerkennung für ihre sportliche Leistung bekam. Positiv beeindruckt hat mich die Geschichte von Annie Londonderry als eine Art weiblicher Münchhausen mit erstaunlicher Leistung bei ihrer Radtour um die Welt. Auch die Geschichte von der Fliegerin Marie Marving und ihre Vision einer Luftabmbulanz war spannend zu lesen. Aber auch bei den mir bekannten Frauen war es interessant, hinter die Kulissen ihres Werdegangs zu blicken. Die Autorin hat einen flüssigen, unterhaltsamen Schreibstil und versteht es, dem Leser die einzelnen Frauen und ihre Anliegen nahezubringen. Geschickt in die Biographienn eingeflochten sind Details über Entstehung, Regularien und Techniken einzelner Sportarten.

Einzig das Kapitel "Sportlerinnen in der Kunst" wäre für mich entbehrenswert gewesen. Der Untertitel "Porträts von außergewöhnlichen Frauen" suggeriert, dass es um reale Personen und deren Leben geht, nicht um Darstellungen abstrakter/unbekannter Personen. Zwar fand ich dieses Kapitel für sich genommen ganz aufschlussreich und habe auch einiges gelernt. Ich hätte darauf jedoch gut zugunsten weiterer Porträts realer Frauen verzichten können. Das Buch war schnell gelesen und weckte den Wunsch nach Mehr. Daher hoffe ich auf ein weiteres Porträt-Buch der Autorin, diesmal mit einer besseren Cover-Gestaltung.

Fazit:
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Eine bunte Auswahl bekannter und weniger bekannter Frauen, die durch ihre sportliche (und gesellschaftliche) Leistung nachhaltig die Geschichte beeinfluss(t)en

Veröffentlicht am 13.04.2018

Zweiter Teil der Glaubensreise

Weil du mit mir gehst (2)
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Cover und Gestaltung:
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Ebenso wie der erste Band "Unterwegs mit dir" ist auch dieses Buch ein Hardcover mit Schutzumschlag und in ähnlichem Stil gehalten. Der Titel ist auch leicht ausgestanzt, ...

Cover und Gestaltung:
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Ebenso wie der erste Band "Unterwegs mit dir" ist auch dieses Buch ein Hardcover mit Schutzumschlag und in ähnlichem Stil gehalten. Der Titel ist auch leicht ausgestanzt, doch diesmal ist die Schrift blau und das Bild rosa und somit umgekehrt zu Band 1. Der Wiedererkennungseffekt der Bände ist somit gegeben und zusammen geben sie ein schönes Bild im Bücherregal ab. Ein Lesebändchen würde den Gesamteindruck perfektionieren.
Die Frauen auf dem Cover sind als Silhouetten dargestellt, wobei nicht erkennbar ist, welcher Frau sich hinter welchem Umriss verbergen mag. Hier soll offenbar die Fantasie des Lesers angeregt werden, denn die Geschichte gibt mehrere Zuordnungsmöglichkeiten her. Insgesamt gefällt mir die Buchgestaltung wieder sehr gut.

Inhalt:
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In "Unterwegs mit Dir" hatten sich die vier Frauen Mara, Meg, Charissa und Hannah in einem Kurs kennengelernt und gemeinsam auf eine Glaubensreise begeben. Nach Kursende hat jede Frau weiter mit ihren persönlichen Baustellen zu kämpfen. Doch diesmal bilden die vier eine feste Gemeinschaft, doe sich gegenseitig ermutigt und unterstützt. Oftmals haben sie dabei das Gefühl, ein paar Schritte vor und dann wieder zurück zu gehen und nicht oder nur sehr langsam vorwärts zu kommen. Doch auch Rückschritte gehören zur Entwicklung und letztendlich kommen sie durch ihre Glaubensreise doch weiter, als sie gedacht hatten.

Mein Eindruck:
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"In diesem Zusammenhang hat einmal jemand gesagt, man solle Gottes Liebe nicht mit einem Kuchen vergleichen, der aufgeteilt wird, sondern mit einem warmen, sonnigen Tag am Strand. Denn dann nehme ich niemandem etwas weg, wenn ich die Sonne genieße. Und wenn andere sie genießen, nehmen sie mir nichts weg. Gottes Liebe ist nicht begrenzt, sondern unendlich." (S. 272)

Nachdem ich Band 1 mit Begeisterung verschlungen habe, habe ich die Übersetzung des zweiten Teils der vierbändigen "Sensible Shoes"-Reihe (Originaltitel) herbeigesehnt. Da der Anfang schon eine Weile zurücklag, konnte ich mich an einiges nicht mehr erinnern. Die Autorin hat es jedoch innerhalb der ersten Seiten schnell geschafft, mich wieder ins Boot zu holen. Die wichtigsten Ereignisse der Frauen werden zu Beginn in Form von Gedanken geschickt in die Handlung eingeflochten. Theoretisch kann man auch ohne Vorkenntnisse des Vorgängers dieses Buch lesen, ich empfehle es jedoch nicht. Die Entwicklungen im ersten Teil sind in meinen Augen als Hintergrundwissen unentbehrlich, um die Veränderungen im Folgeband in ihrer Tiefe nachvollziehen zu können.

Nachdem die vier durch ihren geistlichen Kurs beachtliche Veränderungen in ihrem Leben erfahren haben, kämpfen sie in diesem Band zunächst mit der Tatsache, vom Alltag eingeholt zu werden. Alte Gewohnheiten brechen wieder auf. Charissa kämpft mit ihrer ungeplanten Schwangerschaft, vor allem aber mit ihrer Perfektion und ihrem Stolz. Meg hat große Erwartungen an den Besuch bei ihrer Tochter in London und muss mit der Nicht-Erfüllung derselben umgehen lernen. Mara freut sich darauf, Großmutter zu werden, hat jedoch nach wie vor Probleme, sich selbst zu akzeptieren und in ihrer Ehe warten einige unangenehme Überraschungen auf sie. Hannah genießt die Beziehung zu Nathan, hat jedoch mit ihrem Sabbatjahr und der Tatsache, keine Kinder bekommen zu können, noch nicht vollständig ihren Frieden gemacht.

Auf den ersten Blick scheint die Wirkung des Kurses verpufft zu sein:
»Manchmal fühlt es sich an, als ginge man zwei Schritte vorwärts und dann wieder einen Schritt zurück. Oder sogar zwei Schritte nach vorn und drei zurück.« (S. 289)

Doch diesmal sind sie gestärkt, indem sie ihre Defizite schneller erkennen und sich ihren Problemen besser stellen können. Dabei unterstützten sie sich gegenseitig und beten gemeinsam und füreinander.

Die geistlichen Übungen aus dem ersten Band werden in der Handlung wieder aufgegriffen und vertieft. Im Anhang des Buches befindet sich ein 8-wöchiger Leitfaden, in dem der Leser dazu angeregt wird, einzelne Kapitel erneut zu lesen und sich mit Fragen zum Text auseinanderzusetzen. Zusätzlich sind geistliche Übungen Teil dieses Programms. Während im ersten Band die Übungen jeweils hinter den Kapiteln folgten, sind die Fragen hier kompakt am Ende zu finden. Damals passte das aber auch zu dem Kurseinheiten, die die Frauen gemacht haben. In diesem Buch ist der Kurs selbst kein Thema, nur Elemente daraus werden einzeln wieder hervorgeholt. Von daher finde ich es sinnvoll, dass hier der Leitfaden komplett als Extrateil am Schluss des Romans erfolgt.

Die Charaktere sind mir nach wie vor ans Herz gewachsen und ich habe durch den ganzen Roman hinweg mit jeder mitgefiebert und genossen, Teil ihrer Reise zu sein. Die geistlichen Impulse beschränkten sich diesmal größtenteils auf den Anhang und griffen häufig Übungen aus dem Vorgängerband auf. Das gefiel mir jedoch sehr gut, denn mit jeder Wiederholung prägt sich die Übung mehr ein und man erlangt stets neue Erkenntnisse. Das Ende zeigt, dass die Vier einen weiteren, wichtigen Abschnitt ihres Lebens gemeistert haben, lässt jedoch Raum für weitere Entwicklungen, auf die ich mich in den nächsten beiden Bänden schon freue.

Fazit:
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Gelungene Fortsetzung der spirituellen (Roman-)Reise zu Gott und zu sich selbst

Veröffentlicht am 11.03.2018

Die Umwege des Herrn Koller

Umwege
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Cover und Gestaltung:
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Die Farbe des Covers passt sehr gut. Zum einen strahlt das Gelb die Energie aus, die der Autor verkörpert und sein positives Denken. Es passt aber ...

Cover und Gestaltung:
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Die Farbe des Covers passt sehr gut. Zum einen strahlt das Gelb die Energie aus, die der Autor verkörpert und sein positives Denken. Es passt aber auch, weil Gelb eine typische Taxifarbe ist und Taxis im Leben des Herrn Koller eine bedeutsame Rolle spielen. Passend hierzu sind im Buch ab und zu auftauchende Schwarz-Weiß-Skizzen von Taxis und ihrem Weg in die ein oder andere Richtung, die am Ende einiger Kapitel auftauchen. Als Klappenbroschur ist das Taschenbuch stabil und wirkt hochwertig verarbeitet.

Inhalt:
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Röbi Koller ist Radio- und TV-Moderator und Schriftsteller und Taxifan und hat hier seine ungewöhnliche Lebensgeschichte verfasst. "Entstanden ist eine Sammlung von Ausflügen, Expeditionen, Gedankensprüngen und Höhenflügen aus meinem Leben. Es sind Reisen in alle Himmelsrichtungen, durch Zeiten und Kontinente, zu Menschen und ihren Geschichten. Sackgassen, Abstecher, Kursänderungen und Umwege inklusive!" (S. 16)

Mein Eindruck:
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Als Deutscher kannte ich den schweizer Moderator bis dato noch nicht, aber die Beschreibung und der Trailer, in dem er von Herrn Cantz bei "Verstehen Sie Spaß?" reingelegt wird, haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht.
Der Titel ist Programm: Ich hatte eher eine stringente Geschichte erwartet in dem Sinne, dass Herr Koller sein Leben chronologisch oder thematisch strukturiert aufbereitet hat. Dies ist nicht der Fall. Der Autor fängt zwar bei seinen Vorfahren an (Kennenlernen seiner beiden Großelternpaare, später der Eltern) und geht dann weiter zu seiner Kindheit und schließlich seinem beruflichen Werdegang. Zwischendurch sind aber immer wieder Kapitel eingestreut, die von Interviews mit Taxifahrern aus aller Welt erzählen oder von einigen der vielen Erlebnisse mit Menschen, die Herr Koller durch seinen Beruf und seine vielen anderen Projekte kennengelernt hat und die ihn tief beeindruckt haben.

Anfangs hatte ich mit dieser Struktur etwas Probleme, aber nach einigen Kapiteln war ich eingelesen und fand Gefallen an dieser ungewöhnlichen Zusammenstellung. Besonders die Taxiinterviews fand ich oft sehr unterhaltsam und interessant, obwohl sie leider nur sehr kurz waren. Der Erzählstil ist flüssig und zeichnet das Bild eines positiv denkenden Menschen, der immer bemüht ist, das Beste aus allem zu machen und das Beste in anderen Menschen zu sehen.
Die Biographie ist ein bunter Blumenstrauß, in dem man durch die Geschichten viel über andere Kulturen, Menschen, über die Welt der (schweizer) Medien und natürlich über die Persönlichkeit des Autors erfährt.

An manchen Stellen hat es mir etwas an Tiefgang gefehlt und an Spritzigkeit. Herr Koller ist eher ein Mensch der sachlich-nüchternen Schilderung, nur zwischendurch blitzt ein feiner Humor hervor. Manche Passagen hätte ich mir auch ausführlicher gewünscht. Das ist aber auch der einzige Punkt, den es aus meiner Sicht zu bemängeln gibt und der Grund, nicht die volle Punktzahl zu vergeben. Insgesamt ist dieses Buch eine Biographie eines Menschen, der durch seine Umwege und Sackgassen zu einem fein beobachtenden, sehr erfahrenen und positiv denkenden Menschen geworden ist und nie die Bodenhaftung verloren hat.

Fazit:
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Eine kurzweilige Biographie, die unterhaltsam und lehrreich zugleich ist und einen an vielen Stellen zum Nachdenken bringt.