Cover-Bild Den Himmel finden
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 11.05.2018
  • ISBN: 9783471351710
Erri De Luca

Den Himmel finden

Roman
Annette Kopetzki (Übersetzer)

„Erri De Luca ist der beste Autor des Jahrzehnts.“ Corriere della Sera

Ein kleines Bergdorf in Italien. Hier lebt der namenlose Erzähler recht unbehelligt als Bildhauer, Restaurator und Bergführer, bis er eines Tages einen ungewöhnlichen Auftrag übernimmt: Er soll die lebensgroße Statue eines gekreuzigten Jesus „entkleiden“. Dem in Marmor gehauenen Gottessohn wurde nachträglich ein Lendenschurz übergestülpt, nun soll er wieder in seiner ganzen Nacktheit erscheinen. Der selbst nicht sehr gläubige Erzähler ist ratlos – handelt es sich um einen Akt der Blasphemie? Er wendet sich an den Bischof, spricht mit einem Rabbiner und einem muslimischen Arbeiter, sucht Antworten auf die Frage nach den Grenzen von Leben und Kunst in der Religion. Eindrucksvoll und sprachmächtig schildert De Luca, wie sich dem Bildhauer während seiner Arbeit die Erfahrung des Glaubens immer tiefer erschließt. 

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2018

Ich habe schon etliche seiner Bücher gelesen und war als Theologe und Christ immer von ihrem theologischen Tiefgang und ihrer menschlichen Ernsthaftigkeit beeindruckt.

0

Erri de Luca, Den Himmel finden, List 2018, ISBN 978-3-471-35171-0

Ein namenloser Erzähler ist die Hauptperson von Erri de Lucas neuem Roman „Den Himmel finden“. Er lebt in einem kleinen Bergdorf in Italien, ...

Erri de Luca, Den Himmel finden, List 2018, ISBN 978-3-471-35171-0

Ein namenloser Erzähler ist die Hauptperson von Erri de Lucas neuem Roman „Den Himmel finden“. Er lebt in einem kleinen Bergdorf in Italien, arbeitet als Bildhauer und Restaurator und verdingt sich auch als Bergführer.

Eines Tages übernimmt er mit zwei anderen Dorfbewohnern den Auftrag, Flüchtlinge die ins Dorf gekommen waren, gegen Bezahlung über den gefährlichen Weg über die Berge und die Staatsgrenze in Sicherheit zu bringen. Im Gegensatz zu seinen Kameraden, gibt er den Flüchtlingen nach Erreichen des Ziels ihr Geld zurück.

Als dieses Verhalten nach ihrer Rückkehr bekannt wird, kommt es zu einer größeren Auseinandersetzung im Dorf über sein Verhalten und das seiner Kollegen, die den einzelgängerischen Erzähler zwingt, das Dorf zu verlassen. Er zieht an einen Ort am Meer. Dort findet er nach langer Suche eine Arbeit. Er soll eine Marmorstatue des Gekreuzigten in Lebensgröße von dem nachträglich angebrachten Lendenschurz „entkleiden“, sodass das männliche Glied, das der Erzähler durchgängig als „Natur“ bezeichnet, wieder zum Vorschein kommt.

Er selbst ist nicht gläubig, nimmt aber seinen Auftrag sehr ernst. Und so holt er bei einem Bischof Rat ein, spricht mit einem Rabbiner und lässt sich von einem muslimischen Arbeiter in dessen Religion einführen. Auch im Archäologischen Museum in Neapel lässt er sich beraten. Er lässt sich sogar selbst beschneiden, um sich in den Gekreuzigten, der ja auch beschnitten war, besser einfühlen zu können.
Es ist ein kurzer Roman, der eine Reihe ethischer Aussagen enthält, aber dennoch nicht zu einem theologischen Roman wird, obwohl dem Erzähler, der vorher sich wenig mit dem Glauben befasste, im Laufe seiner Arbeit an der Christusstatue immer mehr vom essentiellen, urchristlichen Gehalt des Glaubens an den Gekreuzigten deutlich wird.

Man hat Erri de Luca (68), der als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Italiens gilt, dort oft vorgeworfen, er schreibe theologischen Kitsch.
Ich habe schon etliche seiner Bücher gelesen und war als Theologe und Christ immer von ihrem theologischen Tiefgang und ihrer menschlichen Ernsthaftigkeit beeindruckt.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Fesselnd

0

Erri de Lucas hat schon einige bedeutende Romane geschrieben. Der neuer Roman „ Den Himmel finden“ ist eine gute Lektüre aus Italien.
Der Protagonist ist ein namenloser Erzähler, der als Bildhauer und ...

Erri de Lucas hat schon einige bedeutende Romane geschrieben. Der neuer Roman „ Den Himmel finden“ ist eine gute Lektüre aus Italien.
Der Protagonist ist ein namenloser Erzähler, der als Bildhauer und Bergführer tätig ist. Nach einem Streit muss er das Dorf verlassen. Er besucht einige Kirchen um vielleicht einen Auftrag zu bekommen. In einem Bischofssitz soll er eine lebensgroße Christusfigur aus Marmor restaurieren. Der Figur war mit einem Lendenschurz versehen und der Bischof will ihn nackt haben.

Der Autor lässt uns jetzt am Gedankengang des Erzähler teilnehmen. Er der eigentlich nicht gläubig ist, denkt über die Empfindungen Jesus bei der Kreuzigung nach.Sehr wichtig scheint es zu sein, wie der Künstler an die Sache ging. Er befragt den Bischof und einen Rabbi. Er geht ungewöhnliche Wege.

Der Bestsellerautor Erri de Luca versteht sein Handwerk. Auch wenn der Erzähler namenlos ist, wird er mir lebendig ins Bild gesetzt.

Der Roman konnte mich fesseln und ich möchte ihn empfehlen.

Veröffentlicht am 06.09.2022

Sehr gelungener Roman

0

In "Den Himmel Finden" von Erri de Luca wird die Geschichte eines Bildhauers und Bergführers erzählt, der in einem neuen Dorf auf der Suche nach Arbeit den Auftrag erhält, einer Jesus-Statue den Lendenschurz ...

In "Den Himmel Finden" von Erri de Luca wird die Geschichte eines Bildhauers und Bergführers erzählt, der in einem neuen Dorf auf der Suche nach Arbeit den Auftrag erhält, einer Jesus-Statue den Lendenschurz "abzunehmen" um der Statue das ursprüngliche Aussehen zurückzugeben. Der Mann, der sich vorher nicht wirklich mit Glaube und Religion befasst hatte, ist nun durch seine Arbeit in gewisser Weise dazu gezwungen dies doch zu tun.

De Luca schreibt mit einer erfrischenden Finesse, die Worte wirken genau richtig platziert und sorgfältig ausgewählt. Die Geschichte befasst sich mit dem christlichen Glauben ohne dabei aufdringlich zu wirken. Durch Figuren anderer Religionen, die dem Ich-Erzähler Unterstützung in seinem Glaubensprozess bieten, wird das Thema noch greifbarer und vielschichtiger behandelt.
Manche Sätze möchte man sich am liebsten aufschreiben, da die Themen immer noch so aktuell und gesellschaftlich relevant sind.

Alles in allem ist es ein sehr gelungenes Buch, wenn auch etwas kompliziert, gerade gegen Ende. Aber wer sich dadurch nicht abschrecken lässt wird durch ein wunderschön geschriebenes, schon fast poetisches Leseerlebnis belohnt, das einen selber dazu motiviert, sich mit der Thematik zu beschäftigen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere