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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2018

Glaube, Wahn und Okkultismus - spannender skandinavischer Krimi!

Erzengel
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Vor 25 Jahren wurde in Schweden der Bandbus einer Heavy-Metal-Band mit sechs jungen Bandmitgliedern darin in die Luft gesprengt. Eine Woche später wurde die Leiche des mutmaßlichen Täters erschossen aufgefunden ...

Vor 25 Jahren wurde in Schweden der Bandbus einer Heavy-Metal-Band mit sechs jungen Bandmitgliedern darin in die Luft gesprengt. Eine Woche später wurde die Leiche des mutmaßlichen Täters erschossen aufgefunden mit einem Bekennerbrief daneben. Als der Gerichtsmedizinerin Kimsel zufällig die Akte dazu in die Hände fällt, bemerkt sie Ungereimtheiten zu diesem angeblichen Selbstmord. Als die Leiche exhumiert werden soll, findet sich nur ein leerer Sarg im Grab.

Dann wird ein toter Geschäftsmann auf einem abgelegenen Parkplatz gefunden und die Kommissarinnen Ingrid und Stina müssen sich mit diesem neuen Fall beschäftigen, ermitteln aber auch gleichzeitig weiter im Geschehen um die Morde von vor 25 Jahren. Wurden die Morde im religiösen Wahn begangen? Und warum zündet jetzt jemand die Kirchen im Umland an?

Das ungleiche Ermittler-Gespann geht mit gewohnter Sorgfalt an die Arbeit und scheut auch keine weiten Wege, um Zeugen sogar in Kiruna zu befragen. Dabei plagen Ingrid Eheprobleme und Stina kämpft noch mit den Folgen einer schweren Verletzung. Zudem geht sie der Frage nach, wer Kent Vargen wirklich war - der Kollege, den es nicht wirklich gab und der bei einem Anschlag starb. Doch auf die Antwort auf diese Frage müssen wir wohl bis zum nächsten Band warten.

Mir hat auch der sechste Fall des Autoren-Duos wieder sehr gut gefallen. Das Buch ist wieder sehr spannend geschrieben und lange ist unklar, wer und warum hier gemordet hat. Die bekannten Protagonisten sind wieder gut beschrieben inklusive aller Fehler und Schwächen. Da noch offene Fragen zu klären sind, hoffe ich auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 01.07.2018

Unheimlicher, spannender Hamburg-Thriller!

Das Haus der Mädchen
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Leni, ein Mädchen vom Lande, kommt in die große Stadt nach Hamburg, um dort in einem Verlag ein Praktikum zu absolvieren. Ihr neuer Chef hat ihr eine Zimmervermittlung empfohlen und so bezieht sie ein ...

Leni, ein Mädchen vom Lande, kommt in die große Stadt nach Hamburg, um dort in einem Verlag ein Praktikum zu absolvieren. Ihr neuer Chef hat ihr eine Zimmervermittlung empfohlen und so bezieht sie ein schönes Zimmer in einer Villa am Kanal. Sie freundet sich mit ihrer Zimmernachbarin an und sucht nach ihr, als sie am nächsten Tag plötzlich ohne ein Wort verschwunden ist.

Freddy, ein junger Mann, ist seit kurzem obdachlos. Seine Frau hat ihn rausgeworfen und seine Gläubiger sind hinter ihm her, seine Firma hat er in den Sand gesetzt. Er beobachtet nachts in einem einsamen Gelände, wie ein Mann in seinem Auto erschossen wird. Der Mörder hat Freddy gesehen und sucht ihn.

Freddy und Leni lernen sich auf ungewöhnliche Weise kennen und nach und nach stellt sich heraus, dass diese beiden Fälle zusammen hängen. Gemeinsam suchen sie nach ihrer Freundin und nach dem Mörder. Nach diesem sucht KHK Jens Kerner ebenfalls...

Dieser rasante Thriller war von der ersten bis zur letzten Seite äußerst unheimlich und spannend, so dass man ihn kaum zur Seite legen konnte. Die ständigen Perspektiv-Wechsel endeten oftmals mit einem Cliffhanger, so dass der Spannungsbogen permanent hoch gehalten wurde. Die Charaktere wurden glaubhaft und lebendig beschrieben, so dass ich mir Leni z. B. gut vorstellen konnte. Meine volle Leseempfehlung zu diesem Buch!

Veröffentlicht am 26.06.2018

Äußerst packender Thriller!

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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Die beiden Profiler beim LKA, Jan Grall und Rabea Wyler, werden zur Unterstützung der Polizei bei der Suche nach einem Serienmörder in den Westerwald beordert. Für Jan ist diese Reise mit unguten Erinnerungen ...

Die beiden Profiler beim LKA, Jan Grall und Rabea Wyler, werden zur Unterstützung der Polizei bei der Suche nach einem Serienmörder in den Westerwald beordert. Für Jan ist diese Reise mit unguten Erinnerungen belastet, denn seit dem Unfalltod seines Bruders hat er seine Familie dort nicht mehr besucht. Es wurden mehrere Ermordete mit eintätowierten Buchstaben nach dem Alphabet geordnet aufgefunden. Alle haben scheinbar eine Verbindung zur Literatur bzw. zu Buchstaben. Nach und nach kristallisiert sich heraus, dass die Gründe dafür in der Vergangenheit liegen ...

Dieser äußerst spannende Thriller hat mich von Anfang an gepackt und in seinen Bann gezogen. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und viele waren kurz, so dass es Schlag auf Schlag ging. Ziemlich lange tappt man hinsichtlich des Täters im Dunklen, dabei wird der Spannungsbogen permanent hoch gehalten - wie es sich für einen guten Thriller gehört. Die Protagonisten sind sympathisch dargestellt, beide sind mit privaten Problemen belastet und bald tief und gefährlich in diesen Fall verstrickt. Ein packender Auftakt zu einer neuen Reihe - hoffentlich hören wir bald mehr von den Beiden!

Veröffentlicht am 17.06.2018

Kluftinger ist einfach der Beste!

Kluftinger
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Im zehnten und Jubiläumsband dieser unterhaltsamen Reihe wird es für Klufti Ernst - sein Leben wird bedroht! Dass er damit in seinem persönlichsten Fall plötzlich im Mittelpunkt steht, kann er ja gar nicht ...

Im zehnten und Jubiläumsband dieser unterhaltsamen Reihe wird es für Klufti Ernst - sein Leben wird bedroht! Dass er damit in seinem persönlichsten Fall plötzlich im Mittelpunkt steht, kann er ja gar nicht leiden. Sogar die Polizeipräsidentin macht sich große Sorgen um ihren besten Ermittler. Er besteht dennoch darauf, auch hier selbst zu ermitteln. Sein Kollege und guter Freund Eugen Strobl bereitet ihm dazu noch Sorgen, da er offenbar in Schwierigkeiten steckt, sich aber nicht von Kluftinger helfen lassen will.

Der frisch gebackene Opa Klufti (Geschlecht und Vorname des Enkels bleiben in diesem Band noch ein Geheimnis!) muss auf dem Friedhof an Allerheiligen sein eigenes Grabkreuz entdecken. Darauf folgen eine Todesanzeige und Trauerbilder, die auf seinen nahenden Tod hinweisen. Nun bekommt er es doch mit der Angst zu tun und forscht in seiner eigenen Vergangenheit nach. In äußerst interessanten Rückblenden erfährt man viele Details aus seiner Jugend, über seine nervenden Eltern und wie seine Laufbahn bei der Kripo ihren Anfang nahm. Dadurch kommt er der Bedrohung immer näher und begibt sich trotz Personenschutz in höchste Gefahr ...

Auch dieser Band hat mich wieder voll überzeugt - allein die Episode, als er sein schreiendes Enkelkind zum Einschlafen bewegte und dabei alles Mögliche in Gang setzte, war wieder sehr witzig. Schön fand ich auch das Treffen mit Kommissar Jennerwein, das ich zuvor schon im entsprechenden Buch des Schriftstellerkollegen genießen durfte! Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe, denn Klufti hat ja versprochen, den Fall Funkenmord aufzuklären.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Wunderbarer österreichischer Roadtrip!

Ans Meer
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Anton ist Fahrer eines Linienbusses, sehr freundlich, etwas gemütlich, eher schüchtern und eigentlich so ganz und gar nicht mutig. Er ist verliebt in seine Nachbarin, ist sich aber nicht sicher, ob sie ...

Anton ist Fahrer eines Linienbusses, sehr freundlich, etwas gemütlich, eher schüchtern und eigentlich so ganz und gar nicht mutig. Er ist verliebt in seine Nachbarin, ist sich aber nicht sicher, ob sie ihn auch mag. Seine Mutter mischt sich zu viel in sein Leben ein und nervt ihn Tag für Tag mit ihren Anrufen, doch er wehrt sich nicht. Sein Chef möchte ihn zeitnah sprechen, was nichts Gutes verheißt.

An diesem nicht so guten Morgen steigen Carla und ihre Tochter zu ihm in den Bus. Carla ist todkrank und will noch ein letztes Mal das Meer sehen und bittet ihn, sie dorthin zu fahren. Erst lehnt er ab, doch dann erinnert er sich, dass seine Nachbarin gesagt hat, sie mag mutige Männer. Also macht er eine Durchsage und los gehts! Eine bunt zusammen gewürfelte Truppe begleitet ihn auf dem Weg in den Süden.

Dieses liebevoll und lustig geschriebene Roadmovie lässt sich gut in einem Rutsch lesen, so sehr fiebert und leidet man mit Anton mit. Man muss im Leben auch mal was riskieren - so lautet das Motto! Der Zusammenhalt der doch recht unterschiedlichen Reisegruppe wird sehr lebendig beschrieben und trotz Verfolgung durch die Polizei und allerhand Aufregungen geht Anton am Ende als Held hervor! Ein schöner Roman, der einen nachdenklich hinterlässt.