Cover-Bild Metamorphosen oder Der goldne Esel
Band 400 der Reihe "Die Andere Bibliothek"
42,00
inkl. MwSt
  • Verlag: AB - Die Andere Bibliothek
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Texte: Antike und Mittelalter
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 420
  • Ersterscheinung: 13.04.2018
  • ISBN: 9783847704003
Apuleius

Metamorphosen oder Der goldne Esel

August Rode (Übersetzer)

"Ich will dir, lieber Leser, in diesem milesischen Märchen allerhand lustige Schwänke erzählen, welche deine Ohren auf das angenehmste kitzeln sollen ..." Mit unserem 400. Band kehren wir traditionsbewusst zurück zu den Anfängen: Band 1 unserer Anderen Bibliothek versammelte aus dem Griechischen übersetzte "Lügengeschichten und Dialoge" des Lukian von Samosata. "Metamorphosen oder Der goldne Esel" des Apuleius, übertragen aus dem Lateinischen, ist ein Roman aus dem 2. nachchristlichen Jahrhundert, der seit 1800 Jahren die Literatur und Bildende Kunst beeinflusst. Er erzählt die Geschichte des nach Wundern begierigen jungen Manns Lucius, der, durch eine falsche Zaubersalbe verwandelt, nun als Esel mit Menschenverstand durch eine unglaubliche Fülle spannender und komischer Erlebnisse gewirbelt wird. Er muss erkennen, welch delikate und verwunderliche Beziehungen Menschen untereinander und selbs mit Eseln eingehen. Mit dieser Rahmenerzählung verflochten findet sich ein Kranz selbständiger Liebes-, Gauner- und Schelmengeschichten, die das farbige Bild menschlichen Erlebens auf amüsante Weise erweitern. Vielfach ausgedeutet, haben alle Lesarten diesem so grotesk-sprunghaften wie witzigem Buch nichts von seiner hauptsächlichen Qualität genommen: seiner feinen, klassisch-komödiantischen Ironie.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Areti in einem Regal.
  • Areti hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2018

Von Lügen- und anderen Räubergeschichten

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Lügengeschichten, Schwänke, Räuberpistolen: all das findet sich in Apuleius‘ „Metamorphosen„. Der 400. Band der „Anderen Bibliothek“ begibt sich auf schwankhaft-komische Wege.

Man folgt Lucius nach Thessalien, ...

Lügengeschichten, Schwänke, Räuberpistolen: all das findet sich in Apuleius‘ „Metamorphosen„. Der 400. Band der „Anderen Bibliothek“ begibt sich auf schwankhaft-komische Wege.

Man folgt Lucius nach Thessalien, und bereits unterwegs werden ihm so einige Lügengeschichten von gleichsam Reisenden aufgetischt. Wie gut, dass Lucius da nicht an einem Stück Käsekuchen erstickt ist!

An Johann Peter Hebels Schwänke erinnern die Geschichten, die Lucius in Hypata bei einem Geizhals namens Milo erlebt. Mit Hinterlist kommt Milo drumherum, dem Gast ein Essen anzubieten. Was Lucius allerdings mit der Magd Photis macht, entspricht nicht mehr ganz dem, was man bei Hebel lesen kann.

Schwankhaft ist auch die Totenwache, die Thelyphron hält, weil es ein einfacher Verdienst zu sein scheint – freilich: weit gefehlt, denn die Witwe hat andere Pläne. Hat sie doch ihren eigenen Mann umgebracht. Dass ein Toter für kurze Zeit wieder auferweckt wird, damit muss man bei Apuleius rechnen. Schließlich tauchen Hexen, ägyptische Propheten, Magier, Drachen und vieles mehr in seinen Geschichten auf.

Nach derlei eher komischen Geschichten, wird aus den „Metamorphosen“ eine rechte Abenteuergeschichte, denn Lucius, zum Esel verzaubert, wird von Räubern verschleppt und ist nolens volens im zweiten, großen Teil des Buches mit einer Räuberbande unterwegs. Dabei muss Lucius, der Esel, Schreckliches erleben, mehrfachst entkommt er nur knapp dem Tod oder der Kastration. Die Freiheit kommt schließlich erst, nachdem die Räuberbande fliehen muss. Hat sie doch zuvor den Ehemann einer entführten Tochter aus reichem Haus unwissentlich zu ihrem Räuberhauptmann erkoren. Freilich wechselt der Esel noch einige Male den Besitzer, bevor er zum Menschen zurückverwandelt wird.

Eingeflochten sind auch hier immer wieder Lagerfeuer-Geschichten, allerdings weniger schwankhafte, die griechischen Sagen nehmen hier breiten Raum ein, allen voran die Geschichte von Amor und Psyche wie auch die von Charite.

Dem Weg des Lucius folgt man gern, wenn es auch nicht immer leicht ist, ihm zu folgen. Allerdings gewöhnt man sich mit der Zeit daran, dass die Handlung immer wieder von allerlei Geschichtenerzählern unterbrochen wird. Auch habe ich die leicht antiquierte Übersetzung mit der Zeit liebgewonnen. „Ich halte den Vorschlag für ersprießlich, stelle ihn euch aber völlig anheim“ – ebenso „apostrophiert“ Lucius das Mädchen und überführt die „Unfläter“. Da fällt es kaum noch auf, dass das Buch noch in der alten Rechtschreibung gedruckt ist. Wie gesagt: man gewöhnt sich an den Stil der Übersetzung recht schnell und freut sich an solchen Formulierungen.

Sehr hilfreich sind die Anmerkungen, die am Ende des Buches abgedruckt sind und vor allem Sagenfiguren erklären, die einem so nicht unbedingt geläufig sind. Ebenso führt ein Vorwort in Buch und Autor ein – für mich war es fast schon zu ausführlich, die vielen Verweise auf Motive, die anderswo noch in der Literatur auftauchen, hätte ich nicht gebraucht.

Gestaltet ist der Band sehr kunstvoll. Bilder verzieren die einzelnen Kapitel, die Innenseiten des Umschlags sind – dem Untertitel gemäß – in Gold gehalten. Auch das Papier ist von besonderer Qualität und ein Lesebändchen gehört natürlich auch dazu.

Alles in allem sind Apuleius‘ „Metamorphosen“ ein großer Lesespaß. Mir haben es dabei vor allem die Geschichten, die Lucius erlebt, als er als Esel sein Dasein fristet, angetan.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Besonders schön gestaltete Ausgabe der Metamorphosen des Apuleius

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Inhalt:
"Ich will dir, lieber Leser, in diesem milesischen Märchen allerhand lustige Schwänke erzählen, welche deine Ohren auf das angenehmste kitzeln sollen ..."

"Metamorphosen oder Der goldne Esel" ...

Inhalt:
"Ich will dir, lieber Leser, in diesem milesischen Märchen allerhand lustige Schwänke erzählen, welche deine Ohren auf das angenehmste kitzeln sollen ..."

"Metamorphosen oder Der goldne Esel" des Apuleius, übertragen aus dem Lateinischen, ist ein Roman aus dem 2. nachchristlichen Jahrhundert, der seit 1800 Jahren die Literatur und Bildende Kunst beeinflusst.
Er erzählt die Geschichte des nach Wundern begierigen jungen Mannes Lucius, der, durch eine falsche Zaubersalbe verwandelt, nun als Esel mit Menschenverstand durch eine unglaubliche Fülle spannender und komischer Erlebnisse gewirbelt wird. Er muss erkennen, welch delikate und verwunderliche Beziehungen Menschen untereinander und selbst mit Eseln eingehen.
Mit dieser Rahmenerzählung verflochten findet sich ein Kranz selbständiger Liebes-, Gauner- und Schelmengeschichten, die das farbige Bild menschlichen Erlebens auf amüsante Weise erweitern.
Vielfach ausgedeutet, haben alle Lesarten diesem so grotesk-sprunghaften wie witzigem Buch nichts von seiner hauptsächlichen Qualität genommen: seiner feinen, klassisch-komödiantischen Ironie.

Meine Meinung:
Diese Ausgabe der Metamorphosen des Apuleius ist besonders schön und hochwertig gestaltet. Das Buch befindet sich in einer goldenen Schutzhülle, die zwei "Gucklöcher" hat, durch welche man einen Blick auf das Cover werfen kann: ein Esel, der als Hinterbeine Menschenbeine hat. Die goldene Farbe zieht sich durch das ganze Buch: Überschriften sowie Seitenzahlen sind alle in Gold gehalten und auch die Illustrationen, von denen es ein paar zu Beginn mancher Kapitel gibt, sind golden.

Bevor es mit dem eigentlichen Werk losgeht, ist noch ein ausführliches Vorwort von Stefan Sternemann vorangestellt. In diesem erfährt man etwas über den römischen Autor sowie einige Informationen zu dem Übersetzer August Rode, der ein Zeitgenosse Goethes war. Das Versmaß sowie einige thematische Bereiche des Folgenden werden auch schon auf mehreren Seiten angesprochen und behandelt.

Dann geht es mit der Geschichte des Lucius los. Diese ist in elf Bücher gegliedert und zudem wurden diese noch einmal thematisch durch verschiedene Überschriften unterteilt.

Die Übersetzung von August Rode wurde hier - bis auf kleine Verbesserungen - beibehalten. Somit ist es hier die alte deutsche Rechtschreibung, der sich der Leser gegenüberfindet. Auch die Formulierungen Rodes sind zum Teil sehr ungewohnt und gewöhnungsbedürftig. Nach einiger Zeit merkt man dies aber kaum noch und man ist mitten im Geschehen.
Besonders leicht fällt dies, als es dann dazu kommt, dass Lucius verwandelt wurde und fortan als Esel unterwegs ist. Von da an ist man nur noch mitgerissen von seiner Geschichte und nimmt den Übersetzungsstil keineswegs mehr hinderlich wahr.

Da Lucius selbst dem Leser seine Erlebnisse als Esel erzählt, ist es besonders spannend und humorvoll. Immer wieder begegnet er Personen, die sich gegenseitig Geschichten erzählen und über alles offen vor ihm reden - denn als Esel sollte er eigentlich nichts mitbekommen. Dass er dennoch das menschliche Bewusstsein hat, ist natürlich niemandem von denen, die ihm über den Weg laufen, klar.

So kommt es, dass man neben Lucius' eigener Geschichte auch viele andere erzählt bekommt, wie zum Beispiel die von Amor und Psyche.

Am Ende des Buches befinden sich noch zahlreiche Anmerkungen zum Text sowie ein Inhaltsverzeichnis über die einzelnen thematischen Unterteilungen.

Fazit:
Diese Auflage der Metamorphosen des Apuleius hat mir besonders gut gefallen, da sie zum einen eine wunderschöne goldene Aufmachung hat und zum anderen ein informatives Vorwort sowie zahlreiche hilfreiche Anmerkungen bereithält.