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Veröffentlicht am 14.05.2018

Unterschwellige Spannung

Sommernachtstod
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Broschiert: 432 Seiten
Verlag: Droemer TB (2. Mai 2018)
ISBN-13: 978-3426306246
Originaltitel: Slutet paa sommaren
Übersetzung: Marie-Sophie Kasten
Preis: 14,99€
auch als E-Book erhältlich

Unterschwellige ...

Broschiert: 432 Seiten
Verlag: Droemer TB (2. Mai 2018)
ISBN-13: 978-3426306246
Originaltitel: Slutet paa sommaren
Übersetzung: Marie-Sophie Kasten
Preis: 14,99€
auch als E-Book erhältlich

Unterschwellige Spannung

Inhalt:
Im Sommer 1983 verschwindet der vierjährige Billy spurlos aus dem elterlichen Garten. Die Familie zerbricht an dem Unglück. Billys Schwester Veronica arbeitet zwanzig Jahre später als Therapeutin. Als der neue Patient Isak gewisse Andeutungen macht, wird Veronica hellhörig und beginnt nachzuforschen. Doch bei dem Versuch herauszufinden, was mit Billy geschehen ist, stößt sie in ihrem Dorf auf Widerstand.

Meine Meinung:
Anders de la Mottes Schreibstil ist sehr angenehm. Obwohl anfangs die Spannung nicht besonders hoch ist, vermag die eindringliche Sprache die Lesenden zu fesseln. Durch den Wechsel zwischen den zwei Zeitebenen - 1983 aus der Perspektive des ermittelnden Polizeibeamten Krister Månsson, zwanzig Jahre später aus der Sicht von Veronica - weiß man als Leser*in zuerst etwas mehr als die beiden Protagonisten, doch auch wieder nicht so viel, dass man sich wirklich einen Reim auf die ganzen Ereignisse machen könnte.

Nach und nach werden die Puzzlestückchen zusammengesetzt. Aber was wirklich mit Billy geschah, erfährt man erst am Schluss. Meines Erachtens hat man auch keine Möglichkeit, gänzlich auf die wirklich überraschende Auflösung des Falles zu kommen.

Veronica mochte ich nicht unbedingt. Zwar kann ich nachvollziehen, warum sie so geworden ist, aber sympathisch macht sie mir das nicht. Leider nervte sie mich manchmal ziemlich. Trotzdem hat es mich interessiert, ob es ihr gelingen würde, ihren Bruder oder seinen Mörder zu finden.

Was mir sehr gut gelungen erscheint, ist die Darstellung der sozialen Beziehungen in dem kleinen Dorf, in dem alles geschah. Wer sind die Starken, wer die Schwachen? Wer hat das Sagen, und wie weit geht der Gehorsam der anderen? Das war wirklich sehr interessant zu beobachten und wirkt auch sehr realistisch.

Fazit:
„Sommernachtstod“ ist ein relativ ruhiger Kriminalroman, der mir vor allem aufgrund der guten Herausarbeitung des sozialen Gefüges mit all seinen Abgründen gut gefallen hat. Atemberaubende Spannung darf man nicht erwarten, diese baut sich erst gegen Ende auf.

★★★★☆

Veröffentlicht am 12.05.2018

Unterhaltsam, aber nicht der Höhepunkt der Reihe

Verzogen
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Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger (8. März 2018)
ISBN-13: 978-3810530240
Preis: 17,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Unterhaltsam, aber nicht der Höhepunkt der Reihe

Inhalt:
Andreas ...

Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger (8. März 2018)
ISBN-13: 978-3810530240
Preis: 17,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Unterhaltsam, aber nicht der Höhepunkt der Reihe

Inhalt:
Andreas Lebensgefährte Paul übernimmt für ein Jahr eine Arztpraxis auf dem Land, und Andrea muss natürlich mit. Schnell merkt sie, dass es in Palsdorf hinterm Mond ganz anders läuft als in der Stadt. Hier gibt es keine Geheimnisse, und die Landfrauen scheinen sich in Andreas Küche besser auszukennen als Andrea selbst …

Meine Meinung:
Ich liebe die Reihe um Andrea Schnidt, vor allem auch wegen Rudi, Andreas Ex-Schwiegervater, der mit seinem hessischen Dialekt und klugen Sprüchen bei mir einfach immer für gute Laune sorgt. So auch in diesem Band. Auch Malgorzata, die polnische Pflegerin von Andreas Mutter Erika, spielt hier eine große Rolle und sorgt mit ihren klaren Ansagen frech für Stimmung.

Wie man es von Susanne Fröhlich gewohnt ist, gibt es viel zu lachen. Manche Dialoge sind einfach zum Schießen. Allerdings hat mich Andrea ab und an auch ziemlich genervt. Sie benimmt sich manchmal echt dämlich, was ich so von ihr gar nicht kenne. Auch die Sprechstundenhilfe Petra ging mir ein bisschen auf den Geist mit ihrer fürchterlichen Sprache, wo in jedem Satz „tut“ vorkommt. Auch Paul hat mich etwas enttäuscht. Er lebt hauptsächlich für seine Praxis und geht gar nicht wirklich auf Andreas Probleme ein.

Am Ende des Buches ist erst ein halbes Jahr des Landlebens um. Ob Andrea und Paul samt Anhang auch noch die zweite Hälfte oder gar länger bleiben, wird sich wohl erst im nächsten Band herausstellen.

Auch wenn dieser Roman nicht mein Highlight der Reihe war, habe ich mich doch wieder gut unterhalten gefühlt und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Die Reihe:
1. Frisch gepresst
2. Frisch gemacht!
3. Familienpackung
4. Treuepunkte
5. Lieblingsstücke
6. Lackschaden
7. Aufgebügelt
8. Wundertüte
9. Feuerprobe
10. Verzogen

★★★★☆

Veröffentlicht am 11.05.2018

Very British :-)

Das Problem des Bösen
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Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Atlantik (24. April 2018)
ISBN-13: 978-3455000610
Originaltitel: The Grantchester Mysteries, Sidney Chambers and the Problem of Evil
Übersetzung: Renate Orth-Guttmann ...

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Atlantik (24. April 2018)
ISBN-13: 978-3455000610
Originaltitel: The Grantchester Mysteries, Sidney Chambers and the Problem of Evil
Übersetzung: Renate Orth-Guttmann und Valerie Schneider
Preis: 20,00€
auch als E-Book erhältlich

Very British

Inhalt:
Dieser Band beinhaltet folgende vier Kurzkrimis:
1. Das Problem des Bösen: Ein Serienkiller scheint es auf Geistliche abgesehen zu haben.
2. Weiblich, nackt: Ein Gemälde wird gestohlen.
3. Der nasse Tod: Ein Schauspieler ertrinkt bei den Dreharbeiten.
4. Weihnachten 1963: Ein Baby wird entführt.
Pfarrer Sidney Chambers hilft seinem Freund Inspector Geordie Keating bei den Ermittlungen.

Meine Meinung:
Dies ist der 3. Band der Reihe um den englischen Pfarrer und Hobby-Detektiv Sidney Chambers. Man kann ihn sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Die einzelnen Kriminalfälle sind jeweils abgeschlossen, sodass man das Buch auch nicht am Stück lesen muss, sondern sich immer mal wieder eine der Geschichten vornehmen kann. Alle vier Geschichten sind recht unterhaltsam. Immer wieder blitzt ein Fünkchen Humor durch und macht das Lesen zum Vergnügen. Der Schreibstil von James Runcie ist sehr ruhig und dem Ort und der Zeit angepasst. Am besten macht man es sich beim Lesen auf dem Sofa oder im Ohrensessel mit einer Tasse Tee gemütlich und entspannt einfach.

James Runcie versetzt uns ca. 55 Jahre zurück in das kleine Örtchen Grantchester in der Nähe von Cambridge, England. Der Pfarrer hat vor Kurzem seine Hildegard geheiratet, die ihn ein bisschen an der kurzen Leine hält. So muss er immer wieder zu kleinen Tricks greifen, um seine Ermittlungen durchführen zu können.

An die Kriminalfälle sollte man keine allzu großen Ansprüche stellen. Sie sind relativ einfach gestrickt und auch die Auflösung ist nicht unbedingt eine Überraschung. Viel interessanter ist hier das Zwischenmenschliche, das James Runcie beleuchtet.

Einige der Geschichten um Sidney Chambers wurden für das britische Fernsehen verfilmt („Grantchester“ series).

Die Reihe:
1. Der Schatten des Todes
2. Die Schrecken der Nacht
3. Das Problem des Bösen

★★★★☆

Veröffentlicht am 08.05.2018

Ein trauriges Schicksal

Mileva Einstein oder Die Theorie der Einsamkeit
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Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Aufbau Verlag (13. April 2018)
ISBN-13: 978-3351037079
Originaltitel: Mileva Einstein, teorija tuge
Übersetzung: Katharina Wolf-Grießhaber
Preis: 20,00€
auch als E-Book ...

Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Aufbau Verlag (13. April 2018)
ISBN-13: 978-3351037079
Originaltitel: Mileva Einstein, teorija tuge
Übersetzung: Katharina Wolf-Grießhaber
Preis: 20,00€
auch als E-Book erhältlich

Ein trauriges Schicksal

Mileva Einstein, Albert Einsteins erste Frau, hatte es wahrlich nicht leicht im Leben. Von Geburt an mit einem Hüftleiden und einem daraus resultierenden Hinken belastet, entwickelte sie schon früh eine Leidenschaft für die Mathematik und die Naturwissenschaften. Sie studierte ab 1896 als eine der ganz wenigen Frauen am Polytechnikum in Zürich, wo sich ihr Kommilitone Albert Einstein in sie verliebte. Sie arbeiteten zusammen an wissenschaftlichen Hypothesen und heirateten schließlich. Doch die Ehe stand unter keinem guten Stern.

Der Roman von Slavenka Drakulić setzt 1914 ein, als die Ehe bereits am Zerbrechen ist. Albert hat sich in seine Cousine Elsa verliebt, die, wie man weiß, später seine zweite Frau wird. Er lässt Mileva einen Brief überbringen, der aus ihrer Ehe ein rein geschäftliches Verhältnis machen soll. Diese Bedingungen kann Mileva unmöglich akzeptieren, so erniedrigend sind sie. Also trennt sie sich von Albert. Es beginnt ein zermürbender Krieg um Unterhalt und Besuche. Mileva hat die Last der Erziehung zweier Jungen überwiegend allein zu tragen. Erschwerend kommt hinzu, dass der kleine Eduard oft krank ist und schließlich eine Geisteskrankheit diagnostiziert wird. Auch die Sorgen um Milevas Familie in Novi Sad machen ihr zu schaffen.

Nachdem ich vor Kurzem erst einen anderen Roman über Frau Einstein gelesen habe, war ich neugierig, wie Slavenka Drakulić die Geschichte um diese weithin unbekannte Frau umgesetzt hat. Während der Roman von Marie Benedict schon früh im Leben Milevas einsetzt und ausführlich das Studium, das Leben in einer Pension und die Liebe zu Albert beschreibt, also überwiegend die erste Lebenshälfte erzählt, kommt diese Zeit bei Slavenka Drakulić nur in kurzen Rückblicken und Erinnerungen zur Sprache. Sie legt das Hauptaugenmerk auf die schlimme Zeit danach. Insofern ergänzen sich die beiden Romane ganz gut, auch wenn sie sich natürlich zuweilen überschneiden.

Mileva ist fast gänzlich auf sich allein gestellt. Sie hat keine Unterstützung, was die Kindererziehung und Betreuung des kranken Eduard betrifft. Wie sie leiden auch die beiden Söhne unter der Trennung vom Vater. Mileva tut alles, was in ihrer Macht steht, um den Jungen ein gutes Leben zu ermöglichen. Doch den Vater kann sie ihnen nicht ersetzen. Sie verfällt immer mehr in eine Melancholie. Die Einsamkeit, die sie umgibt, ist in jedem Satz förmlich zu spüren. Man hat den Eindruck, nur die Sorge um die Kinder hält sie noch im Leben.

Dabei wird auch ihre innere Zerrissenheit sehr schön ausgearbeitet. Immer wieder fragt sie sich, was sie hätte anders machen können, gibt sich die Schuld an verschiedenen Dingen. Und ist eigentlich doch nur ein Opfer ihrer Zeit, ein Opfer der damaligen Gesellschaft, in der die Frau zu tun hatte, was der Mann wollte. Eine starke, selbst denkende Persönlichkeit wie Mileva Einstein hatte es hier nicht leicht.

Slavenka Drakulić erzählt diese tragische Lebensgeschichte mit viel Empathie. Man kann leicht in Mileva Einstein hineinsehen, da immer wieder ihre Gedanken einfließen. Allerdings fand ich den übergangslosen Wechsel zwischen der personalen Erzählung und den inneren Monologen oft etwas verwirrend. Auch einige Wiederholungen haben mich ein bisschen gestört. Doch das sind nur Kleinigkeiten. Im Großen und Ganzen ist dieser biographische Roman sehr lesenswert und wirkt nicht zuletzt aufgrund von eingearbeiteten „Originaldokumenten“ sehr authentisch.

★★★★☆

Veröffentlicht am 30.04.2018

Eine Hommage an Prince

Das schönste Mädchen der Welt
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Gebundene Ausgabe: 349 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (16. April 2018)
ISBN-13: 978-3764506421
Preis: 20,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Eine Hommage an Prince

Inhalt:
Leo Palmer hatte ...

Gebundene Ausgabe: 349 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (16. April 2018)
ISBN-13: 978-3764506421
Preis: 20,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Eine Hommage an Prince

Inhalt:
Leo Palmer hatte eine Band. Leo Palmer hatte eine große Liebe. Doch er hat alles verloren und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Als er Mona kennenlernt, schlägt sein Herz einen Salto. Eine solche Verbindung hat er zuvor nur ein Mal erlebt - mit Stella. Aber um sich auf Mona einlassen zu können, muss er erst einmal mit seiner Vergangenheit abschließen. Das wird ihm klar, als sein großes Idol Prince stirbt. Er fährt zu seinen alten Freunden von der Band nach Wolfsburg, um mit ihnen um Prince zu trauern.

Meine Meinung:
Lange Jahre musste man auf einen neuen Roman von Michel Birbæk warten. Eigentlich wollte er gar nicht mehr schreiben. Doch der Tod von Prince 2016 hat ihn dazu bewegt, doch noch einmal einen Roman zu Papier zu bringen. Es steckt ein gutes Stück von Michel Birbæk in seinem Protagonisten Leo Palmer. Denn auch Birbæk ist ja Musiker und ein großer Fan von Prince und seiner Musik.

Um es gleich vorweg zu sagen, ich bin leider kein so großer Prince-Fan, und so war mir in diesem Buch der Raum, den Prince einnimmt, einfach zu viel. Prince hier, Prince da, dieser Song und jener Song … und dann das Ganze wieder von vorne. Für eingefleischte Prince-Fans ist das sicher toll, für mich war es zu gut gemeint.

Doch davon abgesehen konnte der Autor mich begeistern. Er kann einfach klasse schreiben. Die verschiedenen Charaktere wirken so lebendig, so authentisch. Man hat das Gefühl, sie schon ewig zu kennen. Auch die emotionalen Szenen sind hervorragend geglückt. Man nimmt den Figuren ihre Gefühle total ab, da wirkt nichts gekünstelt oder kitschig. Das sind Gefühle, die direkt ins Herz gehen.

Eigentlich ist die Geschichte recht traurig, doch Birbæk gelingt es, mit gezielt eingestreuten Prisen von Humor das Lesen zu einem Vergnügen zu machen, bei dem man immer wieder schmunzeln muss.

Fazit:
Prince-Fans werden hier voll auf ihre Kosten kommen, aber auch für alle anderen ist der Roman ein Leckerbissen. Ich hoffe, dies ist nicht der endgültig letzte Roman des Autors. Denn ich glaube, er hat noch viel zu erzählen.

★★★★☆