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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2018

Mystische Atmosphäre

Dornengrab
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Dornengrab entführt den Leser ins Jahr 1371 nach Worms. Der Fleischerssohn Hartmuth hat es in seinem Leben weit gebracht. Durch die Heirat mit der reichen Kaufmannstochter Margarete hat er finanziell ausgesorgt ...

Dornengrab entführt den Leser ins Jahr 1371 nach Worms. Der Fleischerssohn Hartmuth hat es in seinem Leben weit gebracht. Durch die Heirat mit der reichen Kaufmannstochter Margarete hat er finanziell ausgesorgt und könnte ein sorgenfreies Leben führen. Doch sein bequemes Leben gerät aus der Bahn, als Elsslin, seine heimliche Geliebte, schwanger wird und seiner Frau alles beichten will, wenn er nicht mit ihr durchbrennt. Hartmuth tut das einzige, was ihm in dieser Situation richtig erscheint – er tötet Elsslin und lässt ihre Leiche verschwinden. Warum findet er aber überall weiße Rosenblätter, früher einst die Zeichen ihrer Liebe. Ist Elsslin doch nicht tot?
Die Novelle wird aus der Perspektive von Hartmuth erzählt. Der Leser kann an all seinen finsteren und verzweifelten Gedanken teilhaben. Man spürt seine aufsteigende Panik förmlich mit, als würde man direkt in seinem Kopf stecken.
Der Schreibstil von Aikaterini Maria Schlösser ist wirklich außergewöhnlich. Die düstere und mystische Stimmung des Mittelalters nimmt einen sofort gefangen. Es kommt einem vor, als würde man sich selbst durch die stinkenden Straßen bewegen und durch den Dreck waten.
Die unheilvolle Atmosphäre baut sich bis zum Finale immer weiter auf und steigert die Spannung ins unermessliche.
Diese mystische Novelle ist absolut lesenswert! Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.05.2018

Flucht in einer sterbenden Welt

Nachtparade
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Die Seuche des wandernden Wahnsinns hat die Erde befallen. Zuerst verschwanden quasi über Nacht alle Vögel und nun trifft die Krankheit auch die Menschen, die einer nach dem anderen dem unaufhaltsamen ...

Die Seuche des wandernden Wahnsinns hat die Erde befallen. Zuerst verschwanden quasi über Nacht alle Vögel und nun trifft die Krankheit auch die Menschen, die einer nach dem anderen dem unaufhaltsamen Wahnsinn verfallen und qualvoll sterben.
In dieser Szenerie begleitet der Leser die Flucht von David und seiner Tochter Ellie. Überall herrscht Chaos, Endzeitstimmung und großes Misstrauen unter den verbliebenen Menschen. Es geht nur noch um das nackte Überleben. Jeder ist sich selbst der nächste.
Der Autor wirft den Leser mitten in die Geschichte hinein und lässt ihn an Davids Gedanken auf seiner atemlosen Flucht und der Angst um seine Tochter teilhaben. Man ist sofort gefangen in der spannenden Story, die einem teilweise den Atem raubt. Die Beziehung von Vater und Tochter steht hier im Vordergrund und ist das Zentrum der Story. Dadurch hebt sich das Buch erfreulicherweise deutlich von anderen Endzeitszenarien mit Zombies und Co. ab. Der Schreibstil von Malfi ist mitreißend und liest sich sehr gut. Die eingebauten Rückblicke sorgen für Klarheit. Bis zum Ende bewegt sich die Spannung auf sehr hohem Niveau.
Ich kannte den Autor bisher nicht, aber ich werde ihn mir auf jeden Fall merken!

Veröffentlicht am 23.04.2018

Verfolgt vom Danehof

Oxen. Der dunkle Mann
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Niels Oxen wird auch in Teil 2 weiterhin vom Danehof verfolgt. ‚Der dunkle Mann‘ schließt fast direkt an den ersten Teil an. Der ehemalige hochdekorierte Elitesoldat Niels Oxen ist unter falscher Identität ...

Niels Oxen wird auch in Teil 2 weiterhin vom Danehof verfolgt. ‚Der dunkle Mann‘ schließt fast direkt an den ersten Teil an. Der ehemalige hochdekorierte Elitesoldat Niels Oxen ist unter falscher Identität bei einem alten Fischzüchter untergetaucht. Zwischenzeitlich suchen Mossmann und Franck fieberhaft nach ihm. Der Tod des Justizministers ist nur der Anfang. Der Danehof hat die Jagd eröffnet, denn Oxen könnte die Geheimgesellschaft zu Fall bringen, was mit allen erdenklichen Mitteln verhindert werden soll.
Oxen wird von seinen alten Dämonen heimgesucht und von seiner PTBS gequält. Er ist ein hochinteressanter Charakter, mit dem man die ganze Zeit mitfiebert. Er ist ein Überlebensexperte, der stets am Abgrund balanciert. Man würde ihm zu gern etwas Ruhe und inneren Frieden gönnen.
Auch die Entwicklung von Margarethe Franck und ihrer Freundschaft zu Oxen ist spannend mitzuverfolgen. Franck hat ihre strengen Prinzipien, die sie im Laufe der Beziehung zu Oxen aber auch ernsthaft hinterfragt.
Ich bin noch Neuling im Hörbuchbereich und war aber positiv überrascht. Die Stimme von Dietmar Wunder ist sehr facettenreich und er macht die verschiedenen Figuren durch seine Interpretationen lebendig. Der Roman von Jens Henrik Jensen ist sehr komplex. Die Einteilung in die kleinen Abschnitte war praktisch, da 15 Stunden Hörgenuss doch ziemlich umfangreich sind. Man muss sich beim Hören trotzdem sehr konzentrieren, um keine Information und damit den Anschluss an die Handlung zu verpassen.
Ich bin gespannt auf das Finale der Trilogie, das ich auf keinen Fall verpassen will.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Abgefahrener Roadtrip

Abgefahren
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Viorel steht unter Schock. Seine Mutter ist am Küchentisch tot zusammengebrochen und er weiß nicht was er tun soll. Sie war seine einzige Bezugsperson. Nun ist er völlig allein. Wenigstens will er ihr ...

Viorel steht unter Schock. Seine Mutter ist am Küchentisch tot zusammengebrochen und er weiß nicht was er tun soll. Sie war seine einzige Bezugsperson. Nun ist er völlig allein. Wenigstens will er ihr den letzten Wunsch erfüllen. Sie wollte in heimatlicher Erde begraben werden – heimatlich bedeutet in diesem Fall im tiefsten Osten Rumäniens am Schwarzen Meer. Kurzerhand packt Viorel seine tote Mutter in den Kofferraum ihres Opel Corsa und macht sich mit den letzten Ersparnissen auf den Weg ins Ungewisse.
Die Geschichte ist genauso wie der Titel schon sagt – total abgefahren. Der dickliche und schüchterne Viorel macht auf seiner abenteuerlichen Reise eine lebensverändernde Entwicklung durch. Er schlittert von einer skurrilen Aktion in die nächste und trotz aller Widrigkeiten, scheint ihm das Glück bei seiner Mission hold zu sein. Je nachdem wie man Glück definieren mag.
Ich habe mit Viorel mitgefiebert, auch wenn er nicht der klassische Sympathieträger ist. Er ist trotzdem liebenswert, wie er koste es was es wolle seine Mission verfolgt.
Die Figuren, denen er im Laufe seiner Reise begegnet, sind ebenso skurril und jeder auf seine Weise interessant. Der Roadtrip ist spannend, witzig, manchmal tragisch und auf jeden Fall unterhaltsam. Die Reise mit Viorel hat mir großen Spaß gemacht und ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Spannender Krimi

Die Hexe von Norderney
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Die rothaarige Schülerin Merle Onken wird tot auf Norderney aufgefunden. Die ermittelnden Polizisten und alle anderen gehen von einem Selbstmord aus. Laut ihrem Tagebuch wurde Merle in der Schule gemobbt ...

Die rothaarige Schülerin Merle Onken wird tot auf Norderney aufgefunden. Die ermittelnden Polizisten und alle anderen gehen von einem Selbstmord aus. Laut ihrem Tagebuch wurde Merle in der Schule gemobbt und hat häufig Drogen konsumiert. Nur Merles Mutter, die Teeladenbesitzerin Gesa gibt keine Ruhe und glaubt nicht an einen Selbstmord. Sie kontaktiert Merles Vater, den Kriminalkommissar Carsten Kummer, der von seiner Vaterschaft bis dato nichts wusste. Carsten erklärt sich nach dem ersten Schock bereit, in dem Fall zu ermitteln. Bald gibt es das nächste tote rothaarige Mädchen und Carsten beginnt an die Hexengeschichten zu glauben, die auch Merle beschäftigt haben.
Das Buch steigt mit der Hexenverfolgung der Dortje Freding und ihrer Tochter im Jahre 1544 ein und springt dann in die heutige Zeit. Manchmal zweifelt man beim Lesen selbst, ob nicht doch übernatürliche Kräfte in dem Fall mitspielen. Es gibt jede Menge Verdächtige auf der Insel und somit auch viele falsche Fährten, auf die der Leser geführt wird. Die Geschichte steckt voller Überraschungen und bietet viele interessante Charaktere, von denen ich gern mehr lesen würde. Der Schreibstil liest sich sehr gut und der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende auf hohem Niveau. Am Schluss war auch ich überrascht, da mir erst im Nachhinein kleine Andeutungen aufgefallen sind. Da macht das Miträtseln auf jeden Fall großen Spaß.
Ich kann den Krimi ganz klar empfehlen und freue mich auf die geplanten Fortsetzungen.