Die Sünden der Väter
Ein düsterer Fluch überschattet das Leben zweier Freunde. Die Sünden der Väter suchen sie heim. Während der eine Allan Armadale sorglos und nichtsahnend sein Leben und Vermögen genießt, ahnt er nicht, ...
Ein düsterer Fluch überschattet das Leben zweier Freunde. Die Sünden der Väter suchen sie heim. Während der eine Allan Armadale sorglos und nichtsahnend sein Leben und Vermögen genießt, ahnt er nicht, dass sein bester Freund auch sein Namensvetter ist. Als Ozias Midwinter sieht dieser seine Lebensaufgabe darin, Allan vor dem Fluch der Familie zu bewahren. Seine diffusen Ahnungen einer düsteren Bedrohung werden real als die Vergangenheit sie einholt.
Der bisher schwächste Collins, den ich gelesen habe. Die Geschichte ist gewohnt düster und spannend, doch ich konnte keinerlei Bindung zu den Charakteren aufbauen. Sympathieträger fehlen völlig. Ozias kommt dem zwar noch am nächsten, ist aber mit seiner manischen Art bald anstrengend. Allan ist so fröhlich, naiv und oft geradezu plump, dass er einem schon nach kurzer Zeit auf den Geist geht. So ist auch jeder andere Charakter auf die eine oder andere Art schnell disqualifiziert. Erschwerend kommt hinzu, dass ihre Motivation oft gekünstelt wirkt und sie gleichzeitig inkonsequent sind.
Außerdem fehlt dieser Geschichte der Mystery-Faktor, der die anderen Werke von Collins (Die Frau in Weiß, Der Monddiamant) so faszinierend machte. Das Düstere und Geheimnisvolle fehlt hier gänzlich. Der Leser wird bereits früh über alle Hintergründe und Motivationen aufgeklärt. Es bleibt nur noch die Frage, zu was für einem Ende Collins die Geschichte führen wird.
Fazit: Ein durchaus gut konstruierter und lesenswerter Roman, dem allerdings der entscheidende Reiz der Collins-Werke fehlt.