Cover-Bild Ein Gentleman in Arles – Mörderische Machenschaften
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendo Verlag
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 02.05.2018
  • ISBN: 9783866124547
Anthony Coles

Ein Gentleman in Arles – Mörderische Machenschaften

Ein Provence-Krimi
Michael Windgassen (Übersetzer)

Peter Smith hat ein bewegtes Leben als Unternehmensberater, Lehrer für Kunstgeschichte und britischer Geheimdienstler hinter sich und beschließt nun, in mittleren Jahren, dem verregneten England den Rücken zu kehren und sich zusammen mit seinem Windhund Arthur im schönen Arles zur Ruhe zu setzen. Schluss mit Trubel und Nebelwetter, sein knurriges Temperament sehnt sich nach Sonne, köstlichem französischem Essen und Ruhe. Doch genau die ist ihm nicht vergönnt: Kaum hat Smith das berühmte römische Amphitheater nach einem Stierkampf verlassen, wird ihm plötzlich ein Schlag auf den Hinterkopf versetzt. Als er wieder zu sich kommt, findet er sich unter einer auffallend gut gekleideten Leiche wieder. Ohne es zu wollen, stolpert er mitten hinein in einen mysteriösen Mordfall, ein Netz aus Intrigen und eine provenzalische Verschwörung ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2018

Ruhe(stands)störung

0

Der Waliser Peter Smith lebt seit einigen Jahren im Ruhestand in Arles, er schreibt an einem Buchprojekt. Eines Tages wird er beim Verlassen der Stierkampfarena niedergeschlagen und wacht auf unter einem ...

Der Waliser Peter Smith lebt seit einigen Jahren im Ruhestand in Arles, er schreibt an einem Buchprojekt. Eines Tages wird er beim Verlassen der Stierkampfarena niedergeschlagen und wacht auf unter einem toten Mann auf. Als er ins Krankenhaus gebracht wird, erfährt Smith, er sei gestolpert – von einem Arzt, der einen anderen Namen nennt, als auf seinem Kittel steht. Und von einem Polizisten, der auch nicht ganz zur Situation passt, erfährt er, dass der Tote, Robert DuGresson, einem Herzinfarkt erlegen sei. Das würde schon einen harmlosen Ruheständler verwirren. Doch von Smith erfährt man als nächstes, dass seine Vergangenheit wohl nicht so harmlos war. Dann bittet ihn die Witwe um Unterstützung mit den denkwürdigen Worten: »Monsieur Smith. Wie Ihnen aufgefallen sein dürfte, bin ich keine trauernde Witwe. Mein Gatte war ein Schwein, und er ist mir jetzt, da er tot ist, ebenso egal wie zu Lebzeiten.« S. 33

Übernommen von der Piper-Webseite: „Anthony Coles lebt, genau wie seine Hauptfigur, seit einigen Jahren in Arles. Und genau wie Peter Smith ist auch er Kunsthistoriker, der an renommierten Universitäten auf beiden Seiten des Atlantiks unterrichtet hat. Für den Geheimdienst war er allerdings nie tätig, sondern, etwas prosaischer, auf dem internationalen Wirtschaftssektor. Er hat zwei erwachsene Töchter und einen Windhund namens Arthur. »Ein Gentleman in Arles – Mörderische Machenschaften« ist sein erster Roman.“

Anthony Coles lässt seinen Peter Smith zelebrieren, wo beide leben, in den Spaziergängen, den Fahrten, den Landschaftsbeschreibungen und vor allem dem Essen (Warnung: kein Buch, wenn man danach einkaufen gehen will Darüber hinaus ist der Krimi im Wesentlichen in der Tradition eines „Whodunnit“ geschrieben mit Actionszenen, der Vergangenheit von Smith geschuldet. Die Darstellung ist inhaltlich oberhalb vieler Werke des Genres, mit Hintergrundwissen zur Kultur, zu Weinen, zur IT, zu…ja, Coles und Smith haben Wissen, ohne dabei Besserwisser zu sein. Smith ist ernüchtert, ohne Vertrauen in Institutionen, mehr verärgert darüber, zum Besten gehalten zu werden, als gar von Moral getrieben. Im zur Seite stehen Windhund Arthur und Freund Gentry, meine Lieblingscharaktere, und natürlich gibt es auch eine Frau mit einem Geheimnis. Insgesamt ein Lesevergnügen, das nicht nur Lust auf die Provence machte, sondern auf mehr zu den Akteuren – sonst wecken Provence-Krimis bei mir nur die Reiselust und sind, im Gegensatz zu diesem Krimi, eher „nett nebenbei“.

Was nicht passte: Kleinkram. Es heißt, Smith sei 65, an anderer Stelle, er sei Jahrgang 1952 (der passende Wein!). Das hieße, es ist gerade 2017. Und im Buch wird geschrieben von gängigen Windows-NT-Betriebssystemen (S. 90) – 2017??? Übersetzt doch einfach „gängige Betriebssysteme“ oder, ganz wagemutig, Microsoft-Betriebssysteme. Die restlichen IT-Begriffe passen auch eher in die Jetzt-Zeit als in die von NT. Dafür hat man sich für die, ich bitte um Entschuldigung, bescheuerte Anlehnung an den Towles-Roman, „A Gentleman in Moscow“ entschieden. Das hat der Text nicht nötig, es wäre auch das völlig falsche Genre. Und hier google ich wie immer – was war das vorher? Interessant: Im Original scheint es sich um den Titel „A Retirement Disturbed“ von 2013 zu handeln, vielleicht wurden die Jahre angepasst in der deutschen Übersetzung? Immerhin erfahre ich, dass es noch „An Incident at Beauduc“ und „The Albanian Adventure“ in mein Leseregal schaffen werden, egal, was für Titel man denen antun wird.

Zu 5 Sternen aufgerundete 4 1/2 Sterne, weil mich hier vor allem auch der Schluss überzeugte.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Interessanter Provence-Krimi

0

Der Waliser Peter Smith kann auf ein abwechslungsreiches Berufsleben zurückblicken. Denn er war bereits als Dozent für Kunstgeschichte, Unternehmensberater und beim britischen Geheimdienst beschäftigt. ...

Der Waliser Peter Smith kann auf ein abwechslungsreiches Berufsleben zurückblicken. Denn er war bereits als Dozent für Kunstgeschichte, Unternehmensberater und beim britischen Geheimdienst beschäftigt. Nun möchte er aber seinen wohlverdienten Ruhestand genießen und hat sich dafür, gemeinsam mit seinem Hund Arthur, in einem Häuschen in Arles, ganz in der Nähe des Amphitheaters niedergelassen. Er träumt von Ruhe, sonnigen Tagen, gutem Essen und genug Muße, sein angefangenes Buchprojekt zu beenden. Doch mit diesen Wunschträumen ist es erstmal vorbei, als er bei einem Besuch des Amphitheaters niedergeschlagen wird und danach unter einem toten Mann wieder zu sich kommt. Im Krankenhaus erzählt ihm die Polizei, wie sich alles zugetragen haben soll. Peter Smith ist da allerdings ganz anderer Meinung. Sein Misstrauen wird schnell geweckt. Als dann noch die schöne Witwe des Verstorbenen bei ihm aufkreuzt und ihn um Hilfe bittet, ist es mit der erhofften Ruhe ganz vorbei, denn nun beginnt Peter Smith zu ermitteln....

Der Einstieg in diesen Provence-Krimi erfolgt eher gemächlich. Denn man beobachtet zunächst den Hautprotagonisten Peter Smith, der offensichtlich seinen Ruhestand genießt und dabei ausgiebig Land und Leute studiert. Diese Beschreibungen mögen zwar ein wenig ausufernd erscheinen, helfen allerdings dabei, sich die Hintergrundkulisse, in der sich die Handlung zuträgt, mühelos vorzustellen. Die Beschreibungen sind wirklich sehr gelungen, denn man ist sich der Provence stets bewusst und kann die flirrende Sommerhitze förmlich spüren. Dadurch kann man sich ganz auf die Handlung einlassen.

Smith macht zunächst den Eindruck, ein eher brummiger Zeitgenosse zu sein, der seine Zeit am liebsten mit sich selbst und seinem Windhund verbringt. Doch schon bald stellt sich heraus, dass Smith facettenreiche Charaktereigenschaften hat und außerdem ein wahrer Gentleman zu sein scheint. Nach dem mysteriösen Vorfall im Amphitheater nimmt die Handlung Fahrt auf. Gemeinsam mit Smith begibt man sich auf Spurensuche. Dabei folgt man ihm durch Arles und kann sich den Ort lebhaft vorstellen. Seine Besuche in den örtlichen Restaurants sind ebenfalls grandios beschrieben, denn man hat das Gefühl, selbst dabei zu sein. Auch wenn keine Hochspannung aufkommt, ist die Handlung doch durchgehend interessant und keinen Moment langweilig. Der Schreibstil ist angenehm lesbar und die Wortwahl, die hier verwendet wird, passt hervorragend zu einem Gentleman.

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten. Dieser Provence-Krimi hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es, für meinen persönlichen Geschmack, ruhig etwas spannender sein dürfte. Dennoch habe ich mich keinen Moment gelangweilt, da mir die Beschreibungen so gut gefallen haben. Ich habe den Ausflug in die Provence sehr genossen und Peter Smith, und insbesondere seinen Windhund Arthur, gerne bei den Ermittlungen beobachtet. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier von fünf möglichen Bewertungssternchen.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Wieder ein Krimi aus der Provence!

0

Im kleinen Städchen Arles sucht der ehemalige Unternehmensberater Peter Smith Ruhe. Er lebt seit der Trennung von seiner Frau mit Hund Arthur mitten in der Provence. Bei einem Spaziergang in der Arena ...

Im kleinen Städchen Arles sucht der ehemalige Unternehmensberater Peter Smith Ruhe. Er lebt seit der Trennung von seiner Frau mit Hund Arthur mitten in der Provence. Bei einem Spaziergang in der Arena von Arles geschieht ein Unglück und Smith erwacht aus der Bewusstlosigkeit, auf einem toten Mann liegend. Nach einem Kurzaufenthalt im Centre Hôspitalier erkennt er, dass der Tathergang der Polizei sich nicht mit seinem deckt. Smith wird von der Witwe des Toten, einer einflussreichen und prominenten Geschäftsfrau, engagiert um die Wahrheit um den Tod ihres Mannes herauszufinden.

Die Krimis, die in der Provence spielen, boomen ja regelrecht in jüngster Zeit. Anthony Coles bleibt dem Schema treu. Lokalkolorit, sehr viele kulinarische Genüsse, eingeflochtene französische Ausdrücke und ein Ermittler, der sich abhebt vom Einheits-Ermittler- Brei.
Der Lokalkolorit ist sehr gut ausgearbeitet. Immer wieder wird die schöne Landschaft der Provence beschrieben. Auch fehlen die Gespräche bei einem Pastis in einer kleinen Bar, nicht. Smith liebt die Stierkämpfe. Da ich mit dieser Art des Vergnügens nicht nur nichts anfangen, sondern auch regelrecht davon abgestossen bin, war ich froh, wurden die erwähnt, jedoch nicht beschrieben.
In diesem Buch wird ordentlich gebechert und gegessen. Ich habe gestaunt, dass Smith mit all den Pastis und Whiskys intus, noch ordentlich ermitteln konnte. Ebenfalls eine grosse Rolle spielt die Nahrungsaufnahme. Es vergeht kaum ein Kapitel ohne dass, explizit und detailliert beschrieben wird, was gegessen wird und wie genau die Menufolge lautet. Sehr wichtig ist auch, welcher Wein, welche Lebensmittel begleiten.
So trifft sich Smith mit dem ermittelnden Beamten zur Fallbesprechung naturellement im Restaurant. Auch ein zweites Treffen findet in einem, diesmal angesagten, Restaurant statt….bei dem wieder ein Gourmet- Menü aufgetischt wird.
Smith und wohl auch der Autor haben ein grosses Faible für Computer , Passwörter und Programme. Und so werden die detailliert und ausschweifend erwähnt, da Smith sehr gute IT Kenntnisse hat und seine Ermittlungsarbeit vor allem in diese Richtung geht.
Der Fall hat spannend begonnen, denn gleich zu Beginn werden viele Fragen aufgeworfen. Leider flacht diese Spannung gegen Mitte ab, denn hier werden sehr ausschweifend die oben erwähnten Details erzählt. Wie auch die Beschreibung, der Wohnung des Opfers, ganze 3 Ebook Seiten einnimmt. Schade, denn so verliert man den Fall zeitweise völlig aus den Augen.
Der Schreibstil ist dem französischen Slang angepasst. Nicht nur, dass immer wieder französische Ausdrücke eingeworfen wurden. So werden zum Beispiel Polizisten, konsequent Flics genannt. Auch die etwas gestelzte Ausdrucksweise, passt gut zu der Figur Peter Smith und seinem Alter. Da steht beispielsweise "verschriftlichen " statt "schriftlich festzuhalten" oder "aufzuschreiben".
Gegen Schluss nimmt die Story wieder etwas an Fahrt auf und endet schlüssig.
Dieses Buch ist der Auftakt einer wohl geplanten Serie rund um den Gentleman in Arles.

Veröffentlicht am 26.05.2018

Unruhe im Ruhestand

0

Peter Smith fällt buchstäblich eine Leiche vor die Füße. Die Frau des Toten möchte wissen, wer ihren Mann ermordet hat und beauftragt Peter Smith mit Nachforschungen. Doch was ist ihr Motiv? Je tiefer ...

Peter Smith fällt buchstäblich eine Leiche vor die Füße. Die Frau des Toten möchte wissen, wer ihren Mann ermordet hat und beauftragt Peter Smith mit Nachforschungen. Doch was ist ihr Motiv? Je tiefer Smith stochert, desto klarer wird: hier hat jemand gewaltig Dreck am Stecken. Mithilfe eines Pc-Spezialisten kommt Smith dem Täter bald auf die Spur. Nur – war das wirklich so gewollt?
Leider entwickelte sich der Krimi nur langsam und erging sich in unzähligen Beschreibungen über Essen und Kleidung der Protagonisten, was ich schon bald nur noch überflogen habe. Die eigentlichen Ermittlungen bleiben weit zurück und erst gegen Ende kommt so etwas wie Spannung auf, als das Auto von Smith überfallen wird und er in den Geheimdienstler-Modus umschaltet. Auch die Auflösung – obwohl schon lang vorher angedeutet – konnte mich nicht ganz überzeugen.
Sehr wohl überzeugt hat mich allerdings der Protagonist, den ich sehr sympathisch fand. Zwar britisch-kühl, aber dennoch ganz Gentleman, integer und sehr intelligent.
Fazit: kann man lesen, vor allem wenn man die französische Küche mag, muss man aber nicht

Veröffentlicht am 05.06.2018

James Bond Verschnitt mit zweifelhafter Moral

0

Als Gentleman bezeichnet man einen gebildeten Mann, der sich durch Charakter und Anstand auszeichnet. Peter Smith sieht sich selbst als einen solchen. Der Brite, welcher früher als Lehrer für Kunstgeschichte, ...

Als Gentleman bezeichnet man einen gebildeten Mann, der sich durch Charakter und Anstand auszeichnet. Peter Smith sieht sich selbst als einen solchen. Der Brite, welcher früher als Lehrer für Kunstgeschichte, Unternehmensberater und für den britischen Geheimdienst gearbeitet hat, lebt nach der Pensionierung zusammen mit seinem Windhund Arthur in Arles. Er lässt es ruhig angehen, trifft sich regelmäßig mit seinem Freund und ehemaligen Kollegen David Gentry, liebt gutes Essen und trinkt ganz gern mal einen über den Durst. Als er nach einem Besuch in der Stierkampfarena niedergeschlagen wird und unter einem Toten wieder erwacht, ist es damit vorbei. Für ihn ist nämlich sicher, dass der Tote, Robert DuGresson, ermordet wurde, nur glaubt ihm die Polizei nicht. Doch zumindest die Martine, Roberts Witwe, interessiert sich für die wahren Todesumstände und engagiert Peter.

„Ein Gentleman in Arles – Mörderische Machenschaften“ ist einer der wenigen Provence-Krimis, der mich nicht wirklich packen konnte. Das Setting ist toll und Arles sicher eine Reise wert, aber die Handlung plätscherte mir zu gemütlich vor sich hin. Peter ermittelt vor allem im Internet und die langatmigen Erklärungen über die Datensicherheit von PCs, Handys, Clouds etc. und wie man diverse Daten wiederfinden kann, tragen nicht unbedingt zur Steigerung der Spannung bei. Nur, wenn er wieder mal verfolgt oder überfallen wird, läuft er plötzlich zur Hochform auf und aus dem Opa wird plötzlich James Bond. Da wird gefoltert und rumgeballert, dass einem Hören und Sehen vergeht und natürlich steckt er die Gegner allesamt locker in die Tasche. Auch auf die Damenwelt macht Peter damit anscheinend Eindruck, denn nicht nur Roberts Witwe liegt ihm plötzlich zu Füßen. Ich habe mich beim Lesen mehrfach gefragt, ob der Autor hier nicht nur seine Fantasien auslebt. Peter Smith ist kein angenehmer Mann und benutzt zum Teil recht heikle Methoden bei seinen Ermittlungen. Ungerechtigkeiten sind ihm relativ egal, so lange sie ihn nicht persönlich betreffen. In meinen Augen ist er ein James-Bond-Verschnitt mit zweifelhafter Moral.

Für mich ist das Buch kein Krimi, sondern ein gemütliches Actionabenteuer vor einer tollen landschaftlichen Kulisse, bei dem man viel über die Geschichte, Gerichte und Weine der Region erfährt. Wahrscheinlich finden Männer an dieser Art des Buches und dem Schreibstil eher Gefallen als Frauen.