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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2018

Dieses Buch hat mich richtig verzaubert

Die Frauen von Ballycastle
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Inhalt:

Fina Ramsay hat sich einen kleinen Traum erfüllt, als sie die kleine Buchhandlung „The Reading Corner“ eröffnet hat. Dieser Traum droht jedoch zu platzen, als gegenüber eine Filiale der McClary’s-Books-Kette ...

Inhalt:

Fina Ramsay hat sich einen kleinen Traum erfüllt, als sie die kleine Buchhandlung „The Reading Corner“ eröffnet hat. Dieser Traum droht jedoch zu platzen, als gegenüber eine Filiale der McClary’s-Books-Kette aufmacht. Seitdem versucht sie sich dagegen zu wehren, indem sie dem Besitzer Liam McClary böse Mails schreibt.

Während Fina mit ihrem Laden ums Überleben kämpft, muss sie auch noch feststellen, dass die McClarys plötzlich überall sind. So findet sie z.B. den Namen in einem Brief, den ihre an Alzheimer erkrankte Großmutter einst an ihre beste Freundin geschrieben hat. Doch woher kannte ihre Granny die McClarys und warum klingt der Brief so verzweifelt?

Um Antworten zu bekommen bleibt der jungen Frau nur eines übrig: Sie muss sich dem „Feind“ Liam McClary nähern. Dabei ahnt sie nicht, welch ungeahnte Folgen das haben wird … .

Meine Meinung:

Da ich ein Fan von Familiengeschichten bin und gerne Geheimnisse lüfte war dieses Buch ein absolutes Muss für mich.

Im Prolog findet man sich in Belfast im Jahr 1970 wieder und erlebt Finas Großmutter als junge Frau. Dieser kurze Einblick in das Leben von Bridget wirft natürlich mehr Fragen auf, als sie zu beantworten und macht damit schon einmal richtig neugierig auf die kommenden Ereignisse.

Danach trifft man auf Fina, die gerade erst ihre Granny in ein Pflegeheim bringen musste, da sie wegen ihres Buchladens nicht rund um die Uhr für die ältere, an Alzheimer erkrankte Frau sorgen kann. Sofort wird klar, dass Fina ihre Großmutter sehr am Herzen liegt und dass sie eine besondere Beziehung zu ihr hat. Damit war mir die junge Frau sofort sympathisch. Obwohl sie sehr für ihren kleinen Traum kämpft, vergisst sie trotzdem ihre Familie nicht. Sie scheint meist eher vernünftig an Situationen heranzugehen und diese erst einmal mit dem Kopf anzugehen und trotzdem ist sie auch voller Emotionen. Das merkt man nicht nur in ihrem Umgang mit ihren Familienangehörigen, sondern auch in ihren Emails an Liam. Die fand ich richtig klasse. Es macht Spaß, den kleinen Kleinkrieg zwischen den Protagonisten zu verfolgen und ich musste sogar mehrmals schmunzeln.

Schnell findet Fina auch den Brief ihrer Großmutter und das Familiengeheimnis rückt erneut in den Vordergrund. Natürlich lässt die Autorin ihre Leser auch weiterhin im Dunkeln, was die beiden Familien verbinden. So stellte ich die wildesten Spekulationen an und versuchte, die einzelnen Bruchstücke zu kombinieren, um hinter das Geheimnis zu kommen. Ich liebe es einfach, wenn nicht die gesamte Geschichte sofort vor dem Leser ausgebreitet, sondern erst nach und nach das Rätsel gelöst wird. Das gelingt Sandra Binder wirklich sehr gut. Gemeinsam mit Fina setzt man also das Puzzle Stück für Stück zusammen und auch, wenn ich ein paar Dinge schon vor der Lösung erraten hatte, verlor das Buch trotzdem nichts an Spannung für mich. Bis zum Ende klebte ich an den Seiten und wollte einfach schwarz auf weiß lesen, was damals 1970 geschehen ist. Eigentlich hatte ich nach dem Prolog damit gerechnet, dass wir während der Geschichte häufiger die Zeitebene wechseln würden, aber die restliche Story spielt komplett in der Gegenwart. Doch obwohl ich eigentlich so einen Wechsel liebe, störte es mich in diesem Buch überhaupt nicht, denn der Autorin gelingt es auch so, ihren Leser richtig zu fesseln.

Das liegt jedoch nicht allein an der Familiengeschichte, die es aufzudecken gilt, sondern auch an der wirklich bezaubernden Liebesgeschichte. Die Protagonisten „zicken“ sich ja erst einmal richtig an, was ich schon herrlich fand. Dann lernen sie sich aber nach und nach besser kennen und man merkt sofort, dass sich zwischen den beiden etwas zu entwickeln scheint. Nur leider ist es nicht immer so einfach, wie man denkt und manchmal steht zwei Menschen auch ihre Vergangenheit im Weg. Ich hab wirklich sehr mitgefiebert mit diesen beiden. Was für ein süßes Pärchen, da kommt man richtig ins Träumen und Schwärmen.

Als besonderes „Zuckerl“ vermittelt uns die Autorin neben dem spannenden Familiengeheimnis und der süßen Liebesgeschichte auch noch die Geschichte Nordirlands und bringt uns nicht nur die Landschaft mit detailreichen und liebevollen Beschreibungen näher, sondern plädiert auch dafür, hinter die Kulissen zu sehen und sich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen. So vermittelt Sandra Binder mit ihrer Geschichte neben der Unterhaltung auch noch eine wichtige Botschaft, was mich sehr berührt hat.

Fazit:

„Die Frauen von Ballycastle“ ist ein zauberhaftes Buch, das alles hat, was man sich als Leser wünscht: Eine spannende Familiengeschichte, die erst nach und nach enträtselt wird, eine gefühlvolle und süße Liebesgeschichte und eine schöne Botschaft, nämlich, dass es sich lohnt, einmal alle seine Vorurteile über Board zu werfen und hinter die Kulissen zu sehen.
Sandra Binder hat mich mit ihrer Geschichte auf jeden Fall verzaubert und ich möchte euch dieses tolle Buch wirklich sehr ans Herz legen.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Eine originelle Märchenadaption mit ernsten Elementen

Der Axolotlkönig
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Inhalt:

Leonie wird von ihren Mitschülern ständig als Brillenschlange verspottet und auch sonst haben sie kaum ein nettes Wort für sie übrig. Natürlich ist Fynn, der beliebteste Mitschüler da auch sofort ...

Inhalt:

Leonie wird von ihren Mitschülern ständig als Brillenschlange verspottet und auch sonst haben sie kaum ein nettes Wort für sie übrig. Natürlich ist Fynn, der beliebteste Mitschüler da auch sofort mit dabei.

Doch plötzlich findet er sich als Axolotl in Leonies Aquarium wieder. Wie konnte das nur passieren?

Anfangs suhlt er sich in Selbstmitleid und denkt nur daran, einen Ausweg aus seiner eigenen Misere zu finden, doch dann merkt er plötzlich, dass Leonie dringend Hilfe gebrauchen könnte. Seit dem Tod ihrer geliebten Großmutter zieht sich das Mädchen nämlich immer mehr in sich selbst zurück.

Und nicht nur Leonies Spiegel, den sie von ihrer Oma geerbt hat, ist zerbrochen, auch Leonies Seele bekommt immer mehr Risse. Risse, die bald vielleicht nicht mehr zu reparieren sind … .



Meine Meinung:

Anfangs begegnet man Fynn, wie er in der Schule mit Leonie zusammenstößt und diese sogleich als Brillenschlange verhöhnt. Man bekommt sofort mit, dass er sich selbst ziemlich wichtig nimmt und dabei auf Leuten wie Leonie herumtrampelt. Das machte ihn mir auf Anhieb unsympathisch. Ich gönnte es ihm richtig, dass er in einen Axolotl verwandelt wird :)

Leonie ist noch sehr jung und sehr intelligent. Sie hat ein paar Klassen übersprungen und scheint auch etwas exzentrisch zu sein. Deswegen hat sie auch nie so wirklich einen Platz in ihrer Klasse und auch keine Freunde gefunden. Im Gegenteil: Sie wird täglich verspottet und gemobbt. Das und ihr Familienleben hinterlassen bei Leonie Spuren. Spuren in ihrer Psyche, mit denen sie nicht umgehen kann..

Meiner Meinung nach nimmt Mobbing heutzutage wirklich Überhand und in Zeiten von Facebook und Co ist es auch leider sehr einfach geworden. So wie Leonie geht es sicher mehreren jungen Mädchen und ich finde, da muss dringend etwas passieren. Deshalb gefiel es mir sehr gut, dass Sylvia Rieß dieses Thema in ihrem Märchen aufgegriffen hat. Es zeigt, wie weit solche Spötteleien gehen können, was diese für die Opfer bedeuten und dass Eltern davon oft nichts mitbekommen. Einfühlsam führt die Autorin ihre Leser in Leonies Gefühlswelt ein und lässt diese hautnah am Schicksal des Mädchens teilnehmen. Oft wünschte ich mir Teil des Märchens zu sein und Leonie helfen zu können, so sehr berührte mich die Geschichte.

Als Fynn ein Axolotl wird und schließlich bei Leonie im Aquarium landet, bekommt er auch mit, was er und seine Freunde dem Mädchen antun. Erst da kommt er ins Grübeln und denkt über sein eigenes Verhalten nach. Dabei erfährt man auch mehr über Fynns eigene Geschichte, was ich wirklich super fand. Überhaupt machen die Charaktere in diesem Buch eine tolle Entwicklung durch, die jedoch nicht so schnell vonstatten geht, dass sie unglaubwürdig wird.

Doch neben all den ernsten Themen, die dieses Buch behandelt, ist es immer noch ein Märchen und enthält ein paar spannende Fantasy-Elemente, die der Geschichte noch einmal eine andere Richtung geben und versuchen, die Situation etwas aufzulockern. Man darf also nicht ganz so ernst nehmen, wenn ein Krebs z.B. am Computer eine Nachricht tippt. Doch ich denke, genau das macht auch ein bisschen den Charme dieser Geschichte aus. Hier werden ernste Themen in ein Märchen gepackt und sollen so die Leser auf unterhaltsame Weise etwas sensibilisieren, was meiner Meinung nach sehr gut gelingt.

Auch der Schreibstil der Autorin gefiel mir. Die Geschichte wird abwechselnd aus Leonies und Fynns Sicht erzählt und die Sprache passt super zu den beiden Jugendlichen. Sie ist flüssig und locker und das Buch lässt sich schön entspannt lesen.



Fazit:

„Der Axolotlkönig“ ist eine originelle Märchenadaption, die ernste Themen behandelt und mit ein paar fantastischen Elementen und einem lockeren Schreibstil den Leser dafür sensibilisieren soll. Mich hat die Geschichte von Leonie und Fynn wirklich berührt und ich finde, das hier ist definitiv ein Buch, das sehr gut in meine Kategorie „Hidden Treasure“ passt.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Eine einzigartige Familiengeschichte

Das geheime Lächeln
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Inhalt:

Zufällig entdeckt die Journalistin Emilia in einem Auktionskatalog das Porträt einer jungen Frau, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Bei der Porträtierten kann es sich eigentlich nur um ihre ...

Inhalt:

Zufällig entdeckt die Journalistin Emilia in einem Auktionskatalog das Porträt einer jungen Frau, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Bei der Porträtierten kann es sich eigentlich nur um ihre Großmutter Sophie handeln, die in den 1930er-Jahren in Frankreich gelebt hat.

Von ihrer Mutter Pauline erfährt Emilia jedoch leider nichts, denn diese leidet an Gedächtnislücken und möchte auch nicht über ihre Familiengeschichte sprechen. Deshalb macht sich die Frau auf den Weg in die Provence, um dort mehr über ihre Großmutter herauszufinden.

Dort taucht sie jedoch nicht nur tiefer in die Vergangenheit ein, sondern erfährt gleichzeitig auch mehr über sich selbst … .

Meine Meinung:

Ich liebe Familiengeschichte und als mich die Autorin Bettina Storks fragte, ob ich ihr Buch lesen wolle, konnte ich nicht „nein“ sagen, da es einfach perfekt in mein Leseschema passt.

Anfangs begegnet man Sophie und erhält einen kleinen Einblick in ihr Leben, ohne jedoch wirklich etwas über sie zu erfahrend.

Schon auf den ersten Seiten merkt man, dass die Autorin Bettina Storks einen wirklich einzigartigen Schreibstil besitzt. Sie bedient sich vieler Metaphern, nutzt kurze unvollständige Sätze und spielt mit verschiedenen Sprichworten und Ausdrücken. Die Sprache in „Das geheime Lächeln“ ist keines Wegs als einfach zu bezeichnen, im Gegenteil, ich würde sie fast schon poetisch nennen. Trotz allem liest sich das Buch sehr flüssig, aber gerade wegen diesem wundervollen Schreibstil, genießt man die Geschichte noch mehr. Dieses Buch zeigt eindeutig, dass die Autorin ihr Handwerk versteht. Ich liebe es jedenfalls, wenn ein Schriftsteller so gut mit Sprache umgehen kann.

Nach dem Prolog, bei dem man Sophie begleitet, taucht man in Emilias Leben in die Gegenwart ein und erfährt, dass auch diese Frau es gerade nicht einfach hat. Ihr Leben ist momentan gehörig durcheinander und dann sieht sie auch noch das Porträt ihrer Großmutter und ihre Neugierde ist geweckt. Doch Emilia ist kein Mensch, der sofort impulsive reagiert und trotzdem lässt ihr das alles keine Ruhe und sie beschließt, sich auf die Suche nach Antworten zu machen. Die Protagonistin gefiel mir wirklich sehr gut. Sie ist eine Frau mittleren Alters, hat zwei erwachsene Söhne und ist selbstständig als Journalistin tätig. Mir gefiel ihre Art die Dinge anzugehen, ich konnte ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen und ihren Drang, nach ihren Wurzeln zu fahnden verstehen. Und obwohl die Geschichte in der dritten Person erzählt wird, fühlte ich mich Emilia sehr nahe und tauchte so noch tiefer in die Geschichte ein.

Sehr gut gefiel mir auch, dass man nicht nur Sophie und Emilia begleitet, sondern auch noch eine weitere Sichtweise miterleben darf. Dadurch wird die Story noch runder und trotzdem gelingt es Bettina Storks sehr gut, all ihre Geheimnisse bis zum Schluss zu bewahren. Das ist meiner Meinung nach auch eine große Kunst. Denn die Autorin streut immer nur Hinweise, verrät immer nur einen Teil der Ereignisse und mit jeder Frage, die sie beantwortet, werden neue aufgeworfen. So rätselte ich bis zum Schluss mit, was Sophie wirklich passiert sein könnte und wie die Geschichte von Emilia und ihrer Mutter Pauline ausgehen würde. Dadurch ist das Buch wirklich vom Anfang bis zum Ende spannend und ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, da ich so gerne wissen wollte, welches Schicksal sich die Autorin für ihre Protagonisten ausgedacht hat.

Dabei hat mich das Buch so mitgerissen, dass ich teilweise wirklich die Luft anhielt, dass mir der Atem stockte, dass ich gelacht und sogar geweint habe. Auch, wenn es nicht DEN großen Skandal gab, hat mich die Geschichte doch sehr berührt. Dabei geht es nicht nur um Liebe und Freundschaft, sondern auch um Vertrauensverrat, wieviel eine Liebe aushält, was man bereit ist, für das Wohl seiner Kinder zu tun, ob es nur eine große Liebe gibt, wie viel Schmerz ein Mensch erdulden kann und wie anders das eigene Leben verläuft, wenn man seine Wurzeln nicht kennt. In dieser Geschichte steckt so vieles, das man anfangs gar nicht erahnen kann, das mich aber immer wieder zum Grübeln gebracht hat.

Fazit:

Bei „Das geheime Lächeln“ handelt es sich um ein Buch, dass man nicht einfach nur wegliest, sondern das in einem arbeitet und einen sehr bewegen kann, wenn man sich darauf einlässt. Dabei haben mich nicht nur die Schicksale der Protagonisten berührt, sondern auch der poetische Schreibstil von Bettina Storks, die ihr Handwerk wirklich mehr als versteht. Eine einzigartige Familiengeschichte, die ich auf jeder Seite genossen habe.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 13.05.2018

In diesem Buch steckt mehr, als man zu Beginn denkt

Vertrauen und Verrat (Kampf um Demora 1)
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Inhalt:

Sage soll nach dem Willen ihres Onkels und Vormunds durch die Kupplerin einen Ehemann finden und verheiratet werden. Doch das Mädchen möchte ihr Leben selbst bestimmen und denkt gar nicht daran, ...

Inhalt:

Sage soll nach dem Willen ihres Onkels und Vormunds durch die Kupplerin einen Ehemann finden und verheiratet werden. Doch das Mädchen möchte ihr Leben selbst bestimmen und denkt gar nicht daran, sich einem Mann unterzuordnen.

Stattdessen beginnt sie eine Lehre bei der Kupplerin und begleitet die Bräute zu ihrem Concordium, dem Ball auf dem die Ehen geschlossen werden. Zu ihrem Schutz reist zusätzlich eine Gruppe Soldaten mit.

Unfreiwillig gerät Sage dabei zwischen die Fronten, denn im Hintergrund werden fleißig die Fäden gezogen und ein Krieg vorbereitet. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die junge Frau dabei eine entscheidende Rolle spielen wird und zudem erkennen muss, dass nicht alle Männer gleich sind und man gegen Gefühle nie gefeit ist.

Meine Meinung:

Schon als ich das Cover und den Klappentext zum ersten Mal sah, war ich neugierig auf dieses Buch. Die durchaus positiven Meldungen von anderen Bloggern haben mich schließlich vollkommen überzeugt dieses Buch zu lesen.

Etwas erstaunt war ich über das Setting dieses Buches. Es spielt in einer fiktiven Welt, mutet aber eher einem historischen Roman an. Deshalb fand ich die Einteilung in das Genre Fantasy etwas verwirrend. Da ich jedoch gerne historische Romane lese, fand ich das Setting richtig großartig. Ich liebe es in Welten einzutauchen, in denen Frauen ein Korsett und Reifröcke tragen, in denen Könige und Herzöge die Herrschaft über das Reich führen und Soldaten ihre Befehle entgegennehmen. All das findet man in diesem Buch.

Sage, die Protagonistin scheint jedoch nicht so recht in dieses Setting zu passen. Sie trägt lieber Hosen, klettert gerne auf Bäume und hat auf keinen Fall vor, sich dem Willen eines Mannes zu beugen. Vielleicht war sie mir deshalb sofort sympathisch. Die junge Frau ist ihrer Zeit einfach voraus und lässt sich nicht in eine Schiene oder in ein Korsett zwängen. Und doch bleibt ihr schließlich nichts anderes übrig, selbst, wenn sie sich nicht verkuppeln lässt, sondern stattdessen eine Ausbildung bei der Kupplerin beginnt. Dadurch erhält sie einen Einblick in die Arbeit der Frau. Denn Mistress Rodelle achtet nicht nur darauf, dass die Verbindung politisch vorteilhaft ist oder das Reich gesichert wird, sondern hat auch ein Herz für ihre Schützlinge und möchte nur das Beste für diese. So muss Sage erkennen, dass nicht alles so schlimm ist, wie sie immer gedacht hat.

Überraschender Weise bleibt die Geschichte nicht allein bei Sage und ihrem Job als Kupplerin. Denn Erin Beaty hat einen weiteren Handlungsstrang in ihre Geschichte mit aufgenommen: So findet man sich plötzlich in einer Gruppe von Soldaten wieder, erfährt etwas über ihre Aufgaben und ihre Leben. Ehrlich gesagt fand ich diesen Handlungsstrang anfangs nicht sehr aufregend. Ich brauchte auch ziemlich lange, bis ich die einzelnen Herren sortiert hatte und mir merken konnte, wer welchen Rang innerhalb der Armee hat.

Das ändert sich dann aber zum Glück, als die Bräute schließlich auf die Soldaten treffen. Ab da hatte ich richtig Spaß mit dem Buch. Ich freute mich auf die Treffen zwischen den Mädchen und den jungen Männern, war gespannt, was Sage alles herausfinden und für wen ihr Herz schließlich schlagen würde.

Ich tauchte regelrecht ein in eine Welt voller Lügen und Intrigen, voller Geheimnisse und Verwirrungen. Gerade, wenn ich dachte, jetzt hätte ich den Durchblick, hat mich die Autorin wieder an der Nase herumgeführt. Es ist nämlich nicht alles so, wie man zu Anfang denkt und meine Spionagefähigkeiten sind wohl nicht so ausgeprägt, wie die von Sage haha Jedenfalls hatte ich richtig Spaß dabei die Geheimnisse zu lüften und mit den Protagonisten mitzufiebern. Es war nämlich wirklich spannend und bei einer Szene musste ich sogar richtig heulen. Ja, dieses Buch birgt mehr, als man zu Beginn denkt. Mich konnte es jedenfalls von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass es ein Einzelband wäre, denn mit diesem Ende hätte ich durchaus leben können und so muss ich jetzt wieder auf eine Fortsetzung warten, was nicht heißt, dass ich nicht gerne mehr von Sage lesen möchte.

Fazit:

„Vertrauen und Verrat“ birgt wirklich mehr, als man zu Beginn denkt. Trotz der Einteilung in das Genre „Fantasy“ ist es eher ein historischer Roman, was meinem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch erteilte. Im Gegenteil, ich liebte das Setting und freute mich über die Protagonistin, die sich gegen die altertümlichen Bräuche auflehnt. Außerdem hatte ich totalen Spaß, all die Geheimnisse und Intrigen aufzudecken und trotzdem geriet ich in die Falle der Autorin. Wer hätte gedacht, dass mich dieses Buch so fesseln und so viele Emotionen durchleben lassen würde. Einfach genial.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 13.05.2018

Eine würdige Fortsetzung

Das Herz der Quelle (2). Sternenfinsternis
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Inhalt:

Als mächtigste Magierin der Gemeinschaft mit einer Quelle als Ratsmitglied könnte Adara ein privilegiertes Leben führen, doch Dank Chris hat sie einen Blick hinter die Kulissen bekommen und seitdem ...

Inhalt:

Als mächtigste Magierin der Gemeinschaft mit einer Quelle als Ratsmitglied könnte Adara ein privilegiertes Leben führen, doch Dank Chris hat sie einen Blick hinter die Kulissen bekommen und seitdem ist sie eine andere. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, den korrupten Rat zu entmachten und die Gemeinschaft zu befreien.

Dafür braucht sie jedoch die Hilfe ihrer Quelle Seth. Seit Jahren arbeitet er schon an einem Plan, um die Machenschaften des Rates zu beenden. Obwohl Adara sich immer mehr auf ihn einlässt und ihre Gefühle für ihn immer tiefer werden, kann sie ihm doch nie ganz vertrauen, denn plötzlich scheint er seine eigenen Ziele zu verfolgen … .

Meine Meinung:

Da ich von „Sternensturm“ mehr als begeistert war, musste ich natürlich den zweiten Teil unbedingt lesen und freute mich sehr auf dieses Buch.
Als ich anfing zu lesen, hatte ich ehrlich gesagt ein paar Einstiegsschwierigkeiten. Der erste Teil war schon viel zu lange her und ich hatte nicht mehr alle Personen und Ereignisse ganz genau vor Augen, deshalb dauerte es etwas, bis ich wieder in die Welt und die Geschichte hineingefunden hatte.

Danach fing mich der Zauber dieser faszinierenden Welt jedoch sofort wieder ein. Alana Falk hat mit ihrer Reihe wirklich etwas Einzigartiges geschaffen. Ich liebe die Idee mit den Magiern und ihren Quellen, doch in diesem Band geht die Geschichte noch tiefer. Man erfährt etwas von den Anfängen dieser Welt, über die Zusammenhänge und über die Vergangenheit einzelner Protagonisten. Ich fand es toll, mehr über diese Welt zu erfahren und war begeistert, wie komplex das ganze Geschehen war.

Anfangs begleitet man Adara und Seth bei ihrer Arbeit als Magier und Quelle und erfährt von ihren Verpflichtungen gegenüber dem Rat. Dabei werden ihre Aufträge immer grausamer und Adara ist am Ende ihrer Kräfte. Die Pläne von Seth gehen ihr zu langsam, vor allem, da der Rat immer korrupter wird und Adara endlich etwas verändern möchte. Es geht soweit, dass die Magierin bald schon nicht mehr weiß, ob sie Seth wirklich noch vertrauen kann und obwohl man als Leser teilweise einen kleinen Wissensvorsprung hat, lässt einen die Autorin doch auch selbst im Dunkeln, was Seth‘ Motive betrifft. Das fand ich richtig großartig. Ich bewundere es, wenn es Autoren gelingt, ihre Leser an der Nase herumzuführen, so dass diese selbst spekulieren müssen, was hinter dem Ganzen stecken könnte. Alana Falk ist das ja bereits in „Sternensturm“ gelungen, aber auch in „Sternenfinsternis“ hält sie so einige Überraschungen für ihre Leser bereit. Ganz ehrlich gesagt hätte ich nicht damit gerechnet, dass die Geschichte so tief geht und auch nicht in welche Richtung sie am Ende führen wird. Doch genau das hat mich richtig begeistert.

Genauso wie die Protagonisten. Während man im ersten Band vor allem Adara kennengelernt hat und tiefer in ihre Gedankenwelt eindringen durfte, ist es in der Fortsetzung in meinen Augen eher Seth, auf dem der Fokus liegt. Anfangs fand ich ihn noch sehr unnahbar, doch je mehr ich las und je mehr ich über ihn erfuhr, desto vielschichtiger wurde er. Trotz allem war ich mir über seine wahren Motive nie im Klaren, doch das ist wohl Absicht ;) Mir gefiel Seth auf jeden Fall, denn ich mag Charaktere, die sich nicht so einfach in Schubladen stecken lassen, die man kennenlernen muss, um sie einschätzen zu können und die immer etwas Geheimnisvolles behalten.

Es gibt jedoch auch einige spannende Nebendarsteller und zwar auf beiden Seiten. Von einigen erfährt man mehr, sie nehmen mehr Raum in der Geschichte ein, aber eben nur so viel, dass noch genug Platz für die Story an sich ist. Auch hier beweist Alana Falk besonderes Fingerspitzengefühl, damit sich die Geschehnisse und die Charakterentwicklungen die Waagschale halten. So wird das Buch nie langweilig und ich klebte wirklich an den Seiten, um zu erfahren, wie alles zusammenhängen würde.

Alles läuft auf einen großen Showdown hinaus, der dann noch einmal einige Überraschungen bereithält und mich richtig begeistert hat. Am Ende ziehen sich dann alle Fäden zusammen, die wichtigsten Fragen werden geklärt und die Geschichte schön abgerundet, so dass ich das Buch zufrieden zuschlagen konnte.

Fazit:

Auch mit „Sternenfinsternis“, dem zweiten Band hat mich Alana Falk wieder restlos begeistert. Ihre Charaktere sind vielschichtig und teilweise undurchsichtig, die Story durchweg spannend und die Welt einfach faszinierend. Außerdem gibt es wieder einige unvorhersehbare Überraschungen und einen großartigen Showdown. Am Ende laufen alle Fäden zusammen und ich konnte das Buch glücklich zuschlagen.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.