Cover-Bild Der Augenblick der Zeit
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 19.03.2018
  • ISBN: 9783896675699
Stephanie Schuster

Der Augenblick der Zeit

Roman
Ina Kosmos ist Expertin für Farben, eigentlich will sie selbst Künstlerin sein. Aber sie leidet seit zehn Jahren an einer Blockade, kann nicht zeichnen und malen und hat sich ganz auf die Förderung anderer Künstler spezialisiert. Als sie gezwungen ist, ihre Galerie aufzugeben, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie erhofft sich Trost bei ihrem Freund, dem Kunstfälscher Zack Eisenfell, stattdessen versucht er sie zu überreden, in sein Geschäft einzusteigen. Da entdeckt Ina bei einer Auktion in London ein Frauenporträt, in dem sie einen noch unbekannten Leonardo da Vinci vermutet. Sie wird überboten, setzt aber fortan alles daran, das Bild zu finden und Leonardos Urheberschaft zu beweisen. Fünfhundert Jahre früher erlebt Georg Tannstetter, Sterndeuter und angehender Leibarzt des Kaisers Maximilian I., die Entstehung des Bildes am Mailänder Hof, an dem auch Leonardo da Vinci Hofkünstler ist. Allerdings wird Tannstetter von der Herzogsfamilie getäuscht und braucht viele Jahre, um dem Geheimnis des Porträts auf die Spur zu kommen.

Ein atmosphärischer, inspirierender, farbenprächtiger Roman über den Kosmos der schönen Künste und die Kraft der Kreativität.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2018

Die Faszination eines Gemäldes überdauert Jahrhunderte

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Die Galeristin Ina Kosmos leidet seit vielen Jahren unter eine Blockade und hat das Malen aufgegeben. Dabei bedeuten ihr Gemälde, die Kunst und Farben alles. Als sie bei einer Auktion vergeblich versucht, ...

Die Galeristin Ina Kosmos leidet seit vielen Jahren unter eine Blockade und hat das Malen aufgegeben. Dabei bedeuten ihr Gemälde, die Kunst und Farben alles. Als sie bei einer Auktion vergeblich versucht, ein geheimnisvolles Gemälde zu ersteigern, wird ihre Neugier geweckt. Sie will, ja muss, dieses Gemälde einer schönen, jungen Frau in ihren Besitz bringen. Dabei spielt es nicht so sehr eine Rolle, dass sie in diesem Bild ein Kunstwerk Leonardo da Vincis vermutet. Vielmehr fühlt sie sich magisch davon angezogen. Ohne dass Ina sich dessen bewusst ist, fängt sie wieder an zu skizzieren und ihr Leben ändert sich. Viele Jahrhunderte zuvor begibt sich der Gelehrte, Sterndeuter und angehende Mediziner Georg Tannstetter auf eine beschwerliche Reise nach Italien, um dort die künftige Braut seines Königs in Augenschein zu nehmen. Doch Il Moro, der Ende des 15. Jahrhunderts als Herzog in Mailand das Sagen hat, hält ihn hin. Da stellt sich Tannstetter bald die Frage, ob es die Braut überhaupt gibt und was das Ganze soll. Hartnäckig verfolgt er seinen Auftrag, die Braut zu untersuchen und danach in die Heimat zurückzukehren. In seiner Zeit des Wartens lernt er Leonardo da Vinci kennen und die beiden werden Freunde. Sie vereint die Neugier auf das Leben und die Menschen, genauso wie die Faszination für die Mathematik und die Sterne.
In ihrem Debütroman vereint die Künstlerin Stephanie Schuster die breite, faszinierende Palette an Farben, die Liebe zur Kunst, das Suchen und Finden der eigenen Persönlichkeit ihrer beiden Hauptfiguren und die Geschichte um das Portrait einer schönen, jungen Frau aus Italien. Dabei bezieht sie gekonnt und liebevoll den Künstler Leonardo da Vinci genauso mit ein wie auch die geschichtlichen Gegebenheiten dieser Epoche und die schnelllebige Zeit des 21. Jahrhunderts. Die Liebe zur Kunst ist in jedem Satz zu spüren, ohne kitschig zu werden. Die beiden Hauptfiguren Ina Kosmos und Georg Tannstetter vereint eine gemeinsame Leidenschaft, auch wenn sie durch Jahrhunderte getrennt sind. Geschickt und in einem bildhaft schönen Schreibstil führt sie die beiden Handlungsstränge wie selbstverständlich aufeinander zu. Zu Ende des Romans werden die jeweiligen Abschnitte zu Ina und Georg immer kürzen, was die Spannung erhöht und den Leser auf ein gelungenes Ende zuführt. Mühelos gelingt es der Autorin auch die Sprache der jeweiligen Zeit (Gegenwart und Renaissance) anzupassen. Die Charaktere Ina und Georg sind detailreich gezeichnet und die Geschehnisse im Mailand des 15. Jahrhunderts/16. Jahrhunderts gut recherchiert. Mir kam zugute, dass ich kurz zuvor bereits einen historischen Roman über die Borgias gelesen hatte. Da war mir dieses Zeitalter noch sehr präsent.
Dieser Roman ist angefangen beim stimmigen und schön gestalteten Cover mit der „La Bella Principessa“ über die pinkfarbenen Bänder die das Buch umschlingen bis hin zu den Kapitelüberschriften in Form von Farbnamen ein Genuss. Ich bin begeistert von diesem wunderschönen Buch und habe die beigelegte Karte mit der persönlichen Widmung und dem Konterfei der Dame oft zur Hand genommen. Immer wieder habe ich mich gefragt, wer sie wohl war und wie ihr Leben verlief. Tief konnte ich in das Leben von Ina Kosmos und Georg Tannstetter eintauchen und habe die Zeit mit ihnen sehr genossen, denn sie sind mir beide ans Herz gewachsen.

Veröffentlicht am 19.04.2018

La Bella Principessa

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Zum Inhalt / Klappentext

Ina Kosmos ist Expertin für Farben, eigentlich will sie selbst Künstlerin sein. Aber sie leidet seit zehn Jahren an einer Blockade, kann nicht zeichnen und malen und hat sich ...

Zum Inhalt / Klappentext

Ina Kosmos ist Expertin für Farben, eigentlich will sie selbst Künstlerin sein. Aber sie leidet seit zehn Jahren an einer Blockade, kann nicht zeichnen und malen und hat sich ganz auf die Förderung anderer Künstler spezialisiert. Als sie gezwungen ist, ihre Galerie aufzugeben, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie erhofft sich Trost bei ihrem Freund, dem Kunstfälscher Zack Eisenfell, stattdessen versucht er sie zu überreden, in sein Geschäft einzusteigen. Da entdeckt Ina bei einer Auktion in London ein Frauenporträt, in dem sie einen noch unbekannten Leonardo da Vinci vermutet. Sie wird überboten, setzt aber fortan alles daran, das Bild zu finden und Leonardos Urheberschaft zu beweisen. Fünfhundert Jahre früher erlebt Georg Tannstetter, Sterndeuter und angehender Leibarzt des Kaisers Maximilian I., die Entstehung des Bildes am Mailänder Hof, an dem auch Leonardo da Vinci Hofkünstler ist. Allerdings wird Tannstetter von der Herzogsfamilie getäuscht und braucht viele Jahre, um dem Geheimnis des Porträts auf die Spur zu kommen.
Ein atmosphärischer, inspirierender, farbenprächtiger Roman über den Kosmos der schönen Künste und die Kraft der Kreativität.

»Stephanie Schuster kennt sich aus mit dem Verfassen guter, spannender, lesenswerter Bücher.«

Süddeutsche Zeitung (27.03.2018)

(Quelle: Blessing Verlag)

Meine Meinung zum Buch

Cover:

Das Cover zeigt das Gemälde "La Bella Principessa", umwickelt mit einem Seidenband in einem schönen Rot. Die schöne Dame auf dem Cover hatte sofort meine Aufmerksamkeit und hat mich neugierig auf den Inhalt gemacht. Das rote Seidenband lockert das Cover auf und fügt den Titel und den Namen der Autorin stimmig ein.

Inhalt:

Ina Kosmos leitet gemeinsam mit einer Freundin eine Galerie im München der Gegenwart. Auf einer Auktion entdeckt sie ein Bild, das ihr Herz höher schlagen lässt. Sofort denkt sie bei der Malweise an den großen Künstler Leonardo da Vinci. Obwohl der Malstil für ihn ungewöhnlich erscheint, will sie das Bild unbedingt in ihren Besitz bringen. Als sie bei der Auktion überboten wird, geht ihr das Porträt trotzdem nicht aus dem Kopf und sie setzt alles daran, das Bild ausfindig zu machen. Während es in ihrem Leben drunter und drüber geht, setzt sie alle Hebel in Bewegung und findet das Bild. Nachdem sie es gekauft hat, will sie beweisen, dass es ein Werk von Da Vinci ist. Ina hat nach dem Verlust ihrer Zwillingsschwester aufgehört zu malen und findet im Laufe der Geschichte auch durch das Gemälde zurück zur Kunst.

Der Sterndeuter Georg Tannstetter lebt im 15. Jahrhundert und möchte unbedingt Medizin studieren. Da er nicht die nötigen Noten aufweisen kann, wird ihm die Zulassung zum Studium verwehrt. Er schlägt sich mit Arbeiten bei Hofe durch. Durch Zufall kann er seine umfassenden Kenntnisse im Bereich der Medizin unter Beweis stellen. Man wird auf ihn aufmerksam und er wird zum Abgesandten des Kaisers gemacht und soll nach Mailand reisen um dort die zukünftige Braut von Maximilian zu untersuchen und ein Bildnis von ihr wieder mit zurück zu bringen. Es beginnt für Tannstetter eine aufregende Zeit am Mailänder Hof der Sforzas, die ihn ungewöhnlich lange hinhalten, bis er die Braut zu Gesicht bekommt. Während seines Aufenthaltes lernt er Leonardo Da Vinci kennen und freundet sich mit ihm an. Dieser verschafft Tannstetter ungewöhnliche Einsichten in die menschliche Anatomie und die Forschung. Schlussendlich reist er mit einem Porträt der zukünftigen Kaiserin zurück nach Wien. Aber ist die abgebildete Dame wirklich Bianca Maria Sforza.

Schreibstil:

In zwei Zeitebenen hat Stephanie Schuster eine wundervolle Geschichte um die Entstehung des Porträts "La Bella Principessa" erdacht. Eindrucksvoll beschreibt sie die Erlebnisse von Georg Tannstetter am Hofe der Sforzas und seine Begegnungen mit Leonardo da Vinci. Die Ereignisse werden mit einem außerordentlich bildhaften Schreibstil erzählt, so dass man sich ins 15. Jahrhundert zurückversetzt fühlt. Die gleichzeitig ergänzende Geschichte um die Galeristin Ina Kosmos spielt sehr gut mit den Erlebnissen von Tannstetter zusammen und am Ende ergibt sich ein wundervolles Gesamtbild.
Beachtlich finde ich die Beschreibungen der Pigmente, die heute wie früher zur Herstellung von Farben verwendet werden. Sehr interessant auch unter welchen Belastungen im 15. Jahrhundert für einen Künstler Farben hergestellt wurden.

Sehr schön ist, dass Stephanie Schuster die wahren Begebenheiten um das Porträt der "La Bella Principessa" in ihrem Roman verarbeitet hat. Noch immer diskutieren Experten, ob das 1998 wieder entdeckte Bild wirklich von Leonardo da Vinci gemalt wurde, oder nicht. Auch die von ihr beschriebenen Verfahren zur Untersuchung der Echtheit des Gemäldes wurden so am Original durchgeführt. Tatsächlich scheint das Bild aus der im Buch erwähnten "Sforziada" zu stammen, welche in der polnischen Nationalbibliothek von Warschau aufbewahrt wird. Es wurde nach vielen Nachforschungen als die Cousine von Bianca Maria Sforza, der späteren Kaiserin des heiligen römischen Reiches, identifiziert. Sie hatte den gleichen Namen Bianca Sforza.

Georg Tannstetter hat auch wirklich gelebt und war Mediziner, Mathematiker, Naturwissenschaftler, Lehrer, Kartograf und tatsächlich Leibarzt des Kaiser Maximilian im 15./16. Jahrhundert. Er starb 1535 in Innsbruck.

Lieblingslesezeichen:

Darum Forscher, verlasst Euch nicht auf die Schriftsteller, die nur in der Phantasie Mittler zwischen der Natur und dem Menschen spielen, sondern auf diejenigen, die ihre Verstand nicht an den Erscheinungen der Natur, sondern an den Ergebnissen ihrer Versuche geübt haben. - Leonardo da Vinci -

(Quelle: Der Augenblick der Zeit - Einführungssatz Teil 1)

Fazit:

Wer gern in die Vergangenheit reist und diese gleichzeitig gern mit der Gegenwart verknüpft macht mit diesem Roman alles richtig. Stephanie Schuster erzählt mit "Der Augenblick der Zeit" eine wundervolle Geschichte über Kunst, Liebe, Täuschung, Forschung und das Leben von damals und heute...

5 Sterne

Veröffentlicht am 17.04.2018

Poesie der Farben

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Der Augenblick der Zeit von Stephanie Schuster ein Roman aus dem Blessing Verlag 2018
In diesem Debütroman von Stephanie Schuster begeben sich zwei Menschen auf den Weg, das Geheimnis eines Gemäldes aufzudecken. ...

Der Augenblick der Zeit von Stephanie Schuster ein Roman aus dem Blessing Verlag 2018
In diesem Debütroman von Stephanie Schuster begeben sich zwei Menschen auf den Weg, das Geheimnis eines Gemäldes aufzudecken. Getrennt durch mehrere Jahrhunderte sind sie außer Stande sich zu begegnen und doch verbindet die Suchenden ein Ziel, das Rätsel um die geheimnisvolle Frau auf dem Bild zu lüften und sich dabei selbst ein Stück weit zu entdecken, die Traurigkeit ihres eigenen Schicksals zu akzeptieren um weiterleben zu können.
Ina Kosmos, Künstlerin, Malerin in München der heutigen Zeit und Georg Tannstetter, Sternendeuter, angehender Gelehrter und Arzt zu Zeiten der Renaissance sind die Hauptprotagonisten in dieser berührenden Geschichte. Zwei Erzählstränge laufen im farbenfrohen und emotionalen Finale zusammen. Alle Fäden winden sich um Leonardo da Vinci und "La Bella Principessa", Bianca Maria Sforza und scheinen verborgen in diesem höfischen mailänder Porträt. In einer detailreichen, liebevollen und wunderbar recherchierten Sprache gelingt es der Autorin die gesamte Farbpalette sichtbar zu machen und die Begebenheiten bei Hofe zum Leben zu erwecken. Die Überschriften der einzelnen Kapitel lesen sich wie ein Farbkasten aus dem Künstlerbedarf um die Ecke: Sepia, Indigo, Purpur, Ocker, Diamantsilber,...eine Einstimmung für die Sinne. Sie machen Lust selbst wieder zum Pinsel zu greifen, um der eigenen Kreativität seinen Lauf zu lassen.
Fazit: Eine intelligente Spurensuche, ein Erinnern lebendig, inspirierend, eine Hommage an die Kraft der Kreativität, das Schöne im Leben, ein Hoch auf die schönen Künste, die Malerei und den Erhalt der Kunstwerke aus fast vergessenen Zeiten. Ein Roman selbst wie ein außergewöhnliches poetisches Gemälde, gewürzt mit einer Prise Sinnlichkeit und Erkenntnis. Klar, deutlich, schön – eine Aufforderung zum Lesen!

Veröffentlicht am 12.04.2018

Ein interessanter Ausflug in die Welt der Künste

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Leonardo da Vinci (1452 bis 1519) war ein italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Er gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten. ...

Leonardo da Vinci (1452 bis 1519) war ein italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Er gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten. Auf seinen Spuren wandelt der Roman "Der Augenblick der Zeit" von Stephanie Schuster, er erscheint 2018 im Karl Blessing Verlag.



Zwei Menschen verbindet ein und dasselbe Frauenportrait, Ida Kosmos entdeckt durch das Gemälde wieder ihr Talent am Malen und Georg Tannstetter, der 500 Jahre vor Ida zur Zeit der Renaissance lebte, erlebt die Entstehung des Bildes und versucht, die abgebildete junge Frau zu finden.



Ida Kosmos sieht bei einer Kunstauktion ein Gemälde, das Portrait einer jungen Frau und vermutet, dass es sich um ein Werk Leonardo da Vincis handeln könnte. Sie hat selbst Malerei studiert, aber vor Jahren das eigene kreative Ausüben aufgegeben. Dafür fördert sie nun junge Talente. Das Portrait weckt ihre Begeisterung, sie beginnt wieder zu malen und begibt sich auf die Spurensuche des Bildes. Dank Ida erhält der Leser nähere Einblicke über die Herkunft und Besonderheit der vielfältigen Farben, über Maltechniken und über die bezaubernde Wirkung von Farben und Gemälden.

Fünfhundert Jahre früher erlebt Georg Tannstetter, Sterndeuter und angehender Leibarzt des Kaisers Maximilian I., die Entstehung des Bildes am Mailänder Hof, an dem auch Leonardo da Vinci Hofkünstler ist.



Der Roman erzählt in zwei Handlungssträngen von zwei Menschen, deren Leben durch ihre Begabungen und ihr Interesse für Kunst bzw. Medizin geleitet werden. Sie beide verbindet ein einzigartiges Gemälde, das Leonardo da Vinci zuzuschreiben ist.



Ida ist geblendet von der magischen Wirkung des Portraits, das ähnlich wie die Mona Lisa eine geheimnisvolle Ausstrahlung hat. Idas Schaffensdrang war lange Zeit unterdrückt, dafür gab es persönliche Gründe. Doch nun bringt dieses Bild ihr den nötigen Ehrgeiz zurück und sie führt den Leser in die Welt der Farben und Malkünste ein.


Georg Tannstetter erforscht die Sterne und die Medizin und wird an den Mailänder Hof geschickt, um ein Portrait der Braut Kaiser Maximilians 1. einzuholen. Tannstetter lernt schnell die Machenschaften am Hofe kennen und landet im Kerker. Es ist Leonardo da Vinci persönlich, der ihn rettet, sie freunden sich an und Tannstetter begleitet einige wissenschaftliche Untersuchungen Leonardos und erkennt in ihm den herausragenden Wissenschaftler und faszinierenden Künstler. Seine Suche nach der Braut ist ein Verwirrspiel sondergleichen, wie es ausgeht ist ein Rätsel.



Stephanie Schuster hat für diesen Roman umfangreiche Recherchen betrieben und gibt dem Leser neben speziellen Farben und ihrer besonderen Herstellung auch detailgenaue Einblicke in die radiometrische Altersbestimmung von Gemälden. Eine interessante Darstellung, die ich so noch nicht in einem Roman gelesen habe. Bislang kannte ich die Autorin eher als Verfasserin von Kriminalromanen unter dem Namen Stephanie Fey, aber dieser Roman macht deutlich, dass sie selbst reichlich künstlerisches Interesse besitzt.



Mir hat der Roman mit seiner Darstellung von unterschiedlichem Zeitebenen, diversen Forschungsdetails und den Schauplätzen in Mailand sehr gut gefallen. Mit den bildhaften Beschreibungen und dem flüssigen Schreibstil kann man dem Roman gut folgen und schaut selbst dem Universalgenie Leonardo bei seinen bahnbrechenden anatomischen Untersuchungen über die Schulter. Dabei ist es sicherlich von Vorteil, wenn man als Leser einiges Interesse für Kunst, Farbenlehre und historische Belange mitbringt.







Wer sich für Kunst und Wissenschaft interessiert und schon lange mal etwas über Leonardos Wirken lesen wollte, sollte sich diesen Roman vornehmen. Er zeigt die bahnbrechenden Gedanken des Genies in einigen Bereichen und kommt dabei einem Geheimnis aus der Renaissance auf die Schliche.




Veröffentlicht am 12.06.2018

Ein altes Frauenporträt und sein Geheimnis

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Bei einer Auktion in London entdeckt die Galeristin Ina Kosmos ein interessantes Bild: ein Frauenporträt, das sie für ein noch unbekanntes Werk von Leonardo da Vinci hält. Sie wird zwar bei der Versteigerung ...

Bei einer Auktion in London entdeckt die Galeristin Ina Kosmos ein interessantes Bild: ein Frauenporträt, das sie für ein noch unbekanntes Werk von Leonardo da Vinci hält. Sie wird zwar bei der Versteigerung überboten, setzt aber dennoch alles daran, das Gemälde zu finden und den Zusammenhang mit dem berühmten Renaissancekünstler zu beweisen. Wie ist das Bild entstanden? Welches Geheimnis verbirgt es? Dem Porträt ist auch Georg Tannstetter schon 500 Jahre früher auf der Spur. Der Arzt und Sterndeuter hat die Entstehung des Bildes am Mailänder Hof erlebt, wo da Vinci als Künstler beschäftigt war…

„Der Augenblick der Zeit“ ist ein unterhaltsamer Roman von Stephanie Schuster, der die Themen Geschichte und Malerei verknüpft.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus drei Teilen. Jedes der 20 Kapitel trägt als Überschrift den Namen eines Farbpigments. Sie wechseln vom Dunklen immer mehr zum Hellen, sodass das letzte Kapitel schließlich mit „Licht“ überschrieben ist. Dies habe ich als eine kreative, schöne Idee empfunden. Es gibt zwei Erzählstränge, wovon einer die Perspektive von Ina und einer die Perspektive von Tannstetter einnimmt. Die Handlung spielt folglich abwechselnd einerseits an unterschiedlichen Orten in der Gegenwart und andererseits zwischen den Jahren 1493 bis 1519. Dieser Aufbau hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und anschaulich. Gut gelungen ist es, in den historischen Passagen den Roman sprachlich anzupassen. Der Einstieg in die Geschichte fiel leicht. Die Übergänge zwischen den beiden Erzählsträngen funktionieren gut.

Mit Ina und Tannstetter gibt es zwei sehr unterschiedliche Hauptprotagonisten, deren Weg ich gerne verfolgt habe. Beide Figuren wirken in sich stimmig und authentisch. Einige Nebencharaktere bleiben für meinen Geschmack allerdings ein wenig zu blass.

Ein großer Pluspunkt des Romans ist es, dass er auf historische Persönlichkeiten und wahre Begebenheiten zurückgreift. Ich habe es sehr genossen, mehr über Leonardo da Vinci, Georg Tannstetter und andere Personen der Geschichte zu erfahren, die real existierten. Mit dem „La bella principessa“ getauften Gemälde, das ein Bildnis der Mailänder Adeligen Bianca Sforza darstellen soll, bezieht sich der Roman auf ein tatsächliches Werk, um das es eine spannende Kontroverse gibt, ob das Porträt von da Vinci gemalt wurde. Dass diese nun auch literarisch verarbeitet wird, hat mir gut gefallen. Fakten und Fiktion werden auf gelungene Weise miteinander verwoben. Zudem erfährt der Leser einiges über die Farbenlehre, Pigmente, die Analyse von Gemälden und vieles mehr. Ich habe gerne etwas über die Kunst allgemein und die Lebensumstände in der Renaissance gelernt. Die gründliche Recherche der Autorin wird an etlichen Stellen deutlich. Insgesamt ist der Roman somit nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich.

Die Idee, das besagte Gemälde auf dem Cover abzudrucken, ist gleichsam naheliegend und sehr passend. Optisch ist die Gestaltung äußerst ansprechend umgesetzt. Auch den poetisch anmutenden Titel finde ich sehr treffend.

Mein Fazit:
Mit „Der Augenblick der Zeit“ hat Stephanie Schuster einen gelungenen Roman geschaffen, der nicht nur unterhält, sondern auch viele interessante Fakten vermitteln kann. Eine empfehlenswerte Lektüre - nicht nur für Fans von historischer Literatur und Kunstliebhaber.