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Veröffentlicht am 20.09.2018

Verhaltensforschung aus Leidenschaft

Das Vogelhaus
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Als Biologe hat mich das Buch „Das Vogelhaus“ sofort in seinen Bann geschlagen. Ich könnte mir vorstellen, dass andere Leser mit dem Tempo und Rhythmus der Geschichte Probleme haben, aber mir kam es sehr ...

Als Biologe hat mich das Buch „Das Vogelhaus“ sofort in seinen Bann geschlagen. Ich könnte mir vorstellen, dass andere Leser mit dem Tempo und Rhythmus der Geschichte Probleme haben, aber mir kam es sehr entgegen, denn nach einigen Abschnitten, in denen die Jugend und Entwicklung von Len Howard beleuchtet und erzählt wurden, wird sie zu einer Art Aussteigerin und widmet sich mit Leib und Seele der Tierbeobachtung. Sie hat dabei eine ganz eigene Art, denn sie ermöglicht den Vögeln, dass sie nicht nur am sondern sogar in ihrem Haus brüten und sich frei ein und aus bewegen dürfen. Das ist wissenschaftlich natürlich eine etwas fragwürdige Sache, denn dadurch gibt es keine realistische Umgebung in der Wind, Wetter und Fressfeinde die Vogelpopulation bedrohen und beeinflussen könnten. Außerdem wir sie zu einer Art Beschützerin und neigt dazu, die Vögel in ihrem Verhalten zu vermenschlichen. Vor allem Gefühle wie Mutterliebe oder Treue sind keine, die ich Vögeln in der Art und Weise zuschreiben würde. Dafür werden Instinkte etwas wenig ins rechte Licht gerückt. Was mir aber gefallen hat, ist, dass es sich um Langzeitstudien handelt, die durchaus Aussagen über das Verhalten der Tiere zulassen. Vor allem die Erkenntnis, dass auch Meisen sehr lernfähig sind und ein Sozialverhalten haben, welches sich im Laufe der Jahre wandeln kann.

Der Erzählstil ist sehr einfach und leicht lesbar. Das Cover sehr schön in seiner reduzierten Art auf das Wesentliche der Geschichte, nämlich eine Frau, die ihr Leidenschaft zu ihrer Berufung macht. Heutzutage wäre sie vielleicht tatsächlich Biologin geworden. Auch ich habe in meiner Studienzeit solche Verhaltensforschung betrieben und erkenne mich in ihrer Geduld und Liebe zur Natur wieder.

Veröffentlicht am 05.08.2018

spannende Thrillerkost

Ein Teil von ihr
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Slaughters Krimis schätze ich vor allem, weil immer starke Frauenpersonen darin vorkommen. Auch in „Ein Teil von Dir“ ist das nicht anders. Über 30 Jahre lang wusste Andrea nicht wer ihre Mutter ist, welche ...

Slaughters Krimis schätze ich vor allem, weil immer starke Frauenpersonen darin vorkommen. Auch in „Ein Teil von Dir“ ist das nicht anders. Über 30 Jahre lang wusste Andrea nicht wer ihre Mutter ist, welche Vergangenheit sie vor ihrer Familie verbirgt. Als Laura vor den Augen der Tochter einen Mann in Notwehr tötet und danach versucht, Andrea emotional von sich zu stoßen, wird die Tochter hellhörig und beginnt nachzuforschen. Stück für Stück kommen alle Geheimnisse ans Licht.

Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, die geschickt miteinander verwoben sind. Die Darstellerinnen sind interessante Charaktere und vor allem Andreas Gefühlskarussell ist einleuchtend beschrieben. Der Plot ist eine Mischung aus Roadmovie und Thriller und hat einen straffen Spannungsbogen, in dem wieder so einiges passiert.

Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es empfehlen. Nicht ganz so gut, wie ihre ersten Werke aber durchaus im oberen Drittel dieses Genres anzusiedeln.

Veröffentlicht am 14.05.2018

witzig und empfehlenswert

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße
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Zugegeben. Ich bin nicht der Fan von witzigen Krimis. Aber der erste Bullenbrüder-Roman war so unterhaltsam, dass ich mich gefreut habe, dass ich den zweiten Teil lesen durfte. Und was soll ich sagen. ...

Zugegeben. Ich bin nicht der Fan von witzigen Krimis. Aber der erste Bullenbrüder-Roman war so unterhaltsam, dass ich mich gefreut habe, dass ich den zweiten Teil lesen durfte. Und was soll ich sagen. Es war wieder ein Buch, welches ich schnell und problemlos und mit Vergnügen weggeschwartet habe.

Zufällig ermitteln die ungleichen Brüder wieder am gleichen Fall. Eine Frau ist verschwunden und es sieht alles nach privaten Problemen aus. Der Krimiplot an sich ist solide, wird Stück für Stück aufgedröselt und es bleiben am Ende keine offenen Enden. Aber eigentlich ist das nicht der Hauptgrund, warum man diese Krimireihe lesen sollte. Für den Thrill gibt es sicher bessere Bücher. Aber das Privatleben ist so schön chaotisch und die zwei Brüder an sich sind herzerwärmend und schräg-liebenswert und dazu kommt der humorvoll-kluge Erzählstil der mich zum Schmunzeln und Lachen gebracht hat. Ich könnte mir diese Geschichte sehr gut in einer Verfilmung vorstellen. Die Dialoge sind auf jeden Fall filmtauglich und ich hätte auch schon den ein oder anderen Darsteller im Auge.

Witzig und empfehlenswert.

Veröffentlicht am 14.05.2018

sehr unterhaltsam

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Da mir schon der erste Roman dieses Autorenduos gut gefallen hat, habe ich mir freilich auch den zweiten Band besorgt und wurde nicht enttäuscht.

Ich finde die Idee eines Polizeiseelsorgers in laufenden ...

Da mir schon der erste Roman dieses Autorenduos gut gefallen hat, habe ich mir freilich auch den zweiten Band besorgt und wurde nicht enttäuscht.

Ich finde die Idee eines Polizeiseelsorgers in laufenden Ermittlungen sehr unterhaltsam. Endlich mal ein ungewöhnlicher Protagonist, der noch nicht abgebrüht und emotional geschädigt ist. Auch wenn Martin Bauer natürlich schon einiges gesehen und gehört hat und weiß, wie das Leben so spielt. Er ist abgeklärt aber empathisch und sehr daran interessiert, den Menschen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und auch die Täter zu verstehen. Das gibt den Ermittlungen immer noch eine psychologische Tiefe, die ich sonst nur so von Profilern kenne.

Der Fall ist etwas schräg - eine mit Honig beschmierte Leiche - aber im Laufe des Romans erfährt man Näheres und kann den Fall durchaus als realistisch einstufen. Das ist mir immer wichtig. Ich mag keine zu abgedrehten Krimis, bei denen man nur kopfschüttelnd dabei sitzt.

Für mich war auch der zweite Band dieser Krimireihe sehr unterhaltsam und ich werde auch beim dritten Teil sicher dabei sein.

Veröffentlicht am 27.08.2017

unterhaltsam

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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New York, 2118:
Im tausendstöckigen Wolkenkratzer springt ein Mensch in die Tiefe. Aber wer ist es gewesen? Das Buch erzählt nach dem Todessprung von fünf jungen Menschen, die in diesem Haus leben. Oben ...

New York, 2118:
Im tausendstöckigen Wolkenkratzer springt ein Mensch in die Tiefe. Aber wer ist es gewesen? Das Buch erzählt nach dem Todessprung von fünf jungen Menschen, die in diesem Haus leben. Oben die Gutsituierten, die Reichen. Unten die weniger Betuchten.

Das Setting erinnert stark an den Film High-Rise mit ähnlichen Aspekten. Ein SF, in dem die Menschen oft abgestumpft sind, nicht miteinander kommunizieren und wenn dann über Nachrichten, die sie sich via Kontaktlinsen schicken ohne sich wirklich zu treffen.

Die Autorin versucht die Kälte der Gesellschaft darzustellen. Fast alle wirken oberflächlich zum einen aber sich nach Nähe und Gefühlen sehnend zum anderen. Schönheit und Geld sind wichtig und der schöne Schein, der um jeden Preis erhalten bleiben soll, obwohl Drogen und Depressionen die Menschen belasten.

Der schnelle Wechsel zwischen den Protagonisten schafft Tempo und Spannung. Allerdings fällt es manchmal etwas schwer, die Perspektive-Sprünge sofort nachzuvollziehen, da man noch im vorhergehenden verweilen möchte. Jeder der fünf hätte Grund gehabt sich in die Tiefe zu stürzen. Die Neugierde, wer es denn nun war, hält bis zum Schluss und man möchte unbedingt wissen, wie die Sache sich auflöst und was wirklich geschehen ist.

Unterhaltsame Story, die gerne etwas länger und ausführlicher hätte angelegt sein dürfen.