Profilbild von Krimine

Krimine

Lesejury Star
offline

Krimine ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Krimine über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein amüsanter Dorfkrimi

Kräuterrosi, ledig, sucht…
0

Auch jenseits der 60 ist das Leben nicht vorbei. Eine Erfahrung, die Rosi Beingruber machen muss, als ihr eingefahrenes Dasein als Kräuterhexe eine Wende widerfährt. Denn anstatt die Bewohner eines kleinen ...

Auch jenseits der 60 ist das Leben nicht vorbei. Eine Erfahrung, die Rosi Beingruber machen muss, als ihr eingefahrenes Dasein als Kräuterhexe eine Wende widerfährt. Denn anstatt die Bewohner eines kleinen Ortes von Rückenleiden und Verdauungsproblemen zu befreien, führt sie plötzlich eine Mordermittlung. Aber nicht nur dass. Auch ihre erwachsenen Kinder bereiten Probleme, ein ungewöhnlicher Geschäftsmann kreuzt ihren Weg und eine enge Freundin versucht, sie mittels einer Radiosendung für sehnsuchtsgeplagte Herzen und liebeshungrige Seelen zu verkuppeln.

„Kräuterrosi, ledig, sucht …“ ist das kriminelle Debüt von Doris Fürk-Hochradl, das seine Leser mit alltäglichen Dorfgeschichten, humorvollen Plänkeleien und einer ernst zu nehmenden Mordermittlung kurzweilig unterhält. Dabei taucht er tief in das Leben der im Dorf geachteten Kräuterhexe Rosi ein und ist über 304 Seiten lang dabei, wenn Ferkel geheilt, Streitigkeiten geschlichtet, Potenzprobleme behoben und verbrecherische Machenschaften geklärt werden. Und das alles in einer Art und Weise, die den Leser die Lachfalten ins Gesicht treibt und seinen Glauben an eine dörfliche Idylle vergessen lässt. Lediglich die Spannung kommt hier um einige Längen zu kurz und so sollten nur die Krimifreunde zu Kräuterrosis erstem Fall greifen, die Wert auf humorvolle Unterhaltung legen und nicht auf eine intensiv geführte Mordermittlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kunterbunt und kriminell – amüsante Rätsel-Krimis aus Düsseldorf

Meyerling ermittelt in Düsseldorf
0

Reibekuchen auf dem Düsseldorfer Wochenmarkt, ein frisches Altbier auf der Kirmes oder frischer Landkuchen im Gutsherren-Cafe. Kommissar Meyerling weiß, wo es Düsseldorf und Umgebung die besten Leckereien ...

Reibekuchen auf dem Düsseldorfer Wochenmarkt, ein frisches Altbier auf der Kirmes oder frischer Landkuchen im Gutsherren-Cafe. Kommissar Meyerling weiß, wo es Düsseldorf und Umgebung die besten Leckereien gibt. Doch nicht nur diversen kulinarischen Köstlichkeiten gilt seine Leidenschaft. Auch den Verbrechen in der Stadt am Rhein widmet er seine Zeit und so vergeht kaum ein Tag, an dem er nicht einen Handtaschenräuber stellt, einen Mörder dingfest macht oder ein Kapitalverbrechen zur Auflösung bringt.

30 superkurze, amüsant geschriebene und manches Mal ganz schön knifflige Rätsel-Krimis findet der Leser in dem Buch „Meyerling ermittelt in Düsseldorf“ vor. Da ist aufmerksames Lesen gefragt, um unter vielen Details den einen „Stolperstein“ zu finden, mit dem das Verbrechen geklärt werden kann. Und während er Aussagen durchleuchtet und Gegebenheiten in Augenschein nimmt, lernt er ganz nebenbei die Stadt am Rhein etwas näher kennen. Denn egal, ob Meyerling am Hauptbahnhof den Tod eines Drogenopfers klärt oder im Rotlichtmilieu einem Diebstahl nachgeht. Susann Brennero lässt es sich in ihren abwechslungsreich gestalteten Fällen auf keinen Fall nehmen, liebevoll von ihrer Heimatstadt zu erzählen und dabei die eine oder andere Passage mit Besonderheiten von Land und Leuten zu füllen.

Fazit:
Kunterbunt und kriminell geht es in der Rheinstadt Düsseldorf zu, in der Kommissar Meyerling unter Einsatz seiner kleinen grauen Zellen ermittelt. Eine amüsante Sammlung von Rätsel-Krimis, die mit ein wenig Training und viel Aufmerksamkeit gelöst werden können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gefühlvoll aber ohne Tiefgang

Die Nacht schreibt uns neu
0

Die Hochzeit sollte der schönste Tag in ihrem Leben werden. So jedenfalls hatten es sich Emma und Richard gedacht, die bereits im Sandkasten miteinander spielten. Doch auf dem Weg von Emmas Junggesellinnenabschied ...

Die Hochzeit sollte der schönste Tag in ihrem Leben werden. So jedenfalls hatten es sich Emma und Richard gedacht, die bereits im Sandkasten miteinander spielten. Doch auf dem Weg von Emmas Junggesellinnenabschied nach Hause geschieht etwas, das ihre Pläne jäh verändert. Emmas Freundin Amy stirbt bei einem Autounfall, sie selbst wird in letzter Minute von einem Unbekannten aus dem Wrack gerettet und ein wohl gehütetes Geheimnis findet seinen Weg ans Tageslicht. Und während Emma noch mit den Folgen des grausamen Schicksalsschlages zu kämpfen hat, lassen sie vergangene Ereignisse und die Sorge des Unbekannten nicht mehr ruhen.

„Die Nacht schreibt uns neu“ ist der zweite Roman der amerikanischen Autorin Dani Atkins, die es bereits mit „Die Achse meiner Welt“ verstanden hat, ihre Leser in den Bann einer Geschichte zu ziehen, die voller Liebe und Veränderungen steckt. Und wie schon in ihrem Erstling ist es ein schrecklicher Unfall, der das Leben der Hauptprotagonistin aus seinen Grundfesten reißt und diese an sich selber zweifeln lässt. Eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle, die ausdrucksvoll geschrieben ist, allerdings auch von gängigen Klischees nur so wimmelt. Denn der unbekannte Retter ist ein feinfühliger und gut aussehender Held, der Emmas langjährigen Sandkastenfreund kurzerhand in den Schatten stellt. Doch zum Glück ist der Adonis nicht immer perfekt und neben Emma, die in ihren Handlungen unsicher ist, bietet auch ihre Familie einiges an Potenzial, um Verwirrung zu stiften.

Fazit:
Große Gefühle, eine ansprechende Nebenhandlung und ein überraschendes Ende sorgen dafür, dass die zwischenzeitlich seicht dahinplätschernde Liebesgeschichte letztendlich doch noch zu einem unvergesslichen Leseerlebnis wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein atmosphärisch dichter und spannender Thriller, der leider zu konstruiert und vorhersehbar ist,

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
0

Ein Haus in den Bergen, weitab der Zivilisation, das war schon immer Bens Traum, den er sich gemeinsam mit seiner Frau Sandy und der pubertierenden Tochter Ivy verwirklicht hat. Doch an dem Tag, an dem ...

Ein Haus in den Bergen, weitab der Zivilisation, das war schon immer Bens Traum, den er sich gemeinsam mit seiner Frau Sandy und der pubertierenden Tochter Ivy verwirklicht hat. Doch an dem Tag, an dem zwei Häftlinge aus dem Gefängnis ausbrechen, wird die Idylle jäh zerstört. Mit Gewalt dringen die beiden in die abgelegene Villa ein, schlagen Ben nieder und treiben mit Sandy und Ivy ein teuflisches Spiel. Und während Sandy zunächst noch glaubt, dass die schrecklichen Ereignisse auf einen unglücklichen Zufall beruhen, muss sie schon bald erkennen, dass einer der Verbrecher eine alte Rechnung mit ihr offen hat.

„Night Falls – Du kannst dich nicht verstecken“ ist nach „Eisesgrab“ der zweite Thriller der amerikanischen Autorin Jenny Milchman, der in deutscher Sprache erschienen ist. Jenny Milchman, die von Kindesbeinen an Schriftstellerin werden wollte, versteht es gekonnt, mit Worten umzugehen. Schon auf den ersten Seiten ihres Buches wird der Leser in seinen Bann gezogen und erlebt, zu welchen grausamen Taten skrupellose Verbrecher imstande sind. Denn der Thriller, in dem gleich eine ganze Familie der Willkür dieser ausgesetzt ist, geht es nicht gerade feinfühlig zu. Da wird misshandelt und gemordet, getäuscht und betrogen und zum Leidwesen vieler, auf eine ganz besonders einnehmende Weise geliebt. Ein Buch, das angereichert mit lebensnahen Figuren und spannenden Szenen gut unterhält, das aber auch einige Mankos besitzt. So wirkt der Plot übermäßig konstruiert und driftet schnell in unwirkliche Gefilde ab, während die Handlung selbst hauptsächlich vom brutalen Vorgehen eines herangezüchteten Psychopathen getragen wird und zum Leidwesen des Lesers vorhersehbar ist. Schade eigentlich. Hier hätte die Autorin mit weniger Morden und dem gekonnten Einsatz weiterer Täuschungsmanöver mehr erreicht.

Fazit:
Ein gut geschriebener und atmosphärisch dichter Thriller, der trotz einiger Schwachstellen spannende Unterhaltung bietet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Viel Psycho, wenig Thrill

Dark Memories - Nichts ist je vergessen
0

Die sechszehnjährige Jenny Kramer wird nach einem Partybesuch von einem Unbekannten brutal vergewaltigt und schwer verletzt. Um den grausamen Überfall nicht immer wieder durchleben zu müssen, entscheiden ...

Die sechszehnjährige Jenny Kramer wird nach einem Partybesuch von einem Unbekannten brutal vergewaltigt und schwer verletzt. Um den grausamen Überfall nicht immer wieder durchleben zu müssen, entscheiden sich ihre Eltern für ein Medikament, das ihre Erinnerung löschen soll. Doch anstatt eine Linderung zu erfahren, beginnt für Jenny ein Martyrium, das sie bis zum Äußersten treibt. Denn die Folgen der Tat sind unauslöschlich in ihrem Körper gespeichert, während sie selbst nicht mehr weiß, was geschehen ist. Nach einem Selbstmordversuch beginnt sie eine Therapie, die ihr helfen soll, die vergessen geglaubten Erinnerungen wiederherzustellen. Doch kann das wirklich gelingen oder verfolgt ihr Therapeut ein ganz anders Ziel?

„Dark Memories - Nichts ist je vergessen“ ist ein Psychothriller, dessen Erzählweise ungewöhnlich ist. Ein dritter, zunächst unbeteiligt wirkender und letztendlich doch Beteiligter, schildert die Geschehnisse in der amerikanischen Kleinstadt Fairview aus seiner Sicht. Angefangen von dem brutalen Überfall auf die Schülerin, über die Probleme ihrer Eltern, bis hin zu den Ermittlungen spart er keinen der Personen aus, die sich mit dem Verbrechen an Jenny und dessen Folgen beschäftigen. Dabei fügt er immer wieder Gesprächsnotizen mit ihnen ein, sodass der Leser bald weiß, wer der Icherzähler ist. Aber nicht nur Jennys Qualen und die Suche nach ihrem Peiniger spielen eine Rolle in dem verhängnisvollen Geschehen. Auch das Verhältnis ihrer Eltern zueinander, die Therapie eines verletzten Soldaten und die immer wieder wechselnden Verdächtigen tragen dazu bei, dass die Ereignisse lange Zeit undurchschaubar bleiben. Doch trotz dieses geschickt aufgebauten Plots und der ihm zugrunde liegenden interessanten Idee kommt wenig Spannung auf. Denn der Icherzähler schweift zum einen sehr von der Thematik ab, über die er gerade berichtet, zum anderen verliert er sich viel zu sehr in fachliche Details und darüber hinaus weicht er auch noch ohne Kennzeichnung von der zeitlichen Reihenfolge ab. Dadurch ist der Handlungsverlauf teilweise zäh, obwohl die Vorkommnisse selbst dramatisch sind.

Fazit:
„Dark Memories - Nichts ist je vergessen“ ist ein Buch für Leser, die sich neben einer undurchsichtigen Handlung sehr für psychologische Zusammenhänge und Traumatherapien interessieren. Alle anderen, denen der Thrill wichtig ist, sollten sich aber nach einem anderen Buch umsehen.