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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2018

Ein starker Roman über Gleichheit und Gerechtigkeit.

Kleine große Schritte
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Bereits seit 20 Jahren arbeitet Ruth Jefferson als Säuglingsschwester im Mercy-West Haven Hospital in Connecticut. Als ein Säugling nach einem medizinischen Eingriff mit dem Tode ringt ist Ruth die einzig ...

Bereits seit 20 Jahren arbeitet Ruth Jefferson als Säuglingsschwester im Mercy-West Haven Hospital in Connecticut. Als ein Säugling nach einem medizinischen Eingriff mit dem Tode ringt ist Ruth die einzig Anwesende, die dem Säugling helfen könnte. Doch der Vater des Kindes hat ihr verboten, sein Kind zu berühren - denn Ruth ist eine Schwarze. Ruth gerät in einen Gewissenskonflikt: Soll sie ihren Job riskieren und das Baby retten? Als der Säugling stirbt, wird sie vom Vater des Kindes wegen Mordes angeklagt. Ein aufwühlender Prozess beginnt, in welchem der Rassismus eine starke Rolle einnimmt.
Geschildert wird der Roman zum Einen aus Ruths Sicht, zudem jedoch auch aus der Sicht ihrer Verteidigerin sowie des rassistischen Vater des Kindes, wodurch der Roman eine beeindruckende Tiefe erhält. Ich muss sagen, mich hat es beim Lesen regelrecht schockiert, wieviel Rassismus noch in den Köpfen vieler Menschen steckt. Es wird die Gleichheit aller Menschen gefordert, und dennoch ist die Ungerechtigkeit gegenüber andersfarbigen Menschen noch sehr präsent. Jodie Picoult hat dank ihres angenehmen Schreibstils ein wunderbares Buch über ein noch immer brisantes Thema geschaffen, welches zum Nachdenken anregt. Dank des Verfahrens bleibt das Buch auch die ganze Zeit angenehm spannend, da ich als Leserin natürlich wissen wollte, wie das Urteil letztendlich ausfällt. Erschreckend realistisch und sehr nahegehend.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Ein neuer Fall für den besonderen Ermittler an der Algarve

Spur der Schatten
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Leander Lost, Hamburger Kriminalkommissar mit Asperger-Syndrom, befindet sich dank eines Europol- Austauschprogramms seit mehreren Monaten in Fuseta an der portugiesischen Algarve, wo er sich nach anfänglichen ...

Leander Lost, Hamburger Kriminalkommissar mit Asperger-Syndrom, befindet sich dank eines Europol- Austauschprogramms seit mehreren Monaten in Fuseta an der portugiesischen Algarve, wo er sich nach anfänglichen Schwierigkeiten mittlerweile sehr gut mit seinem Team versteht. In ihrem neuesten Fall "Spur der Schatten" versucht Leander gemeinsam mit den Sub-Inspektoren Graciana Rosado und Carlos Esteves den Mord an einer Arbeitskollegin zu klären, wobei ihre Recherchen sie zu den "Schatten" führen, eine Organisation, welche einstmals für die ehemaligen portugiesischen Kolonien tätig war. Könnte der Mord mit der angolanischen Aktivistin in Zusammenhang stehen, welche zu Besuch in Lagos ist und einen brisanten politischen Vortrag plant?
"Lost in Fuseta - Spur der Schatten" ist der zweite Roman um den Asperger-Autisten Leander Lost. Dieser Band lässt sich ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen und verstehen, wegen einiger Anspielungen auf den ersten Band würd ich diesen jedoch vorweg empfehlen.
Wie bereits der erste Band steckt auch dieser voller Lokalkolorit und liefert Einblick in Land und Leute. Es gibt einige Wiedersehen mit Personen des ersten Bandes wie z. B. Gracianas Familie, aber auch neue Charaktere kommen ins Spiel, wie u.a. die neue Chefin des Ermittlerteams. Ebenfalls kommen auch hier wieder einige Szenen vor, welche bedingt durch Leanders Asperger-Syndrom zur ein oder anderen Situationskomik führen und den Krimi gekonnt auflockern. Im Gegensatz zum ersten Band hatte ich lediglich das Gefühl, der Krimi käme etwas langsamer in Fahrt, dafür entpuppte sich der Kriminalfall letztendlich als überraschend komplex gestaltet.
Das Hörbuch wird, wie bereits beim ersten Band, gelesen von Schauspieler Andreas Pietschmann, welcher dem Roman eine angenehme Atmosphäre verleiht und die portugiesischen Begriffe so gekonnt ausspricht, dass man sich mein Hören zuweilen an der Algarve wähnt.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Sehr unterhaltsamer Algarve-Krimi mit besonderem Ermittler

Lost in Fuseta
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Ein Europol-Austauschprogramm macht es möglich: Die portugiesische Stadt Fuseta an der Algarve tauscht für ein Jahr ihren "besten Mann" der dortigen Kriminalpolizei gegen den Hamburger Kriminalkommissar ...

Ein Europol-Austauschprogramm macht es möglich: Die portugiesische Stadt Fuseta an der Algarve tauscht für ein Jahr ihren "besten Mann" der dortigen Kriminalpolizei gegen den Hamburger Kriminalkommissar Leander Lost. Doch auch, wenn die Portugiesen für ihre Gastfreundschaft bekannt sind, gibt ihnen der teils recht pedantisch und überkorrekt wirkende Leander Lost vorerst einige Rätsel auf, die einer Teambildung hinderlich sind. Doch die Schwester der Sub-Inspektorin Graciana Rosado gibt ihnen einen Hinweis, warum Leander Lost so anders wirkt.
Der Titel "Lost in Fuseta" enthält ein gelungenes Wortspiel, da dieser einmal als "Verloren in Fuseta" und einmal als "Leander Lost in Fuseta" gelesen werden kann. Und tatsächlich wirkt Leander zu Beginn ein wenig verloren, da seine Kollegen sein Verhalten missverstehen. Nachdem sie um seine besonderen Eigenschaften wissen, rappeln sie sich langsam als Team zusammen und Leander wird nach und nach zu einem erfolgreichen Mitglied des Teams, welches einen umfangreichen Kriminalfall zu lösen hat.
"Lost in Fuseta" ist ein Krimi voller Lokalkolorit, man lernt viel über Land und Leute kennen statt durch den Roman gehetzt zu werden. Durch Leander Losts Asperer-Syndrom ergeben sich zudem einige situationsbedingte Szenen, welche den Leser zum Schmunzeln bringen. Zusätzlich gefiel mir, wie sowohl die portugieischen Kommissare als auch Leander Lost lernen mussten, miteinander auszukommen und einander zu vertrauen.
Das Hörbuch wird gelesen von Schauspieler Andreas Pietschmann, welcher dem Roman eine angenehme Atmosphäre verleiht und die portugiesischen Begriffe so gekonnt ausspricht, dass man sich mein Hören zuweilen an der Algarve wähnt.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Ermittlerin mit Mut und Spürsinn

Madame le Commissaire und die tote Nonne
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Ihr Spürsinn lässt sie nicht im Stich: Beim Fund einer toten Nonne am Fuße einer Meeresklippe vermutet Madame le Commissaire Isabelle Bonnet im Gegensatz zur örtlichen Polizei einen Mordfall statt eines ...

Ihr Spürsinn lässt sie nicht im Stich: Beim Fund einer toten Nonne am Fuße einer Meeresklippe vermutet Madame le Commissaire Isabelle Bonnet im Gegensatz zur örtlichen Polizei einen Mordfall statt eines Unfalls - und sie behält Recht. Doch wer hätte Interesse, einer jungen Nonne das Leben zu nehmen? Ist es das Werk eines religiösen Extrimisten? Wurde die Nonne von ihrer bürgerlichen Vergangenheit eingeholt? Oder steckt gar etwas völlig anderes hinter diesem grausamen Mord?
Mit Madame le Commissaire und die tote Nonne legt der Autor seinen bereits fünften Band um die Ermittlerin Isabelle Bonnet vor. Doch ist der Roman so geschrieben, dass er sich auch ohne Vorkenntnis der vorherigen Bände wunderbar lesen lässt. Bei ihren Ermittlungen geht die Kommissarin nicht immer den konventionellen Weg und bringt sich auch gelegentlich in gefährliche Situationen. Ihr früherer Job als hochprofessionelle pariser Ermittlerin kommt ihr hierbei zugute. Ihre rechte Hand Apollinaire wirkt zwar etwas schrullig, jedoch zudem sehr zuverlässig. Neben dem Kriminalfall kommen, wie es sich für einen französischen Krimi gehört, natürlich auch Land und Leute bzw. Leben und Liebe nicht zu kurz, jedoch in einem überschaubaren Rahmen und ohne, dass die Krimihandlung selbst an Spannung verliert. Ein weiterer Pluspunkt, welcher für den Krimi spricht, ist, dass der Autor nicht mit gängigen Klischees arbeitet. Für meinen Geschmack liest sich der Krimi hervorragend und der wahre Täter wird bis zum Schluss geheim gehalten.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Sahnehäubchen mit Kirsche fürs Herz

HerzSeilAkt
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Irgendwie hat Mina sich ihr Leben anders vorgestellt: Sie wollte nach ihrem Kunststudium schöne Kleider entwerfen - stattdessen fristet sie bei "Couture Beck" ein Dasein als Mädchen-für-alles. Und als ...

Irgendwie hat Mina sich ihr Leben anders vorgestellt: Sie wollte nach ihrem Kunststudium schöne Kleider entwerfen - stattdessen fristet sie bei "Couture Beck" ein Dasein als Mädchen-für-alles. Und als wäre der Job nicht schon stressig genug, rast sie irgendso ein blöder Radfahrer auch noch über den Haufen und ruiniert dabei das teure Hochzeitskleid einer illustren Kundin, welches Mina für ihre Chefin abholen sollte. Und ihre Schlüssel kann Mina auch nirgends finden. Einziger Lichtblick sind die Treffen mit ihren Mädels, auch getarnt als unkonventioneller Buchclub. Und der Blumenstrauß, welcher am nächsten Morgen ins "Couture Beck" geliefert wird...

"Manches ist ein Wink des Schicksals. Oder aber eine Fügung des Lebens. Man mag es auch Zufallsgenerator nennen. Doch vielleicht, ja vielleicht geschieht es einfach, weil es so in den Sternen geschireben steht. #MissStarlet" (Zitat S. 4)

Das Buch ist wie ein literarisches Sahnehäubchen. Die chaotische Mina habe ich gleich von Anfang an in mein Herz geschlossen und die sich anbahnende Liebesgeschichte mit dem Fahradfahrer liest sich wirklich wunderschön, ohne auch nur ansatzweise kitschig zu wirken. So chaotisch, wie Mina ist, ist stellenweise auch ihr Leben, und das fand ich auch schön zu lesen, wie nach und nach Mina andere Wege einschlug. Die Kirsche auf diesem Sahnehäubchen in Buchform sind die vielen, liebevollen Illustrationen der Autorin im Buch und vor allem die Horoskope der geheimnisvollen "Miss Starlet", welche zu fast jedem Anfang eines Kapitels stehen. Ein wirklich wunderschönes Buch fürs Herz!