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Veröffentlicht am 16.05.2018

Lebendige Figuren

Die Seelenlosen
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Valvermont war einst die Heimat des Kriegsveteranen Gwenael Chabod, der zum Commandanten über die Garnisonen der Stadt berufen wird. Sein Geliebter Orin - ein ehrwürdiger Priester orcischer Abstammung ...

Valvermont war einst die Heimat des Kriegsveteranen Gwenael Chabod, der zum Commandanten über die Garnisonen der Stadt berufen wird. Sein Geliebter Orin - ein ehrwürdiger Priester orcischer Abstammung - ist an seiner Seite, als sich vor Gwenaels Augen ein Mann in eine seelenlose Kreatur verwandelt. Kurz darauf wird eine junge Frau getötet. Einziger Augenzeuge ist der Dieb Jaleel. Sein Bericht deckt Grauenvolles auf - und bringt sein eigenes Leben in Gefahr. Gemeinsam mit neuen Freunden und Verbündeten jagt Gwenael den finsteren Geist, der von Valvermont Besitz ergriffen hat. Nicht ahnend, wie nah ihm die Dunkelheit bereits ist. Ein Roman aus einer fantastischen Welt, die die ersten vorsichtigen Schritte in Richtung Moderne wagt. Umgeben von dampfbetriebenen Maschinen, mächtigen Magiern und einem undurchsichtigen Stadtoberhaupt muss Gwenael sich fragen, wem er trauen kann, wer seine Freunde sind, wer ihn liebt und welche düsteren Geheimnisse die Villa seiner Familie birgt.



Der Anfang dieses Buches ist so eine Sache: Es gibt sehr viele Namen, die man sich schnell merken muss und bei einigen weiß ich nicht so richtig, ob ich sie wirklich korrekt ausspreche. Doch da ich Französisch in der Schule hatte, war dieses eine Problem doch nicht so groß.

Aber trotzdem konnte ich mich sehr gut in die Geschichte reinlesen, da der Schreibstil sehr flüssig und verständlich ist und die Charaktere und Handlungsorte detailreich beschrieben sind. Sowohl positive als auch negative Aspekte fließen bei ihnen mit ein und man bekommt man einen genauen Einblick in die Welt und deren Funktionsweise des Buches.



Dadurch, dass sich mehrere Charaktere seltsam verhalten (beispielsweise die Wirtin), weiß man nicht, ob es einfach zu ihren Charakterzügen gehört oder ob sie etwas planen. Man rätselt, ob sie zu den Guten, den Bösen oder auch zu einem Mittelding gehören.
Doch es wirkt nicht nervend, sondern man möchte weiter lesen und mehr erfahren und man kann nicht bereits im Vorfeld sagen, wie es ausgeht. So hält die Spannung weiter an.



Was ich noch besonders gut fand war eine Erotikszene, wo man beim Lesen spürt wie es knistert. Die Autorin schreckt nicht davor zurück sie anschaulich zu beschreiben, wobei man merkt, wie es knistert.



Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. Das trifft einen sehr unvorbereitet und es kommt wahrscheinlich auf die Person an, ob man es gut (die Neugier für den nächsten Teil) oder schlecht (zu abrupt) aufnimmt. Ich persönlich finde es gar nicht schlecht.



Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man sich durch die vielen Namen und Ereignisse am Anfang nicht abschrecken lassen soll, denn danach fesselt das Buch einen.

Veröffentlicht am 16.05.2018

(Fast) sehr gut gelungener Thriller

Der Menschenmacher
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David, Allison und Charlie werden als Kinder von einem Mann adoptiert, den sie Dad nennen müssen, der sie gefangen hält und foltert. Sie sollen evolvieren. Um ihm zu entkommen, müssen sie ihn töten. Doch ...

David, Allison und Charlie werden als Kinder von einem Mann adoptiert, den sie Dad nennen müssen, der sie gefangen hält und foltert. Sie sollen evolvieren. Um ihm zu entkommen, müssen sie ihn töten. Doch viele Jahre später geschehen Dinge, die sie daran zweifeln lassen, ob sie ihm wirklich entkommen sind.



Meinung:

Das Buch beginnt mit einer sehr detailreichen Erzählung von den Jahren bevor die Kinder adoptiert wurden. Durch diese sehr detailreiche Erzählung dauert es natürlich länger bis eine größere Spannung aufgebaut wird, wodurch der Anfang auch sehr langatmig wirken kann. Doch andererseits erhält man auch einen genauen Einblick in die Welt vor Bob Gray, die Zeit, in der beispielsweise David sehr glücklich war und das Leben trotz schlechter Umstände genießen konnte. Und ich denke genau dieser Einblick ist wichtig für den weiteren Verlauf. Ich habe viele Rezensionen gelesen in denen der Anfang sehr bemängelt wurde, da er einfach zu lang ist, aber ich denke, dass er dabei hilft zu verstehen, warum und inwiefern sich die drei Adoptivgeschwister von einem Brüderpaar abgrenzen.

Auch im weiteren Verlauf werden viele Dinge detailreich beschrieben, besonders im Bezug auf Gewaltszenen. Es ist sehr brutal und grausam und dennoch ist es (bis auf eine Szene) nicht übertrieben. Auch die Spannung baut sich nach dem längeren Anfang schnell auf und hält sich bis fast zum Schluss.

Das Ende ist für mich jedoch zu sehr an den Haaren herbeigezogen und viel zu abrupt. Ich hatte das Gefühl, dass McFadyen noch einmal eins draufsetzen wollte, was jedoch nicht funktioniert hat, denn dadurch wurde das Ende relativ unglaubwürdig und einige Dialoge und Handlungen ergeben einfach keinen Sinn. Und da noch ein weiterer großer Aspekt in die Geschichte hineingeworfen wurde und dieser Konflikt nicht ausführlich behandelt wurde/konnte wurde eine unlogische Lösung auf wenigen Seiten gequetscht

Veröffentlicht am 16.05.2018

Rereading The Hunger Games

Die Tribute von Panem 1
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Das Land Panem war in 13 Distrikte und das Kapitol unterteilt. Die Distrikte lehnten sich gegen das Kapitol auf in einem erbitterten Krieg, aus dem das Kapitol als Sieger hervorging. Der Distrikt 13 wurde ...

Das Land Panem war in 13 Distrikte und das Kapitol unterteilt. Die Distrikte lehnten sich gegen das Kapitol auf in einem erbitterten Krieg, aus dem das Kapitol als Sieger hervorging. Der Distrikt 13 wurde komplett zerstört. Die anderen Distrikte müssen jeweils bestimmte Produkte für das Kapitol herstellen. Bei Distrikt 12 ist es beispielsweise Kohle. Dafür bekommen sie vom Kapitol gerade genug Lebensmittel zum Überleben. Und einmal im Jahr gibt es die „Ernte“. In einem großen Lostopf sind die Namen aller Jugendlichen von 12 bis 18 Jahre enthalten, daraus werden ein Junge und ein Mädchen gewählt, die die Tribute dieses Distrikts darstellen. In den Hungerspielen müssen die insgesamt 24 Tribute aller Distrikte in einer künstlich generierten Arena sich auf Leben und Tod bekämpfen, bis der Sieger feststeht.



Bereits zu Beginn bemerkt man, dass der Schreibstil sehr klar und nicht zu sehr ausschmückend ist. Das heißt nicht, dass einem viele Beschreibungen fehlen, sondern dass zu lange Beschreibungen der Natur, Kleidung, Aussehen,... vermieden werden. Suzanne Collins lässt ihre Figuren lieber handeln oder beobachten, anstatt viel zu beschreiben. Manchmal hätte ich mir da mehr gewünscht, um einen besseren Einblick in die Sznerie zu haben, doch wenn dann doch viel beschrieben wurde, wie beispielsweise Katniss' Kleider, hatte es einen größeren Effekt.



Die Person von Katniss war für mich anfangs nicht so greifbar, vieles wirkte neutral beschrieben.

Doch mit der Zeit, konnte man vielschichtige Seiten von Katniss erkennen, Seiten, mit denen sich der Leser gut identifizieren kann: Sturheit, Humor oder eher Sarkasmus als Abwehr, das hoffnungslose Gefühl nur ein Spielball zu sein, die Rebellion.

Apropos Rebellion: Eine Sache, die mich stört ist, dass Katniss von sich selbst immer behauptet nicht rebellieren zu wollen. Natürlich muss sie das dem Kapitol gegenüber behaupten, doch das sagt sie auch zu sich selbst, dass es ihr ''nur ums überleben geht''. Doch wenn man ihre Aktionen betrachtet (das drei Finger Symbol, Ehrwürdigung von Rue, Schuss bei der Punktevergabe, …) und dabei auch ihre Gefühle genauer anschaut (wie stolz, mutig und rebellisch sie sich als das Mädchen, das in Flammen steht, fühlt, keine Spielfigur des Kapitols sein zu wollen, …) führt sie sich immer und immer wieder rebellisch auf, doch sie erwartet teilweise, dass man ihr glaubt, dass das nicht der Fall sein soll.

Doch ich finde es bewundernswert, dass Katniss nie mit ihrem Schicksal hadert. Sie fragt sich nicht, warum sie das ganze eigentlich machen muss und was das alles soll. Sie versucht dagegen vorzugehen.



Ein andere negativer Aspekt, der sich erneut um Katniss' Gefühlswelt dreht, ist ihr ''Liebesleben''. Eigentlich wollte ich nicht darauf eingehen, da mir der Punkt nicht so wichtig ist, doch je weiter man in dem Buch ist, desto nervender wird es, dass sie immer weiter die Signale und Ereignisse ignoriert, die zeigen, dass Peeta in sie verliebt ist. Ihre Naviität ist in der Hinsicht deutlich zu groß geraten.



Die Geschichte insgesamt finde ich jedoch recht spannend und interessant ausgearbeitet: Es wird dem Leser immer wieder vor Augen geführt, dass man vieles nur für das Publikum, für die Öffentlichkeit machen muss, damit man Erfolg hat, damit man weiter kommt und erfolgreich wird. Außerdem stürzen sich die Medien heutzutage nur noch auf Skandale und tragische Schicksale, weshalb nichts davon zu Realitätsfremd ist

Veröffentlicht am 16.05.2018

Überleben mit Richard Parker

Schiffbruch mit Tiger
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Nach einem Schiffsunglück sind die einzigen Überlebenden, die sich auf dem Rettungsboot befinden, ein 17 jähriger Junge, ein Zebra, eine Hyäne, ein Orangutan und ein Bengalischer Tiger.

Zwar spielt der ...

Nach einem Schiffsunglück sind die einzigen Überlebenden, die sich auf dem Rettungsboot befinden, ein 17 jähriger Junge, ein Zebra, eine Hyäne, ein Orangutan und ein Bengalischer Tiger.

Zwar spielt der Hauptteil der Handlung nachdem man viel über den Zoo, seine Tiere und Piscines Religionen erfahren hat, auf einem kleinen Rettungsboot mitten auf dem Ozean, doch das ist keineswegs eintönig!
Dadurch, dass die Perspektive zwischen dem jungeb und älteren Pi wechselt, gibt es genügend Abwechslung und zudem auch neue Eindrücke in die Geschichte und es rundet Pi's Bild etwas ab.

Auch erfährt man einiges über die Eigenschaften der Tiere, welche an Bord sind, man lernt sie besser kennen und versteht warum sie sich auf diese Art und Weise verhalten und muss es nicht einfach hinnehmen.

Nun zur Religion: Pi ist ein sehr religiöser Mensch, doch besteht sein Glaube nicht aus einer streng verfolgten Religion, sondern aus der Mischung aus mehreren Religionen. Und damit geht er offen um, auch wenn sein Umfeld das nicht gerne sieht. Sein Glaube ist ihm sehr wichtig und nach dem Schiffbruch seine einzige Hoffnung.
Ich selbst bin kein gottgläubiger Mensch, weshalb es viele Passagen gibt, die schwer zu lesen waren, da sehr tief in das Thema eingegangen wurde. Auch wirkte es beim Lesen so, als wolle der Autor den Leser in den Glauben hineinziehen.
Dies hat bei mir offensichtlich keine Wirkung gezeigt, aber dennoch habe ich etwas mitgenommen: Jeder Mensch glaubt an etwas, auch wenn es einfach nur er selbst ist. Dieser Glaube ist dazu in der Lage ein Bild im Inneren zu erschaffen, das die Welt in einer schrecklichen Situation erträglicher macht.

Auch sonst weiß der Autor mit Worten umzugehen: Mit seiner Wortwahl schafft er es die Natur mit ihren Lebewesen mit Ehrfurcht und Faszination zu beschreiben und erweckt damit eintönige Informationen zum Leben.

Das Ende überrascht den Leser nochmal, denn alle Tatsachen werden nocheinmal verwischt und in Frage gestellt. Doch genau dieser Effekt ist beabsichtigt, denn man soll die ganze Geschichte hinterfragen.

Auch wenn das Ende etwas zu abrupt war, schaffte es der Autor den Leser die ganze Zeit über zu packen und die Geschichte im Kopf zu behalten.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Zauberhafte Wesen

Der Fluch der Mondsklaven
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Mondsklaven. Menschen, die eine Bestie in sich bergen, die besonders bei Vollmond zum Vorschein kommt. Eine von ihnen ist Thyra, die gerade ihre erste Verwandlung hinter sich hat, weshalb sie den Job als ...

Mondsklaven. Menschen, die eine Bestie in sich bergen, die besonders bei Vollmond zum Vorschein kommt. Eine von ihnen ist Thyra, die gerade ihre erste Verwandlung hinter sich hat, weshalb sie den Job als Zofe eines Königsmitgliedes antreten wird. Dabei stellt sich heraus, dass die Familie einiges verbirgt.

Der Anfang war leider sehr klischeehaft: Beispielsweise sieht die Ich-Person sich in einem Spiegel und beschreibt sich so selbst, Personen, die sich nicht treffen wollen, fangen augenblicklich was für den anderen empfinden, die Königsfamilie verbirgt etwas Großes vor dem Reich, sie sieht natürlich perfekt aus und alle sind talentiert, der Königssohn verhält sich arrogant, hat aber kleine Momente, in denen er ein Gentleman ist, ...

Doch dabei sind auch unglaubliche Wesen. Von vielen habe ich noch nie gehört, doch wünsche ich mir von ihnen demnächst öfters zu lesen, denn sie sind einfach einzigartig, gefährlich und doch majestätisch.

Was auch sehr majestätisch und anders wirkt ist das Material, welchen benutzt wird: Vieles ist aus Serpium gemacht, wodurch der ganze Palast violett und schwarz schimmert, anstatt hell wie in den meisten Büchern.

Auch bei den meisten Situationen, die ersten Kapitel mal außen vorgelassen, passieren unerwartete Dinge, die dafür sorgen, dass man nie weiß was als nächstes passiert und man einfach weiterlesen möchte um genau dies zu erfahren! Dadurch und auch weil die Autorin es versteht viele neue Informationen mit einzubeziehen ohne dabei den Leser zu überfordern, bleibt die Spannung auf einem hohen Niveau. Dabei sind aber auch kleine, gut gesetzte Pausen, sodass der Leser kleine Atempausen bekommt.

Ein weiterer kleiner Minuspunkt ist jedoch die Tatsache, dass Thyra ihr ganzes Leben auf die Arbeit als Zofe vorbereitet werden sollte und doch weiß sie sehr wenig von ihren Aufgaben, wodurch sie einen Fehler nach dem anderen macht und der Leser sie durch viele ihrer schamvollen Gefühle begleiten muss, was irgendwann etwas zu viel wird. Ansonsten sind ihre Gefühle sehr gut beschrieben und man kann ihre Emotionen sehr gut nachvollziehen.

Alles in allem muss man sich nur durch den Anfang durchschlagen, um dann den Anfang einer Geschichte zu erleben, die es definitiv wert ist gelesen zu werden und die einen dazu drängt unbedingt die Fortsetzung zu lesen!