Cover-Bild Der Angstmann
Band 1 der Reihe "Max Heller"
(21)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 08.09.2017
  • ISBN: 9783423216968
Frank Goldammer

Der Angstmann

Kriminalroman

Ein fesselnder Kriminalroman aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs

Dresden im November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den immer bedrohlicher werdenden Kriegsumständen – da wird die grausam zugerichtete Leiche einer Krankenschwester gefunden. Schnell heißt es: Das war der Angstmann, der nachts durch die Stadt schleicht. Kriminalinspektor Max Heller hat bei der fieberhaften Suche nach dem Täter mit dem Kriegschaos zu kämpfen – aber auch mit seinem linientreuen Vorgesetzten. Und die Hoffnung, der Frauenmörder sei bei dem katastrophalen Bombenangriff im Februar 1945 umgekommen, zerschlägt sich.
 

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2018

Der Angstmann

0

Dresden 1945: Es ist der letzte Kriegswinter, als Kriminalinspektor Max Heller einem grausamen Frauenmörder auf die Spur kommen muss. Die Zeit drängt; es gab schon zu viele Tote. Doch bei seinen Ermittlungen ...

Dresden 1945: Es ist der letzte Kriegswinter, als Kriminalinspektor Max Heller einem grausamen Frauenmörder auf die Spur kommen muss. Die Zeit drängt; es gab schon zu viele Tote. Doch bei seinen Ermittlungen wird der Inspektor nicht immer unterstützt; das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Trotzdem kommt er der Lösung des Falles immer näher...

Mein Leseeindruck:

Es klingt vielleicht ein wenig makaber, aber ich lese sehr gerne Bücher, die während des Ersten oder Zweiten Weltkrieges spielen. Ich finde es einfach sehr interessant und spannend zu lesen, wie die Menschen sich damals gefühlt haben und wie sie im Krieg gelebt und überlebt haben. So hat mich auch dieses Buch von Anfang an packen können. Nicht nur war der Kriminalfall an sich schon sehr spannend und interessant, auch das Setting hat mich total mitgerissen. Es war wie Kopfkino; ich konnte alles gut nachvollziehen und habe mich in die Handlung hineinversetzen können.

Wie gut, dass es noch weitere Bände gibt! Ich werde sie hoffentlich auch bald lesen können!

Veröffentlicht am 21.07.2018

Atmosphärisches Buch

0

Der Angstmann beginnt im November 44 und endet im Mai 45 in Dresden. Damit umfasst er gleich zwei schwierige Zeitspannen, die die Menschen damals erleben musst.
Im ersten Teil begleiten wir Max Heller ...

Der Angstmann beginnt im November 44 und endet im Mai 45 in Dresden. Damit umfasst er gleich zwei schwierige Zeitspannen, die die Menschen damals erleben musst.
Im ersten Teil begleiten wir Max Heller bei seiner täglichen Arbeit als Kriminalinspektor bei der Dresdner Polizei. Er wird zu einem Tatort gerufen, bei dem eine Frau schrecklich verstümmelt wurde. Bevor er auch nur richtig zu ermitteln beginnen kann, wird der Fall jedoch von seinem Vorgesetzten Obersturmbannführer Klepp auch schon geschlossen, hatte das Opfer doch einen jüdischen Ex-Mann, der sich angeblich rächen wollte. Doch bald taucht eine weitere Leiche auf, wieder zugerichtet und Heller ermittelt weiter. Allerdings nur, bis der Feuersturm über Dresden hereinbricht.

Im Zweiten Teil muss sich Heller dann mit den russischen Besatzern arrangieren, als er mitbekommt, dass wieder eine Frau auf bestialische Art und Weise zu Tode gekommen ist. Erst trifft er auf Misstrauen, aber es gelingt ihm weiter zu ermitteln bis es ihm gelingt den Fall doch noch zu lösen.

Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt. Es ist sehr lebendig und atmosphärisch geschrieben. Man sieht Dresden förmlich vor sich, die Menschen, die Hungern, die Flüchtlinge in der Stadt, die nichts mehr haben. Am meisten hat mich die Beschreibung des Feuersturms nach dem Bombenangriff vom Januar 45 beeindruckt. Gemeinsam mit Heller irren wir hier durch ein Inferno, in dem es keinerlei bekannte Anhaltspunkte gibt und in dem es ein Wunder ist, dass ein Mensch es überhaupt überleben kann.

Was auch sehr beeindruckend war, wie wenig sich das Alltagsleben in der Zeit der Nazis zu dem in der Zeit der russischen Besatzung verändert. Beides ist durch Hunger und Willkür der Herrschenden bestimmt. Beide Seiten haben vermeintlich gute Gründe für ihr Verhalten, aber am Ende des Tages vergreifen sie sich immer am einzelnen, der meist einfach nur sein Leben leben möchte. Heller ist wenig politisch und verlässt sich mehr auf sein Bauchgefühl und das Gefühl für Anstand und Menschlichkeit. Das bringt ihn des Öfteren auch in schwierige Situationen. Für mich war das eine Seite, die ihn sehr sympathisch macht, ist er doch ob der Gewalt und der Ungerechtigkeiten noch nicht vollständig abgestumpft.

Der Fall an sich, war recht verworren und hatte mehr als eine unerwartete Wendung. Spannend war es bis zum Schluss.
Ich freue mich nun auf weitere Bände mit Max Heller und seiner Familie.
Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.06.2018

Spannend bis zum Schluss

0

Max Heller ist Kriminalpolizist mit Leib und Seele. Doch die Umstände während des Zweiten Weltkriegs werfen ihm bei seinen Ermittlungsarbeiten immer wieder große Steine in den Weg. Dabei ist schnelles ...

Max Heller ist Kriminalpolizist mit Leib und Seele. Doch die Umstände während des Zweiten Weltkriegs werfen ihm bei seinen Ermittlungsarbeiten immer wieder große Steine in den Weg. Dabei ist schnelles Handeln dringend von Nöten, denn eine mysteriöse Mordserie erschüttert Dresden und verbreitet Angst unter der Bevölkerung. Es werden mehrere bestialisch ermordete und regelrecht drapierte Frauenleichen gefunden. Schritt für Schritt tastet sich Heller voran und verfolgt bald schon eine heiße Spur. Gerade als er dem Mörder auf den Fersen zu sein scheint, wird die Stadt durch die Bombardierung völlig zerstört. Heller wird wie durch ein Wunder in letzter Sekunde das Leben gerettet, aber nicht nur privat stehen er und seine Frau nun vor dem Nichts, auch seine Arbeit ist Heller erst einmal los, denn erstens scheint der Mörder in der Bombennacht ums Leben gekommen zu sein und zweitens erscheinen die Morde in Anbetracht der vielen Kriegsopfer auch völlig unbedeutend. Als dann aber das nächste Opfer gefunden wird, ist sich Heller sicher: der Mörder ist in der Bombennacht nicht ums Leben gekommen und ist weiterhin auf der Suche nach jungen Frauen, die er quälen und töten kann.
Heller ist hin und her gerissen, denn nun heißt es, sich und seine Frau zu schützen und zu ernähren, aber die Morde lassen ihn einfach nicht los. Er begibt sich dadurch in große Gefahr, erhält aber bald Unterstützung aus ungeahnter Richtung. Dennoch läuft er erst einmal vielen falschen Fährten hinterher. Oft scheint er den Mörder nun gefunden zu haben, aber dann passen die Puzzleteile doch nicht zusammen. Aber Heller bleibt hartnäckig und kommt schlussendlich einem Mörder mit geradezu abartigem Motiv auf die Schliche.
Frank Goldammer ist es gelungen, einen wirklich tollen Hauptcharakter zu kreieren. Max Heller ist ein liebender und treu sorgender Familienvater. Er hat politisch gesehen seine Prinzipien und schafft es sich weder vom Nationalsozialismus noch von den Sowjets auf eine Seite ziehen zu lassen.
Außerdem hat der Autor es geschafft, dass der Leser, der Heller auf seiner verzweifelten Suche nach dem Mörder begleiten durfte, ebenso den falschen Fährten für den Moment aufgesessen ist, wie Heller selbst. Dadurch behielt das Buch bis zum Ende eine konstant hohe Spannung.
Leider hatte ich ab und an Probleme, diverse Zusammenhänge zu begreifen. Dies kann ich allerdings nicht den Schreibkünsten von Herrn Goldammer zu Lasten legen, sondern eher meinem scheinbar doch etwas lückenhaften Wissen über den Zweiten Weltkrieg. Aber das veranlasst mich nun, mein Allgemeinwissen in dieser Hinsicht etwas aufzubessern.

Veröffentlicht am 16.05.2018

2. Weltkrieg + Morde = Spannung

0

Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor ...

Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor Max Heller zu einer grausam zugerichteten Frauenleiche geholt. Schnell geht das Gerücht um: Das war der Angstmann, der nachts durch die Ruinen schleicht. Heller gibt nichts auf das Gerede. Inmitten der Wirren des letzten Kriegswinters macht er sich auf die Suche nach einem brutalen Frauenmörder. Nicht nur sein linientreuer Vorgesetzter Rudolf Klepp legt Heller dabei Hindernisse in den Weg. Als im Februar 1945 die Stadt in einem beispiellosen Bombenhagel dem Erdboden gleich gemacht wird, hält man auch den Mörder für tot. Doch der Angstmann kehrt zurück ...



Ich habe bis jetzt noch nicht viele Bücher gelesen, die während des zweiten Weltkrieges spielen, da meistens dann die Story an sich verloren geht oder vieles überspitzt dargestellt wird. Doch bei diesem Buch wird das Hauptaugenmerk wirklich auf die Aufklärung der Morde gelegt und doch bekommt man gut die Gefühle der Bevölkerung mit, sowohl die positiven als auch negativen.

Die Handlungsorte, besonders die zerstörte Stadt Dresden, konnte man sich bildlich vorstellen und somit das Geschehen gut mit verfolgen. Die Spannung baut sich Stück für Stück auf und hält sich bis zum überraschenden Schluss.

Ein wirklich gelungenes Werk!

Veröffentlicht am 03.02.2018

Fesselnd bis zur letzten Seite

0

Frank Goldammer entführt seine Leser in das Dresden von 1944, in eine Zeit, in der jeder sich selbst der Nächste ist, jeder jedem misstraut und die geprägt ist von Durchhalteparolen.

In diesem düsteren ...

Frank Goldammer entführt seine Leser in das Dresden von 1944, in eine Zeit, in der jeder sich selbst der Nächste ist, jeder jedem misstraut und die geprägt ist von Durchhalteparolen.

In diesem düsteren Umfeld wird die verstümmelte Leiche der Krankenschwester Klara von zwei Kindern gefunden. Verstört erzählen sie vom „Angstmann“ und von tierischen Lauten. Kriminalinspektor Max Heller soll den Fall möglichst schnell lösen, doch seine Recherchen im Krankenhaus bringen ihn nicht weiter. Sein Vorgesetzter Rudolf Klepp, ein ehemaliger Fleischhauer und SS-Mitglied, spielt eine recht undurchsichtige Rolle.
Heller, kein Parteigänger, ist auf sich allein gestellt. Immer in Gefahr, selbst in die Mühlen der Gestapo zu geraten, weiß er nicht, wem er noch trauen darf, daher agiert er äußerst vorsichtig und wagt Alleingänge. Als dann eine weitere Tote gefunden wird, machen sofort neue Gerüchte die Runde.

In der Nacht vom 13. Februar 1945 scheint er dem Mörder tatsächlich dicht auf den Fersen zu sein, da macht ihm der Angriff der RAF-Bomber, der Dresden in Schutt und Asche legt, einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Der mutmaßliche Mörder entkommt und das Morden geht weiter. Selbst als die Russen in Dresden die Macht übernehmen, gibt Max Heller nicht auf und ermittelt weiter.
Mit Hilfe der Russen kommt er dann einigem auf die Spur, das einen Teil der Grausamkeiten der Naziherrschaft aufdeckt.

Beklemmend ist die Darstellung des historischen Umfelds. Das Misstrauen der Menschen, die gleichzeitige Begeisterung von einigen wenigen Unverbesserlichen für das Regime, die Hoffnung auf die Wunderwaffen, obwohl zu dieser Zeit der Krieg längst verloren ist, der tägliche Kampf ums Überleben. Ich konnte die Sirenen förmlich heulen hören, spürte den Einschlag der Bomben und die infernalische Feuersbrunst hautnah miterleben. Möglicherweise liegt es auch daran, dass ich schon mehrere Bücher zu diesem Thema gelesen habe.

Ich finde den Debüt-Krimi des Autors außerordentlich packend. Der Schreibstil ist sachlich und dennoch eindringlich. Goldammer gelingt es, die Kriegsgräuel einzufangen ohne sensationslüstern zu wirken.

Heller mag reserviert wirken, doch dies ist einfach der Angst geschuldet, selbst in die Fänge des Nazi-Terrors zu geraten. Ich halte ihn nicht für distanziert, sonst würde er sich nicht solche Mühe geben, die Morde aufzuklären.

Interessant ist der Ansatz Hellers, trotz der Auflösung der Staatsgewalt, zumindest diesen Mordopfern Genugtuung angedeihen zu lassen. Die vielen Kriegsopfern und Toten des Regimes können sie nicht erfahren.