Obwohl sie aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, sind Cliff und Alain fasziniert voneinander. Zwischen ihnen steht Margarete, die beide von klein auf kennen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und verschwindet. Als er zurückkehrt, wird klar: Er soll für den IS einen „Tag des Blutes“ planen. Alain will seinen Freund retten – doch wie lange kann er noch zu ihm halten?
Das Cover hat mich mit den Flügeln angesprochen, und jetzt verstehe ich die große Bedeutung dahinter. Der Flügel stellt Alain dar und die einzelnen Feder deuten auf einen gefallenen hin, Cliff. Auch die Obsession beider mit Flügeln und Engel kann man damit sehr gut interpretieren.
Das Buch spielt hauptsächlich in Berlin, was für mich neu ist, da ich bis jetzt selten Bücher gelesen habe, die in Deutschland spielen, weshalb es sehr schön war bekannte Namen zu hören.
Die Perspektiven wechseln immer wieder zwischen Alain, Margarete und Cliff, ohne das es speziell gekennzeichnet ist, aber ich finde, dass immer bereits nach wenigen Worten durch die Ausdrucksweise klar wurde wer redet. Doch im Buch ist ein oder zweimal der Fehler aufgetaucht, dass der falsche Name erwähnt wurde. Beispielsweise steht in einem Brief an Alain ,,Du und Alain‘‘, womit wahrscheinlich aber dann Cliff gemeint ist. Dies hatte mich zuerst verwirrt.
Auch die Ereignisse, die geschehen, sind nicht zeitlich gekennzeichnet, was ich aber nicht als schlecht empfinde, da man diese dann selbstständig im Kopf verknüpfen kann und nicht sofort gespoilert wird in welchem Abschnitt der Zeitlinie man sich befindet, vor allem, da sehr viele Gefühle mit eingebracht werden, die man besser nach und nach erst versteht und die Spannung erhält.
Besonders bemerkenswert sind die Themen, die sich die Autorin ausgesucht hat: Es sind aktuelle Themen, die man in diesem Buch anfangs gar nicht erwartet und sich dann doch sehr schnell einfinden kann. Sie verbindet es mit einer Tragödie zweier (oder mit Margarete dreier) Menschen, die sich auf verschiedenen Seiten befinden, Licht und Dunkelheit. Dies zeigt in dem Buch die positiven und negativen Seiten mit wortgewandten Worten voller Metaphern und Vergleiche von verschiedenen Sichten und nicht nur einer.
Zusammenfassend lässt sich dieses Buch mit folgenden Worten beschreiben: Wortgewandt, tragisch, aktuell, definitiv lesenswert.