Für den Roman "Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel" vergebe ich 4,5 von insgesamt fünf möglichen Sternen.
Edward Michael „Bear“ Grylls kenne ich aus der Survival – Sendung „Man Vs. Wild“. Der Politikersprößling hat einen Abschluss in Hispanistik (Bachelor oder Master?), war Mitglied des Special Air Service (SAS), einer britischen Eliteeinheit, er ist Pfandfinderleiter und er scheint ein Survivalexperte zu sein. Allerdings wurde enthüllt, dass Teile seiner Sendung nicht authentisch waren, da er wohl in Hotelbetten übernachtete, während er für’s Fernsehen vorgab, einer feindlichen Umwelt zu trotzen. ?
Anyways, als ich sah, dass es seinen Roman „Ghost Flight“ auf Deutsch gibt, war klar: Dieses Buch muss ich lesen!
Worum geht’s in
„Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel“ ?
- Will Jaeger (was für ein Name!) ein ehemaliger Elitesoldat und Gründer von „Enduro Adventures“, musste den Verlust seiner Familie verkraften. Er glaubt, einen Coup gelandet zu haben, als er den Auftrag erhält, mit anderen Kandidaten ein Flugzeugwrack aus dem Zweiten Weltkrieg zu bergen – im brasilianischen Dschungel. Das Ganze soll im Fernsehen ausgestrahlt werden, zur besten Sendezeit. Jaeger macht sich an die Vorbereitungen, doch da kommt sein Freund Smithy ums Leben. Will wird stutzig, als er sieht, welches Symbol der tote Smithy trägt, denn es erinnert ihn an ein Objekt, welches er von seinem Großvater kannte. Dieser war ein erbarmungsloser Nazi- Jäger…
Den Roman fand ich sehr spannend und lesenwert, auch die Zusatzinfos waren interessant, so verweist der Autor im Vorwort auf seine Familiengeschichte, woraus man folgern kann, dass er in dem Thriller Fakten mit Fiktion vermengt hat. „Ghost Flight“ ist ein Actionthriller, der nach dem Motto : Menschen – Tiere – Sensationen funktioniert, daher hat es mir großen Spaß gemacht, Will und sein Team auf der Expedition in den Urwald zu begleiten und zu sehen, welchen Gefahren sie trotzen müssen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, es gibt undurchsichtige Figuren und der Protagonist ist ein Sympathieträger.
Briten und Nazis – ein Topos, mich hat es aber nicht gestört, dass hier die Geschichte des Zweiten Weltkrieges mit einfließt. Der Autor präsentiert mit „Ghost Flight“ einen Spannungscocktail, der wirklich fesselnd ist. Man sollte von dem Thriller aber keine literarischen und stilistischen Finessen erwarten. Dennoch ist die Erzählung so gut gegliedert, dass man das Interessean der Lektüre nie verliert. Und am Ende gibt’s einen fiesen Cliffhanger, der Lust auf eine Fortsetzung macht…
Fazit:
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen. Verschwörungstheorien rund um den Zweiten Weltkrieg sind immer für eine Überraschung gut - Grylls actionreicher Roman bietet insofern spannende Unterhaltung, das Ende ist jedoch offen. Für mich ist klar – ich muss auch den Folgeband lesen!