Spannender Großstadt-Thriller mit düsterer Geschichte und einer interessanten Hauptfigur
Auf zerbrochenem GlasMein erstes Buch des Autoren Alexander Hartung konnte ich mich gleich auf ganzer Linie überzeugen. Der düstere Großstadt-Thriller mit einem für dieses Genre so typischen gebrochenen Anti-Helden kommt zwar ...
Mein erstes Buch des Autoren Alexander Hartung konnte ich mich gleich auf ganzer Linie überzeugen. Der düstere Großstadt-Thriller mit einem für dieses Genre so typischen gebrochenen Anti-Helden kommt zwar nicht so ganz ohne die üblichen Klischees aus, schafft es aber zugleich auch auf gelungene Art und Weise, dem altbekannten Thema noch ein paar neue Facetten abzugewinnen.
Die Karriere von Nik Pohl ist eindeutig auf dem absteigenden Ast, unzählige Probleme mit Kollegen und Vorgesetzten haben ihn zu einem völligen Einzelgänger in den Reihen der Münchener Kriminalpolizei gemacht. Doch dann trifft ihn ein Unbekannter an der einzigen Stelle, an der er noch verwundbar ist, und zwingt ihn so, die Ermittlungen in einem Vermisstenfall wieder aufzunehmen, der eigentlich schon zu den Akten gelegt wurde. Mit seinen Ermittlungen stößt Nik mitten in ein Wespennest.
Dieser schonungslose Thriller weiß durch einen packenden Schreibstil, eine gut aufgebaute Geschichte mit einigen überraschenden Wendungen und vielfältig gezeichneten Charakteren zu überzeugen.
Es braucht schon eine gewisse Zeit, bis man so langsam beginnt, positive Gefühle für die Haupfigur zu entwickeln. Auch sonst dominieren hier eher die zwielichtigen Charaktere, echte Sympathieträger sucht man lange vergebens. Dafür schafft es der Autor aber immer wieder, das eher düstere Geschehen durch fein dosierten Humor ein wenig aufzulockern.
Auch wenn der Kriminalfall am Ende schlüssig aufgelöst wird, bleiben hinsichtlich der Hauptfigur Nik Pohl und seiner Vergangenheit noch einige offene Fragen, die hoffentlich in weiteren Bänden der Reihe noch beantwortet werden.
Nach anfänglichen leichten Schwierigkeiten haben mich Autor und Hauptfigur am Ende davon überzeugt, das es sich lohnt, mehr von ihnen zu lesen.