Cover-Bild Der Himmel über unseren Träumen
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 03.04.2018
  • ISBN: 9783426519387
Heidi Rehn

Der Himmel über unseren Träumen

Roman
Ein großer Nachkriegsroman über die Aufbruchsstimmung in den 50er Jahren, aber auch über die Schatten der Nazizeit, die noch prägend waren.
Ein berührender Roman von der Bestseller-Autorin Heidi Rehn über eine junge Frau mit jüdischen Wurzeln, die im München der Nachkriegszeit als Architektin Karriere machen will.
München in den frühen fünfziger Jahren: Mit der Rückkehr in ihre geliebte Heimatstadt erfüllt sich für die junge Architektin Vera Cohn ein Traum. Sie will den Wiederaufbau mitgestalten und ihre Sehnsucht nach einer friedlicheren Zukunft verwirklichen, auch wenn dies das Land ist, in dem ihr und ihrer Familie so viel Leid widerfahren ist. Außerdem will sie beweisen, dass Frauen als Architektinnen genauso viel leisten können wie Männer.
Als sie und ihr Kollege Arthur sich ineinander verlieben, scheint ihr Glück perfekt. Voller Elan schmieden die beiden Zukunftspläne. Doch Vera, die gerade aus dem Exil zurückgekehrt ist, kann nicht vergessen. Die Vergangenheit steht zwischen ihnen – und die Frage nach der Schuld, die Arthur und seine Familie auf sich geladen haben …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2020

Eine junge Frau geht ihren Weg

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Heidi Rehn versteht es die Leser in die Zeit ihrer Bücher zu entführen und eintauchen zu lassen. In diesem Roman befinden wir uns im München der 50er Jahre. Die junge Architektin Vera kehrt in ihre Heimatstadt ...

Heidi Rehn versteht es die Leser in die Zeit ihrer Bücher zu entführen und eintauchen zu lassen. In diesem Roman befinden wir uns im München der 50er Jahre. Die junge Architektin Vera kehrt in ihre Heimatstadt zurück um hier zu arbeiten. Als Kind ist Vera, die jüdische Wurzeln hat aus München und Ausland geflohen. Nun steht sie vor den Trümmern der Stadt und will mithelfen sie neu zu gestalten. Sie lernt den Architekten Arthur kennen und lieben, doch kann sie das Vergangene vergessen? Und kann sie sich in der Männerwelt behaupten?



Mir hat das Buch gut gefallen. Vera ist eine starke, junge Frau, aber nicht ohne Fehler. Neben der Architektur geht es um das Leben der jungen Leute. Besonders gut gefallen haben mir die Ausflüge in die kulinarische Welt der Zeit. Eier mit Tomatendeckel als Fliegenpilz und ähnliches. Einfach herrlich. Mein einziger Kritikpunkt ist, das ich mir etwas mehr von Veras Konflikten als Jüdin erwartet hätte, das kam eigentlich nur am Rande vor. Trotzdem ein tolles Buch über die Zeit des Wiederaufbaus.

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Veröffentlicht am 17.05.2018

Was verschweigt Arthur?

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Prolog München 30. April 1938. Vera feierte ihren achten Geburtstag, als Onkel Jobst etwas aus seiner Tasche zog. Es war ein brauner Umschlag…
München 1954. Vera war aus Amerika nach München zurückgekehrt. ...

Prolog München 30. April 1938. Vera feierte ihren achten Geburtstag, als Onkel Jobst etwas aus seiner Tasche zog. Es war ein brauner Umschlag…
München 1954. Vera war aus Amerika nach München zurückgekehrt. Damals hatten sie als jüdische Familie fliehen müssen, doch Vera wollte wieder nach München, im Gegensatz zu ihrer Mutter…
Sie hatte Architektur studiert und arbeitete als Architektin in einer entsprechenden Firma. Auch Arthur arbeitete dort…
Arthur wollte sein eigenes Architekturbüro eröffnen, zusammen mit seinem Freund Ludger…
Und obwohl Vera noch nicht lange bei ihrem Chef arbeitete, durfte sie doch den Platz von Arthur einnehmen, was einen Kollegen gewaltig wurmte…
Vera und Arthur waren ein Paar, es wurde auch schon von Hochzeit geredet als sie die Firma wechselte… Und Arthur stieß das sehr bitter auf…
Und dann geschah etwas worauf, sie ihn hinauswarf und die Beziehung beendete….
Und dann gab es da noch Arthurs Schweigen über die Zeit zwischen seinem Abitur und dem Ende des zweiten Weltkrieges… Und das Getuschel ihrer Kollegen darüber…
Was hatte Onkel Jobst in dem braunen Umschlag? War es etwas Negatives? Warum wollte Vera ausgerechnet wieder nach München? Weshalb wollte ihre Mutter das nicht? Hatte sich Vera in Arthur verliebt? Würde Arthur es schaffen, sein eigenes Architekturbüro zusammen mit seinem Freund Ludger zu führen? Warum hatte Veras Chef sie dem Kollegen vorgezogen, als Arthur ging? Machte der Kollege ihr das zum Vorwurf? Warum wechselte Vera den Arbeitsplatz? Und wieso gefiel das Arthur überhaupt nicht? Was geschah, dass Vera die Verlobung löste? Warum erzählte Arthur nichts über diese Zeit? Was wussten die Kollegen darüber? Alle diese Fragen und - noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

Meine Meinung
Zwar ließ sich das Buch leicht und flüssig lesen, und es gab auch keine Fragen, nach dem Sinn von Worten oder gar ganzen Sätzen. Aber ich war doch etwas enttäuscht, denn ich hatte in den ersten beiden Dritteln des Buches mehr Spannung erwartet. In der Geschichte war ich schnell drinnen und es war auch durchaus interessant zu lesen, aber es fehlte einfach an Spannung, es hatte definitiv Längen und wurde erst so richtig spannend, als ich zwei Drittel des Buches gelesen hatte. Es plätscherte so einfach dahin ohne Höhen und Tiefen. Erst als Vera ihrem Arthur den Laufpass gegeben hatte, wurde es spannend. Dann war ich auch voll dabei, denn es fesselte mich und ich musste unbedingt wissen, wie es weiter- und ausgeht. Ich fragte mich, was Arthur zu verbergen hatte? Warum hatte er Vera nichts von der Kriegszeit erzählt? Dass das letztendlich nicht gut gehen konnte, war mir klar. Doch dann blieb ihm nichts Anderes mehr übrig… Wie gesagt, enttäuscht am Anfang, doch am Ende gefiel mir das Buch noch sehr gut, denn es hat mich alles in allem doch noch gut unterhalten
Daher vergebe ich vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

Veröffentlicht am 01.05.2018

München in den 50er Jahren

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Vera Cohn verlebt acht glückliche Kindheitsjahre in München, als ihre Eltern 1938 beschließen, das für Juden immer feindlicher gesinnte Deutschland zu verlassen und in die USA zu emigrieren. Von ihrer ...

Vera Cohn verlebt acht glückliche Kindheitsjahre in München, als ihre Eltern 1938 beschließen, das für Juden immer feindlicher gesinnte Deutschland zu verlassen und in die USA zu emigrieren. Von ihrer geliebten Großmutter Rebecca bleibt Vera nur ein Skizzenbuch mit Zeichnungen von Münchner Gebäuden und Sehenswürdigkeiten, die sie zusammen besucht hatten.
Nach dem Krieg zieht die Familie nach Bonn, wo Veras Vater für die SPD im Parlament sitzt. Vera studiert Architektur und will in ihrem geliebten München am Wiederaufbau während den 1950er Wirtschaftswunderjahren teilhaben. Sie findet eine Stelle in einem Architekturbüro, das vorwiegend Altersheime und Wohnungen baut.
Das Wiederanknüpfen an alte Freundschaften ist nicht einfach, weil ihre jüdischen Kindheitsfreunde weggezogen oder tot sind. Vera findet unter ihren Architektenkollegen und Mitarbeitern im Büro neue Freunde. Jedoch liegt immer wieder die Frage in der Luft, was die Menschen zwischen 1938 und 1945 wirklich gemacht haben. Die Unsicherheit vergiftet auch Veras Liebesbeziehung zu Arthur Brandt, einem aufstrebenden Architekten, der mit seinem Freund Ludger ein eigenes Büro gründet.
In dem Buch erfährt man einiges, wie in Architekturbüros in den 50er Jahren gearbeitet wurde. Die Situation von Frauen, die in den 20/30 er Jahren in den Städten zunehmend eigenständig ein Berufsleben führten, entwickelt sich wieder ins traditionelle Rollenverständnis zurück. Die Männer arbeiten für den Lebensunterhalt der Familie und die Frau kümmert sich um das leibliche Wohl ihres Ehemannes und später um die Kinder. Sehr gut dargestellt ist auch die Stimmung, geprägt einerseits von Aufbruch, aber auch von Misstrauen bezüglich der Vergangenheit. Ist die Entnazifizierung wirklich gelungen oder existieren die alten Seilschaften doch noch? Gerade für Menschen jüdischer Herkunft eine existenzielle Frage nach der Schuld für den Verlust von ganzen Familien.
Heidi Rehn schreibt in einem leisen, unaufgeregten und angenehmen Schreibstil. Die Liebesgeschichte ist gefühlvoll, aber nicht ins Kitschige abdriftend dargestellt. Sehr gut haben mir auch die eingeflochtenen Münchner Schauplätze gefallen. Mich konnte dieser Roman gut unterhalten, ich konnte schön abschalten und habe etwas vom Gefühl der 50er Jahre mitgenommen.
Ich vergebe diesem Buch 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber von München und Liebesromanen vor historischer Kulisse.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Aufbruchstimmung

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Vera, die Protagonistin des Romans kehrt mit Ihren Eltern zusammen zu Beginn der 50iger Jahre aus dem Exil zurück und während ihre Eltern in Bonn wohnen, zieht es sie magisch in ihre alte Heimatstadt ...

Vera, die Protagonistin des Romans kehrt mit Ihren Eltern zusammen zu Beginn der 50iger Jahre aus dem Exil zurück und während ihre Eltern in Bonn wohnen, zieht es sie magisch in ihre alte Heimatstadt nach München, die sie sehr liebt um dort als Architektin ihren Traum zu verwirklichen, die Stadt mit Herz und Verstand neu aufzubauen. Gleichzeitig muss sie sich mit ihrer eigenen, jüdischen Vergangenheit auseinander setzen und das ist nicht einfach, denn als sie Arthur, einen Architektenkollegen kennenlernt, verliert sie einerseits ihr Herz, andererseits fragt ihr Verstand, ob denn nicht auch er mit seiner Familie während der dunklen Nazizeit Schuld auf sich geladen hat. Kein einfaches Unterfangen, denn verschiedene Geschehnisse trüben die junge Verliebtheit….
Heidi Rehn schreibt flüssig, leicht lesbar und wie schon in ihren anderen Romanen ist sie eine Meisterin der leisen Töne. Spannend geschrieben, entführt der Roman seine Leser von Beginn an in die Zeit der 50iger Jahre, dem Nachkriegsdeutschland, im Aufbau begriffen und schildert sehr gut die damalige Zeit, Aufbruchsstimmung, den Menschen, die nach den harten Kriegsjahren wieder leben wollen, genießen möchten. Es schildert aber auch das Bild der Frau, welches in den Nachkriegsjahren so allmählich entstand, nachdem die Frauen sich vor dem Krieg mehr emanzipiert hatten, prägten die 50iger Jahre die Frau eher als Hausfrau. Die Protagonistin Vera entspricht diesem Bild in keinster Weise, sie weiß, was sie will und lebt für ihre Berufung – dennoch ist sie einerseits verhaftet in den Kriegserlebnissen und andererseits steht sie für Aufbruch in eine neue Zeit, diese innere Gratwanderung fängt Heidi Rehn ebenso hervorragend ein, wie auch die zarten Bande, die zwischen Vera und Arthur geknüpft werden.
Heidi Rehn ist ein wundervoller emotionaler, zugleich auch spanender Roman gelungen, den ich sehr gerne weiterempfehle.