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Veröffentlicht am 19.08.2018

Unglücklicher Wechsel von ruhig zur Krimigroteske

Christopher Diecks - Privatdetektiv
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Buchmeinung zu Lara Möller – Christopher Diecks - Privatdetektiv

„Christopher Diecks - Privatdetektiv“ ist ein Kriminalroman von Lara Möller, der 2018 bei Bookshouse erschienen ist.

Zum Autor:
Lara ...

Buchmeinung zu Lara Möller – Christopher Diecks - Privatdetektiv

„Christopher Diecks - Privatdetektiv“ ist ein Kriminalroman von Lara Möller, der 2018 bei Bookshouse erschienen ist.

Zum Autor:
Lara Möller wurde 1978 in Hamburg geboren und hat eine Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau gemacht und anschließend fast fünf Jahre bei einem großen Hamburger Schiffsmakler gearbeitet.
In dieser Zeit hat sie auch ihre ersten Bücher veröffentlicht.

Klappentext:
Streng genommen ist Christopher Diecks (noch) kein Privatdetektiv. Er arbeitet bloß für einen, wenn er nicht im Restaurant seines Stiefvaters kellnert oder für ein Umzugsunternehmen Möbel schleppt. Der Hamburger Kiez ist sein Zuhause; der Secondhand-Laden, in dem die wunderbare Romy arbeitet, sein Lieblingsort. Während einer Hausräumung findet Christopher rätselhafte Unterlagen. Zunächst ahnt er nicht, dass er Beweise für zahlreiche Verbrechen in den Händen hält. Seine Nachforschungen führen ihn auf die Spur einer internationalen Bande, die ihre kriminellen Machenschaften um jeden Preis vertuschen will. Als wäre die Lage nicht brenzlig genug, erscheint eine mysteriöse zweite Partei auf der Bildfläche, die an dem belastenden Material ebenfalls interessiert ist. Christopher gerät zwischen die Fronten und schwebt bald in höchster Gefahr. Sein erster großer Fall könnte sein Letzter werden.

Meine Meinung:
Es beginnt ganz ruhig, mit viel Athmosphäre, einem sympathischen Helden, der ganz normal wirkt, und mit wenig Krimihandlung. Dieser Teil hat mir recht gut gefallen, weil es gut erzählt ist. Vielleicht hätte man im Leben des Christopher Diecks die ein oder andere Baustelle weglassen können, aber ich wurde trotzdem mitgenommen. Auch die Nebenfiguren waren gut beschrieben. Dann zog das Tempo auf einmal gewaltig an und aus der gelungenen Erzählung wurde plötzlich und unerwartet eine Krimigroteske. Dieser Übergang passt überhaupt nicht zu den vorhergehenden Passagen. Vielleicht soll es der Größe des Verbrechens entsprechen, Aber es passt einfach nicht zu den vorhergehenden Passagen. Christopher mutiert zu einem leidensfähigen Hard Guy und verliert jede Glaubwürdigkeit. Am Ende mutiert er dann wieder zum netten Mann von nebenan. Auch die Krimigroteske ist ansich nicht so schlecht geschrieben, aber die Vermengung war für mich ein Unding. Christopher und auch ich fühlten uns in der Krimigroteske nicht wohl.

Fazit:
Der ruhige Teil hat gefallen, auch wenn es etwas mehr Tempo hätte sein dürfen. Aber der Hochgeschwindigkeitsteil führt zu einer unsäglichen Mischung. Ein Stil durch das ganze Buch wäre okay gewesen. So reicht es statt zu dreieinhalb Sternen nur zu zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).

Veröffentlicht am 18.08.2018

Wenig Spannung und flache Charaktere

Die Gentlemen vom Sebastian Club
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Buchmeinung zu Sophie Oliver – Die Gentlemen vom Sebastian Club

„Die Gentlemen vom Sebastian Club“ ist ein Kriminalroman von Sophie Oliver, der 2018 im Dryas Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Geboren ...

Buchmeinung zu Sophie Oliver – Die Gentlemen vom Sebastian Club

„Die Gentlemen vom Sebastian Club“ ist ein Kriminalroman von Sophie Oliver, der 2018 im Dryas Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Geboren und aufgewachsen in Bayern, verließ Sophie Oliver nach dem Abitur ihre Heimat, um zu studieren und die Welt zu erkunden. Sie lebte in Italien und England und durfte in verschiedenen Berufen Erfahrungen sammeln. Mittlerweile ist sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und wohnt mit Familie und Hund auf dem Land. Sophie liebt die bunte Vielfalt, Schräges genauso wie Schönes und vor allem 'all things British'.

Klappentext:
London, 1895: Eine Mordserie erschüttert die Stadt. Die Opfer gehören verschiedenen Gesellschaftsschichten an und werden scheinbar zufällig ausgewählt. So zufällig, dass die Metropolitan Police nicht an einen Einzeltäter glaubt.
Ein Fall für die Ermittler des Sebastian Club, eines vornehmen Londoner Herrenclubs, der sich zum Ziel gesetzt hat, Verbrechen aufzuklären, an denen Scotland Yard scheitert. Die Gentlemen entdecken ein Muster hinter den Gräueltaten: Um an ein wertvolles Juwel zu gelangen, setzt der Täter mittelalterliche Foltermethoden ein.
Für die Detektive ist die Sache klar: Der Mörder muss schnellstens zur Strecke gebracht werden. Um jeden Preis. Auch mit Hilfe einer schlauen jungen Frau, die sich als Mann verkleidet, um ermitteln zu dürfen.


Meine Meinung:
Der Einstieg in das Buch war vielversprechend, aber so blieb es leider nicht. Die Geschichte von der jungen Dame, die als Mann ermittelt, verliert schnell ihren Reiz. Zudem fehlt es lange an Atmosphäre und viktorianischem Flair. Die Figuren sind durchweg flach gestaltet und auch die Spannung hält sich trotz mehrerer Tote meist in engen Grenzen. Ab der Mitte des Buches wird es deutlich besser, aber der Gesamteindruck bleibt bescheiden. Die Hauptfigur konnte mich nicht überzeugen und hat mich weder positiv noch negativ berührt. Dann gab es auch noch eine unnötige Liebesgeschichte, die dem Buch nicht gut getan hat.

Fazit:
Mir hat das Buch in weiten Teilen nicht gepackt, die Figuren haben mich kalt gelassen und auch die Spannung war überschaubar. Auch atmosphärisch blieben viele Wünsche offen. Deshalb gibt es zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten). Empfehlen kann ich das Buch nicht.

Veröffentlicht am 19.05.2018

viel Spannung aber keine Tiefe

Wahrheit gegen Wahrheit
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Buchmeinung zu Karen Cleveland – Wahrheit gegen Wahrheit

„Wahrheit gegen Wahrheit“ ist ein Kriminalroman von Karen Cleveland, der 2018 bei btb Verlag in der Übersetzung von Stefanie Rettersbush erschienen ...

Buchmeinung zu Karen Cleveland – Wahrheit gegen Wahrheit

„Wahrheit gegen Wahrheit“ ist ein Kriminalroman von Karen Cleveland, der 2018 bei btb Verlag in der Übersetzung von Stefanie Rettersbush erschienen ist. Der Titel der ameriknischen Originalausgabe lautet „Need to know“ und ist 2018 erschienen.

Zum Autor:
Karen Cleveland war acht Jahre als Analystin für die CIA tätig, davon sechs Jahre in der Abteilung Russland. Sie studierte International Peace Studies am Trinity College Dublin sowie Politikwissenschaften an der Harvard University. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie in Virginia. „Wahrheit gegen Wahrheit“ ist Karen Clevelands Debüt. Das Buch erscheint in 24 Ländern und wird von Universal Pictures mit Charlize Theron in der Hauptrolle verfilmt.

Klappentext:
Vivian Miller ist Spionageabwehr-Analystin bei der CIA. Mit ihrem Mann Matt, einem IT-Spezialisten, und ihren Kindern lebt sie in einem Vorort von Washington, D.C. Auf diesen Tag hat sie seit zwei Jahren hingearbeitet: Mithilfe eines speziellen Algorithmus will Vivian ein Netzwerk russischer Spione in den USA enttarnen. Ihr gelingt der Zugriff auf den Computer eines russischen Agentenbetreuers. Auf eine Datei mit fünf Fotos - allesamt „Schläfer“, die auf amerikanischem Boden operieren. Doch was sie entdeckt, bringt alles, was ihr wichtig ist, in Gefahr - ihre Familie, ihre Ehe, ihren Job. Ist es den Russen gelungen, sie an ihrer einzigen Schwachstelle zu treffen? Ist Matt nicht nur ein perfekter Mann und ein perfekter Vater. Sondern am Ende auch ein perfekter Lügner?

Meine Meinung:
Die Spannung in diesem Buch lebt vor allem von der Frage, wie glaubwürdig Matt, Vivians Ehemann, ist. Die Autorin spielt sehr gekonnt mit Anzeichen, die mal in die eine und dann wieder in die andere Richtung zeigen. Diese Passagen haben mich begeistert. Aber leider gibt es auch deutliche Schwächen. Vivian, eine erfahrene Agentin, agiert nur von Gefühlen gesteuert. Ihre Charakterisierung ist sehr simpel und ist wohl schon auf die angekündigte Verfilmung ausgelegt. So wird es zu einer Standardgeschichte, in der eine junge amerikanische Frau den Kampf um ihre Familie gegen die ach so fiesen russischen Agenten aufnimmt. Sicherlich ist es extrem spannend zu lesen, aber nur für kurze Zeit. Allen Figuren fehlt die Tiefe und das Buch hätte gut in die Zeit des kalten Krieges gepasst. Um zum Ende der Geschichte gibt es einen Twist, der das letzte Fünkchen Glaubwürdigkeit auslöscht. Die Grundidee ist klasse, aber die Umsetzung lässt doch sehr zu wünschen übrig.

Fazit:
Dies ist wohl ein Fastfood-Krimi, man ist von Anfang an von der Spannung gefesselt, aber die fehlende Charakterisierung aller Figuren verhindert die Nachhaltigkeit. Ziel dieses Werkes scheint allein die Verfilmung zu sein. So wird eine gute Grundidee verschenkt und das Lesevergnügen bleibt auf der Strecke. Bleiben zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten) und keine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.05.2018

zu viele Probleme und zu wenig Spannung

Blumen des Todes
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Buchmeinung zu Douglas Lindsay – Blumen des Todes

„Blumen des Todes“ ist ein Kriminalroman von Douglas Lindsay, der 2018 bei beTHRILLED in der Übersetzung von Len Wanner erschienen ist. Der britische ...

Buchmeinung zu Douglas Lindsay – Blumen des Todes

„Blumen des Todes“ ist ein Kriminalroman von Douglas Lindsay, der 2018 bei beTHRILLED in der Übersetzung von Len Wanner erschienen ist. Der britische Originaltitel lautet „The Juds Flower“ und ist 2017 erschienen. Dies ist der zweite Fall für Pereira und Bain.

Zum Autor:
Douglas Lindsay wurde 1964 in Schottland geboren. Es regnete. Seit den späten 90ern veröffentlicht er diverse Krimis und Thriller; bekannt wurde er mit der Barney Thomson Reihe über den ungeschicktesten Friseur und Serienmörder Schottlands. Douglas Lindsay lebt mit seiner Familie in Südengland.

Klappentext:
Glasgow, Schottland: Im Schatten der Kathedrale wird auf dem Friedhof die Leiche eines Mannes entdeckt. Die Szenerie ist grotesk: Der Tote lehnt an einem Grabstein, um seinen Hals ein Seil, aus seinen Augen tropft Blut und in seinem Schädel steckt ein kleines Metallkreuz. In den Händen hält er die Blüte des Judasbaums. Ein Ritualmord - oder steckt mehr dahinter? Die junge DI Aliya Pereira und ihr Kollege DS Marc Bain ermitteln in den düstersten Ecken Glasgows und kommen bald einer tödlichen Mischung aus Geld, Religion und Rache auf die Spur.

Meine Meinung:
Dieses Buch zeichnet recht realistisch die Polizeiarbeit und hat mehrere große Schwächen. Der Spannungsbogen ist sehr flach ausgebildet, alle Befragten verhalten sich der Polizei gegenüber einfach unmöglich und die Probleme der Hauptfigur Aliya Pereira lassen Kurt Wallander als einen glücklichen Menschen erscheinen. Der Roman ist einfach überfrachtet, etwas weniger Probleme würden nicht nur Aliya Pereira gut tun. Dabei könnte sie einige dieser Probleme mit etwas guten Willen selber lösen, so wie sie es in beruflichen Dingen zeigt. Die meisten der Passagen sind aus der Sicht Pereiras beschrieben, so dass sie sehr detailliert beschrieben wird und sie ist ein interessanter Charakter. Leider kommen alle anderen Figuren nur grob skizziert vor, selbst ihr Partner Marc Bain. Dabei zeigt der Autor durchaus Talent. Die Szene mit der Schulleiterin und dem folgenden Austausch mit der Tochter hat mir sehr gefallen. Auch atmosphärisch ist der Roman überzeugend. Aber das Verhalten von Pereira in privaten Angelegenheiten und wirklich aller Befragten der Polizei gegenüber raubt dem Leser jedes Vergnügen.

Fazit:
Ein Kriminalroman, der über Ansätze nicht hinaus kommt. Vor allem das Fehlen fast jeder Spannung, die überhand nehmenden privaten Probleme der Hauptfigur und das unsägliche Verhalten wirklich aller Befragten prägen den Gesamteindruck. Ich vergebe knappe zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten) und kann keine Leseempfehlung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Spannung
  • Stil
Veröffentlicht am 31.03.2018

Ein unbefriedigendes Ende

Rindsmord
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Buchmeinung zu Kirsten Raab – Rindsmord

„Rindsmord“ ist ein Kriminalroman von Kirsten Raab, der 2017 bei bookshouse erschienen ist.

Zum Autor:
Kirsten Raab, Jahrgang 1970, wuchs in der Nähe von Bremerhaven ...

Buchmeinung zu Kirsten Raab – Rindsmord

„Rindsmord“ ist ein Kriminalroman von Kirsten Raab, der 2017 bei bookshouse erschienen ist.

Zum Autor:
Kirsten Raab, Jahrgang 1970, wuchs in der Nähe von Bremerhaven an der Weser- und Nordseeküste auf dem Land auf. Bücher und Geschichten fesseln sie seit ihrer Kindheit, sodass sie schon früh begann, eigene kleine Erzählungen zu verfassen. Die gelernte Bürokauffrau lebt mit ihrem Mann in Eschborn, doch obwohl sie seit beinahe zwanzig Jahren in der Nähe von Frankfurt am Main lebt und arbeitet, hat sie die Liebe zu der Region, in der sie aufwuchs, mit dem bisweilen unwirtlichen Klima, dem rauen Charme der Menschen und dem ewigen Spiel von Wind und Gezeiten nie losgelassen.

Klappentext:
Auf einer Bullen-Weide bei Söderbrock wird die zertrampelte Leiche des Bankdirektors Kurt Westermann gefunden. Was zunächst nach einem tragischen Unglück aussieht, entpuppt sich schnell als Mord. Kommissar Piet Petersen und sein Kollege Hauke Hansen nehmen die Ermittlungen auf und schnell wird klar: Der honorige Bankdirektor führte offenbar ein Doppelleben. So blicken Petersen und Hansen immer tiefer in einen Abgrund aus Macht, Gier, und Gewalt.

Meine Meinung:
Der Einstieg ist gelungen und die Hauptfiguren wirken sympathisch, obwohl sie Ecken und Kanten haben, auch wenn die Charakterzeichnung nicht sehr tief ist. Die Kommissare haben auch ein Privatleben und dieses findet sich wieder. Der ältere Kommissar hat den Tod seiner Frau noch nicht überwunden und leidet an Depressionen, während der jüngere Kollege noch immer nach der Liebe seines Lebens sucht. Die Erzählperspektive wechselt und es baut sich auch Spannung auf. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Doch dann kommt ziemlich überraschend das Ende, das mich weitgehend ratlos zurück gelassen hat. Der Fall wird abgeschlossen, weil es zu einer Anklage kommt. Die Polizisten sind es zufrieden, obwohl es für Verletzungen des Opfers und des Bullen keine vernünftige Erklärung gibt.

Fazit:
Der ruhige Erzählstil ist eine Stärke des Krimis, der auch Atmosphäre und Spannung ausstrahlt. Aber das Ende hat mich tief enttäuscht und führt zur Abwertung dieses durchaus lesenswerten Buches. So gibt es nur zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).